Archiv der Kategorie: Graubünden

Ova Spin – Alp Ivraina – Alp Laschadura – Zernez

Heute Donnerstag gabs eine Postautofahrt über den Ofenpass – was uns immer sehr gefällt. Wenige Fahrgäste, man spürt, dass es Zwischensaison ist. An der ersten Haltestelle ennet der Nationalparkgrenze, Ova Spin, stiegen wir aus. Die Haltestelle liegt etwa 200 Hm über dem Stausee Lai da l’Ova Spin – eine spektakuläre Gegend. Das Ziel war der Besuch der Alpen Ivraina und Laschadura – vielleicht begegnen wir einem Wolf? Jedenfalls gab es am 21.08.2024 auf Laschadura einen Nutztierriss, mehr Infos hier – auch Sichtungen und Fotofallenbilder gibt es zuhauf. Gleich gegenüber der im Sommer geöffneten Chamanna Ova Spin begann also der Aufstieg, vorbei an einem kantonalen Gebäude und einer Jägerhütte. Die «Strasse» erst unverdächtig, dann steiler werdend, bis zu 30%. Nach wenigen Aufstiegsmetern dann eine Überraschung: gut verborgen der Eingang zu einem Infanteriebunker, der zur Sperre 1260 Ofenpass GR gehört und hart an der Grenze zum Nationalpark liegt. Leider verschlossen, aber es gibt Führungen! Immer steiler hechelten wir aufwärts, die holprige «Strasse» bald verlassend, um auf gut markierten WW durch den sonnendurchfluteten God d’Ivraina aufzusteigen. Nach anderthalb Kilometern und auf einer Höhe von 2150 m.ü.M. erreichten wir eine grosse Weide – die wunderschön gelegene Alp Ivraina, eindrücklich bewacht vom Piz Ivraina und Piz Laschadurella. Bisher keine Begegnung mit dem Wolf, dafür (vermutlich) eine Wolfslosung am Wegesrand. Jetzt änderte die Richtung nach W. Über frostiges Gelände wanderten wir leicht absteigend ins wilde Vallun d’Ivraina, in welchem wir bis auf etwa 2000 m.ü.M. abstiegen und die Runse an gutbegehbarer Stelle überquerten. In einem ausgedehnten Bogen führte der Pfad nach N durch wildes Gelände, manchmal etwas exponiert, immer die Höhe haltend. Bald erblickten wir die Gebäude der Alp Laschadura. Doch dazwischen liegt die Ova da Laschadura, welche von der Fuorcla Laschadurella herunter rauscht. Vor uns also eine kleine Schlüsselstelle, die Überquerung des Wildwassers, die Brücke, wie sie in Swisstopo eingezeichnet ist, nicht ins Sicht. Die Herausforderung meisterten wir mit etwas Trittsicherheit und Erfahrung, und ohne nasse Füsse. Wäre ja auch schade gewesen, Doris’ neue Wanderschuhe auf der Einlauftour gleich zu wässern. Vor dem Alpgebäude nutzten wir den Tisch und die Sitzbänke für eine Mittagsrast, voll an der Sonne – paradiesisch! Nach der Marenda machten wir uns auf den Abstieg, auf den nächsten zweieinhalb Kilometern auf gerade neu aufbereiteter Alpstrasse – keine Löcher, keine Stolpersteine. So konnten wir uns gefahrlos auf die schönen Ausblicke konzentrieren: der Piz Kesch in der Ferne, im Osten die Gipfel der Livigno-Alpen, Monte Cassa del Ferro, Cima Paradiso und Pizzo del Ferro. Nach Erreichen des steilen Val da Barcli, bei Punkt 1737, verliessen wir die Alpstrasse, um nach rechts in Richtung W zu halten. So blieben wir etwa fünfzig Meter oberhalb der Ofenpassstrasse und der Galerie, welche Schutz bietet vor allfälligen Rutschen aus dem Val da Barcli. Die Begehung des Steilhangs hinunter bis zum «Landeplatz» an Passstrasse verlangte dann noch etwas Vorsicht. Nach Überquerung der verkehrsarmen Strasse führte der Pfad oberhalb der im Schatten liegenden Spöl nach Zernez. Dort verkürzten wir die Wartezeit bei Hattecke, wo der Schoggikuchen ausgezeichnet schmeckte.

Fazit:
Keine Wolfsbegegnung, auch keine Begegnung mit anderen Wanderern, total einsam!

Wetterverhältnisse:
Unverändert und seit Tagen dieses Superhoch: Sonne, Sonne, Sonne, wolkenlos. Temperaturen im Bereich ca. 5 bis 8° C, Wind 4 km/h W

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke (nicht gebraucht), Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 7. November 2024
Schwierigkeit: T2
Strecke: 11.4 km, Postauto ab Fuldera bis Ova Spin (1883 m) – God d’Ivraina P.2025 – Alp Ivraina (2145 m) – Vallun d’Ivraina – Alp Laschadura (1998 m) – P.1883 – Prümaran da Barcli (1797 m) – P.1737 (Abbiegung) – Val da Barcli – P.1582 (Ofenpassstrasse) – Suot Pisch – La Serra – Pra da Punt (1486 m) – Zernez (1473 m) – Postauto ab Zernez zurück nach Fuldera
Aufstieg: ca. 414 m
Abstieg: ca. -711 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 5 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 5 Min.
Tageszeit: 11:25 bis 15:30 Uhr

Von Lü über die Alp Champatsch nach Tschierv

Nach der gestrigen Talwanderung dem Rom entlang nach Müstair war für heute eine kürzere, aber landschaftlich reizvolle Wanderung angesagt: Nach der Postautofahrt hoch nach (nebst einem Schüler waren wir die einzigen Fahrgäste) folgte der Spaziergang auf der Alpstrasse ab westlichem Dorfausgang zum letzten (alleinstehenden) Haus in Daint.

Nach etwas mehr als drei Kilometern erreichten wir die verwaiste Alp Champatsch und nutzten die Sitz- und Liegegelegenheiten beim geschlossenen Alprestaurant La Posa für eine kleine Marenda. Einfach wunderbar, wie die Sonne auch Anfang November noch zu wärmen vermag! Anschliessend folgte der Abstieg von etwas mehr als vierhundert Höhenmetern nach Tschierv hinunter. Ein Lustwandeln sondergleichen auf dieser weichen Unterlage. Lärchen sind ja bekanntlich der einzige in Europa heimische Nadeln abwerfende, winterkahle Nadelbaum. So läuft es sich besonders weich, beinahe wie auf einem Naturteppich. Oberhalb Tschierv verliessen wir den Wald, um auf der Via Plaun da Müs-chel am Hügel Mottas vorbeizulaufen. Der Blick zu den Gipfeln Piz Dora und Piz Daint, welche dafür sorgten, dass sich über dem Dorf (jahreszeitlich bedingt) der Schatten legte. Spürbar kühler nun – da half nur Bewegung. Statt bei der Haltestelle Plaz auf das Postauto zu warten, liefen wir der Passstrasse entlang nach Tschierv zur Haltestelle Biosfera. Nach kurzer Wartezeit bestiegen wir den Bus, um nach wenigen Fahrminuten Fuldera wieder zu erreichen.

Wetterverhältnisse:
Wie seit Tagen schon: Sonne, Sonne, Sonne, blau der Himmel, und wolkenlos dazu. Temperaturen im Bereich ca. 10 bis 14° C, Wind 4 km/h NNO

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke (nicht gebraucht), Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 4. November 2024
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 7.4 km, ab Fuldera Cumün nach Lü mit dem Postauto – Lü (1916 m) – Lü Daint – P.1949 – P.2093 – Alprestaurant La Posa Alp Champatsch (2088 m) – Abstieg der Aua da Laider entlang – Chasuras (1689 m) – Curtin da Plaz (1661 m) – ab Tschierv Biosfera zurück nach Fuldera mit dem Postauto
Aufstieg: ca. 174 m
Abstieg: ca. -424 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 55 Min.
Tageszeit: 10:15 bis 14:45 Uhr

Goldrausch im Val Müstair

Anfang November – im Val Müstair ist der Goldrausch ausgebrochen. Und das Wetter machte mit wie schon lange nicht mehr. Als gab es nur eins: geniessen! Und staunen! Die Talwanderung dem Rom entlang von Fuldera nach Müstair – immer wieder eine schöne Tour, bei solch fotogenen Verhältnissen ganz besonders. Also diesmal kein langer Text, der ohnehin nicht beschreiben kann, was Bilder tun. Viel Vergnügen im Goldrausch!

Wetterverhältnisse:
Sonne, Sonne, Sonne, blau der Himmel, und wolkenlos dazu. Temperaturen im Bereich ca. 6 bis 15° C, Wind 2 km/h OSO

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke (nicht gebraucht), Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 3. November 2024
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 10.4 km, Fuldera (1640 m) – Il Rom – Furom (1604 m) – Punt Lü – Fora da Runca – Runca Sot P.1515 – Muglin Valchava – Senda Trafögl – Ruinas – Plattai – La Chalchera – Via Paclera – P.1348, Via Fäschas – Chanal da Taunter Ruinas, P.1312 – Somvih – Via Pravender – Via Valetta – Müstair Posta (1270 m) – Postauto zurück nach Fuldera
Aufstieg: ca. 68 m
Abstieg: ca. -430 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 26 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 14:30 Uhr

Dem Rom entlang von Fuldera nach Müstair

Nach dem gestrigen Dauerregen wieder ein ziemlich sonniger und trockener Tag heute. Mal sehen, wieviel Wasser der Talfluss Il Rom führt. Start um zehn Uhr ab Dorfmitte Fuldera (Dora), die Ofenpassstrasse überquerend, dreihundert Meter über offenes Land zum Brücklein. Dann auf markiertem Wanderpfad dem rechten Ufer des Bachs entlang bis Furom. Bald wird auf diesem Gelände wieder Langlaufsport betrieben. Beim Sportzentrum der Abstieg über die bekannten Holzstege hinunter ans Ufer des Rom und diesem entlang bis Punt Lü – der Weg war erstaunlich gut zu begehen, nur an wenigen Stellen etwas tief vom Regen, der Bach führte viel Wasser, ohne über das Ufer zu treten. Ein herziges Büsi miaute mich an und leistete mir Gesellschaft über ein paar hundert Meter. Kurz vor Valchava der Wechsel über eine kleine Brücke ans linke Flussufer. Jetzt, etwa 50 m über dem Bach, im Gebiet Fora da Runca, war der Weg felsiger und trocken, die Sonne strahlte durch den lichten Wald. Auf der geteerten Via Chaunt zurück und über die Brücke über den reissenden Bach. Kurz vor Erreichen der Passstrasse, bei Runca Sot P.1515, hielt ich nach links, um durch ein Waldstück auf wunderbar weichem Boden den Ortsteil Muglin (Valchava) zu erreichen. Ich blieb auf dieser Talseite, um am blumengeschmückten Brunnen und an der schönen Chasa Muglin vorbeizulaufen. Ein kurzes Stück auf der Via Vüschnai, dann rechts absteigend über die Senda Trafögl. Den Bach am linken Ufer erreicht, führt der schöne Weg vorbei an einem kleinen Rastplatz mit Mühlerad und Sitzbank. Etwas weiter die Holzskulpturen mit einer weiteren Sitzgelegenheit. Leuchtend-rote Vogelbeeren am Wegrand, vorbei an der Brücke bei Plattai, wenig später eine enge Stelle mit überhängendem Fels (Kopf einziehen!). Ohne die Bachseite zu wechseln, vorbei an der einmündenden Aua da Vau, welche Wasser aus dem Val Mora bringt. Weiter über La Chalchera, ein lichtes Waldstück, bis zum Reithof bei P.1343. Hier führte die Strasse über den Rombach in die enge Dorfmitte von Santa Maria Val Müstair. Hoch über dem Dorf der bereits winterliche Piz Chalderas (2793 m) mit dem bedrohlichen Felssturzgebiet, welches über dem Val Schais liegt. Mein Weg führte auf der Via Paclera hoch bis zur Verzweigung bei P.1348. Via Fäschas heisst die nach Müstair führende, mit zwei Betonstreifen befestigte Strasse. Etwa vierzig Meter über dem Rom, der sich weiter unten durch einen Graben arbeitet, erreichte ich aussichtsreich und über offenes Land das Bächlein, welches die Alp Terza und Vallatscha entwässert. Bei P.1312, kurz vor Müstair, über den Chanal da Taunter Ruinas. Wenig später erreichte ich im Ortsteil Somvih die ersten Häuser von Müstair. Das Ortszentrum erreichte ich über einen kleinen Umweg auf der Via Valetta, wo meist neuere Einfamilienhäuser an aussichtsreicher Osthanglage stehen. Die Dorfmitte erreichte ich schliesslich bei der Post. Selbstverständliche lockte da die nahe Cafeteria Caterina Bott – ein Espresso musste sein, heute ohne die berühmte Nusstorte. Nach einem kurzen Spaziergang durch das schöne Ortszentrum wartete ich im stylischen Lokal La Cuort, wo Selina Ruinatscha kleine Köstlichkeiten anbietet, auf Doris, welche auch heute die Schulbank bis 13 Uhr drückte. Ein schöner Abschluss einer beschaulichen Wanderung.

Fazit:
Eine Wanderung dem Talfluss Il Rom entlang – immer wieder ein schöner Spaziergang.

Wetterverhältnisse:
Heute ein teils sonniger (und trockener) Tag zwischen zwei Regentagen, Temperaturen im Bereich ca. 6 bis 10° C, Wind 2 km/h WNO

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke (nicht gebraucht), Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 9. Oktober 2024
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 8.8 km, Fuldera (1640 m) – Il Rom – Furom (1604 m) – Punt Lü – Fora da Runca – Runca Sot P.1515 – Muglin Valchava – Senda Trafögl – Ruinas – Plattai – La Chalchera – Via Paclera – P.1348, Via Fäschas – Chanal da Taunter Ruinas, P.1312 – Somvih – Via Pravender – Via Valetta – Müstair Posta (1270 m)
Aufstieg: ca. 50 m
Abstieg: ca. -430 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 12:20 Uhr

Senda Val Müstair: Ofenpass – Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü

Nach dem gestrigen Festtag – Bundstag und Erntedankfest in Valchava – wo ca. fünftausend(!) BesucherInnen einen wunderbaren Herbsttag erlebten, begann für Doris heute Montag der Sprachkurs in Müstair: Vallader will sie lernen… Ich nutze die Gelegenheit für eine Wanderung im Alleingang; ein Schönwettertag und das Herbstgold der Lärchen lockte. Im vollbesetzten Postauto die Fahrt ab Fuldera zum Ofenpass. Der Einstieg auf die Senda Val Müstair liegt gleich gegenüber des Hotels Süsom Givè beim aus Holz geschnitzten Bären. Im lichten Wald über trockene Wurzelwege, gelegentlich leicht auf und ab und manchmal leicht ausgesetzt. Bald verhallte der Lärm der Passstrasse, nach etwa 1.7 km und nach Überquerung einer mächtigen Runse war die Postkartenlandschaft Plaun da l’Aua erreicht, welche immer wieder beeindruckt. Heute voll an der Sonne, und bei bester Sicht zu den umliegenden Gipfeln, welche bereits überzuckert waren. Die Überquerung der riesigen Geröllhalde, welche sich vom Munt da la Bescha herunter bewegt, ist immer wieder beeindruckend. An der Verzweigung bei P.2188 hielt ich nach links, um bergseitig zur Alp da Munt aufzusteigen. Das Alprestaurant wie erwartet geschlossen (offen während der Wintersportsaison). Nach der Alp der kurze Aufstieg und die Querung zur Verzweigung bei P.2244, wo der steile Direktabstieg durch den God da Munt nach Tschierv hinunterführte. Die Holzbank nutzte ich für eine Trinkpause und den Austausch mit einem anderen Wanderer. Vorbei an der Infotafel mit Hinweisen zum Bärenthemenweg, wanderte ich leicht ansteigend und auf gutem Weg vorbei an leuchtenden Lärchen. Das etwa 30 m tiefer liegende Seelein Lai da Juata spiegelte in schönstem Licht. Der Pfad führte nördlich des Seeleins vorbei, dann schmaler werdend und leicht absteigend durch wunderschönen Lärchen-, Arven- und Föhrenwald. Von der Alp Champatsch ziemlich steil hinunter zum 100 Hm tiefer gelegenen Alprestaurant La Posa, wo Melanie mit ihrem Frauenteam noch bis zum 20. Oktober geöffnet hat. Zahlreiche Wanderer genossen die angenehme Temperatur an der Sonne, und ich dazu: Knödel mit Hirschwurst musste sein! Der Weiterweg führte mich nach , dem auf einer Sonnenterrasse gelegenen Dörfchen, welches nach etwa 2.6 km und wenig strapaziösen 150 Abstiegsmetern erreicht war. Mitten im Dorf war dann der Besuch im Hirschen Pflicht. Beim Tee wartete ich auf Doris, die mich abholte. Ein lässiger Abschluss!

Fazit:
Etwas ungewohnt war es schon, allein zu wandern – aber die goldene Herbststimmung entschädigte. Und wetterbedingt war ich nicht alleine unterwegs…

Wetterverhältnisse:
Schönstes Herbstwetter, Temperaturen im Bereich +5 bis +10° C, trocken, wenig Wind (ca. 4 km/h SSO)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 7. Oktober 2024

Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.6 km, Postauto zum Pass dal Fuorn/Ofenpass (2149 m) – Senda Val Müstair – Plaun da l’Aua – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 (Verzweigung) – Lai da Juata (2230 m) – Alp Champatsch – Alprestaurant La Posa (2093 m) – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 220 m
Abstieg: ca. -435 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 35 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 13:40 Uhr

Biketour ins Val Mora, wie immer ein grosses Vergnügen

Der Sommer setzt sich auch heute fort: sonnig, trocken, kaum störender Wind. Ideal für unsere beinahe schon traditionelle Biketour ins Val Mora – zum zweiten Mal in dieser Saison. Vor der Tour war richtige Arbeit angesagt, denn heute fand der 23. Nationalpark Bike-Marathon statt; die Strecke führte in Fuldera direkt am Haus vorbei. Die TeilnehmerInnen schätzten unsere Unterstützung offensichtlich. Die meisten starteten in Scuol und hatten schon einiges an Höhenmetern und Kilometern in den Knochen. Unsere Hochachtung!

Um halb elf Uhr starteten wir. Heute begleitete uns die Einheimische Anita. Nach der Fahrt über den Bärenpfad folgte oberhalb Valchava ab P.1577 (Plazzaraun) der Aufstieg ins Val Vau. Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief nicht steil und überwiegend im Wald. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb der gut hörbaren Aua da Vau bis Pra da Vau. Hier gibt es eine Postautohaltestelle welche neuerdings an vier Wochentagen (MI-SA) Val Mora-Wanderer abholt. Ab hier wurde die Unterlage holpriger und stellenweise deutlich steiler (bis 13%). Nach Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Bis zur Alp Praveder erst etwas flacher, vorbei an weidenden Kühen, dann holpriger und steiler werdend. Links der Piz Praveder, geradeaus der Monte Forcola. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse, welche ziemlich steil hochführt bis Döss Radond. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald danach die Wasserscheide bei La Stretta. Viele Biker unterwegs heute. Jetzt folgte der gemütliche Teil unserer Fahrt in leichtem Auf und Ab, über sich weitende (und bestossene) Alpen, vorbei an ruhig weidendem Vieh. Das Gebimmel wirkte sehr beruhigend. Unterwegs waren einige ausgetrocknete, teils mächtige Runsen zu queren. Nach etwas mehr als 17 km war die Alp Mora erreicht. In der gut besuchten Jausestation gönnten wir uns etwas kleines. Die Rast wurde etwas länger, weil wie gewohnt viele Einheimische am Tisch waren. Nach dieser gemütlichen Einkehr machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Osten, bei anhaltend freundlicher Witterung. Bis zur Wasserscheide faszinierte wie immer die Fahrt aus der anderen Richtung durch die einmalig schöne Landschaft. Ab Döss Radond war auf der steilen Abfahrt gefühlvolles Fahren angesagt. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Abkürzungen (Wanderwege und Singletrails) mieden wir wie immer. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Wald wurde es nun etwas kühler dafür war der zuvor böige Wind nicht mehr zu spüren. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick wieder ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bank galt es die Abzweigung nicht zu verpassen. Über die reizvolle Plazzaraun fuhren wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda über die schmale Holzbrücke zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir unser Domizil Fuldera wieder – wo im Staila wie immer bei solchen Gelegenheiten im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte.

Fazit:
Wiederholung: wenn es um diese Biketour geht, sind wir Wiederholungstäter, einfach begeisternd! Dir liebe Anita ein herzliches Dankeschön für die Begleitung – hat grossen Spass gemacht…

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter, im Tagesverlauf etwas Quellbewölkung, trocken, ~14 bis 22°, leichter Wind 10 bis 20 km/h O

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 5. Juli 2024

Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 35.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:00

Munt Buffalora 2627 m

Bei besten Bedingungen lockte heute der Munt Buffalora – für uns schon zum vierten Mal – erstmals nicht im Winter. Nach der Postautofahrt nach Buffalora (P10) starteten wir um halb elf Uhr nach dem Genuss des Startkafi. Hart an der Nationalparkgrenze, dort wo die beiden Bäche Ova dal Fuorn und Aua da Murtaröl zusammenfliessen, überquerten wir die ausgetrocknete Bachlandschaft um die etwa siebzig Meter höher gelegenen Alp Buffalora zu erreichen. An den Alpgebäuden vorbei, gerieten wir in der folgenden Steilstufe ins Schwitzen. An der Verzweigung bei Wegpunkt 2196 hielten wir rechts, um in Richtung Minieras da Fier zu halten; bis dorthin nutzten wir den Wanderweg, der zum Nationalpark und schliesslich zum Munt la Schera führt. Bald erreichten wir den untersten Stolleneingang zu den Eisenbergwerken am Munt Buffalora. Eine grosse Schar Jugendlicher in Begleitung von Biosfera-Guide Valentin Pitsch empfing uns. Die Bergwerke haben wir schon mal besucht (siehe Bericht). Uns zog es weiter, höher, ab jetzt bis zu 30% steil und weglos, in Richtung Gipfel (lediglich 1000 m Luftlinie, aber 400 Höhenmeter Aufstieg). Den über uns stehenden Hügel mit dem markanten Steinmann bei P.2459 umgingen wir rechts (also auf dessen Nordseite), um bald die Nationalparkgrenze auf etwas über 2500 m.ü.M. zu erreichen. Zur Orientierung diente uns das rötlich gefärbte felsige Gelände, Wegspuren waren kaum vorhanden. Nun wurde das Gelände blockig und der Weg zum 130 m höher stehenden Gipfel war zwar nicht gerade vorgegeben, aber einige Wildwechselspuren halfen. Unterwegs zum Gipfel dann noch eine sehr kurze Begegnung mit einem Schneehuhn – leider ging alles zu schnell, also kein Bild… Der letzte Abschnitt zum Gipfel dann steil und sehr rutschig, immerhin aber mit einigen Trittspuren. Nach 1 Std. 55 Minuten (ohne Pausen) standen wir auf dem Munt Buffalora. Erstaunlich: der Gipfel gehörte uns alleine. Wir durften also zufrieden sein und freuten uns am beeindruckenden 360°-Panorama. Gut die Weitsicht, etwas Quellbewölkung signalisierte Gewittergefahr für den späteren Nachmittag, wenig Wind, beste Bedingungen also für eine ausgedehnte Gipfelrast. Im Abstieg wählten wir erst die Strecke entlang der NP-Grenze, um dann aber den Hügel mit dem Steinmann südlich zu umgehen – so kamen wir den roten Felsen nahe – ein deutliches Signal für die Eisenerzvorkommen, die bis vor etwa sechshundert Jahren abgebaut wurden. Weitere spannende Infos hier. Unterhalb der letzten Stolleneingänge und Schutthalden auf etwa 2300 m.ü.M. wählten wir den ziemlich direkten Abstieg durch Heidelbeeren- und Wacholderbüsche – hier grüssten uns auch schöne Edelweisse und andere dekorative Blüten. Oberhalb der bei P.2196 stehenden Hütte erreichten wir wieder den WW zum Nationalpark. Hier trafen wir auf Biker, die von der Alp Buffalora hochkeuchten und wohl ins Val Mora oder nach Italien fahren wollten. Der nicht gerade knieschonende Steilabstieg auf der Alpstrasse zur Alp Buffalora hinunter meisterten wir ohne Rutscher. Das letzte Wegstück zum P10 dann reine Wellness, die Unterlage angenehm weiches Weideland. Nach der Überquerung der Aua da Murtaröl und Ova dal Fuorn erreichten wir das seit Sommer 2022 dauerhaft geschlossene Berggasthaus Buffalora an der Ofenpassstrasse. Am provisorischen Kiosk, welcher vom Passhöhe-Restaurant Süsom Givè betrieben wird, konnten wir die kurze Wartezeit bis zum Eintreffen des Postautos dennoch mit einer Einkehr überbrücken.

Fazit:
Eine zu allen Jahreszeiten lohnende und feine Gipfeltour bei idealem Bergwetter.

Wetterverhältnisse:
Sehr viel Sonne, im Tagesverlauf etwas Quellbewölkung, trocken, Temperatur ca. 12 bis 19°, kaum Wind (auf dem Gipfel leichte Brise)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo/GPS

Parameter:
Tourdatum: 29. August 2024
Schwierigkeit: T3
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora P10
Rückfahrt: Postauto ab Buffalora P10 bis Fuldera Cumün
Strecke: 8.3 km: Buffalora (1968 m) – Alp Buffalora (2033 m) – P.2157 – P.2196 – Minieras da Fier – Munt Buffalora (2627 m) – P.2195 – P.2157 – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 677 m
Abstieg: ca. -668 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 28 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr

Alpen-Bikerunde Munt da Lü – Alp Tabladatsch – Valmorain – Terza

Gestern im Val Müstair angereist, werden wir es hier etwa zehn Tage problemlos aushalten. Biken und wandern, das der Plan. Heute Mittwoch sollte ein witterungsmässig guter Tag werden, ideal für eine uns vertraute Bike-Runde über die Alpen unterhalb des Piz Terza. Nicht zu früh, angenehme Temperatur abwartend, fuhren wir los in Richtung Ofenpass, um über Palüds Cotschnas dem Il Rom entlang über Orasom Tschierv bis Curtin da Plaz zu gelangen. Dort überquerten wir die Passstrasse, um nach Chasuras hochzufahren. Oberhalb des pyramidenförmigen Hügels Mottas (1749 m) dem Waldrand des God da Munt entlang über die Naturstrasse zur Brücke über die Aua da Laider (im Winter Schlittelweg). Nach der Lichtung Plaun da Müs-chel gewannen wir über zwei Serpentinen etwas Höhe, um nach Verlassen des God Nair das auf einer Sonnenterrasse gelegene Dörfchen zu erreichen. Etwas unterhalb der Dorfmitte bogen wir nach links ab, um über die Via Urschai hochzufahren. Ein erstes Mal «meldete» sich der teilweise wolkenverhangenen Ortler. Kurz vor Urschai, bei P.2011 befuhren wir die Haarnadelkurve, um relativ mühelos weiter hochzufahren bis zur anderthalb Kilometer weiter oben gelegenen Kurve bei Multa Naira. Auf halber Distanz, beim P.2081, bogen wir also nicht ab, um die Alpgebäude Valmorain und Tabladatsch direkt zu erreichen. Bei Multa Naira begrüssten uns weidende Tiere, sonst weder Wandervolk noch Biker unterwegs. Jetzt wurde die Alpstrasse zum Alpweg, aber noch immer gut fahrbar – vorbei an im Weg stehenden Kühen und frisch gelegten Kuhfladen. Bei P.2235 nochmals eine Kurve, ein paar hundert Meter weiter eine letzte Kehre; mittlerweile war eine Höhe von ca. 2300 m.ü.M. auf der Alp Valmorain erreicht. Hier trafen wir auf den von der Alp Tabladatsch hochführenden Wanderweg; den nahmen wir, auf den ersten Meter steil abwärts schiebend, dann einigermassen stilgerecht hinunter bis Tabladatsch. Die Sennen nicht anwesend, dafür wurden wir von einem währschaften Güggel mit Harem angegackert. Das kurze Stück Alpstrasse zur fünfzig Hm tiefer liegenden Valmorain dann sehr holprig und rutschig; Weidezäune öffnen und wieder schliessen inbegriffen. Geschafft! Beim Alpgebäude ein tolles Angebot an im Brunnen gekühlten Getränken – wir genehmigen uns Melissensirup – gegen eine (freiwillige!) Gabe. Grazcha fich! Den Weiterweg nach Urschai und an der Alp Sot vorbei nach Craistas war uns sehr vertraut. Ab Craistas dem wunderschönen Alpweg über Vallatscha, Tablà Nair folgend und dann hinunter zum Bergrestaurant TerzaMonicas Reich, wo wir immer wieder gerne eine Marenda geniessen und nebenbei auch ihre ausgezeichnete Nusstorte einpacken lassen. Nach der Mittagspause folgte die kontrollierte Schussabfahrt über fast 500 Hm nach Sta. Maria Val Müstair hinunter. Über Valchava dann die malerische Strecke über Land zurück (und hinauf) nach Fuldera.

Fazit:
Eine immer wieder tolle Einführungsrunde, mit wunderschönen Panoramas unterwegs…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, freundliche Schönwetterbewölkung, kaum Wind, trocken, ca. 15 bis 20° C.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 28. August 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 30.6 km: Fuldera (1636 m) – Fuldera Daint (1635 m) – Orasom Tschierv (1648 m) – Curtin da Plaz (1660 m) – Chasuras (1689 m) – P.1761 (Aua da Laider) – P.1847 – P.1898 – Lü (1916 m) – Urschai P.2011 – Multa Naira – P.2236 – P.2277 – Alp Valmorain (ca. 2350 m) – P.2388 – Alp Tabladatsch (2242 m) – Valmorain (2194 m) – Bos-chetta, P.2083 – Urschai (2011 m) – Craistas (1925 m) – P.1995 (Vallatscha) – Tablà Nair – P.2006 – Terza, Bergrestaurant (1845 m) – Pütschai Süsom – P.1624 – Via Craistas – P.1348 – Brücke Il Rom – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Valchava (1412 m) – Pravalchava – Via Stablatschs – Val da l’Archa Gronda, Brücke bei P.1647 m – P.1646 Aua da las Fros-chas – Fuldera
Aufstieg: ca. 1261 m
Abstieg: ca. 1261 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 45 Min.
Tageszeit: 11:15 bis 15:15 Uhr