Wildspitz und Gnipen, Aufstieg über Alplihorn

Heute mal eine Tour auf Felix’ Spuren… Wir fuhren nach Unterägeri, wo wir im Ortszentrum in Richtung «Hürital» abbogen. Nach knapp 3 km erreichten wir die Stutzhütte, wo wir parkierten. Mit Ausnahme einiger HundespaziergängerInnen wenig los hier. Um halb zehn starteten wir beim Punkt 800 direkt nach der Brücke auf dem markierten WW in Richtung Alpli, Wildspitz. Nach wenigen Minuten Anstieg war das relativ flache Blimoos erreicht – von schönen Naturwiesen und einigen Orchideen begrüsst. Im folgenden Waldstück ein steilerer Anstieg auf gerölligem Untergrund. Bei P.1031 Überquerung der Forststrasse vorerst weiter in Richtung Alpli, bis uns ein Wegweiser die Wahl liess, rechts zum Alpli, halblinks der weiss-rot-weisse Bergweg (Alplihorn-Wildspitz über die Leiter) – wir entschieden uns für den Aufstieg über die Leitern. Es folgte ein schön angelegter Waldpfad über Wurzeln und Treppen. Gelegentlich wurde der Blick zum rechts unten liegenden Alpli frei: Fahne gehisst, aber niemand dort (Dienstag Ruhetag). Nach einigen steileren Stufen und Kehren standen wir fast schon unvermittelt vor einer Eisentreppe (ca. 40 Tritte), der dann eine beinahe senkrechte Eisenleiter folgte – beide zusätzlich und sehr vertrauenswürdig mit Ketten gesichert. Für uns reiner Plausch, aber etwas Trittsicherheit war schon gefordert, und schwindelfrei sollte man schon sein… Uns gefallen solche Partien. Der weitere Aufstieg bis zum Alplihorn dann mit einigen knackigen Stellen, wo der Einsatz der Hände gefragt war; bei trockener Witterung nicht problematisch. Bei P.1371 dann eine markierte Verzweigung für den Zu-/Abstieg vom Alpli. Und wenige Meter daneben der unscheinbare Gipfel, mit Bänkli und etwas Weitblick nach Unterägeri hinunter und zum Ägerisee. Hier oben und auf dem weiteren Aufstieg wirkte die Umgebung überraschend alpin; skurrile Föhren, Alpenrosen. Kurz unterhalb des Wildspitz die letzten Kehren, nun etwas ausgetretener, was signalisiert, dass sich viel Gipfelvolk offenbar bis hierhin vorwagte. Bald war der Gipfel des höchsten Zugers (Grenzpunkt ZG/SZ) erreicht; das Wildspitz-Panorama hier oben schon gewaltig, auch dann, wenn sich – wie heute – die hohen Gipfel in Quellbewölkung gelegt haben. Das Berggasthaus heute geschlossen, wohl auch ein Grund für den heute spärlichen Zulauf. Nach dem kurzen Gipfelgenuss zogen wir weiter in Richtung Gnipen über den wenig ausgeprägten Rossberggrat, dessen Bannwald vom Sturmtief «Burglind» vom 2./3. Januar 2018 stark gezeichnet ist (siehe Bilder). 1.4 km weiter, auf dem höchsten Punkt des Gnipen (1566 m.ü.M.) fanden wir direkt an der eindrücklichen Abbruchkante des Goldauer Bergsturzes einen aussichtsreichen Platz für unsere Gipfelrast. Das 240 m weiter westwärts stehende Gipfelkreuz haben wir diesmal nicht besucht, es markiert übrigens ohnehin nicht den höchsten Punkt. Für den Abstieg hatten wir vor, bis Unter Beichli P.1394 abzusteigen, wo wir den alpinen Bergweg zum Alpli hinunter machen wollten. Irgendwie haben wir uns vertan und sind schon vom P.1540 (Ober Beichli) abgestiegen – sehr schön, aber wohl nicht so anspruchsvoll. In diesem Kessel nördlich des Rossberggrats gelangten wir rasch zum 260 Hm tiefer liegenden Oberalpli und weitere 150 Hm weiter unten zur heute wie erwähnt leider geschlossenen Wirtschaft Zuger Alpli. Auf dem WW (nicht auf der ekelhaft steilen Betonstrasse!) weiter bis oberhalb P.1031, wo sich der Kreis unserer Runde schloss. Jetzt «nur noch» die weiteren 300 Hm Abstieg via den bekannten P. 1031 – aufgrund der gerölligen und steilen Unterlage nicht gerade knieschonend. Zufrieden über einen sportlichen Wandertag erreichten wir den Startpunkt bei der Stutzhütte wieder.

Fazit:
Eine herrliche und sehr abwechslungsreiche Runde auf Wildspitz und Gnipen, zur Abwechslung mal von der Nordseite – sehr lohnend und einsam…

Wetterverhältnisse:
Ein herrlich sommerlicher Tag, Temperaturen im Bereich 18 bis 25°, die in den letzten Tagen omnipräsente Bise stark abgeschwächt

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Stöcke

Parameter:
Tourdatum: 2. Juni 2020
Schwierigkeit: T3
Strecke: 11.1 km, Stutzhütte P.800 – Blimoos – via Leitern hoch zum Alplihorn (1371 m) – Wildspitz (1579 m) – Gnipen (1566 m) – Ober Beichli (1540 m) – Oberalpli (1371 m) – Alpli (1156 m) – Blimoos – Stutzhütte
Aufstieg: ca. 844 m
Abstieg: ca. -825 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 14:30 Uhr

2 Gedanken zu „Wildspitz und Gnipen, Aufstieg über Alplihorn“

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