Das Gebiet Atzmännig liegt unweit von unserer Haustüre. Dieser Sonnentag lockte viele Wanderlustige. Deshalb wählten wir eine weniger intensiv genutzte Route. Den grossen Parkplatz im Schutt bei der Talstation des Familiensportgebiets verliessen wir nordostwärts. Nach ersten Minuten auf der Fahrstrasse erreichten wir nach ca. zwanzig Minuten das Alprestaurant Altschwand (ferienhalber geschlossen). Ohnehin zu früh für eine Einkehr… Der Weg wurde steiler und schmaler, führte durch Wald und über Lichtungen. Und ja: in diesem schattigen Gelände lag bereits Schnee, weniger als zehn Zentimeter zwar, aber teilweise hartgefroren – also Stöcke auspacken. Oberhalb des Alpgebäudes Chlifelsen guttrittiges, jedoch steiles Gelände, bis uns bei 1140 m.ü.M. die Sonne verwöhnte. Im Steilhang zum Rotstein kamen erste winterliche Gefühle auf, der Direktaufstieg zum Grätchen das reine Vergnügen! Beim Rotstein angekommen, bot sich uns das bekannte Panorama, bei bester Fernsicht: Alpstein, Churfirsten, Speer, Linthebene, Innerschweizer Voralpen, sogar der Eiger (110 km Luftlinie!) waren zu sehen. Hier oben blies uns ein ziemlich starker und kalter Wind aus SW-SO entgegen. Ab hier könnte man den Tweralpspitz grosszügig (westlich) umgehen, um die Obertweralp direkt zu erreichen. Wir stiegen die paar hohen Tritte auf zum Rotstein, dessen Besteigung heute keine besondere Herausforderung war; alternativ könnte man östlich durch den Wald traversieren. Der folgende, nunmehr etwas ausgeprägtere Grat war heute etwas schmierig. Nach einem (vereisten) Zwischenabstieg folgte der Wiederaufstieg über eine kurze fixseilgesicherte Steilstufe. Dieser Stelle könnte ausgewichen werden über eine harmlosere Traverse durch ein Waldstück oberhalb des Cholloch. Nach einem kurzen Aufstieg standen wir auf dem Tweralpspitz 1331 m, dem heute höchsten Punkt, direkt auf der Kantonsgrenze ZH/SG gelegen. Einfach grossartig die Aussicht, das Toggenburg, der Alpstein, die Churfirsten. Unmittelbar nach der gut besuchten Feuerstelle folgte die «Abfahrt» zur Obertweralp hinunter, am schönsten abseits der hartgetretenen Spur, also im annähernd unverspurten Schneehang, ein Genuss. Vorbei am Alpgebäude der kurze Abstieg zur Fahrstrasse, welche aus dem Toggenburg hochführt. Dann folgte der Wiederaufstieg zum P.1229, wo die sonnig gelegene Bankniederlassung schon besetzt war. Wir strebten das 800 m westwärts liegende Berggasthaus Chrüzegg an, welches erwartungsgemäss draussen wie drinnen gut besucht war. Nach der Mittagspause und dem Genuss der grossartigen Fernsicht zogen wir weiter, den Chümibare mieden wir heute. Den Aussichtspunkt unterquerten wir auf dem Geoweg. Beim P.1177 – dort wo die nur grossgewachsenen Leuten vorbehaltene sehr hohe Bank steht – wurde der weitere Abstieg bis zum P. 1065 sehr steil und rutschig. Oberhalb Oberchamm immer schön der Krete entlang, etwas weniger steil, dafür über Stolperfallen (Wurzeln). Bald wieder steiler werdend, folgte der recht ruppige Abstieg über die unbequemen, weil teilweise schmierigen, Treppenstufen nach Enkrinnen hinunter. Ab Enkrinnen nicht auf der Fahrstrasse, sondern dem Goldingerbach entlang, vorbei am Campingplatz zur belebten Talstation Atzmännig und dem neuerdings gebührenpflichtigen Parkplatz Schutt, der sich langsam entleerte.
Fazit:
Nachdem in den vergangenen Tagen der erste Schnee gefallen ist, eine besonders stimmungsvolle Wanderung in «unserem» Zürioberland – herrlich!
Wetterverhältnisse:
Herrliches Herbstwetter bei winterlicher Stimmung, ziemlich sonnig, Temperaturen im Bereich -1 bis 8°, Wind aus SW bis SO.
Ausrüstung:
Bergwanderschuhe mit gutem Profil, Stöcke, Kartenmaterial, GPS
Parameter:
Tourdatum: 7. November 2021
Schwierigkeit: T2
Strecke: 8.7 km: Atzmännig Parkplatz Schutt (824 m) – Hinteraltschwand (968 m) – Rotstein (1285 m) – Tweralpspitz (1331 m) – Obertweralp – P.1229 – Chrüzegg (1264 m) – P.1177 – P.1065 Oberchamm – Enkrinnen (844 m) – Atzmännig Talstation, P Schutt
Aufstieg: ca. 620 m
Abstieg: ca. -600 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 11:00 bis 15:20 Uhr
liebe Renaiolos
da hätten wir uns beinahe zuwinken können: auf unserer Schnebelhornrunde (am selben Tag) blickten wir auch mal zur Chrüzegg hinüber 😉
hg Felix
Lieber Felix (und Ursula), ja, ich habs im Status gesehen – zu spät, sonst wäre vielleicht ein spontaner Kafi-Treff möglich gewesen. Die Schnebelhorn-Überschreibung haben wir auch mal gemacht (Steg-Mosnang) – wieder einmal fällig. Hoffentlich macht Ursulas Genesung gute Fortschritte. Bleibt gesund und liebe Grüsse, Ruedi (und Doris)
lieber Ruedi – und Doris
die Berichte folgen mal auf Hikr …
ja Danke, die Genesung schreitet – langsam – voran; noch länger jedoch darf sie keine grossen Berg- und Skitouren unternehmen.
doch arbeiten tut sie schon wieder wie wild – weil nun eben eine Mitarbeiterin nach einer Hüft-OP auch länger ausfällt 🙁
alles Gute und liebe Grüsse
Felix