Schneeschuh-Tourenwoche Val Müstair 2|5: Muntet 2762 m ab Lü

Bereits am Vorabend entschieden wir uns in der Gipfelstürmer-Gruppe, wiederum mit Roland zu laufen. Mit uns Doris&René, Hedy, Sepp, Leon (81!), Doris&Ruedi. Start kurz vor halb zehn ab Postautoendstation im Dörfchen (1920 m), der höchstgelegenen politischen Gemeinde der Schweiz. Ab Dorfende erst auf der Alpstrasse laufend, erreichten wir in knapp 40 Min. und nach 2.4 km die Verzweigung Alp Champatsch (P.2093). Jetzt folgte die Steilstufe Serrà 2233 m, die aber gut gespurt war. Bald auf dem Pass da Costainas (2250 m), einem der bekannten Mountainbike-Pässe Graubündens, angekommen, strahlte uns die Sonne entgegen. Jetzt die Richtungsänderung nach O, wo unter dem Dreitausender Piz Starlex das Tälchen Costainas in Aufstiegsrichtung hangseitig rechts durchlaufen wurde. Auf einer Höhe von ca. 2460 m (vor uns der Piz Cotschen) erneut eine Richtungsänderung nach S. Jetzt wurde der Blick frei zur noch 1 km entfernten Fuorcla Sassalba und rechts davon das Gipfelziel Muntet (wo wir mindestens vier Gämsen) erblicken konnten. Nach einer kurzen Trinkpause die letzten Aufstiegsmeter bis (fast) zum Pass; kurz davor hielten wir rechts, leicht aufsteigend, zu einem ca. 40 Hm oberhalb der Fuorcla liegenden Punkt, quasi einer Abkürzung gleich. Der hier oben erwartete Wind war harmlos. Jetzt noch der moderat steile Gipfelzustieg (400 m Strecke, 120 Hm, um 25 bis 28° Neigung, ca. 20 Minuten Laufzeit). Die Windverhältnisse erlaubten eine ausgedehnte Gipfelrast – bei diesen Fernsicht-Verhältnissen ein Genuss! Leider hatten sich die Gämsen verzogen. Unten auf der Fuorcla versammelte sich die Gruppe von Heinz und Severin in Hörweite. Und über ihnen das Gipfelziel von übermorgen Donnerstag – der Piz Terza (2908 m). Vom grandiosen 360°-Gipfelpanorama konnten wir uns kaum losreissen, aber unten wurden wir erwartet. 15 Minuten später der Zusammenschluss auf der Fuorcla Sassalba. Jetzt der weitere Abstieg auf immer weicher werdender Unterlage – fast schon ein Abfahrtsvergnügen. Auf der Alp Valmorain angelangt eine letzte Trinkpause. Und gegenüber links leuchtete der Fast-Viertausender König Ortler, unter uns das Münstertal mit Fuldera (bereits im Schatten liegend). Der weitere Abstieg nach Lü hinunter war fast schon ein vergnüglicher, jedenfalls hatten wir alle die Kraft, uns auszutauschen. Einzig der direkte Steil-Abstieg durch den Wald unmittelbar vor Lü erforderte noch etwas Konzentration. Auf den letzten Metern auf der Güterstrasse ins Dorfzentrum dann gemütliches Auslaufen. Zufrieden über einen tollen Tourentag leisteten wir uns im Restaurant Hirschen den Abschlusstrunk – in Erwartung des Postautos, das uns nach Fuldera hinunterbrachte. Am Abend dann folgte der krönende Abschluss beim Fünfgänger (aus Roman’s Gilden-Küche) und in Gesellschaft Gleichgesinnter.

Wetterverhältnisse:
Wieder dieses Bilderbuch-Winterwetter, Temperaturen im Bereich -8 bis 2°.  Ausgezeichnete Schneeverhältnisse (meist Pulver, je nach Lage leicht windgepresst), kaum störender Wind.

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, GPS-Maschine

Lawinensituation:
Laut SLF: Stufe 1, gering

Parameter:
Tourdatum: 14. Januar 2020
Schwierigkeit: WT3
Hin- und Rückfahrt: Postauto Fuldera – Lü
Strecke: 12.7 km: Lü (1920 m), Lü Daint – P.1948 – P.2093 (Verzweigung Alp Champatsch) – Serrà – Pass da Costainas (2250 m) – Costainas – Fuorcla Sassalba (2618 m) – Muntet (2762 m) – Fuorcla Sassalba – Alp Valmorain (2193 m)
Aufstieg: ca. 850 m
Abstieg: ca. -870 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 14:55 Uhr