Archiv der Kategorie: Graubünden

Calanda-Umrundung über den Kunkelspass

Nein, das Calanda-Rudel bekamen wir heute nicht zu sehen, und die wenigen BikerInnen begegnete uns auch nicht in Rudeln. Ab Startpunkt Landquart/Tardisbrugg rollten wir auf der linken Seite des Rheins in Richtung N. Nach einem Kilometer, beim KW Sardelli, nahmen wir die Abbiegung nach Pfäfers, eine Panoramastrecke, auf welcher die drei Kilometer Aufstieg (300 Hm) gut zu fahren waren (kaum Verkehr). Beste Sicht zu Gonzen, Gauschla, Regitzerspitz, Falknis, Vilan und zu den Weinbergen der Bündner Herrschaft. Kurz vor Pfäfers dann die Fahrt durch das Tobel des Bergbachs mit dem schönen Wasserfall. Die Einfahrt in Pfäfers dominierten die grossen Gebäude des ehemaligen Klosters (heute Psych. Klinik St. Pirminsberg), wo wir uns in deren Cafeteria eine Kafipause gönnten. Die Weiterfahrt führte uns am südlichen Dorfausgang vorbei an der Kapelle St. Evort, also nicht über die elegante Taminabrücke. Wir fuhren auf der östlichen Seite etwa 240 Hm über der Taminschlucht in Richtung S – so wurden die Blicke frei zur Taminabrücke, später zum Klinikdorf Valens hinüber. Zum Mapragsee hinunter die rassige Abfahrt (100 Hm), vorbei am Dörfchen Vadura. Oberhalb der Staumauer befindet sich eine Info-Plattform, der Stausee hat wenig Wasser. Nicht ganz zwei Kilometer flach, erreichten wir am Seeende die Galerie; ab hier nun gemütlich der Tamina entlang, nur wenige Höhenmeter der Aufstieg bis zum schönen Dorf Vättis. Zur Linken der Blick zum beeindruckenden Calandamassiv. Jetzt folgte eine landschaftlich besonders reizvolle Fahrt, vorbei an schönstem Wiesland, flankiert von hohen Fast-Dreitausendern, beinahe unmerklich der Anstieg. Nach Oberkunkels wurde das Fahrsträsschen schmaler und steiler, bis zur Passhöhe waren es noch 250 Hm. Wir entschieden uns für geringe Motorunterstützung zugunsten schweisstreibenden Strampelns. Das lohnte sich, schliesslich war das auf dem Kunkelspass stehende Bergrestaurant Überruf geöffnet! Genügend Platz auf der Sonnenterrasse, die Mittagsverpflegung schmeckte bestens. Die seit Anfang April neuen Gastgeber sind noch am Üben… An der prallen Sonne liess es sich allerdings gut aushalten. Und die Sicht zur umliegenden, teilweise bizarren Bergwelt und auf die Blumenwiese des Überrufbodä – einfach famos! Gut gestärkt machten wir uns auf zur Abfahrt nach Tamins hinunter (fast 700 Hm). Nach achthundert Metern änderte die Unterlage von Teer auf Natur, und wie erwartet folgte nun die Einfahrt in den (unbeleuchteten) Tunnel, der durch den fast 1500 m hohen Garschlichopf hindurchführt. Auf der etwa zweihundertfünfzig Meter langen Tunnelpartie gibt es Felsenfenster, von wo der Blick auf die besonders bizarre Erosion frei wird. Nach dem Tunnel bewegt man sich im Bereich des Taminser Bergsturzes, der sich vor ca. 10000 Jahren ereignete. Wir erinnerten uns gut an unsere Bergtour im November 2015, auf welcher wir von der Ringelspitzhütte durch das wilde Lawoitobel nach Tamins hinunterliefen. Ab ca. 1050 m.ü.M. wieder auf geteerter Unterlage, wegen der besseren Bremswirkung waren wir nicht unglücklich darüber. Unterwegs der Tiefblick ins Rheintal, wo bei Tamins Hinterrhein und Vorderrhein zum Rhein zusammenfliessen. Im schmucken Tamins angelangt, nehmen wir für die Abfahrt zum Rhein hinunter den sehr gut ausgebauten Veloweg (Pradamalerstrasse), auf welchem wir dem linken Rheinufer entlang Felsberg erreichten. Beim Armeeschiessplatz überquerten wir den Rhein, um auf dessen rechtsufriger Seite das Camp Au und die Brücke über die Plessur das Chur Rheinquartier zu erreichen. Dort führt eine offensichtlich neu erbaute Brücke über den Rhein, von wo wir (wieder am linken Rheinufer) Haldenstein erreichten; das hübsche Dorf liegt etwas «eingeklemmt» zwischen Calandamassiv und dem Rhein. Unsere Route führte über die Rheinbrücke, danach links weg wieder dem rechten Rheinufer entlang durch schöne Auen, zur rechten die A13 und die Bahnlinie. Am linken Ufer die mächtige Windenergieanlage Calandawind. Nach dem bewaldeten Gebiet Rodauen, auf der Höhe von Trimmis, führte der Weg etwas unübersichtlich geführt durch Industrieanlagen, vorbei am Bahnhof Untervaz-Trimmis. In der offenen Ebene blies der starke Gegenwind frontal, mit voller Kraft galt es in die Pedalen zu treten, links Obervaz, rechts Zizers, wo wir die A13 unterquerten. Nach etwa drei Kilometern durch die Neulöser Witenen bis zur Öpfelwuor (Apfelwuhr) gelangten wir in den Windschutz des Waldrandes. Vorbei am Outlet-Dorf Landquart erreichten wir den Startpunkt bei der Tardisbrugg – nun nur noch die Schwerarbeit der (sorgfältigen) Fahrräder-Montage auf dem Träger und dann die gemütliche Fahrt nach Hause.

Fazit:
Eine eher sportliche Biketour mit über tausend Höhenmeter, Traumhafte Landschaft, vor allem im Taminatal. Ein toller Bike-Klassiker!

Wetterverhältnisse:
Sommerlich, sonnig, kaum störende Schönwetterwolken, zu Beginn wenig Wind, im letzten (flachen) Abschnitt in den Rheinauen bis 30 km/h NO, Temperaturen im Bereich 18 bis 25°.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 22. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 54.5 km: Landquart, Parkplatz bei der Tardisbrugg (520 m) – Ifang – KW Sardelli P.515 – P.665 (Schmiedberg) – Majerina – P.767 – P.811 (Bergbachtobel) – Pfäfers (819 m) – Grosswies (859 m) – P.927 – Vadura (957 m) – Mapragsee (P.884) – Schüelen (889 m) – Vättis (943 m) – Hüttenwis (1010 m) – Langwis (P.1064) – Oberkunkels – P.1047 – Liebti (P.1281) – Kunkelspass, Bergrestaurant Überruf (1357 m) – Tunnel (ohne GPS-Empfang) – P.1260 – Tamins (687 m) – Pradamalerstrasse – Felsberg (571 m) – Riwäldli (561 m), Brücke über den Rhein – Camp Au, Brücke über die Plessur – Chur Rheinquartier – neue Brücke über den Rhein (in der LK noch nicht eingetragen) – Haldenstein (555 m) – Brücke über den Rhein – Dornenäuliweg – Rheinstrasse – Bahnhof Untervaz-Trimmis (536 m) – Oberau – Zizers – Apfelwuhr (521 m) – Landquart Qutlet (520 m) – Tardisbrugg
Aufstieg: ca. 1071 m
Abstieg: ca. -1071 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 15:05 Uhr

Malanser Weinpromenade – heute etwas leichtere Kost

Diesmal keine Bergwanderung, schon eher ein Spaziergang, ein Ausflug in die Bündner Herrschaft – mit dem Ziel die Malanser Weinpromenade zu besuchen. Bei idealem Wetter die Weine der 19 Malanser Winzer degustieren (nicht trinken!), lockte. Der Gang durch die gutbesuchte Prättigauerstrasse stellte keine wandertechnischen Anforderungen – etwas Trittsicherheit (sprich Standfestigkeit) waren schon gefragt. Immerhin konnten 87(!) Weine probiert werden, darunter ein uns bislang unbekannter, der Weisse Freisamer – es handelt sich um eine Neuzüchtung aus Silvaner und Grauburgunder von 1916 von Karl Müller am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau. Doris hat der Wein gefallen, mir weniger. Schön waren die meisten Pinot Noir. Leider fehlte der Completer (was zu erwarten war), den Giani Boner keltert – erst wieder 2024/2025 erhältlich. Am Ende der Promenade gabs die Möglichkeit sich zu verpflegen und dem vorbei rauschenden roten Bähnli zuzuschauen. Der Rückweg dann etwas beschwerlicher, der vielen BesucherInnen wegen. An den Tischen bekannter Winzer, wie etwa Wegelin, Fromm und Giani Boner bildeten sich Warteschlangen. Gut, dass wir früh unterwegs waren. Und gut auch, dass der Anlass viel Publikum anlockte. In der Ortsmitte angekommen, genossen wir am Dorfplatz einen Kafi, bevor wir durch die Ortsmitte, vorbei an schönen alten Häusern und Brunnen zum Ausgangspunkt zurückfanden. Mal eine etwas andere Art zu «wandern» – eine weinselige dazu… Prost!

Auch noch erwähnenswert: die Rückfahrt nutzten wir für eine Fahrt über St. Luzisteig, Balzers FL, Rheintal, Altstätten, Bodensee, Thurgau – schön wars!

Wetterverhältnisse:
Sonnig mit Wolken, trocken, leichter Wind aus O, 18 bis 22°

Parameter:
Tour-Datum: 20. Mai 2023
Schwierigkeit: T1
Strecke: 4.2 km: Malans Bahnhof RhB (537 m) – Rüfegasse – Tobelgasse (571 m) – Prättigauerstrasse bis Grill & Chill – ins Dorfzentrum auf gleicher Strecke – Dorfplatz – Unterdorfstrasse – Bahnhof RhB
Tageszeit: 11:45 bis 15:00 Uhr

Juf – Stallerberg – Uf da Flüe

Das heutige Gipfelziel war nicht besonders ambitiös, von den Verhältnissen einmal abgesehen. Gerade richtig, um die vorabendliche Schlemmerei zu kompensieren. Mitten im Dorf Juf schnallten wir die Grödel auf die Schuhe und die Schneeschuhe auf die Rucksäcke. Das war eine gute Entscheidung – der Aufstieg bis ca. 2550 m.ü.M. war ziemlich ausgeapert und teilweise vereist. Die Steilstufe dem Treiabach entlang hoch verlangte Trittsicherheit, war letztlich aber gut zu meistern. Erst bei der kleinen Jagdhütte unterhalb des Stallerbergs ging ohne Schneeschuhe (fast) nichts mehr. Im nach S verlaufenden Aufstieg zu Uf da Flüe sanken wir, vor allem Susanne und Richi, bis zu den Hüften ein. In den Mulden lagerten meterhohe Pulverschneemengen – ein herrlicher Krampf! Auf ca. 2600 m.ü.M. glaubten wir in einer kurzen, steilen Querung warnende Wumm-Geräusche zu vernehmen. Nach etwa 600 m erreichten wir den Vorgipfel mit dem grossen Steinmann (2692 m). Bei diesem wunderbaren Aussichtspunkt genossen wir den Ausblick und beschlossen, auf die Begehung des steilen Gipfelhangs (ca. 450 m Strecke und 83 Hm) zu verzichten. Keine schlechte Entscheidung, denn vor uns lag die bei solchen Verhältnissen anspruchsvolle Strecke hinunter zum Stallerberg. Bei der kleinen Jagdhütte genossen wir die aufgeschobene Mittagsrast – voll an der Sonne! Nach Wechsel von Schneeschuhen auf Grödel folgte der Abstieg dem Treiabach entlang nach Juf hinunter – bei mittlerweile frühlingshaften Verhältnissen.

Fazit:
Eine genüssliche Tour auf einen Schneeschuhklassiker par excellence. Und: wir haben den Winter gesehen!!

Wetterverhältnisse:
Im Tal ca. 30 Hartschnee, im Aufstieg am nach SW ausgerichteten Hang ausgeapert, ab ca. 2550 m.ü.M. viel Pulverschnee, sehr sonnig, Wind aus ONO (ca. 9 km/h), -7°.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe Gering 1

Hilfsmittel:
Grödel, Schneeschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 28. Februar 2023
Schwierigkeit: T2-3, WT2
Strecke: 6.3 km, Juf (2125 m) – Wissa Turtschi – Treiabach P.2333 (Verzweigung) – P.2506 (Verzweigung) – Stallerberg – Uf da Flüe Vorgipfel (2692 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 620 m
Abstieg: ca. -620 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std.
Tageszeit: 10:00 bis 14:30 Uhr

Winter im Avers: Juferalpa

Wie jedes Jahr im Februar genossen wir unsere Festwochen – als Winterkinder natürlich im Schnee. Das mit dem Schnee ist heuer so eine Sache – aber es hatte welchen! Nach Schönwetterwochen hat es gestern und in der Nacht auf heute wenige cm gegeben, und die Kälte sorgte dafür, dass der Avers herrlich überzuckert war – eine hochwinterliche Vortäuschung! Für eine (flache) Winterwanderung aber allemal okay. Direkt vom famosen Hotel Avers im Weiler Rufena starteten wir – in Begleitung von Susanne und Richi – um ins Tälchen des Jufer Rheins bis zum Talabschluss zu laufen. Anfänglich bei etwas Sonnenschein und auf relativ harter Unterlage, und deshalb ohne Schneeschuhe, erreichten wir auf dem Winterwanderweg, der auch eine Loipe ist, das schöne Walserdörfchen Juf. Die Piste führte vom östlichen Dorfrand nach S, über den verschneiten Treiabach zum Alpagada, wo eine erste Trinkpause angesagt war. Ohne spürbaren Höhengewinn erreichten wir bei Bleis die Verzweigung, wo der Sommerwanderweg zur Fuorcla da la Valletta hochführt. Zur Rechten das Wengahorn (2849 m) und das Juferhorn (2965 m), wo eine grosse Gruppe Skitüreler aufstieg. Bei P.2268 (Planjent) wurde das Tälchen enger, der Wendepunkt erreicht. Eine Skispur führte weiter nach S, wahrscheinlich zum Piz Piot (3052 m, WS+). Bei der letzten Markierungsstange, unterhalb des Felsriegels, über den der Sommerweg von der Fuorcla da la Valletta zur Forcellina führt, nutzten wir eine Bankniederlassung für eine weitere Trinkpause. Mittlerweile war es beinahe dreizehn Uhr, das Wetter trübte leicht ein, so dass wir den Rückweg antraten. Während wir die neu gebaute Alphütte passierten, gingen unsere Blicke gebannt über den Jufer Rhein hinweg zum Juferhorn, wo sich die Gipfelstürmer in den sehr steilen Flanken abmühten. Später vernahmen wir, dass es dort oben nebst Steinen durchaus besten Pulver gegeben habe. Nach drei Kilometern erreichten wir Juf wieder, wo wir im Edelweiss einkehrten. Der Weiterweg führte vorbei am schönen Potestatenhaus; wenig später erreichten wir Rufena wieder. Dem Drink an der Bar folgte die Ruhe vor dem Abend: auf uns wartete ein fünfgängiges Feinschmeckermenü aus Barbaras Küche, begleitet von wunderschönen Weinen aus Hansuelis Keller – ein herzliches Dankeschön!

Fazit:
Ein feiner winterlicher Spaziergang im hintersten Talabschnitt des Avers, gerade richtig nach dem genussvollen Vorabend…

Wetterverhältnisse:
ca. 30 Hartschnee, bedeckt, streckenweise Sonne, Wind aus SSW (ca. 15 km/h), -11°

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe Gering 1

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 27. Februar 2023
Schwierigkeit: T1
Strecke: 10.8 km, Rufena (2028 m) – Potestatenhaus – In der Matta (2090 m) – Juf (2125 m) – Alpagada (2135 m) – Planjent (2268 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 263 m
Abstieg: ca. -263 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 2 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 6|6: Genusstour Jufplaun

Soviel im Voraus: entgegen aller Erwartungen erlebten wir eine winterliche Tourenwoche im Val Müstair bei mehrheitlich schönem Wetter – keine Selbstverständlichkeit in diesem schneearmen Winter. Die schöne Unterkunft und die tolle Verpflegung im Landgasthof und Hotel Staila Fuldera liessen keine Wünsche offen, und das Programm mit fünf geführten Tagestouren (WT2-3) bot einige durchaus anspruchsvolle Tourenerlebnisse, verbunden mit viel Spass. Danke herzlich dem ganzen Team des Staila und allen Leitern und Beteiligten für die tolle Kameradschaft.

Für heute war eine abschliessende Genusstour geplant mit Start ab Buffalora an der Ofenpassstrasse und an der Grenze des Schweizerischen Nationalparks: eine Runde zur Hochebene Jufplaun. Den Ausgangspunkt erreichten wir nach einer kurzen Postautofahrt über den Ofenpass. Aufgeteilt in zwei Gruppen – die Gruppe Roland bestieg den Munt Buffalora – starteten wir um 10:10 Uhr bei der Postautohaltestelle beim geschlossenen Berggasthaus Buffalora. Nach Überquerung der eingeschneiten Ova dal Fuorn nutzten wir unsere alten Spuren vom letzten Dienstag in Richtung Alp Buffalora. An den Alpgebäuden vorbei, stiegen wir auf der steilen Alpstrasse hoch bis zur bei P.2195 stehenden Hütte. Nun voll an der Sonne, liefen wir gemütlich in Richtung Chasa da Cunfin (2264 m.ü.M., ehemaliger Grenzwachtposten und heute Erdbebenmessstation der ETH). Bei P.2220 überquerten wir die kleine Brücke über die Aua da Murtaröl. Die Spur zur Chasa da Cunfin verliessen wir nach links, um im unverspurten Gelände ostwärts weiter aufzusteigen ins Gebiet Döss da las Plattas. Im Windschutz einiger Felsbrocken nutzten wir eine aussichtsreiche und windgeschützte Stelle als Beobachtungsposten zum Gipfel des Munt Buffalora. Und tatsächlich, um 12:15 Uhr war es soweit: Roland, Doris, René, Amandus und Sepp waren deutlich zu erkennen; herzliche Gratulation! Wir genossen die ausgiebige Mittagsrast. Gut verpflegt machten wir uns unter Führung Severins’s auf zum Abstieg. Unterhalb Döss da las Plattas betraten wir wieder Wald, wo wir unsere eigene Spur ziehen durften – besonders reizvoll der Abschnitt im winterlichen Arven- und Föhrenwald. Etwas flacher dann die Querung der im Sommer feuchten Moorlandschaft. Am Eingang zum Val Murtaröl folgten wir der alten Abstiegsspur vom Dienstag, entlang des Bachbetts der Aua da Murtaröl. Auf der Alp Buffalora wieder angekommen und die Alpstrasse überquerend, durchliefen wir die Ebene der Sonne entgegen in Richtung Berggasthaus Buffalora Parkplatz P10. Wie bekannt, ist das Berggasthaus wegen eines Murgangs (25.07.2022) schwer beschädigt und für längere Zeit geschlossen. Deshalb fuhren wir mit dem Hotelbus in Etappen hoch zur Passhöhe, um im Hotel und Restaurant Süsom Givè Kaffee und Kuchen zu geniessen – ein wunderbarer Abschluss!

Fazit:
Zum Abschluss dieser schönen Tourenwoche der wettermässig schönste Tag – ein richtiger Genuss obendrein!

Wetterverhältnisse:
Sonnig, Temperatur beim Start -5°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm Pulver), Wind SSO (2 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 13. Januar 2023

Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora
Rückfahrt: Hotelbus bis zum Ofenpass, Postauto bis Fuldera Cumün
Strecke: 7.1 km, Buffalora P10 (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Buffalora (2195 m) – Brücke über die Aua da Murtaröl (2220 m) – Döss da las Plattas (2260 m) – Aua da Murtaröl – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 334 m
Abstieg: ca. -334 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:10 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 5|6: Skiberg Minschuns (2520 m)

Den Ausgangspunkt unserer heutigen Tour, die Talstation im kleinen Skigebiet Minschuns, erreichten wir mit dem Sportbus. Um halbzehn Uhr starteten wir, und zwar im Direktaufstieg, erst entlang der Piste. Wenig später links (westlich) ausholend, um bereits nach einer halben Stunde die Station Alp da Munt zu erreichen. Oberhalb der steilen Piste dann auf einer eigenen Spur durch ca. 40 cm Neuschnee – anstrengend, dank Severin aber vorerst ohne grosse Anstrengung. Bei P.2320 vollzogen wir dann eine Spitzkehre, um südwärts zum P.2340 zu queren – abschüssig das Gelände, und aussichtsreich! Den steilen Schlussaufstieg zum Gipfel (180 Hm) bewältigten wir, noch immer im unverspurten Tiefschnee in unzähligen Serpentinen. Für den Aufstieg bis zum Minschuns benötigten wir etwas mehr als anderthalb Stunden – für uns mehrheitlich Senioren eine gute Leistung. Den Windschatten der kleinen Gipfelhütte nutzten wir für eine Trinkpause, und selbstverständlich für eine Gipfelfoti. Danach folgte der ziemlich steile Nordabstieg über 150 Hm, manche mehr oder weniger rutschend und oft auf individueller Spur. Den 2445 m hohen namenlosen Gipfel umrundeten wir auf der von der Gruppe Roland gezogenen Spur. Den felsigen Mot Radond (2491 m) passierten wir an dessen Südflanke, um nach einigen Metern ein von der Gruppe Roland verlassenen, besonders sonnigen und windstillen Rastplatz zu nutzen. Wunderbar, diese schöne, abgeschiedene Bergwelt, angesichts toller Gipfel wie Piz Cotschen, Piz Murtera und weiter nördlich der Piz Sesvenna. Und erst der Blick ins Val S-charl mit der Alp Astras und dem God Tamangur – herrlich! Nach der ausgiebigen Mittagsrast folgte nach einer kurzen Querung eine etwas heikle Steilstufe bei P.2370 (Murters da Champatsch) – auf dem rutschigen und steinigen Schräghang war Trittsicherheit, aber auch Vorsicht gefragt. Alle haben diese kritische Stelle gut gemeistert; der weitere Abstieg über einen Gratverlauf und schliesslich zur Alp Champatsch hinunter verlief ohne weitere Schwierigkeiten. Kurz vor dem Weidezaun auf der Alp Champatsch liessen wir uns ablenken vom Schauspiel, welche ein Rudel herumtollender Gämsen in etwa 400 m Luftlinie in einer Lichtung vollführten – Severin meinte, es handle sich eindeutig um liebestolle Tiere – herrlich und einzigartig! Jetzt folgte der bekannte Abstieg über den steilen Sommerwanderweg. Das Alprestaurant La Posa Alp Champatsch liessen wir diesmal links liegen (Vortritt für die Gruppe Roland). Anstelle die nach Lü hinunterführende Alpstrasse zu begehen, stiegen wir ins Tälchen der Aua da Laider hinunter. Nach etwa 800 m, auf einer Höhe von ca. 1940 m.ü.M. überquerten wir den Bergbach über das uns bereits bekannte wacklige und stark vereiste Brücklein, um über eine kurzweilige Strecke bis zum kurz vor Lü im Wald gelegenen Kinderspielplatz nahe Prà Schoc zu gelangen. Danach erreichten wir die Alpstrasse, um über Lü Daint zum Dorf zu laufen. Mittlerweile war es kurz vor 15 Uhr, und die Sonne wich – wie in diesen Tagen oft – grauer Bewölkung. Zwar war die Sicht zu den umliegenden Dreitausendern vom Ortler bis zum Piz Daint gut, zum Staunen aber eindeutig zu wenig. Also nutzten wir die Zeit für einen Besuch im Gasthaus Hirschen, wo uns Erika, die symphatische Seniorchefin, gastfreundlich verwöhnte. Zufrieden traten wir danach die Postautofahrt nach Fuldera hinunter an.

Fazit:
Eine fordernde, aber wunderschöne Tour in grandioser Landschaft und bei schönem Winterwetter, spezielles Ambiente im geschlossenen Skigebiet.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, nach dem Mittag leicht eintrübend, Temperatur beim Start -13°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm Pulver), Wind SSO (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-

Parameter:
Tourdatum: 12. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2-3
Hinfahrt: Sportbus ab Fuldera Cumün zur Talstation Minschuns (Skigebiet wegen Schneemangels geschlossen während der ganzen Woche)
Rückfahrt: Postauto ab Lü bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.8 km, Talstation Minschuns (ca. 2130 m) – Alp da Munt (2212 m) – P.2320 – P.2341 – Minschuns (2520 m) – Umrundung Piz Roland (2446 m) – P.2370 – Alp Champatsch, Alprestaurant La Posa (2088 m) – Aua da Laider (Brücke) – God Nair – Plattuns (P.1949) – Lü Daint – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -700 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:25 bis 14:45 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 4|6: vom Ofenpass über die Alp da Munt nach Lü

Kurze Postautofahrt auf den Ofenpass. Geführt von unseren sehr bewährten Guides verliessen wir den Parkplatz am unteren Ende, um anfänglich steil, aber auf guter Spur abzusteigen zur Plaun dals Bovs, wo wir die (apere) Passstrasse überquerten. Danach liefen wir gemächlich ansteigend zur Plaun da l’Aua hoch – von der Vorspurarbeit unserer Führer profitierend. Bei der kleinen, nach P.2136 stehenden Hütte genossen wir eine erste Trinkpause und wie immer an diesem Punkt: Severin hatte mit seinem geübten Jägerblick eine grosse Schar liebestoller Steinböcke und Steingeissen ausgemacht, welche in den Flanken des Munt da la Bescha in einer Distanz von ca. 400 m und auf einer Höhe von ca. 2300 m.ü.M. herum tollten. Nach dieser «wilden» Vorstellung stampften wir weiter über die Plaun da l’Aua. Bei P.2188 blieben wir hoch, um die Alp da Munt über die spektakuläre Landschaft der Dolinen zu erreichen. Mitten im kleinen Skigebiet von Minschuns angelangt, standen wir vor verschlossenen Türen des Bergrestaurants – das kleine Skigebiet war in dieser Woche wegen Schneemangels geschlossen. So stand uns die ganze (leere) Terrasse zur Verfügung, um die mitgebrachten Leckereien zu geniessen. Nach der Stärkung zogen wir weiter ostwärts über die breit gewalzte Spur. Bei P.2244 hielten wir die Höhe, um die Gegend Juata (über dem eingeschneiten Lai da Juata) zu queren. Jetzt verliessen wir den Sommerwanderweg, um noch etwas höher aufzusteigen. Auf einer Höhe von ca. 2285 m verliessen wir die Spur, um über unverspurtes Gelände in Richtung Alp Champatsch abzusteigen. Nach etwa 700 m erreichten wir wieder den Sommerwanderweg, der im Winter auch von Skitourenfahrer genutzt wird. Nach einem Abstieg von ca. 150 m erreichten wir das Alprestaurant La Posa Alp Champatsch – wo wir uns im Freien, windgeschützt zwischen den Gebäuden, den Genüssen hingaben (Kafi Schümli Pflümli zum Beispiel). Anschliessend liefen wir auf der Alpstrasse gemütlich nach Lü Daint und (3 km, 160 Hm Abstieg). Mittlerweile war es 15 Uhr, die Sonne und die umliegenden Dreitausender mit dem Ortler als Hauptdarsteller versteckten sich im Grau. Nach kurzer Wartezeit traten wir die Postautofahrt nach Fuldera hinunter an – zufrieden, einen wunderbaren Tourentag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine Panoramatour bei schönem Winterwetter, wie auf den Tag genau vor einem Jahr(!) – immer gut für eine Wiederholung…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, im Tagesverlauf leicht eintrübend, Temperatur beim Start -6°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 bis 50 cm Pulver), Wind O (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 11. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Passo dal Fuorn
Rückfahrt: Postauto ab Lü bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.7 km: Ofenpass/Pass dal Fuorn (2149 m) – Plaun dals Bovs (P.2077) – P.2136 – Plaun da l’Aua (P.2153) – P.2188 – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 – Juata – Alp Champatsch (2087 m) – Lü Daint – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 304 m
Abstieg: ca. -514 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:15 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 3|6: Munt Buffalora (Nebengipfel 2438 m)

In dieser Tourenwoche werden wir der Lawinengefahr wegen wohl kleinere Brötchen backen. Kein Problem, im Val Müstair, und insbesondere am Ofenpass gibt es viele Tourenziele. Heute versuchen wir die Besteigung eines Nebengipfels des Munt Buffalora. Nach der Postautofahrt nach Buffalora (P10) starteten wir kurz nach zehn Uhr – bei angenehmer Kälte (-8° C!). Nach dem Neuschneezuwachs war mühevolle Spurarbeit angesagt, welche unser bewährter «Vorarbeiter» Roland übernahm. Als Bildverantwortlicher durfte ich den einfachsten Job übernehmen – meist am Schluss der Kolonne eingereiht😎. Hart an der Nationalparkgrenze, dort wo die beiden Bäche Ova dal Fuorn und Aua dal Murtaröl zusammenfliessen, überquerten wir die zugeschneiten Bachbette, um dann durch ein unberührtes Wäldchen die siebzig Meter höher gelegene Alp Buffalora zu erreichen. Etwa hundert Meter unterhalb der Alpgebäude stiegen wir westlich in ein kleines, traumhaft winterliches Tälchen ein, welches zwischen Murtera da Chantun und Fop da Buffalora von O nach W verläuft. Auf der Suche nach der Ideallinie war kräfteraubende Spurarbeit (unseres Führers) angesagt, und das sollte für heute so bleiben. Nach der Durchschreitung des Tälchens wärmte uns die Sonne auf, so dass Kälte und Wind kaum zu spüren waren. Nach einer Trinkpause stiegen wir in regelmässigen Tritten nicht sehr steil auf bis nahe der Nationalparkgrenze (bei ungefähr 2300 m.ü.M.), den dekorativ verschneiten flachen Gipfel nunmehr in Sichtweite (Luftlinie 400 m). Danach überquerten wir den westwärts zum Nationalpark/Munt La Schera führenden (nicht sichtbaren) Sommerwanderweg. Kurz darauf steilte das Gelände auf und wir stampften in Richtung SW hoch zur Nationalparkgrenze. Die Schneelage war dürftig, der Untergrund ungünstig (vereist und steinig, ziemlich abgeblasen), so dass wir etwas Mühe bekundeten, den nötigen Halt zu finden. Ab einer Höhe von 2400 m.ü.M. liefen wir ziemlich genau auf der Parkgrenze, welche dem Grat entlang nach S verläuft. Hier öffnete sich der Ausblick nach Italien und zum Livigno-Stausee hinunter. Bald war das nahe Gipfelziel erreicht; der Blick zum 190 m höherstehenden 900 m südlich gelegenen Hauptgipfel des Munt Buffalora zeigte, dass bei solchen Verhältnissen von einer Besteigung eher abzusehen war (wenig Schnee, ausgeaperter, felsiger Untergrund). Nach etwa zweieinhalb Stunden Laufzeit war der mit einem Steinmann bewehrte Gipfel erreicht. Welch beeindruckendes Panorama: Ofenpassstrasse, Jufplaun, dahinter der Piz Daint. Die Windverhältnisse liessen sogar eine kurze Trinkpause zu. Für den Abstieg wählten wir sicherheitshalber unsere Aufstiegsspur. Ziemlich genau bei 2300 m.ü.M. trafen wir auf die Spur unserer zweiten, von Severin angeführten Gruppe; dieser folgten wir nahe des Sommerwegs in Richtung Aufschütthügel der Minieras da Fiern. Diese alten Eisenerzbergwerkstollen können im Sommer geführt besichtigt werden. Nach einem wunderbaren Abstieg durch lichten Arvenwald erreichten wir die bei P.2195 sehr sonnig gelegene Alphütte. Ab hier wanderten wir nicht auf der steilen Alpstrasse zur Alp Buffalora hinunter, sondern wir wählten die Strecke in Richtung Aua da Murtaröl und weiter in einer Linkskurve durch den hochwinterlich verschneiten Graben hinunter, bis die östlich der Alp Buffalora liegende weite Landschaft wieder erreicht war. Nach der Überquerung der eingeschneiten Aua dal Murtaröl und Ova dal Fuorn erreichten wir das leider wegen eines Murgangs geschlossene Berggasthaus Buffalora an der Ofenpassstrasse. So konnten wir die Wartezeit bis zum Eintreffen des Postautos nicht mit einer Einkehr überbrücken.

Fazit:
Eine kleine, aber feine Gipfeltour bei unerwartet schönem Wetter (besser als vorausgesagt…).

Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig, Temperatur beim Start -8°. gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm, Pulver, teilweise etwas griesig und deshalb rutschig), Wind WNW (6-10 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 10. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2-3
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora
Rückfahrt: Postauto ab Buffalora bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.1 km: Buffalora (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Fop da Buffalora – Nationalparkgrenze – namenloser Nebengipfel Munt Buffalora (2438 m) – Fop da Buffalora – P.2195 – Aua da Murtaröl – Alp Buffalora – Buffalora
Aufstieg: ca. 552 m
Abstieg: ca. -561 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 15:25 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 2|6: Runde Valchava – Palüetta – Lajazöl – Fuldera

Was für ein toller Beginn in die Tourenwoche: Frau Holle hat in der Nacht geschneit – endlich! Zum Einstieg planten unsere Tourenleiter eine nicht allzu schwierige Runde ab Valchava; den Nachbarort erreichten wir per Postauto. Von den Ortsmitte liefen wir direkt hoch zum Kalkofen (Chalchera). Am Waldrand bei P.1443 angelangt, hielten wir in Richtung W, um über eine Lichtung (Palüetta) erst ost- und wenig später auf einem Forstweg wieder westwärts aufzusteigen. Bei P.1629 erreichten wir die Via Val Mora um auf dieser wieder nach O zu laufen. Auf einer Höhe von ca. 1700 m.ü.M. verliessen wir den Weg in Richtung W um durch eine Wildruhezone zu laufen; hier dürfen nur die in der Karte eingezeichneten erlaubten Routen und Wege begangen werden. Weil in den bewaldeten Abschnitten wenig Schnee lag, war die tückische, vereiste Unterlage gut zu spüren. Nach knapp zwei km erreichten wir den baumlosen Steilhang Lajazöl, welcher ausserhalb der Wildruhezone liegt. In den Genuss von Wildtier-Anblicken kamen wir leider nicht. Am heute höchstgelegenen Punkt und mitten im Steilhang genossen wir (stehend) unsere Mittagspause und die wunderbare Aussicht zur gegenüberliegenden Talseite (Piz Terza, Alp Tabladatsch), die Sicht ab und zu aufgehellt von ein paar Sonnenstrahlen. Im Sommer Kultur- und Weideland, war dieser steile Hang jetzt tief eingeschneit. Vor uns nun die vorsichtige «Abfahrt» durch den Tiefschnee – unverspurte 200 Hm! Unten im Gebiet Plazzaraun angekommen, folgte die Querung des Val da l’Archa Gronda, über dessen Bächlein eine massive Brücke führt. Über den Bärenthemenweg folgten wir dem Nordrand des Wildruhegebiets Stablatschs nach W. Bei P.1646, kurz vor Fuldera, stiegen wir entlang der Verbauung Aua da las Fruos-chas hoch, um Pra Grond Fuldera zu erreichen.

Fazit:
Schneestampfen im Neuschnee, einfach herrlich, vor allem, wenn tüchtige Guides Spurarbeit leisten – danke herzlich!

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, bedeckt, teils sonnig, Temperaturen im Bereich >0°, wenig Wind (4 km/h SSO), ca. 30 bis 50 cm Neuschnee, Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 9. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 8.0 km, Valchava (1412 m) – Chalchera (1443 m) – P.1443 – Palüetta – P.1629 (Via Val Mora) – Plaun da las Ass – Lajazöl (P.1893) – P.1772 (Val d’Imez) – Val da l’Era – Val da l’Archa Gronda, Brücke bei P.1656 – Bärenthemenpfad bis P.1646 – Aufstieg entlang der Verbauung Aua da las Fruos-chas – über Pra Grond bis Fuldera (1636 m)
Aufstieg: ca. 561 m
Abstieg: ca. -333 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 50 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 14:25 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 1|6: Bärenthemenpfad Fuldera – Sta. Maria

Vorwort:
Wie schon in den Vorjahren stand die Januar-Tourenwoche im Val Müstair bevor. Wie immer liessen Unterkunft und Verpflegung im Landgasthof und Hotel Staila Fuldera keine Wünsche offen. Und für das Wochenprogramm mit fünf geführten Tagestouren war einigermassen gutes Winterwetter zu erwarten. Und endlich Winter! Pünktlich hat es etwas Neuschnee gegeben, im Tal ca. 30 cm, allerdings verbunden mit erheblicher Lawinengefahr, so dass die ganz hohen Gipfelziele nicht zu erreichen waren. Auch wenn die Schneelage nicht die Werte der Vorjahre erreichte, sorgten wenigstens die Temperaturen knapp unter der Nullgradgrenze für gute Aussichten. Wir reisten einen Tag früher an, um uns etwas anzugewöhnen.

Heute Sonntag unternahmen wir eine kurze und leichte Einlauftour – ohne Schneeschuhe, wegen der knappen Schneelage und der Vereisungen aber mit Grödeln ausgestattet. Der gespurte und gut markierte Bärenthemenpfad bot sich geradezu an. Nach dem Einstieg, gleich am südöstlichen Ortsende von Fuldera, liefen wir nahe dem Waldrand bis zur Brücke über die Aua da las Fruos-cha. Nach diesem leichten Anstieg war der heute höchstgelegene Punkt (1656 m) erreicht im Val da l’Archa Gronda. Nun öffnete sich der Blick nach Valchava und weiter ins untere Val Müstair. Der Trail führte direkt am Kalkofen (Chalchera a Valchava) vorbei. Anschliessend der leichte Anstieg bis ins Tälchen Bos-chetta und die Überquerung der Aua da Vau. Jetzt folgte ein Abschnitt durch den lichten Wald über den Fitnessparcour. Kurz vor Döss da las Levras der leichte Aufstieg auf dem Schutzdamm Val Quanas. Mittlerweile setzte der erwartete leichte Schneefall ein. Nach dem Abstieg zur Brücke über die Muranzina, und wenig später vorbei am geschlossenen Campingplatz Pè da Munt erreichten wir oberhalb Sta. Maria Val Müstair die Umbrail-Passstrasse (Wintersperre). Zur Ortsmitte hinunter waren es noch fünfhundert Meter. An der Haltestelle in Cumün endete unser «Spaziergang» und nach kurzer Wartezeit bestiegen wir das Postauto, welches uns in zehn Minuten bequem nach Fuldera zurückbrachte.

Zurück im Hotel blieb ausreichend Zeit für eine Teepause und die Begrüssung der laufend eintreffenden weiteren TeilnehmerInnen. Anschliessend und als Vorbereitung auf die kommenden Tourentage wurden wir – unter Leitung unserer initiativen Guides Heinz, Roland und Severin – im Rahmen einer sorgfältig vorbereiteten Übung mit der Handhabung unserer LVS-Geräte, Sonden und Schaufeln vertraut gemacht.

Fazit:
Kurze «Aufwärmtour» durch eine wunderbare Landschaft über den Bärenthemenpfad («Süls stizzis dal uors»), anschliessend ausgezeichnet inszenierte LVS-Übung in der Gruppe.

Wetterverhältnisse:
Bedeckt, leichtes Schneetreiben, Temperatur beim Start 0°. Kritische Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (wenige cm, meist stark vereiste Unterlage, ohne Grödel schwierig zu bewältigen), Wind ONO (2 km/Std.), Pfad gut markiert und gespurt.

Ausrüstung:
Wanderschuhe mit montierten Grödeln, Stöcke, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:

Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:

Tourdatum: 8. Januar 2022
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 6.1 km, Fuldera (1636 m) – Majarias (P.1646) – Val da l’Archa Gronda (P.1656) – Pravalchava – Chalchera (1443 m) – Multa – Bos-chetta – Aua da Vau (1485 m) – Döss da las Levras (1485 m) – Camping Pè da Munt (1431 m) – Via d’Umbrail (P.1426) – Sta. Maria Val Müstair (1376 m) Rückfahrt: Postauto ab Sta. Maria Val Müstair, Haltestelle Cumün Aufstieg: ca. 137 m
Abstieg: ca. -402 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 45 Min.
Tageszeit: 11:00 bis 13:20 Uhr