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Schnurrberg – Singletrail-Runde im Tösstal

Heute Samstag, bei Wunderwetter und bester Fernsicht, wollte ich diese MTB-Tour, an welcher ich vor zwei Wochen nicht teilnehmen konnte, nachholen. Ab Haustüre stand mir eine über siebzig Kilometer lange, strapaziöse Biketour bevor – trotz Motorunterstützung. Damit es eine richtige Rundtour würde, fuhr ich über Dürnten nach Hinwil. Dort auf der alten Ringwilerstrasse nahe dem Wildbachtobel erst steil hoch zum Ringwiler Weiher, dann angenehm flach bis zum aus früheren Zeiten bestens bekannten Ringwil (Anker, wo Theresa und Ignaz lange Jahre wirteten). Gleich nach dem Dorfausgang auf der Chopfholzstrasse hoch, über Hinterberg nach Bäretswil. Durch die Dorfmitte nach Norden am Hüttenriet vorbei, entlang der Dampfbahnstrecke DVZO, in Erinnerung an unsere Hochzeitsfahrt vor beinahe taggenau 38 Jahren (damals bei 30°). Kurz vor Neuthal links haltend wenige Höhenmeter Aufstieg über Hof, Bliggenswil, dann die hundert Hm Abfahrt nach Bauma, wo ich beinahe die Unterführung zum Quartier Altlandenberg verpasste. Auf dem Tössweg flach über Dillhaus nach Saland – in Dillhaus ein grosser Menschenauflauf: mit einem Brückenfest wurde grade die neue Holzfachwerkbrücke über die Töss gesetzt – eindrücklich! Nach einem kurzen Fotohalt die Weiterfahrt der Töss entlang, abwechselnd am rechten oder linken Ufer. In Turbenthal angekommen, hatte ich bereits 24 km in den Beinen, frisch genug, um jetzt den bis 17% steilen Anstieg nach Ramsberg in Angriff zu nehmen. Ab Ramsberg dann auf einem bewaldeten Forstweg ostwärts hinauf in Richtung Höchegg. Das Zwischenziel, die Alpwirtschaft Schnurrberg wollte ich also über eine nach NO ausholende Singletrailrunde erreichen. Unterwegs traf ich zwei kräftige Biker (der eine wohl ein Schwingerkönig), die etwas verunsichert fragten, ob ich den «Weg» kenne. Nö, aber das komme, Navi sei Dank, schon gut – von nun an zu dritt, sollten wir den Übergang über den Schnurberg schon schaffen, die Abfahrt an einigen Viehzäunen vorbei zur Alpwirtschaft ohnehin. Tatsächlich, die schön gelegene Alpwirtschaft Schnurrberg war nicht zu verfehlen. Ab auf die beschattete Terrasse; das Schnurrbergplättli schmeckte vorzüglich! Für den Schwingerkönig gabs eine leicht grössere Portion: 4(!) handgrosse Schnitzel, Pommes dazu. Nach dieser genussvollen Mittagspause folgte die gemütliche Runde über die Werchgrueb bis nach Ramsberg, ohne Höhengewinn oder -verlust. Ab Ramsberg dann (wie schon auf der Hinfahrt) ein kurzes Stück auf dem bekannten bewaldeten Forstweg ostwärts, nach dreihundert Metern rechts haltend in Richtung Taa, noch immer im Wald. Was jetzt folgte, war leichte Überforderung: 190 Hm runter über eine Strecke von anderthalb Kilometern – ein gratiger Singletrail der deftigen Art; kaum fahrbar, jedenfalls bewältigte ich das stark verbuschte Wegstück an der Buechenegg hinunter nach Neubrunn zur Hälfte zu Fuss, das Bike war dabei hilfreicher Rollator. Notabene: auf Swisstopo ist dort nicht einmal ein Weg oder sowas ähnliches eingezeichnet… Und wie sich anderntags herausstellte, musste mich im Buschwerk eine Zecke heimgesucht haben. Erleichtert und sturzfrei in Neubrunn angekommen, folgte eine weitere Herausforderung: der Aufstieg über Leerüti zur Wolfsgrueb (Steilheit bis 22%), immerhin auf gut fahrbarer Forststrasse. Beim Waldweidli angekommen öffnete sich die wunderbare Aussicht zum Alpstein. Mittlerweile wieder auf asphaltierter Strasse, folgte die Fahrt über Bärlischwand nach Sitzberg, paradiesisch diese Landschaft! Vorbei am schön gelegenen Sitzberg und der bekannten Wirtschaft Sternen beabsichtigte ich ausserhalb, bei Punkt 803 den sog. Bibelgürtel durch das Kommandantenholz nach Hinterschmidrüti zu durchqueren; der Weg war gesperrt wegen eines Bergrutsches. Also fuhr ich den kurzen Umweg über den heute höchstgelegenen Punkt bei 842 m.ü.M. bei Krinnensberg und weiter nach Schmitrüti/ Kalchegg. Jetzt folgte die rassige Abfahrt ins Steinenbachtal hinunter (3.3 km, -210 Hm). Gemütlich die Fahrt über drei Kilometer durch das lauschige Tälchen bis Tablat. Wieder im Tösstal angelangt, schloss sich die Runde. Auf der beinahe schon gemütlichen Fahrt über Bauma, Steg i. T., Fischenthal bis Gibswil waren nochmals 180 Hm zurückzulegen, kaum spürbar über eine Distanz von ca. 15 km. Bei Ried dann noch eine letzte Trinkpause auf dem bekannten roten Bänkli beim Aussichtspunkt oberhalb der Forellenzucht – mit schönstem Ausblick zu den Glarnern und Innerschweizern. Mit bis zu siebzig km/h rasend schnell nach Wald ZH hinunter. Der Rest der Strecke Routine: Grundtal, Pilgersteg, Rüti (10 km, -300 Hm). Gesund wieder zuhause, nebst tollen Eindrücken das Wichtigste.

Fazit:
Auch wenn ich diese doch respektabel lange und teilweise anspruchsvolle Biketour im Alleingang unternommen habe, weil sich mein Schatz Doris von einer Magen-Darm-Erkrankung erholen musste – ein eindrückliches Erlebnis! Mir bleibt die Hoffnung, dass der Zeckenstich – das Tierchen entdeckte ich erst am Tag danach – folgenlos bleibt…

Wetterverhältnisse:
Ein Wunderwettertag heute, wolkenlos, kaum Wind, heiss bis 27°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial Komoot/SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 7. September 2024
Schwierigkeit: ZS=Fahrtechnisch anspruchsvoll, mit zahlreichen technischen Herausforderungen (Stufen und Absätze, Wurzeln, Treppen, Serpentinen). Kurze Schiebepassagen.
Strecke: 72.1 km: Rüti (469 m) – Schwarz (497 m) – Dürnten (507 m) – Hinwil (574 m) – Ringwilerstrasse P.670 – Ringwil (694 m) – Hinterberg (766 m) – P.707 – Bäretswil (706 m) – Hofschür (712 m) – Hof (731 m) – Bliggenswil (717 m) – Bauma (631 m) – Altlandenberg – Juckeren (610 m) – Au (593 m) – Tössbrücke – Talau (590 m) – Sengi – Tössbrücke – Tablat (580 m) – Wila, Chalchtaren (571 m) – P.566 – Turbenthal (554 m) – Feld – Ramsbergstrasse – Ramsberg (748 m) – Nübruch – Cholenholz – Galenbuechstrasse (unterhalb Höchegg) – Junkholz (Singletrail) – P.778 (Schnurberg) – Alpwirtschaft Schnurrberg (724 m) – Werchgrueb – P.739 – Chamibach – Ramsberg – Chalberweidli – Taa (772 m) – Buechenegg (680 m, Singletrail 1.3 km, bis 20% Abstieg) – Gmeiwerch – Neubrunn (608 m) – Huschet (666 m) – Leerüti – Wolfsgrueb (Aufstieg bis 22%) – Waldweidli (810) – Bärlischwand – Sitzberg (793 m) – P.803 (Abzweigung Hinterschmidrüti gesperrt wegen Erdrutsch) – P.842 – Krinnensberg – P.811 – Schmidrüti, Kalchegg (816 m) – Waid – P.775 – Zinggen – Furrershus (633 m) – Steinenbach – Auli (607 m) – Bränggen (599 m) – Talgarten (595 m) – Tablat – Sengi – Talau – Tössbrücke – Au – Juckeren – Altlandenberg – Bauma, Bahnhof – Brücke über die Töss (643 m) – Asylbord – Blacketen (650 m) – Tössbrücke – Seewadel (654 m) – Lipperschwendi (684 m) – Lenzen (686 m) – Steg im Tösstal (698 m) – Fischenthal (741 m) – Fistel (745 m) – Fischenthaler- und Gibswilerriet (756 m) – Gibswil, Bahnübergang (762 m) – Ried (762 m) – Bänkli Aussichtspunkt 758 m – Neuthal – Jonatal – Wald ZH (614 m) – Grundtal (656 m) – Pilgersteg (549 m) – Rüti
Aufstieg: ca. 1150 m
Abstieg: ca. -1160 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 15:50 Uhr

Biketour ins Val Mora, wie immer ein grosses Vergnügen

Der Sommer setzt sich auch heute fort: sonnig, trocken, kaum störender Wind. Ideal für unsere beinahe schon traditionelle Biketour ins Val Mora – zum zweiten Mal in dieser Saison. Vor der Tour war richtige Arbeit angesagt, denn heute fand der 23. Nationalpark Bike-Marathon statt; die Strecke führte in Fuldera direkt am Haus vorbei. Die TeilnehmerInnen schätzten unsere Unterstützung offensichtlich. Die meisten starteten in Scuol und hatten schon einiges an Höhenmetern und Kilometern in den Knochen. Unsere Hochachtung!

Um halb elf Uhr starteten wir. Heute begleitete uns die Einheimische Anita. Nach der Fahrt über den Bärenpfad folgte oberhalb Valchava ab P.1577 (Plazzaraun) der Aufstieg ins Val Vau. Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief nicht steil und überwiegend im Wald. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb der gut hörbaren Aua da Vau bis Pra da Vau. Hier gibt es eine Postautohaltestelle welche neuerdings an vier Wochentagen (MI-SA) Val Mora-Wanderer abholt. Ab hier wurde die Unterlage holpriger und stellenweise deutlich steiler (bis 13%). Nach Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Bis zur Alp Praveder erst etwas flacher, vorbei an weidenden Kühen, dann holpriger und steiler werdend. Links der Piz Praveder, geradeaus der Monte Forcola. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse, welche ziemlich steil hochführt bis Döss Radond. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald danach die Wasserscheide bei La Stretta. Viele Biker unterwegs heute. Jetzt folgte der gemütliche Teil unserer Fahrt in leichtem Auf und Ab, über sich weitende (und bestossene) Alpen, vorbei an ruhig weidendem Vieh. Das Gebimmel wirkte sehr beruhigend. Unterwegs waren einige ausgetrocknete, teils mächtige Runsen zu queren. Nach etwas mehr als 17 km war die Alp Mora erreicht. In der gut besuchten Jausestation gönnten wir uns etwas kleines. Die Rast wurde etwas länger, weil wie gewohnt viele Einheimische am Tisch waren. Nach dieser gemütlichen Einkehr machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Osten, bei anhaltend freundlicher Witterung. Bis zur Wasserscheide faszinierte wie immer die Fahrt aus der anderen Richtung durch die einmalig schöne Landschaft. Ab Döss Radond war auf der steilen Abfahrt gefühlvolles Fahren angesagt. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Abkürzungen (Wanderwege und Singletrails) mieden wir wie immer. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Wald wurde es nun etwas kühler dafür war der zuvor böige Wind nicht mehr zu spüren. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick wieder ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bank galt es die Abzweigung nicht zu verpassen. Über die reizvolle Plazzaraun fuhren wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda über die schmale Holzbrücke zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir unser Domizil Fuldera wieder – wo im Staila wie immer bei solchen Gelegenheiten im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte.

Fazit:
Wiederholung: wenn es um diese Biketour geht, sind wir Wiederholungstäter, einfach begeisternd! Dir liebe Anita ein herzliches Dankeschön für die Begleitung – hat grossen Spass gemacht…

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter, im Tagesverlauf etwas Quellbewölkung, trocken, ~14 bis 22°, leichter Wind 10 bis 20 km/h O

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 5. Juli 2024

Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 35.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:00

Munt Buffalora 2627 m

Bei besten Bedingungen lockte heute der Munt Buffalora – für uns schon zum vierten Mal – erstmals nicht im Winter. Nach der Postautofahrt nach Buffalora (P10) starteten wir um halb elf Uhr nach dem Genuss des Startkafi. Hart an der Nationalparkgrenze, dort wo die beiden Bäche Ova dal Fuorn und Aua da Murtaröl zusammenfliessen, überquerten wir die ausgetrocknete Bachlandschaft um die etwa siebzig Meter höher gelegenen Alp Buffalora zu erreichen. An den Alpgebäuden vorbei, gerieten wir in der folgenden Steilstufe ins Schwitzen. An der Verzweigung bei Wegpunkt 2196 hielten wir rechts, um in Richtung Minieras da Fier zu halten; bis dorthin nutzten wir den Wanderweg, der zum Nationalpark und schliesslich zum Munt la Schera führt. Bald erreichten wir den untersten Stolleneingang zu den Eisenbergwerken am Munt Buffalora. Eine grosse Schar Jugendlicher in Begleitung von Biosfera-Guide Valentin Pitsch empfing uns. Die Bergwerke haben wir schon mal besucht (siehe Bericht). Uns zog es weiter, höher, ab jetzt bis zu 30% steil und weglos, in Richtung Gipfel (lediglich 1000 m Luftlinie, aber 400 Höhenmeter Aufstieg). Den über uns stehenden Hügel mit dem markanten Steinmann bei P.2459 umgingen wir rechts (also auf dessen Nordseite), um bald die Nationalparkgrenze auf etwas über 2500 m.ü.M. zu erreichen. Zur Orientierung diente uns das rötlich gefärbte felsige Gelände, Wegspuren waren kaum vorhanden. Nun wurde das Gelände blockig und der Weg zum 130 m höher stehenden Gipfel war zwar nicht gerade vorgegeben, aber einige Wildwechselspuren halfen. Unterwegs zum Gipfel dann noch eine sehr kurze Begegnung mit einem Schneehuhn – leider ging alles zu schnell, also kein Bild… Der letzte Abschnitt zum Gipfel dann steil und sehr rutschig, immerhin aber mit einigen Trittspuren. Nach 1 Std. 55 Minuten (ohne Pausen) standen wir auf dem Munt Buffalora. Erstaunlich: der Gipfel gehörte uns alleine. Wir durften also zufrieden sein und freuten uns am beeindruckenden 360°-Panorama. Gut die Weitsicht, etwas Quellbewölkung signalisierte Gewittergefahr für den späteren Nachmittag, wenig Wind, beste Bedingungen also für eine ausgedehnte Gipfelrast. Im Abstieg wählten wir erst die Strecke entlang der NP-Grenze, um dann aber den Hügel mit dem Steinmann südlich zu umgehen – so kamen wir den roten Felsen nahe – ein deutliches Signal für die Eisenerzvorkommen, die bis vor etwa sechshundert Jahren abgebaut wurden. Weitere spannende Infos hier. Unterhalb der letzten Stolleneingänge und Schutthalden auf etwa 2300 m.ü.M. wählten wir den ziemlich direkten Abstieg durch Heidelbeeren- und Wacholderbüsche – hier grüssten uns auch schöne Edelweisse und andere dekorative Blüten. Oberhalb der bei P.2196 stehenden Hütte erreichten wir wieder den WW zum Nationalpark. Hier trafen wir auf Biker, die von der Alp Buffalora hochkeuchten und wohl ins Val Mora oder nach Italien fahren wollten. Der nicht gerade knieschonende Steilabstieg auf der Alpstrasse zur Alp Buffalora hinunter meisterten wir ohne Rutscher. Das letzte Wegstück zum P10 dann reine Wellness, die Unterlage angenehm weiches Weideland. Nach der Überquerung der Aua da Murtaröl und Ova dal Fuorn erreichten wir das seit Sommer 2022 dauerhaft geschlossene Berggasthaus Buffalora an der Ofenpassstrasse. Am provisorischen Kiosk, welcher vom Passhöhe-Restaurant Süsom Givè betrieben wird, konnten wir die kurze Wartezeit bis zum Eintreffen des Postautos dennoch mit einer Einkehr überbrücken.

Fazit:
Eine zu allen Jahreszeiten lohnende und feine Gipfeltour bei idealem Bergwetter.

Wetterverhältnisse:
Sehr viel Sonne, im Tagesverlauf etwas Quellbewölkung, trocken, Temperatur ca. 12 bis 19°, kaum Wind (auf dem Gipfel leichte Brise)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo/GPS

Parameter:
Tourdatum: 29. August 2024
Schwierigkeit: T3
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora P10
Rückfahrt: Postauto ab Buffalora P10 bis Fuldera Cumün
Strecke: 8.3 km: Buffalora (1968 m) – Alp Buffalora (2033 m) – P.2157 – P.2196 – Minieras da Fier – Munt Buffalora (2627 m) – P.2195 – P.2157 – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 677 m
Abstieg: ca. -668 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 28 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr

Alpen-Bikerunde Munt da Lü – Alp Tabladatsch – Valmorain – Terza

Gestern im Val Müstair angereist, werden wir es hier etwa zehn Tage problemlos aushalten. Biken und wandern, das der Plan. Heute Mittwoch sollte ein witterungsmässig guter Tag werden, ideal für eine uns vertraute Bike-Runde über die Alpen unterhalb des Piz Terza. Nicht zu früh, angenehme Temperatur abwartend, fuhren wir los in Richtung Ofenpass, um über Palüds Cotschnas dem Il Rom entlang über Orasom Tschierv bis Curtin da Plaz zu gelangen. Dort überquerten wir die Passstrasse, um nach Chasuras hochzufahren. Oberhalb des pyramidenförmigen Hügels Mottas (1749 m) dem Waldrand des God da Munt entlang über die Naturstrasse zur Brücke über die Aua da Laider (im Winter Schlittelweg). Nach der Lichtung Plaun da Müs-chel gewannen wir über zwei Serpentinen etwas Höhe, um nach Verlassen des God Nair das auf einer Sonnenterrasse gelegene Dörfchen zu erreichen. Etwas unterhalb der Dorfmitte bogen wir nach links ab, um über die Via Urschai hochzufahren. Ein erstes Mal «meldete» sich der teilweise wolkenverhangenen Ortler. Kurz vor Urschai, bei P.2011 befuhren wir die Haarnadelkurve, um relativ mühelos weiter hochzufahren bis zur anderthalb Kilometer weiter oben gelegenen Kurve bei Multa Naira. Auf halber Distanz, beim P.2081, bogen wir also nicht ab, um die Alpgebäude Valmorain und Tabladatsch direkt zu erreichen. Bei Multa Naira begrüssten uns weidende Tiere, sonst weder Wandervolk noch Biker unterwegs. Jetzt wurde die Alpstrasse zum Alpweg, aber noch immer gut fahrbar – vorbei an im Weg stehenden Kühen und frisch gelegten Kuhfladen. Bei P.2235 nochmals eine Kurve, ein paar hundert Meter weiter eine letzte Kehre; mittlerweile war eine Höhe von ca. 2300 m.ü.M. auf der Alp Valmorain erreicht. Hier trafen wir auf den von der Alp Tabladatsch hochführenden Wanderweg; den nahmen wir, auf den ersten Meter steil abwärts schiebend, dann einigermassen stilgerecht hinunter bis Tabladatsch. Die Sennen nicht anwesend, dafür wurden wir von einem währschaften Güggel mit Harem angegackert. Das kurze Stück Alpstrasse zur fünfzig Hm tiefer liegenden Valmorain dann sehr holprig und rutschig; Weidezäune öffnen und wieder schliessen inbegriffen. Geschafft! Beim Alpgebäude ein tolles Angebot an im Brunnen gekühlten Getränken – wir genehmigen uns Melissensirup – gegen eine (freiwillige!) Gabe. Grazcha fich! Den Weiterweg nach Urschai und an der Alp Sot vorbei nach Craistas war uns sehr vertraut. Ab Craistas dem wunderschönen Alpweg über Vallatscha, Tablà Nair folgend und dann hinunter zum Bergrestaurant TerzaMonicas Reich, wo wir immer wieder gerne eine Marenda geniessen und nebenbei auch ihre ausgezeichnete Nusstorte einpacken lassen. Nach der Mittagspause folgte die kontrollierte Schussabfahrt über fast 500 Hm nach Sta. Maria Val Müstair hinunter. Über Valchava dann die malerische Strecke über Land zurück (und hinauf) nach Fuldera.

Fazit:
Eine immer wieder tolle Einführungsrunde, mit wunderschönen Panoramas unterwegs…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, freundliche Schönwetterbewölkung, kaum Wind, trocken, ca. 15 bis 20° C.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 28. August 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 30.6 km: Fuldera (1636 m) – Fuldera Daint (1635 m) – Orasom Tschierv (1648 m) – Curtin da Plaz (1660 m) – Chasuras (1689 m) – P.1761 (Aua da Laider) – P.1847 – P.1898 – Lü (1916 m) – Urschai P.2011 – Multa Naira – P.2236 – P.2277 – Alp Valmorain (ca. 2350 m) – P.2388 – Alp Tabladatsch (2242 m) – Valmorain (2194 m) – Bos-chetta, P.2083 – Urschai (2011 m) – Craistas (1925 m) – P.1995 (Vallatscha) – Tablà Nair – P.2006 – Terza, Bergrestaurant (1845 m) – Pütschai Süsom – P.1624 – Via Craistas – P.1348 – Brücke Il Rom – Sta. Maria Val Müstair (1386 m) – Valchava (1412 m) – Pravalchava – Via Stablatschs – Val da l’Archa Gronda, Brücke bei P.1647 m – P.1646 Aua da las Fros-chas – Fuldera
Aufstieg: ca. 1261 m
Abstieg: ca. 1261 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 45 Min.
Tageszeit: 11:15 bis 15:15 Uhr

Mountainbiken im Chelle- und Tannzapfenland

Heute Freitag schloss sich Doris, ausnahmsweise ohne mich, wieder einmal einer MTB-Tour der PS Mountainbikegruppe Wald/Rüti an. Für die acht TeilnehmerInnen, unter der Leitung des sehr bewährten Fritz (ESA-MTB-Leiter), ging die Post ab in die Hügel des Chelle- und Tannzapfenland. Vorab etwas Geschichte: die ersten Talbewohner im Tösstal um Bauma waren Jäger, später kamen Viehzucht und bescheidener Ackerbau dazu. Das Getreide wurde in der Dorfmühle zu Mehl verarbeitet, Hanf und Flachs wurden gepflanzt, gesponnen und zur Herstellung von Kleidern verarbeitet. Doch das rauhe Klima der Gegend und die kargen Böden erlaubten keine grosse Entwicklung der Urproduktion. Damit sich die schnell wachsende Bevölkerung ernähren konnte, mussten weitere Erwerbsmöglichkeiten erschlossen werden. Lange Zeit wurde der Holzreichtum der umliegenden Wälder für die Herstellung von hölzernen Gebrauchsgegenständen und Küchengeräten verwendet und diese durch Krämer weit herum vertrieben, wodurch das obere Tösstal zu seiner Bezeichnung Chelleland kam. Das Tannzapfenland umfasst die Gemeinden Fischingen, Bichelsee-Balterswil, Sirnach und Eschlikon, liegt also im an das Tösstal angrenzenden südlichen Hinterthurgau. So viel Historie muss schon sein.

Nun zur Tour: Start bei der Bahnstation Saland. Nach der flachen Fahrt nach Tablat die Einfahrt ins Tälchen des Steinenbach. Kurz vor Steinen machte Fritz Ernst mit den in Aussicht gestellten Trails, einer davon ist nach dem Schauspieler Schaggi Streuli († 3. November 1980) benannter Wanderweg. Im Aufstieg nach Schmidrüti, Hinterschmidrüti und Sitzberg kamen wir also richtig ins Schwitzen und ins freudvolle Juzen. Im Sternen Sitzberg dann eine erste Einkehrrunde. So gestärkt fühlten wir uns zu weiteren Single-Trail-Taten ermutigt. Zugegeben, gelegentlich verloren wir die Übersicht, weil so viele Bäume im Weg standen. In Seelmatten angekommen, vermittelte die wunderschöne Gegend um den Bichelsee wieder etwas Vertrautheit. Der Anstieg zum Ruetschberg und weiter nach Huggenberg war aber nur ein Vorgeschmack auf das, was folgte: die wilde Gegend an der Höchegg und über Ramsberg nach Schnurrberg forderte uns. Gut, dass dort wieder eine Beiz, die sehr sympathische Alpwirtschaft Schnurrberg, im Weg stand. Nach diesem Boxenstopp folgte der Aufstieg an den Schauenberg, dessen Gipfel mit der Burgruine wir umrundeten. Runter ging es dann durch den Wald und über echte Trails über Schwändi zum Höchholz. Irgendwie hatten wir (nicht der Fritz!) keine Orientierung mehr – klar, wir hatten uns auf die wurzelige Unterlage zu konzentrieren… Die waldige Gegend oberhalb Zell  (Höchholz, Bärenboden, Garten) meisterten wir ziemlich anständig. Durch das Haldenholz erreichten wir den Weiler Lettenberg – der Weg an den Zeller Giessen vorbei nach Zell hinunter war gesperrt wegen eines Hangrutsches – wer weiss, vielleicht hätte der uns sonst auch noch geblüht. Rämismühle und die Töss erreichten wir wohlbehalten. Ab hier noch acht Kilometer «fröhliches Ausrollen» über Turbenthal, Wila, Tablat (wo sich die Runde schloss) zurück bis Saland.

Fazit:
Wieder eine Fahrt in eine dieser wilden Gegenden im Kanton Zürich. Und wieder mal ein herzliches Dankeschön an unseren souveränen Leiter Fritz – der kennt nun wirklich alle wilden Winkel im Tösstal. Und ganz wichtig: alle Teilnehmenden schafften diese bestimmt strapaziöse MBT-Tour ohne gravierende Stürze und Verletzungen.

Wetterverhältnisse:
Wie bereits gestern auch heute viel Sonne, wolkenlos, kaum Wind, ziemlich heiss 22 bis 28°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 23. August 2024
Schwierigkeit: ZS=Fahrtechnisch anspruchsvoll, mit zahlreichen technischen Herausforderungen (Stufen und Absätze, Treppen, Serpentinen). Kurze Schiebe- und Tragepassagen möglich.
Strecke: 51.1 km: Saland, Bahnstation (600 m) – Tablat (580 m) – Furrershaus, Steinenbach (633 m) – Kalchegg (822 m) – Krinnensberg – Schmidrüti (811 m) – Hinterschmidrüti – Sitzberg (793 m) – Bärlischwand (832 m) – P.810 und P.814 oberhalb Rengerswil – Chabishaupt – Seelmatten (598 m), nahe Bichelsee – Ruetschberg (643 m) – Huggenberg (714 m) – Höchegg – Ramsberg (748 m) – Schnurrberg (724 m) – Hüttstall (822 m) – Schauenberg P.831 – Schwändi (772 m) – Höchholz (791 m) – Bärenboden (724 m) – Garten (698 m) – Haldenholz (720 m) – Letterberg (684 m) – Rämismühle (530 m) – Turbenthal (543 m) – Wila (566 m) – Saland
Aufstieg: ca. 1200 m
Abstieg: ca. -1200 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 10:30 bis 16:40 Uhr

Bilderautoren:
Fritz, Dietmar und Doris

Bike-Tour zur Töss-Quelle

Heute Donnerstag schlossen wir uns wieder einmal für eine Biketour der PS Velogruppe Wald/Rüti an, und das Wetter machte mit – was in diesem Sommer nicht immer der Fall war. Um 08:30 Uhr stiessen wir zur Gruppe von beinahe zwanzig FahrerInnen beim Bahnhof Wald ZH. Angeführt von unserem bewährten Guide Fritz fuhren wir vom Ortszentrum Wald ZH über die Hüeblistrasse hoch zum Weiler Hüebli. Jetzt folgte die zügige Abfahrt nach Gibswil hinunter. Auf der flachen Fahrt durch das Gibswiler und Fischenthaler Riet fröstelte es einige – verständlich, da die Strecke noch nicht voll besonnt war. Am Ortsbeginn von Steg im Tösstal hielten wir nach rechts; die Fahrt an der Badi Breitenmatt vorbei nach Ohrüti. Über den hier in die Töss mündenden Breitenbach fuhren wir auf guter Strasse der immer schmaler werdenden Töss entlang. Nach etwas mehr als 21 Kilometern Fahrt erreichten wir die Tössscheidi, wo sich Vordertöss und Hindertöss zur Töss vereinigen. Auf immer noch guter Unterlage endete nach etwa zwei Kilometern und sechzig Höhenmetern der Fahrweg bei Punkt 856 – hier also ist die Quelle der (Hinter-)Töss. Eine mystische Szenerie, eindrücklich die vielleicht zehn Meter hohe Nagelfluhwand, wo spärlich Wasser herunterfällt. Zu Fuss würde man ab hier die Schindelberghöchi, den Habrütispitz und/oder die Hand erreichen. Sowas war für heute nicht vorgesehen, also Umkehr, auf der Fahrt zurück zur Tössscheidi war nochmals die Wildheit im Tössstockgebiet zu «spüren». Etwa die Hälfte der Gruppe liess sich die Herausforderung des Tages nicht nehmen: die laut Fritz sacksteile Fahrt hoch zur Wolfsgrueb (+180 Hm, steilste Stelle bei ca. 23%). Dass wir diesen eindrücklichen Aufstieg ohne abzusteigen schafften, damit hatte unser Guide wohl nur insgeheim gerechnet – jedenfalls freute er sich mit uns. Tolle Leistung! Als ob es für heute noch nicht genug war, fuhren wir weiter in Richtung Alp Scheidegg hoch, um nach wenigen Metern in Richtung Josenberg zu fahren. Phänomenal diese Aussicht; wir waren uns alle einig: hier oben ist das Paradies! Ab jetzt ging es nur noch hinunter – über Josenberg, Hischwil, Eggschwändi, Raad bis nach Gibswil – wo wir in der Gibswilerstube die Vereinigung mit dem anderen Teil unserer Gruppe feiern konnten – bei Kafi und Nussgipfel natürlich. Nach dieser verdienten Pause die Weiterfahrt hoch nach Hueb, dann aussichtsreich über Dieterswil, Tänler, Blattenbach – hier verabschiedeten wir uns von der Gruppe, um über das Töbeli ins Grundtal hinunterzufahren und von dort über Pilgersteg nach Rüti zurück.

Fazit:
Eine Fahrt in die wohl wildeste Ecke im Kanton Zürich – exgüsi ein kleines Stück Kanton Sankt Gallen war auch noch dabei… Und wieder mal ein herzliches Dankeschön an alle, vor allem auch an das Leiterteam der PS Velogruppe Wald/Rüti.

Wetterverhältnisse:
Viel Sonne, wenig Schleierwolken, kaum Wind, am Schatten empfindlich kühl, 14 bis 18°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 22. August 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, meist auf befestigten Strassen (Aufstieg Wolfsgrueb WS, 23% Steilheit)
Strecke: 43.6 km: Rüti (469 m) – Pilgersteg (549 m) – Grundtal (656 m) – Wald, Bahnhof (616 m) – Hüeblistrasse – Hüebli (781 m) – Huebhansen – Raad (764 m) – Gibswil (757 m) –  Fröschau – Fistel (754 m) – Fischenthal (741 m) – Steg im Tösstal (705 m) – Ohrüti (724 m) – Tössscheidi (796 m) – Hintertöss (856 m) – Tössscheidi – Wolfsgrueb (970 m) – Josenberg (1017 m) – Hischwil (860 m) – Eggschwändi (824 m) – Raad (764 m) – Gibswil (762 m) – Hueb (791 m) – Dieterswil (762 m) – Tänler (751 m) – Blattenbach (681 m) – Töbeli – Grundtal – Pilgersteg – Rüti
Aufstieg: ca. 861 m
Abstieg: ca. -819 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 08:00 bis 12:10 Uhr

Tour du Grand Chavalard

Wenn Weinbauer Yvon Roduit in Fully ruft, gibt es mehrere Möglichkeiten, an seine grossartigen Weine zu kommen; diesmal entschieden wir uns zu einem Besuch. Dass sich damit eine schon länger geplante Bergwanderung verbinden liesse, bot sich geradezu an. Endlich mal wieder in den Bergen im französischsprachigen Unterwallis. Am Vortag (Feiertag im Wallis) die nicht gerade kurze Anreise nach Martigny, wo wir für zwei ÜN gebucht hatten.

Am Freitag, bei bestem Bergwanderwetter, die kurze Fahrt nach Ovronnaz, wo uns der Sessellift Ovronnaz-Jorasse (in Betrieb 8:30-12:45 und 13:30-17:00 Uhr, Berg- und Talfahrt Fr. 18.00/Person) die 580 Hm bequem aufstiegen liess. Heute ohne Startkafi, liefen wir los um halb zehn – das Ziel war, die letzte Talfahrt nicht zu verpassen. Auf der Strecke zur Alp Petit Pré, etwas mehr als 1 km, dünnte sich das Feld der Wanderer aus. Hier beginnt die eigentliche Rundwanderung. Waren bis hierher nur wenige Aufstiegsmeter zu bewältigen, begann der moderate Aufstieg gleich hinter den Alpgebäuden. Nördlich des Le Greppon Blanc durch ein liebliches Tälchen, erreichten wir bald die prächtige Ebene Euloi – die sich während der Schneeschmelze in einen See verwandelt. Dominiert wird der Ausblick vom Tête Séri (2850 m, T4, I), diesem bildschönen, steilen Zahn. Diesen verführerischen Koloss vor Augen, durchwandelten wir die Hochebene in westlicher Richtung bis zum gut einsehbaren Aufstieg, der uns zum Col de Fenestral hoch führte. Diesen heute mit 2453 m.ü.M. höchstgelegenen Punkt erreichten wir nach weniger als zwei Stunden, wir durften zufrieden sein. Was für ein herrlicher Blick sich hier öffnete: das Mont Blanc-Massiv dominiert, und wenige Meter unterhalb des Übergangs die Cabane du Fenestral, die zur Einkehr lockte: Kafi und Apfelwähe – bei Aussicht ein doppelter Genuss! Von der Cabane führt der Weg oberhalb des betörend leuchtenden Lac Supérieur de Fully; der See ist ein Reservoir und speichert das Wasser des Wasserkraftwerks in der Nähe von Fully. Das Kraftwerk wurde 1915 in Betrieb genommen – eine Pionierleistung! Bis 1934 wies das Wasserkraftwerk mit 1643 Metern die weltweit grösste Bruttofallhöhe auf. In südlicher Richtung führte der Pfad der Westflanke des etwa siebenhundert Meter aufragenden Grand Chavalard vorbei. Oberhalb der Cabane de Sorniot und mit Blick zum Lac Inférieur de Fully fanden wir eine aussichtsreiche Position für die Mittagspause – paradiesisch! Auf dem Weiterweg der kurze Aufstieg zu den steilen Südflanken des Grand Chavalard. Hier hat man das gesamte Rhonetal und Fully im Blick, das direkt unterhalb und etwa 1700 m tiefer liegt. Spannend: an diesen Hängen findet jeweils einer der aufregendsten Sportevents im Wallis statt: der «Kilomètre Vertical de Fully». Bei diesem Rennen werden 1000 Höhenmeter bezwungen, gerannt wird auf einer unbenützten Standseilbahnstrecke. Mit Steigungen von 60% gilt das Rennen als eines der steilsten und schnellsten weltweit. Unsere Wanderung war da um einiges gemütlicher, aber durchaus anspruchsvoll – jedenfalls sollte man in den steil abfallenden Rüfen den Blick nach unten schon wagen können. Gut, wer trittsicher und schwindelfrei ist. Der schmale Pfad hält auch Biker nicht ab, hier durchzufahren – ein besonders bemitleidenswerter Biobiker erlebte sogar ein kleines Desaster: einen Platten am schlauchlosem (unplattbarem…) Pneu. Nachdem die Südhänge des Grand Chavalard gequert waren, geht es Richtung Norden. Bei Lerié (1852 m) dann ein kleiner Wanderparkplatz; von hier aus wird oft auch die Besteigung des Grand Chavalard unternommen. Einheimische wissen, dass bis hierhin an Wochenenden auch ein Rufbus (Navette) verkehrt. Das teilweise abenteuerliche «Strässchen» führt hoch vom Bergdörfchen Chiboz (1328 m). Dort liegt auch das Restaurant Au Relais des Chasseur – wo wir heute Abend die verbrannten Kalorien wieder zuführen… So weit ist es aber noch lange nicht: unterhalb des Parkplatzes verliessen wir das Strässchen; nach einem kurzen Abstieg wurde es nochmals anspruchsvoll: der Aufstieg über zweihundert Höhenmeter durch das immer enger, steiler und wilder werdende Tälchen L’Etroit (definitiv T3-Gelände) zur Gîte de Lui d’Août und wenig später Alp Petit Pré. Danach folgte ein letzter, kurzer Aufstieg zur Bergstation des Sessellifts Jorasse, wo die Rundwanderung endete und das Restaurant mit Panoramaterrasse im Prinzip zum Verweilen einlädt – fünf(!) Minuten zu spät, Betriebsschluss 16:15 Uhr – eigenartig, die letzte Talfahrt erst um 17 Uhr. Hauptsache rechtzeitig geschafft – und wie!

Nachgang:
Nach Dusche und kurzer Erholung die ziemlich abenteuerliche Fahrt ins Bergrestaurant hoch nach Chiboz (auf Empfehlung von Yvon!). Grandios die Aussicht, ebenso das Essen (Biche = Hirschkuh, lecker)! Nur halt mit wenig Wein und einem Gläschen Abricotine (exklusiv für die Beifahrerin). Sonst wären die gefühlt hundert Kurven nicht zu schaffen gewesen…

Fazit:
Schon länger auf unserer Wunschliste: eine Bergwanderung der Superlative durch eine vor allem im zweiten Abschnitt «wilde» Naturlandschaft. Die lange An- und Rückreise trotz allem sehr lohnend…

Wetterverhältnisse:
Bestes Sommerwetter, wolkenlos, im Verlauf des späten Nachmittags teilweise vorüberziehende Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~22.8°, wenig Wind 4 km/h ONO.

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 16. August 2024

Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 15 km, SchweizMobil Nr. 220, Bergstation Jorasse (1946 m) – Petit Pré (1998 m) – Euloi (2101 m) – Col de Fenestral (2453 m) – Cabane du Fenestral – Cabane de Sorniot (2052 m) – Lerié (1852 m) – Gîte de Lui d’Août (1959 m) – Petit Pré – Bergstation Jorasse
Aufstieg: ca. 1020 m
Abstieg: ca. -1021 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 16:20 Uhr

Bike-Runde Hulftegg – Aeulischlucht Lichtensteig – Wattwil – Oberricken

Heute Samstag holten wir eine Biketour der PS Velogruppe Wald/Rüti nach, die wir vorgestern gleich zu Beginn im Regen abgebrochen haben. Für heute war ein Hitzetag vorausgesagt und es sollte trocken bleiben. Mühelos die Fahrt mit dem Thurbo (24 Minuten) bis Steg im Tösstal dank Niederflurwagen. Der Start in Steg über die Tössbrücke, dem Fuchslochbach entlang leicht der Anstieg. Kurz nach dem Chümiwisli dann bei 808 m.ü.M. die erste Haarnadelkurve; nach fünf Kilometern Steigung und zwanzig Minuten schon der erste Höhepunkt, die Hulftegg – ein leicht verspäteter Startkafi konnte nicht schaden! Danach folgte die Schussabfahrt nach Mühlrüti hinunter (-200 Hm). Nach flacher Fahrt war das schöne Toggenburger Dorf Mosnang rasch erreicht. Ab hier böten sich verschiedene Möglichkeiten, Dietfurt und Lichtensteig zu erreichen. Über Sonnhalden erreichten wir Bütschwil und wenige Minuten später Dietfurt. Die Weiterfahrt bis zum Ortsbeginn Lichtensteig wenig attraktiv. Im EFH-Quartier Unterplatten musste der fahrbare Weg hinunter zur Brücke über die Thur etwas gesucht werden. Nach nur fünf Minuten zu Fuss war die uns bisher nicht bekannte Aeulischlucht erreicht; schmal der Durchgang zwischen hohen Nagelfluhfelsen und am Wasserfall vorbei, und schon war der malerische Badeplatz erreicht. Hier liesse es sich länger aushalten und ein Bad geniessen. Wir überliessen den Platz gerne Familien und Kindern. Die abgestellten Bikes waren nun auch etwas ausgeruht, so dass ihnen die kurze, ruppige Auffahrt nichts ausmachte. Das Städtchen Lichtensteig – gerade im Fieber der Jazztage – umfuhren wir in Richtung Thur über die Stadtbruggstrasse. Von der Brugg aus präsentiert sich das historische Städtchen besonders fotogen. Jetzt folgte die Fahrt entlang der Thur bis zur Ortsmitte von Wattwil. Halb zwölf Uhr, zu früh für eine Einkehr; also fuhren wir weiter, um unterhalb des Spitals über die Ibergstrasse über Steig und aussichtsreich über Schlosswis zum heute höchstgelegenen Punkt bei Heid aufzusteigen. Das Cholloch vor uns, eine Abfahrt zur Oberrickenstrasse heute ohne Schiesslärm möglich. Über die alte Passstrasse war der schmucke Ort Walde SG bald erreicht; hier steht das Restaurant Kreuz mit seiner schattigen Terrasse – für uns gerade richtig für eine Mittagspause. Diese dauerte seeeehr lange, weil der bedauernswerte Wirt allein war und alle Hände voll zu tun hatte. Uns war das egal, wir hatten ja Zeit… Nach der Mittagspause die kurze Abfahrt nach Rüeterswil hinunter, dort nach rechts abbiegend an den Höfen Haspel und Feldli vorbei und danach steil hinunter zur am Goldingerbach liegenden Hintermüli – um dann ebenso steil wieder hoch Goldingen zu erreichen. In der Ortsmitte links über die panoramahaft verlaufende Hubertingerstrasse zum südlichen Ortsende von Laupen ZH. Bei Diemberg bogen wir ins beinahe schnurgerade verlaufende Tälchen auf die Lütschbachstrasse, um das 4.5 km entfernte Ermenswil zu erreichen. Kurz vor Rüti wichen wir den im Zentrum gelegenen Kreiseln aus über Täusi und Neuhus, um über den südlichen Dorfrand unser Heim zu erreichen. Ab unter die Dusche und bereit machen für das 3. Sechten-Fest…

Fazit:
Eine wunderschöne Samstagstour, der Abstecher in die Aeulischlucht an der Thur sehr lohnenswert…

Wetterverhältnisse:
Ein Hochsommertag, wolkenlos, kaum Wind, Temperatur 18 bis 30°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 10. August 2024
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, meist auf befestigten Strassen
Strecke: 52 km: Steg im Tösstal (698 m) – Hulftegg (953 m) – Mühlrüti (758 m) – Dreien (669 m) – Mosnang (726 m) – Sonnhalden (725 m) – Bütschwil (611 m) – Dietfurt (592 m) – Unterplatten, Lichtensteig – Aeulischlucht – Unterplatten – Loreto – Lichtensteig (640 m) – Stadtbruggstasse (616 m) – Flooz, Brücke über die Thur (607 m) – der Thur entlang bis Wattwil (613 m) – Ibergstrasse, Steig – Schlosswis (711 m) – Vorderes Loch – Schlossweid – Untere Laad (903 m) – Vordere Laad (935 m) – Heid (976 m) – Laad (909 m) – Cholloch P.867 – Bodenwis (851 m) – Oberricken (906 m) – Walde SG (839 m) – Rüeterswil (745 m) – Haspel (722 m) – Feldli (699 m) – Hintermüli (648 m) – Goldingen (701 m) – Hubertingerstrasse – Hubertingen (646 m) – Müli (Laupen, 588 m) – Diemberg P.595 – Lütschbachstrasse – Lütschbach (556 m) – Ermenswil (484 m) – Weier (Rüti, 495 m) – Täusi (491 m) – Neuhus – Rüti (469 m)
Aufstieg: ca. 998 m
Abstieg: ca. -1215 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:00 bis 14:45 Uhr

Ausgewandert in den Obervinschgau: Plantapatschhütte – Pfaffenseen – Watles 2555 m

Heute wanderten wir mal kurzzeitig aus – in den Obervinschgau. Die Fahrt aus dem Val Müstair nach Prämajur (obrhalb Burgeis) dauerte eine knappe halbe Stunde. Bei der Talstation des Prämajur-Sessellifts stehen viele Gratis-Parkplätze zur Verfügung. Im Winter ist der Watles ein Skiberg, im Sommer ein Erlebnisberg – sagt die Werbung. Für die Fahrt über die 418 Höhenmeter hoch zur Plantapatschhütte benötigt der Lift zehn Minuten (€ 19 p. P. Hin- und Rückfahrt). Die Bergstation bei der Hütte ist tatsächlich ein Erlebnisberg – viele Anlagen für Familien, kleine und grosse Kinder. Auf der sonnigen Terrasse genossen wir den Startkafi inkl. sagenhaft leckere (gefüllte) Gipfel. Heute viel Publikum, weil die Gemeinde Mals den Watles-Berglauf durchführte. Unsere Rundwanderung zum Watles starteten wir im Gegenuhrzeigersinn. So konnten wir den BergläuferInnen elegant ausweichen. Die knapp hundert Meter höher liegenden Pfaffenseen waren bald erreicht, der Wanderweg breit, so dass sich Biker und Wanderer nicht in die Quere kommen. Idyllisch an den beiden Pfaffenseen vorbei, erreichten wir nach knapp 2.4 km die Kalten Seen – je nach Zählweise sechs bis sieben kleine Seelein; eine hübsche Landschaft, die genussvolles Wandern erlaubt. Laut Berichten auf einschlägigen Onlineportalen soll hier der Weg über 1.9 km ein Alpiner Bergwanderweg sein (T4, weiss-blau) – davon kann keine Rede sein (nach unserer Einschätzung unter T3, nie ausgesetzt, Spur durchgehend, mittlere Steilheit bis ca. 15%). Kurz vor dem Schafberg (2411 m) erreichten wir den östlichsten Punkt unserer Runde. Schön der Ausblick zum Reschensee. Der weitere Aufstieg jetzt etwas ruppiger, aber immer gut zu gehen. Der 2537 m hohe Galtberg wird südlich traversiert, dann folgte der kurze Zwischenabstieg in eine Senke, wo das alpende Vieh eine Landsgemeinde abhielt. Jetzt der wenig anspruchsvolle Spurt hoch zum Watles, auf welchem ein ordentliches Gipfelkreuz steht. Auch wenn die Wolken die Sonne mittlerweile fast verdeckten, musste wir keinen Regen befürchten, der Wind sorgte für ausreichend Bewegung in der Luft. Und die Aussicht war gut, nur der 24 km südlich liegende Ortler versteckte sich heute in den Wolken. Dafür zeigte sich in 5.7 km Entfernung der Muntpitschen (3126 m), auch Schliniger Matterhorn genannt. Nur den Piz Sesvenna mit seiner Höhe von 3204 m erkannten wir leider nicht, er versteckte sich wohl hinter dem Muntpitschen. Egal, das Panorama auf dem Gipfel war ein Genuss, der uns an einem windgeschützten Platz zu einer ausgedehnten Gipfelrast verführte – mit Blick in den Vinschgau (Mals, Glurns, Tartsch, Schluderns, Prad) – und sogar (wieder) bei Sonnenschein. Für den Abstieg wählten wir die Variante über die Schliniger Alm; der Pfad verläuft aussichtsreich und westlich der Watles-Sesselbahn, über schönes Almgelände, gut zu begehen. Zur Plantapatschhütte zurück gelangten wir von der Westseite her. So schloss sich eine landschaftlich reizvolle, für unsere Verhältnisse kurze Runde. Zur Erholung dann die Talfahrt mit der Sesselbahn.

Fazit:
Eine gemütliche Tour am Erlebnisberg Watles im sehr abwechslungsreichen Obervinschgau.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, im Tagesverlauf aufziehende Bewölkung, trocken ~13 bis 18°, Wind 10 km/h N

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo/Komoot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 3. August 2024

Schwierigkeit: T2-T3
Strecke: 7.6 km, Plantapatschhütte (2141 m) – Pfaffenseen (2221 m) – Kalte Seen (2346 m) – östlichster Wendepunkt (ca. 2400 m) – Galtberg (Traverse) – Watles (2555 m) – Schliniger Alm – Plantapatschhütte
Aufstieg: ca. 467 m
Abstieg: ca. -468 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 37 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 32 Min.
Tageszeit: 10:25 bis 14:05 Uhr