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Calanda-Umrundung über den Kunkelspass

Nein, das Calanda-Rudel bekamen wir heute nicht zu sehen, und die wenigen BikerInnen begegnete uns auch nicht in Rudeln. Ab Startpunkt Landquart/Tardisbrugg rollten wir auf der linken Seite des Rheins in Richtung N. Nach einem Kilometer, beim KW Sardelli, nahmen wir die Abbiegung nach Pfäfers, eine Panoramastrecke, auf welcher die drei Kilometer Aufstieg (300 Hm) gut zu fahren waren (kaum Verkehr). Beste Sicht zu Gonzen, Gauschla, Regitzerspitz, Falknis, Vilan und zu den Weinbergen der Bündner Herrschaft. Kurz vor Pfäfers dann die Fahrt durch das Tobel des Bergbachs mit dem schönen Wasserfall. Die Einfahrt in Pfäfers dominierten die grossen Gebäude des ehemaligen Klosters (heute Psych. Klinik St. Pirminsberg), wo wir uns in deren Cafeteria eine Kafipause gönnten. Die Weiterfahrt führte uns am südlichen Dorfausgang vorbei an der Kapelle St. Evort, also nicht über die elegante Taminabrücke. Wir fuhren auf der östlichen Seite etwa 240 Hm über der Taminschlucht in Richtung S – so wurden die Blicke frei zur Taminabrücke, später zum Klinikdorf Valens hinüber. Zum Mapragsee hinunter die rassige Abfahrt (100 Hm), vorbei am Dörfchen Vadura. Oberhalb der Staumauer befindet sich eine Info-Plattform, der Stausee hat wenig Wasser. Nicht ganz zwei Kilometer flach, erreichten wir am Seeende die Galerie; ab hier nun gemütlich der Tamina entlang, nur wenige Höhenmeter der Aufstieg bis zum schönen Dorf Vättis. Zur Linken der Blick zum beeindruckenden Calandamassiv. Jetzt folgte eine landschaftlich besonders reizvolle Fahrt, vorbei an schönstem Wiesland, flankiert von hohen Fast-Dreitausendern, beinahe unmerklich der Anstieg. Nach Oberkunkels wurde das Fahrsträsschen schmaler und steiler, bis zur Passhöhe waren es noch 250 Hm. Wir entschieden uns für geringe Motorunterstützung zugunsten schweisstreibenden Strampelns. Das lohnte sich, schliesslich war das auf dem Kunkelspass stehende Bergrestaurant Überruf geöffnet! Genügend Platz auf der Sonnenterrasse, die Mittagsverpflegung schmeckte bestens. Die seit Anfang April neuen Gastgeber sind noch am Üben… An der prallen Sonne liess es sich allerdings gut aushalten. Und die Sicht zur umliegenden, teilweise bizarren Bergwelt und auf die Blumenwiese des Überrufbodä – einfach famos! Gut gestärkt machten wir uns auf zur Abfahrt nach Tamins hinunter (fast 700 Hm). Nach achthundert Metern änderte die Unterlage von Teer auf Natur, und wie erwartet folgte nun die Einfahrt in den (unbeleuchteten) Tunnel, der durch den fast 1500 m hohen Garschlichopf hindurchführt. Auf der etwa zweihundertfünfzig Meter langen Tunnelpartie gibt es Felsenfenster, von wo der Blick auf die besonders bizarre Erosion frei wird. Nach dem Tunnel bewegt man sich im Bereich des Taminser Bergsturzes, der sich vor ca. 10000 Jahren ereignete. Wir erinnerten uns gut an unsere Bergtour im November 2015, auf welcher wir von der Ringelspitzhütte durch das wilde Lawoitobel nach Tamins hinunterliefen. Ab ca. 1050 m.ü.M. wieder auf geteerter Unterlage, wegen der besseren Bremswirkung waren wir nicht unglücklich darüber. Unterwegs der Tiefblick ins Rheintal, wo bei Tamins Hinterrhein und Vorderrhein zum Rhein zusammenfliessen. Im schmucken Tamins angelangt, nehmen wir für die Abfahrt zum Rhein hinunter den sehr gut ausgebauten Veloweg (Pradamalerstrasse), auf welchem wir dem linken Rheinufer entlang Felsberg erreichten. Beim Armeeschiessplatz überquerten wir den Rhein, um auf dessen rechtsufriger Seite das Camp Au und die Brücke über die Plessur das Chur Rheinquartier zu erreichen. Dort führt eine offensichtlich neu erbaute Brücke über den Rhein, von wo wir (wieder am linken Rheinufer) Haldenstein erreichten; das hübsche Dorf liegt etwas «eingeklemmt» zwischen Calandamassiv und dem Rhein. Unsere Route führte über die Rheinbrücke, danach links weg wieder dem rechten Rheinufer entlang durch schöne Auen, zur rechten die A13 und die Bahnlinie. Am linken Ufer die mächtige Windenergieanlage Calandawind. Nach dem bewaldeten Gebiet Rodauen, auf der Höhe von Trimmis, führte der Weg etwas unübersichtlich geführt durch Industrieanlagen, vorbei am Bahnhof Untervaz-Trimmis. In der offenen Ebene blies der starke Gegenwind frontal, mit voller Kraft galt es in die Pedalen zu treten, links Obervaz, rechts Zizers, wo wir die A13 unterquerten. Nach etwa drei Kilometern durch die Neulöser Witenen bis zur Öpfelwuor (Apfelwuhr) gelangten wir in den Windschutz des Waldrandes. Vorbei am Outlet-Dorf Landquart erreichten wir den Startpunkt bei der Tardisbrugg – nun nur noch die Schwerarbeit der (sorgfältigen) Fahrräder-Montage auf dem Träger und dann die gemütliche Fahrt nach Hause.

Fazit:
Eine eher sportliche Biketour mit über tausend Höhenmeter, Traumhafte Landschaft, vor allem im Taminatal. Ein toller Bike-Klassiker!

Wetterverhältnisse:
Sommerlich, sonnig, kaum störende Schönwetterwolken, zu Beginn wenig Wind, im letzten (flachen) Abschnitt in den Rheinauen bis 30 km/h NO, Temperaturen im Bereich 18 bis 25°.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 22. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 54.5 km: Landquart, Parkplatz bei der Tardisbrugg (520 m) – Ifang – KW Sardelli P.515 – P.665 (Schmiedberg) – Majerina – P.767 – P.811 (Bergbachtobel) – Pfäfers (819 m) – Grosswies (859 m) – P.927 – Vadura (957 m) – Mapragsee (P.884) – Schüelen (889 m) – Vättis (943 m) – Hüttenwis (1010 m) – Langwis (P.1064) – Oberkunkels – P.1047 – Liebti (P.1281) – Kunkelspass, Bergrestaurant Überruf (1357 m) – Tunnel (ohne GPS-Empfang) – P.1260 – Tamins (687 m) – Pradamalerstrasse – Felsberg (571 m) – Riwäldli (561 m), Brücke über den Rhein – Camp Au, Brücke über die Plessur – Chur Rheinquartier – neue Brücke über den Rhein (in der LK noch nicht eingetragen) – Haldenstein (555 m) – Brücke über den Rhein – Dornenäuliweg – Rheinstrasse – Bahnhof Untervaz-Trimmis (536 m) – Oberau – Zizers – Apfelwuhr (521 m) – Landquart Qutlet (520 m) – Tardisbrugg
Aufstieg: ca. 1071 m
Abstieg: ca. -1071 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 15:05 Uhr

Malanser Weinpromenade – heute etwas leichtere Kost

Diesmal keine Bergwanderung, schon eher ein Spaziergang, ein Ausflug in die Bündner Herrschaft – mit dem Ziel die Malanser Weinpromenade zu besuchen. Bei idealem Wetter die Weine der 19 Malanser Winzer degustieren (nicht trinken!), lockte. Der Gang durch die gutbesuchte Prättigauerstrasse stellte keine wandertechnischen Anforderungen – etwas Trittsicherheit (sprich Standfestigkeit) waren schon gefragt. Immerhin konnten 87(!) Weine probiert werden, darunter ein uns bislang unbekannter, der Weisse Freisamer – es handelt sich um eine Neuzüchtung aus Silvaner und Grauburgunder von 1916 von Karl Müller am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau. Doris hat der Wein gefallen, mir weniger. Schön waren die meisten Pinot Noir. Leider fehlte der Completer (was zu erwarten war), den Giani Boner keltert – erst wieder 2024/2025 erhältlich. Am Ende der Promenade gabs die Möglichkeit sich zu verpflegen und dem vorbei rauschenden roten Bähnli zuzuschauen. Der Rückweg dann etwas beschwerlicher, der vielen BesucherInnen wegen. An den Tischen bekannter Winzer, wie etwa Wegelin, Fromm und Giani Boner bildeten sich Warteschlangen. Gut, dass wir früh unterwegs waren. Und gut auch, dass der Anlass viel Publikum anlockte. In der Ortsmitte angekommen, genossen wir am Dorfplatz einen Kafi, bevor wir durch die Ortsmitte, vorbei an schönen alten Häusern und Brunnen zum Ausgangspunkt zurückfanden. Mal eine etwas andere Art zu «wandern» – eine weinselige dazu… Prost!

Auch noch erwähnenswert: die Rückfahrt nutzten wir für eine Fahrt über St. Luzisteig, Balzers FL, Rheintal, Altstätten, Bodensee, Thurgau – schön wars!

Wetterverhältnisse:
Sonnig mit Wolken, trocken, leichter Wind aus O, 18 bis 22°

Parameter:
Tour-Datum: 20. Mai 2023
Schwierigkeit: T1
Strecke: 4.2 km: Malans Bahnhof RhB (537 m) – Rüfegasse – Tobelgasse (571 m) – Prättigauerstrasse bis Grill & Chill – ins Dorfzentrum auf gleicher Strecke – Dorfplatz – Unterdorfstrasse – Bahnhof RhB
Tageszeit: 11:45 bis 15:00 Uhr

Bike-Ausfahrt zur Alp Klosterberg

Die Alp Klosterberg liegt etwas versteckt hinter dem Regelstein im Tälchen des Giegenbachs; sie wäre auch zu Fuss oder mit dem Bike vom Ricken aus via Regelstein/Alp Egg zu erreichen. Für heute Sonntag entschieden wir uns für die wetterbedingt sichere Route über Gommiswald. Auf der Hinfahrt driftet eine Gewitterfront von den Wägitaler Bergen über die Linthebene zu den Glarner Alpen. Laut Regenradar (was für ein Segen!) von MeteoSchweiz würden wir verschont bis in den späten Nachmittag hinein. Wetterglück wäre auch der sympathischen Älplerfamilie der Alpwirtschaft Klosterberg zu gönnen, die an diesem Wochenende die Saison eröffnet: Festwirtschaft und musikalische Unterhaltung mit dem Echo vom Chlausbüel – darauf freuen wir uns. Und tatsächlich, während der Fahrt blieb es nicht nur trocken, sondern es wurde zunehmend freundlicher, sogar mit einigen Sonnenstrahlen. Bis Gommiswald nutzten wir meistens die Velowege. Im Zentrum des schönen Klosterdorfs (Prämonstratenserinnenkloster auf dem Berg Sion beim Dorf Uetliburg) angekommen, biegen wir ab in Richtung Rieden, nach wenigen Metern nochmals links weg und dann den Hang steil hoch durch die EFH-Siedlung Rietwies. Nach P.639 dann ein gut ausgebauter, steiler Kiespfad über Feld zum Ortsteil Giegen (Uetliburg). Jetzt fuhren wir auf der Klosterbergstrasse bis zur Alp Chlosterberg hoch, angenehm der Anstieg, aber immerhin 300 Hm über 2.7 km. Vom erwarteten Verkehr zum Älplerfest spürten wir kaum etwas, waren aber doch überrascht, als wir um elf Uhr eintrafen und schon viele Besucher antrafen. Für uns hatte es ausreichend Platz, und wir genossen die wohlverdiente Brotzeit (Schüblig, Härdöpfelsalat, Panache vom Appenzeller Bier, Kafi und selbstgemachter Schoggikuchen) und die lässige Örgelimusik der jungen Band. Uns hats ausgezeichnet gefallen! Gefallen tut uns auch, dass die jungen Älpler Olivia Broder und Jerome Schättin mit ihren Familien nebst der Alpwirtschaft auch die Alp mit vielen Tieren bewirtschaften. Gut versorgt verliessen wir diesen schönen Flecken Erde – um bestimmt wieder mal zu kommen! Für die Rückfahrt benötigten wir selbstredend weniger Zeit (und Mühe), dank der rassigen Abfahrt. Um halbzwei wieder zuhause, gerade rechtzeitig für die tägliche Siesta… So gemütlich können Sonntage sein!

Fazit:
Auch bei diesen Wetterbedingungen eine sehr lohnenswerte Ausfahrt ins nahe Ricken-Gebiet.

Wetterverhältnisse:
Trocken, stark bewölkt, teilweise aufgehellt, Wind bis 30 km/h W, ca. 16°

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 7. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 43.2 km: Rüti ZH (478 m) – Ermenswil (484 m) – Eschenbach (495 m) – Neuhaus (490 m) – St. Gallenkappel (592 m) – Waldegg (Gebertingen, 648 m) – Ernetschwil (576 m) – Gommiswald (583 m) – Rietwies (639 m) – Feld – Giegen (727 m) – Gütsch (816 m) – Bärenbad (937 m) – Chlosterberg, Alpwirtschaft (1030 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 1012 m
Abstieg: ca. -1009 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 35 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 13:30 Uhr

Bike-Ausfahrt im Zürioberland

Wieder einmal unterwegs mit der Velogruppe Wald/Rüti, der wir uns immer wieder gerne anschliessen. Heute waren 15 BikerInnen dabei, darunter 3 neue. Die Fahrt von zuhause bis zum Treffpunkt durch das verkehrsreiche Grundtal wenig attraktiv, wenigstens auf getrennt geführter Spur, gerade gut um einzufahren. Beim Bahnhof Wald trafen wir die fröhliche Velogruppe; los ging nach dem Briefing durch Leiter Ernst. Entlang der Hauptstrasse bis Diemberg und durch das Tälchen des Lattenbachs hinunter nach Ermenswil war „Päcklifahren“ angesagt. Dann folgte die Fahrt nach Jona und Rapperswil hinunter, dessen Zentren wir nördlich umfuhren. Ab Kempraten die Fahrt durch das Villenquartier Lenggis hoch, vorbei am Tennisplatz und dem Sageli-Beizli bis Schlatt. Dort bogen wir links ab, um entlang einem schön gelegenen Weinberg nach Feldbach abzufahren. Vorbei am Bahnhof die Fahrt an leicht erhöhter Lage entlang der SBB-Linie, die schöne Aussicht auf der Höhe Schirmensee geniessend, wo wir auf das Anwesen von Tina Turner hinunterblickten. Wohl niemand zuhause, jedenfalls verzichteten wir auf einen Kafibesuch. Dem Risirain entlang bis Uerikon, dort folgte der Anstieg in Richtung Hombrechtikon. Kurz vor Hombi links direkt und steil hoch über Lüeholz zur Kirche, von dort den Ortsrand streifend zum Lützelsee, wo es galt, das viele Fussvolk ordentlich zu warnen (nicht alle hörten unser Glockengeläute…). Im Hasel angekommen, stürmten wir die Besenbeiz. Die Strecke über Hueb, Adletshusen bis nahe Bubikon war eine besonders schöne Blueschtfahrt, mit unserem Hausberg Bachtel als Kulisse, aber auch das erweiterte Panorama im Osten und Süden mit Säntis, Speer, Federispitz, Mürtschenstock, Vrenelisgärtli/Glärnisch war betörend. Bei der Platte verabschiedeten wir uns von der nach Wald weiterfahrenden Gruppe. Wir wählten die Strecke über Bubikon Ritterhaus nach Hause. Eine wie immer genussvolle Biketour mit leichtem Fitness- und höherem Spassfaktor.

Fazit:
Danke herzlich allen Engagierten der Velogruppe Wald/Rüti für den tollen Einsatz! Und gerne mal wieder!

Wetterverhältnisse:
Sonnig mit Schönwetterwolken, fast schon Hochsommer, praktisch windstill, ca. 17 bis 22°

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 4. Mai 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 40.0 km: Rüti ZH (478 m) – Grundtal – Wald ZH, Bahnhof, Treffpunkt Velogruppe (616 m) – Wald Zentrum – Chefi – Laupen (604 m) – Diemberg (595 m) – Lütschbach (556 m) – Ermenswil (484 m) – Tägernau – Grüt, Jona (426 m) – Kempraten – Lenggis (463 m) – P.484 – Felsenhof – Schlatt – Feldbach (431 m) – Rosenberg (409 m) – Risirain – Uerikon Ritterhaustrasse – Töbelistrasse – Laubisrütistrasse – Wellenberg – Grüt (471 m) – Lüeholz (Hombrechtikon) – Lutikon (P.521) – Lützelsee (500 m) – Hasel, Besenbeiz (506 m) – Hueb – Adletshusen (517 m) – Reitbach (533 m) – P.527 (Lanzacher) – Platten (527 m), Abschied Velogruppe – Bubikon – Ritterhaus (509 m) – Kämmoos (491 m)  –  Talgarten, Rüti ZH
Aufstieg: ca. 516 m
Abstieg: ca. -512 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 28 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 16 Min.
Tageszeit: 13:00 bis 16:30 Uhr

Bike-Runde zum Schindelberg

Nach den paar nassen Tagen heute wieder einmal ein Schönwettertag – also nix wie raus, um das Rentnerleben zu geniessen. Zur Alp Schindelberg soll die Fahrt gehen. Im Gubel erwartet mich schon Werni. Sein Vorschlag, an der Sonne über den Goldbach nach Wald zu fahren ist der eines Rüti-Urgesteins – Werni kennt die Gegend, das merkte man daran, dass er die Höfe und deren Bewohner kennt (und umgekehrt). Das Zentrum von Wald umfahren wir über Chefi am südlichen Dorfrand, in der Ortsmitte von Laupen bogen wir auf die Goldingerstrasse ab um Egligen zu erreichen. Zur linken und hundertfünfzig Meter höher das Bannholz („Cordonbleu isst mer im Bannholz“) – wir liessen uns nicht verführen, wäre auch noch zu früh… Ab Egligen fuhren wir ins Goldingertal ein, und wir „genossen“ den sehr erfrischenden Gegenwind – ohne elektrische Unterstützung wäre das ein Chrampf gewesen. Nach Hintergoldingen/Rossfallen wird das Tal enger, wir rollten dem Rossfallebach entlang, liessen noch ein paar Kühe über die Strasse – wie die sich freuten, endlich in die Natur hinaus zu dürfen! Bei Chamm (865 m, 16 km) war fertig lustig. Auf unbefestigter Strasse waren bis zum Übergang namens Hand über 900 m Strecke 140 Hm zu bewältigen. Eigentlich wäre das kein Problem, wenn da nicht drei nervöse Kühe die Alpstrasse in einer Steilkurve blockierten. Also war absteigen die richtige Lösung, gut zureden, geduldig warten, schieben, an geeigneter Stelle wieder aufsteigen. Ich dachte kurz: zum Glück waren das keine Kleber-Aktivisten. Auf der Hand wartete schon Werni, kurze Trinkpause, und weiter auf holpriger Unterlage, hinein in den Habrütiwald, ziemlich nass die Unterlage. Beim Chreuelbach die Richtungsänderung, dann folgte die heute steilste Stelle mit geschätzten 30% Steigung. Jetzt sich nur nicht abwerfen lassen(!) – Gewichtsverlagerung und das richtige Tempo (nicht zu langsam also…). Nach 60 Hm die Erlösung, vor uns die Sicht zum Ziel auf der Alp Schindelberg – die zügige Bise drückte die Nebelwalze über Schindelegg und Rossegg; eigenartig diese Stimmung. Im Restaurant angekommen, zog es uns in die gut besetzte Gaststube. Wieder einmal stellten wir fest, dass es Rentner sind, welche die Wirtschaft am Laufen halten. Das Gasthaus Alp Schindelberg ist ein richtiges Bijou, hier einzukehren macht viel Freude, auch wenn die Aussicht eingeschränkt ist. Quöllfrisch und WKS schmeckten vorzüglich – ach ja, zum Dessert die Supercremeschnitte… Gut versorgt machten wir uns auf zur Abfahrt. Auf den vier Kilometern hinunter bis Chamm waren 300 Hm zu bewältigen – Konzentration und Vorsicht war geboten. In Chamm angekommen, durften wir miterleben, wie Bauersleute ein dreiwöchiges Kälbli auf die Weide führten. Das Jungtier war noch ziemlich unsicher und scheu und seine Freude noch etwas verhalten – herzig! Dem Rossfallebach entlang und bis Egligen konnten wir es richtig laufen lassen, unterstützt vom Rückenwind. Ab Egligen fuhren wir die von der Hinfahrt abweichende Überlandstrecke über Zil, Hubertingen nach Laupen hinunter. Überall wurde gheuet, in Erwartung guten Wetters. In der Ortsmitte von Laupen bogen wir ab um über Chapf zum Hiltisberg aufzufahren, wohlwissend um den dortigen Ruhetag. Danach folgte der Anstieg zum Weiler Mettlen, dann die malerische Strecke durch Ried und Wald zum Ortsteil Würzhalden hinunter und weiter zum Gubel. Von Trix mit Kafi empfangen, ein schöner Abschluss (und danke herzlich für die Gastfreundschaft)! Und Dir Werni ebenfalls Danke für die kameradschaftliche Begleitung – gerne wieder einmal!

Fazit:
Eine feine Biketour im nahen Zürioberland und Goldingertal – für Wiederholungstäter immer gut!

Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig, im Zielgebiet erst Hochnebel, starke Bise bis 30 km/h NNO, ca. 11 bis 19°

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 3. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 41.1 km: Rüti ZH (478 m) – Gubel – Neu York (563 m) –  Ober Fägswil (573 m) – Goldbach (645 m) – Wald, Chefi – Laupen (624 m) – Egligen (737 m) – Baumgarten (787 m) – Vordersagen (779 m) – Hintergoldingen (828 m) – Rossfallen (820 m) – Chamm (865 m) – Hand (1003 m) – Habrütiwald, Chreuelbach – Vorder Chreuel (1144 m) – Gasthaus Alp Schindelberg (1154 m) – Rückfahrt auf gleicher Strecke bis Egligen – Zil (698 m) – Hubertingen (646 m) – Müli, Laupen (588 m) – Ortsmitte Laupen (604 m) – Chapf (680 m) – Hiltisberg (Restaurant heute Ruhetag) – Mettlen (689 m) – Rütiholz – Girägerten – Weierbach (592 m) – Halbismettlen – Moos – Würzhalden (536 m) – Laufenbach – Oberhaltberg – Gubel – Rüti, Talgarten
Aufstieg: ca. 1155 m
Abstieg: ca. -1128 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 05 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 15:10 Uhr

Chriesiwanderung von Zug nach Arth

Carpe diem (wörtlich: Pflücke den Tag), was Horaz (* 65 v. Chr.; † 8 v. Chr.) schon erkannte, galt für den heutigen Tag ganz besonders. Nach den wunderbar(!) niederschlagsreichen Tagen (Rückkehr des Winters in den Bergen) stellten uns die Wetterfrösche einen Schönwettertag in Aussicht. Also nichts wie raus in die Natur, genauer: an den Zugersee, dorthin, wo die Grundlage der Zuger Kirschtorte «wächst». Zug ist mit der Bahn ohne Umsteigen in anderthalb Stunden zu erreichen – auf der Fahrt fragten wir uns, ob sich das Grau des Nebels tatsächlich wie vorausgesagt auflöse. Den Bahnhof in Zug verliessen wir etwas orientierungslos. Allgemeine Richtung See müsste hinkommen, vorbei am Café Speck, wo es einen Startkafi gab. Danach weiter zum See, wo wir an der Katastrophen-Bucht den Wanderwegweiser erblickten, direkt am See, welcher kaum zu sehen war, immerhin tauchte das MS Zugersee aus dem Nebel auf, um anzulegen. Noch in unsere Windstopper eingehüllt, zogen wir dem See entlang und später in Richtung Altstadt, quasi in Fluchtbewegung, bis beim Pulverturm ein paar Sonnenstrahlen andeuteten, was heute erwartet werden durfte. Durch die Villenquartiere marschierten wir im Eiltempo, bis ab Fridbach die Stimmung aufhellte und wir von ersten Chriesibäume (noch in Vollblüte) begrüsst wurden. Bei Oberwil stiegen wir auf zur schön gelegenen Psychiatrische Klinik Zugersee. Oberhalb vorbei an der Kapelle und über die Mülibach-Brücke, stimmungsvoll neblig und sonnig gleichzeitig. Jetzt bewegten wir uns dem Rand des Waldes entlang, mit Blick auf den mysthisch im Nebel eingehüllten Zugersee und darüber hinweg zum Pilatus. Nun folgte ein längerer Streckenabschnitt im Eielenwald, leicht aufsteigend, und ausnahmsweise auf Naturbelag. Naja, von Chriesi nichts zu sehen, dafür aber besuchte uns ein besonders zutrauliches Rotkehlchen, welches geduldig posierte (siehe Foto). Immer wieder waren Bäche zu queren, so auch der Tilibach und wenig später der Lotenbach. Bei den Häusern Untertal öffnete sich die Landschaft, und die Chriesi-Landschaft erfüllte (endlich) unsere Erwartungen – und mittlerweile bei Sonnenschein und bei fast sommerlichen zwanzig Grad. Bei diesem Bilderbuchwetter fehlte uns nur noch eine aussichtsreiche Bankniederlassung; bei Utigen erfüllte sich unser Wunsch – voll an der Sonne, mit Aussicht zum Pilatus, zur Rigi, auf den Zugersee und zum gegenüber liegenden Ort Immensee. Die Hälfte der Strecke hinter uns, und mittlerweile kurz nach zwölf, war das der richtige Ort für die Mittagspause. Darauf, dass es auf der gesamten Wanderung keine Beiz hat, waren wir vorbereitet: das Waldfest-Menü schmeckte ausgezeichnet. Nach vierzig Minuten Pause folgte der Weiterweg, halt wieder auf Asphalt. Nach einem kurzen Zwischenabstieg bei Oberdorf (Walchwil) folgte der heftige Aufstieg hinauf zum Heerenwald, jetzt wieder auf Naturbelag. Beim Dorfbach im ziemlich steilen Gelände ein Vitaparcours (heute nicht für uns!). Wihelbach, Seckibach die nächsten Bäche, immer anständig wasserführend, und mit attraktiv bemoostem Nagelfluh. Holäsch heisst der folgende Waldabschnitt, wo wir bei P.703 die Hinterbergstrasse und kurz danach den Rufibach über eine renovierungsbedürftige Brücke überquerten. Hier verliessen wir auch den Kanton Zug, um wenige Meter aufzusteigen zum Hof Mäwägenberg (SZ), dem heute höchstgelegenen Punkt. Unter uns der Zugersee, zurück liegend Walchwil, vor uns Arth und Goldau, gegenüber die Rigi mit ihren noch verschneiten Bändern. Nun folgte der drei Kilometer lange Abstieg (300 Hm). Bei der Verzweigung Sunnenberg (P.481) hatten wir zu entscheiden: weiter bis Arth-Goldau (ca. 3 km Asphalt) oder hinunter zum nahen Bushalt Chäppeli, eingangs Arth direkt am See gelegen. Mit etwa 17 Kilometer in den Beinen (davon ein hoher Anteil unangenehm harter Belag), war die Entscheidung einfach. Nach kurzer Wartezeit brachte uns der Bus in wenigen Minuten zum Bahnhof Arth-Goldau. Im Bistro Bahnino vertrieben wir uns die Zeit bis zum Eintreffen unseres Lieblingszuges SOB; die kurzweilige Fahrt über den Sattel nach Pfäffikon SZ und nach Rapperswil SG gefällt uns immer sehr (auch dann, wenn’s ein Nickerchen absetzt…). Nach einer knappen Stunde Reisezeit Ankunft zuhause – erfüllt von einem eindrücklichen Tag…


Fazit:
Lauf durch die schöne Altstadt und vorbei an alten und neuen Villen, ab Oberwil (endlich) blühende Chriesibäume, abwechslungsreich über dem Zugersee, schönster Bluestabschnitt oberhalb Walchwil, Strecke mit leider hohem Asphaltanteil

Wetterverhältnisse:
Zu Beginn im Nebel, ab Oberwil sonnig, im Tagesverlauf zunehmende Bewölkung, trocken, leichter Wind aus S (bis 10 bis 20 km/Std.), ca. 8 bis 19°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: Samstag, 22. April 2023
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 17 km, Zug, Bahnhof (420 m) – See, Katastrophen-Bucht (415 m) – Altstadt – Pulverturm, Zugerbergstrasse (P.448) – Quartier St. Michael, Mänibach – Fridbach – Bröchli – Brunnenbach – Bahnstation Oberwil (429 m) – Mülimatt – Psychiatrische Klinik Zugersee – Mülibach (479 m) – Räbmatt – Eielenwald – Hasel (562 m) – Tilibächli – P.509 – Lotenbach – Untertal (519 m) – Utigen (ca. 540 m) – Rägeten – P.540 – Suren – P.534, Sagenbach, Oberdorf (Walchwil) – Ochsenrüti (559 m) – P.594 – Dorfbach – Heerenwald – Wihelbach – Seckibach (P.664) – Hintermatt – Utenberg (P.694) – Holäsch – P.703 (Hinterbergstrasse) – Rufibach (Kantonsgrenze ZG/SZ) – Mäwägenberg (715 m) – Chlausenbach – Bräpfet (660 m) – Chalchofen – P.481 (Verzweigung Sunnenberg) – Tafelstatt (Arth) – Zugerstrasse, Bushaltestelle Chäppeli (417 m)
Aufstieg: ca. 580 m
Abstieg: ca. -580 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 15:05 Uhr

Walensee: Weesen – Quinten am Ostersonntag

Ostersonntag, ein schöner Frühlingstag stand bevor, und der Einladung von Astrid und Edy sagten wir spontan zu – ein herzliches Dankeschön euch beiden für die Initiative!

Es war zu erwarten, dass diese Strecke entlang dem Nordufer des Walensees, besonders an einem solchen Tag, mächtig Zulauf erlebte. Hunderte von Spazierenden, Wandernden, Trailrunnern – Grüezi, Grüezi, Grüezi! Eingangs Weesen haben wir problemlos einen freien (gebührenpflichtigen) Parkplatz gefunden. Wir liefen an die Linth, um dieser entlang den Hafen zu erreichen. Nach der Umrundung der Seepromenade und vorbei an einigen Villen spazierten wir zum Lago Mio, wo die letzten freien Parkplätze erobert wurden. Weiter dann entlang dem Seeufer, wo zwei enge Tunnels zu durchqueren waren – zum Glück gerade ohne Gegenverkehr (und auch ohne Steinschlag). Nach dem Kraftwerk Muslen folgte die erste Verzweigung, wo wir links blieben. Wenig später eine weitere Verzweigung, wir hielten rechts und folgten der unteren Betliserstrasse, wohl wissend, dass das Paradiesli wegen Pächtersuche leider noch immer geschlossen war. Im bald folgenden Restaurant Burg-Stralegg dann der erwartete Zulauf, so dass wir schnurstraks weiterwanderten, vorbei an der Burgruine Stralegg. Nach ca. neunhundert Metern vereinten sich die beiden Fahrstrassen (obere und untere Betliserstrasse) zum schmalen Wanderweg. Jetzt folgte rechts die schön gelegene Kapelle Vorderbetlis und links die Seerenbachfälle, deren Rauschen die vom anderen Walenseeufer, von der A3, herkommende Dauerbeschallung zu übertönen vermochte. Nach den letzten Häusern der kurze Abstieg zur Brücke, welche unterhalb der Rinquelle über das wilde Wasser führte. Zwar quälte uns die Sonne bis hierher nicht gerade, aber nahe des Wasserfalls wurde es merklich kühler. Schöne Häuschen im Weiler Seeren, ein hübsches Plätzli für eine Trinkpause. Jetzt folgte der Aufstieg im Seerenwald, links über uns die mächtig aufragenden Felsen Uf den Chöpfen, rechts etwa dreihundert Meter tiefer das ruhige Wasser des Walensees. Nach etwa 9.5 km war der höchste Punkt dieser Strecke erreicht, der oberhalb des nicht einsehbaren Steinbruchs liegt. Nach dem kaum wasserführenden Tobel des Fulenbachs wurde es richtig holprig: der Abstieg über hohe felsige Tritte, ab und zu mit Fixseilen gesichert, nahe T3. Spürbar auch der Gegenverkehr, wohl eine Schiffsladung, welche in Quinten an Land ging. Übrigens: im Mai 2018 lösten sich in der Nähe auf ca. 1200 m Höhe Felsmassen, welche den WW auf einer Länge von dreissig Metern verschütteten. Zum grossen Glück kamen keine Personen zu Schaden; die Stelle war während zweier Monate nicht passierbar, und musste aufwändig saniert werden. Dieser Gefahren bewusst, waren wir froh, das Dörfchen Quinten zu erreichen. Hier der erwartete Auflauf an Ausflüglern und Wanderern. Zwei der drei Restaurants waren voll besetzt, die Schifflände wegen eines Wasserschadens vorübergehend geschlossen. Die dreissig Minuten Wartezeit bis zum Eintreffen des MS Churfristen (Kapazität 220 Personen) vergingen im Flug. Auf dem sonnigen Deck genossen wir die ruhige Fahrt zurück nach Weesen, der Wind war kaum störend. Viele gutgelaunte Fahrgäste und eine ebenso gelaunte Schiffscrew – ein richtig erholsamer Abschluss einer frühlingshaften Osterwanderung! Astrid und Edy nochmals herzlichen Dank, gerne wieder einmal unterwegs mit euch!


Fazit:
Eine lohnenswerte Wanderung in einer uns bekannten Gegend, heute Ostersonntag oft begangen in beiden Richtungen.

Wetterverhältnisse:
Ziemlich sonnig mit Wolken, trocken, leichter Wind aus WNW (bis 10 km/Std.), ca. 6 bis 14°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: Ostersonntag 9. April 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12.2 km: Weesen (424 m) – Fli – Bad – Kraftwerk Muslen – Höfli P.425 m – Stralegg (458 m) – Burgruine – Unterbetlis – Kapelle Vorderbetlis (531 m) – Wasserfall – Seeren – Seerenwald – P.711 oberhalb Steinbruch – Fulenbach – Steinlaui – Tscherrüti (461 m) – Laueli (468 m ) – Grappen – Quinten (433 m) – Schifffahrt zurück nach Weesen
Aufstieg: ca. 373 m
Abstieg: ca. -363 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:25 bis 13:55 Uhr

Passo Bonello 1106 m, Rundwanderung ab Muggio (Valle di Muggio)

Nach der sportlichen Gipfeltour von gestern war heute eine etwas moderatere Runde angesagt. Die Wanderung auf den Passo Bonello könnte auch erweitert werden mit der Besteigung des Sasso Gordona (T3). Da das nahe gelegene Rifugio Prabello noch geschlossen war, verzichteten wir gerne; die Runde durch das Val Luasca zum Grenzübergang und über die Alpe della Bolla zurück kam uns gerade recht. Nach der kurzen Fahrt nach Muggio, wo es genügend Parkplätze hat, starteten wir gemütlich. Erst irrten wir durch die engen Gässchen, bis wir am östlichen Dorfrand die Wanderweg-Markierungen erkannten. Bis zum letzten Haus (Ronchetti) am Taleingang auf asphaltierter Unterlage, änderte sich dies dann. Der gut angelegte Pfad wurde schmaler und verlief bald im lichten Buchenwald und mit entsprechender Musik unter den Füssen. Oberhalb Giardino erreichten wir die unbefestigte Alpstrasse, um fortan auf dieser (nicht sehr steil) an Höhe zu gewinnen. Nach ein paar Serpentinen, und auf einer Höhe von 1000 m erreichten wir die Alpe Bonello und wenige Meter dahinter den Grenzübergang, gut zu erkennen am schmucken Steinhaus der Guardie di Confine di Bonello. Der Bäume wegen ist der Blick ins italienische Valle Intelvi wenig aussichtsreich. Der Weiterweg führte uns zurück und an den Gebäuden der Alpe Bonello vorbei über eine Kuppe, wo bald der Blick ins oberste Valle di Muggio frei wurde: Scudellate, Monte Generoso – ein toller Überblick ins Gebiet unserer gestrigen Tour. Oberhalb der Alpe della Bolla nutzten wir eine windgeschützte und aussichtsreiche Stelle für eine Pause. Im Abstieg umrundeten wir den mit La Colman bezeichneten P.1136 auf dessen Nordseite, um auf der leider asphaltierten Alpstrasse und über einige Serpentinen an der Flanke oberhalb des Valle die Guittirini zum Weiler Rondagno hinunterzulaufen. Zwar wären Abkürzungen möglich gewesen, welche wir aber wegen Holzerarbeiten mieden. Die circa 350 Abstiegsmeter waren wenig strapaziös, weil die Strasse kaum steile Stellen aufwies. Vorbei an den Weilern Calarno und Cassino verlief der Weg immer etwas oberhalb zur Strasse nach Scudellate. Erst kurz vor Muggio mussten wir ein kurzes Stück weit dieser allerdings wenig befahrenen Strasse entlanglaufen. Ab P.661, dort wo ein grosser historischer Brunnen, ein ehemals öffentliches Waschhaus mit monumentalen architektonischen Merkmalen (Fontane di Muggio) steht, liefen wir durch die engen Gässchen Muggios, um unsere Runde direkt beim Ristorante Stella zu beenden; die nette Gastgeberin kümmerte sich zu unserem Glück nicht um die Öffnungszeiten (geschlossen 14 bis 17 Uhr), so dass wir hier, wie schon oft, in den Genuss typischer Köstlichkeiten kamen. Grazie, molto gentile!

Fazit:
Eine wiederum abwechslungsreiche Wanderung mit hohem Erholungswert, das wäre auch mal eine Biketour

Wetterverhältnisse:
Sonnig, leichte Bewölkung, Temperaturen ca. -2 bis 7° C, an exponierten Lagen teilweise starker Wind (bis 20 km/h NO)

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Wanderstöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 6. April 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.9 km, Muggio (949 m) – Val Luasca – P.921 – Passo Bonello, Grenzstein Nr. 30.A (1106 m) – Alpe Bonello – Alpe della Bolla (1088 m) – Valle die Guittirini – Rondagno (800 m) – Casarno – Cassino – Muggio
Aufstieg: ca. 540 m
Abstieg: ca. -540 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 4 Std. 15 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 14:45 Uhr

Monte Generoso 1703 m, Überschreitung ab Scudellate (Valle di Muggio)

Wieder einmal eine Wanderung auf den Migros-Publikumsberg, den wir letztmals im April 2017 bestiegen haben. Diesmal war der Ausgangspunkt der Besteigung das Bergdorf Scudellate zuhinterst im Valle di Muggio, wo gerade mal fünfzehn Menschen leben. Nach der Anreise am Vortag genossen wir, nicht zum ersten und auch nicht zu letzten Mal, einen gemütlichen Abend in der formidablen Osteria Manciana, wo wir auch eine aussichtsreiche Loge für drei Nächte bezogen. Hier verwirklichen die einheimischen Gastgeber Oskar und Simona Piffaretti ihr einzigartiges Projekt eines Albergo Diffuso. Wir wünschen gutes Gelingen!

Nach dem reichhaltigen Frühstück starteten wir bei besten Bedingungen; der Einstieg auf die Via Vecchia Mulattiera liegt nördlich der obersten Häuser. Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir den von der Kapelle S. Antonio herführenden Pfad, ein erstes Mal öffnete sich der Blick zum italienischen Dörfchen Erbonne hinunter, wo wir unsere Runde später abschliessen werden. Doch vorerst folgte die Richtungsänderung nach W, immer schön steil hinauf durch lichten Buchenwald. Nach etwa 1.4 km erreichten wir die teilweise verfallene Alpe di Sella, welche offensichtlich wiederhergestellt wird. Mittlerweile auf etwa 1200 m.ü.M., genossen wir die sonnige Lage im Steilhang – und mit uns eine Gams, welche uns aufmerksam beobachtend immer näherkommen lässt. Das schöne Tier hatte nur ein Hörnchen; schliesslich wich es aus über die wenige Meter weiter verlaufende Staatsgrenze CH/I. Wir stiegen nun auf dem direkt auf der Landesgrenze verlaufenden wenig ausgeprägten Grat auf, um unterhalb des Grenzsteins Nr. 26 den Wald zu verlassen und zur Piana zu queren. Beim Alpgebäude angekommen, wählten wir nicht den direkten Weg zur Bahnstation, sondern stiegen zurück zur nördlich gelegenen Landesgrenze und aufsteilend zum Gipfel Mottone della Piana. Hier oben bot sich ein guter Überblick, der hundert Meter höherstehende Monte Generoso, das Gelände mit der Bahnstation und Mottas Fiore di Pietra, zur Rechten die kleinen, abschüssigen Tälchen (Valle di Erbonne, Valle Squadrina) mit den oberhalb verlaufenden Abstiegsrouten zur Alpe di Orimento (I). Beim Grenzstein Nr. 25 steht ein Holzbär, der an die nahe gelegene Bärenhöhle erinnert. Die Höhle kann über die ausgeschilderten Wanderwege von der Alpe di Orimento (italienische Seite) und von der Vetta del Monte Generoso (Schweizer Seite) aus erreicht werden. Man stelle sich vor, dass der Monte Generoso vor langer Zeit einmal von Höhlenbären bewohnt war. Die Bären starben im Laufe der Zeit aus und ihre Überreste wurden einige hundert Meter vom Gipfel entfernt auf der italienischen Seite gefunden. Nachdem wir bis hierhin einsam unterwegs waren, begegneten uns nun mit Wanderklamotten und/oder Bikes bewehrte Bergliebhaber. Selbstverständlich besuchten wir das Restaurant in der Steinblume des im Jahre 2017 fertiggestellten Gebäudes, welches sich majestätisch gegen den Himmel erhebt – Fiore di Pietra nennt Mario Botta sein architektonisches Meisterwerk. Nach dem Tee folgten die hundert Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel. Das 360°-Panorama ist immer wieder einzigartig, auch wenn die Walliser und Berner Viertausender in Wolken verhüllt waren. Verständlich, dass sich hier manchmal viel Volk versammelt. Im Titel unseres Berichts steht das Wort «Überschreitung», was bedeutet, dass wir vom Gipfel über den fixseil-gesicherten Klettersteig abkletterten (I nach UIAA-Skala). Dieser Abstieg war dann doch etwas trickreich, vor allem für Doris, welche in den sehr hohen Tritten eine leichte Zerrung am Oberschenkel erlitt. Nach dem kurzen Abstieg war der Normalweg bald erreicht und wir umrundeten den Baraghetto mit seiner Via ferrata Angelino östlich. Auf der Sella Piancaccia angelangt – hier kamen wir damals hoch von Rovio – wanderten wir für heute endgültig nach Italien aus. Wunderbar aussichtsreich, immer nahe der Krete und entlang dem Waldrand laufend, gerieten wir oberhalb der Alpe Pesciò in einen sehr steilen und der Feuchte wegen ziemlich schmierig-rutschigen Abschnitt, eine Spur war kaum auszumachen, Markierungen fehlten auch. Auf knapp 1300 m.ü.M. angekommen, führte ein Brücklein über das ausgetrocknete Bachbett der Breggia, um danach über wunderschönes Gelände die Alpe di Orimento zu erreichen. Hier wird gerade renoviert, und das Restaurant (La Baita di Orimento) war geschlossen. Egal, wir hatten ohnehin keinen Bedarf. Also liefen wir weiter, dreieinhalb Kilometer und 330 Höhenmeter Abstieg bis nach Erbonne. Anfänglich auf gepflegtem Weg, führte der Pfad im Buchenwald streckenweise über hohe plattige Tritte, welche unter dem vielen Laub recht tückisch waren. Dennoch erreichten wir das museale Dörfchen Erbonne wohlbehalten, ohne diesmal die famose Osteria del Valico zu besuchen. Seit bald sieben Stunden auf den Füssen, zog es uns nach Scudellate, wo wir uns zum Abschluss in der Osteria ein Apèroplättli gönnten.

Fazit:
Eine wiederum abwechslungsreiche Bergwanderung, streckenweise recht anspruchsvoll, und schliesslich haben sich beinahe tausend Höhenmeter angesammelt…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, leichte Bewölkung im Tagesverlauf, Temperaturen ca. -4 bis 5° C, teilweise starker Wind (bis 25 km/h NO), am Nachmittag zunehmend

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Wanderstöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 5. April 2023
Schwierigkeit: T3-4, I (leichter Klettersteig im Nord-Abstieg vom Gipfelbereich)
Strecke: 11.4 km, Scudellate (907 m) – Via Vecchia Mulattiera – Alpe di Sella (1191 m) – Staatsgrenze CH/I (1224 m) – Piana (1406 m) – P.1476 (Grenzstein Nr. 26) – P.1591 (Grenzstein Nr. 25) – Mottone della Piana (1590 m) – Monte Generoso Vetta (1601 m) – Monte Generoso (1701 m) – Klettersteig, Abstieg P.1647 – Sella Piancaccia (1599 m) – P.1489 – Brücke über die Breggia (ca. 1260 m) – Alpe di Orimento (1275 m) – Valle Breggia – Erbonne (943 m) – Holzbrücke über die Breggia (Staatsgrenze CH/I 910 m) – Cappella di S. Antonio (925 m) – Scudellate
Aufstieg: ca. 970 m
Abstieg: ca. -970 m
Laufzeit mit Pausen: total ca. 7 Std. 30 Min.
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 4 Std. 50 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 17:15 Uhr