Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 4|6: vom Ofenpass über die Alp da Munt nach Lü

Kurze Postautofahrt auf den Ofenpass. Geführt von unseren sehr bewährten Guides verliessen wir den Parkplatz am unteren Ende, um anfänglich steil, aber auf guter Spur abzusteigen zur Plaun dals Bovs, wo wir die (apere) Passstrasse überquerten. Danach liefen wir gemächlich ansteigend zur Plaun da l’Aua hoch – von der Vorspurarbeit unserer Führer profitierend. Bei der kleinen, nach P.2136 stehenden Hütte genossen wir eine erste Trinkpause und wie immer an diesem Punkt: Severin hatte mit seinem geübten Jägerblick eine grosse Schar liebestoller Steinböcke und Steingeissen ausgemacht, welche in den Flanken des Munt da la Bescha in einer Distanz von ca. 400 m und auf einer Höhe von ca. 2300 m.ü.M. herum tollten. Nach dieser «wilden» Vorstellung stampften wir weiter über die Plaun da l’Aua. Bei P.2188 blieben wir hoch, um die Alp da Munt über die spektakuläre Landschaft der Dolinen zu erreichen. Mitten im kleinen Skigebiet von Minschuns angelangt, standen wir vor verschlossenen Türen des Bergrestaurants – das kleine Skigebiet war in dieser Woche wegen Schneemangels geschlossen. So stand uns die ganze (leere) Terrasse zur Verfügung, um die mitgebrachten Leckereien zu geniessen. Nach der Stärkung zogen wir weiter ostwärts über die breit gewalzte Spur. Bei P.2244 hielten wir die Höhe, um die Gegend Juata (über dem eingeschneiten Lai da Juata) zu queren. Jetzt verliessen wir den Sommerwanderweg, um noch etwas höher aufzusteigen. Auf einer Höhe von ca. 2285 m verliessen wir die Spur, um über unverspurtes Gelände in Richtung Alp Champatsch abzusteigen. Nach etwa 700 m erreichten wir wieder den Sommerwanderweg, der im Winter auch von Skitourenfahrer genutzt wird. Nach einem Abstieg von ca. 150 m erreichten wir das Alprestaurant La Posa Alp Champatsch – wo wir uns im Freien, windgeschützt zwischen den Gebäuden, den Genüssen hingaben (Kafi Schümli Pflümli zum Beispiel). Anschliessend liefen wir auf der Alpstrasse gemütlich nach Lü Daint und (3 km, 160 Hm Abstieg). Mittlerweile war es 15 Uhr, die Sonne und die umliegenden Dreitausender mit dem Ortler als Hauptdarsteller versteckten sich im Grau. Nach kurzer Wartezeit traten wir die Postautofahrt nach Fuldera hinunter an – zufrieden, einen wunderbaren Tourentag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine Panoramatour bei schönem Winterwetter, wie auf den Tag genau vor einem Jahr(!) – immer gut für eine Wiederholung…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, im Tagesverlauf leicht eintrübend, Temperatur beim Start -6°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 bis 50 cm Pulver), Wind O (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 11. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Passo dal Fuorn
Rückfahrt: Postauto ab Lü bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.7 km: Ofenpass/Pass dal Fuorn (2149 m) – Plaun dals Bovs (P.2077) – P.2136 – Plaun da l’Aua (P.2153) – P.2188 – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 – Juata – Alp Champatsch (2087 m) – Lü Daint – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 304 m
Abstieg: ca. -514 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:15 Uhr

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