Herbst 2023, Val Müstair 1|4: Senda Val Müstair: von Lü über Alp Champatsch – Alp da Munt zum Ofenpass

Nach der gestrigen Anreise heute unser erster Wandertag im Val Müstair, quasi eine Einlauftour im vertrauten Gelände, für einmal in entgegengesetzter Richtung. Nach kurzer Fahrt mit dem Postauto hoch nach der gemütliche Start in Richtung Lü Daint. Nach einem halben Kilometer verliessen wir die Via Alp Champatsch nach links. Vorbei am Waldkinderspielplatz Prà Scho, das Zwischenziel die neu gebaute Brücke über die Aua da Laider, welche nach 1.9 km erreicht war – verglichen mit der früheren Bachüberquerung keine besondere Herausforderung mehr. Nun folgte der Aufstieg (120 Hm) zur 800 m weiter gelegenen Alp Champatsch, wo ein Kafihalt im zwischen den Alpgebäuden gemütlich eingerichteten Alprestaurant La Posa Pflicht war. Langsam setzte sich die wärmende Sonne durch, sodass wir uns der ersten schützenden Schicht entledigen konnten. Nach dieser Pause folgte der Aufstieg auf dem holprigen und ziemlich steilen Weg hoch auf ca. 2180 m.ü.M. Danach die aussichtsreiche Querung durch lichten Föhrenwald, vorbei an einzelnen zaghaft goldgelb leuchtenden Lärchen. Bald erreichten wir den heute höchstgelegenen Punkt oberhalb des Lai da Juata. Der kurze Abstieg zum Seelein lohnte sich, weil dort eine besonders sonnig gelegene Stelle als Picknickplatz winkte. Ein Steinadlerpaar beehrte uns mit einem Besuch – weit über uns. Nach einer fast dreiviertelstündigen Mittagspause verliessen wir diesen schönen Platz, um der Höhenlinie entlang und sehr aussichtsreich die ca. 1.2 km weiter westlich gelegene Alp da Munt zu erreichen. Am (nur in der Wintersaison geöffneten) Alprestaurant zogen wir vorbei, ebenso am rechts liegenden dreihundert Meter höheren Skigipfel Minschuns. Nach den Alpgebäuden hielten wir nach rechts, um den Pfad durch die eindrücklichen Dolinen zu laufen. Nach einem kurzen Abstieg gelangten wir bei P.2188 zur Plaun da l’Aua, dieser wunderschönen Runsen- und Alplandschaft. Rechts die mächtigen, etwa sechshundert Meter hohen Felsen des Munt da la Bescha, an dessen Flanken wir heute leider kein Wild beobachten konnten. Die einmalige Landschaft bot auch so viele schöne Anblicke, zum Beispiel mit Enzianen (und das im Oktober!). Nach P.2153 war nochmals eine mächtige Runse zu überqueren, dann folgte der beinahe schon romantisch-schöne, an einigen Stellen leicht ausgesetzte Wurzelweg zum Ofenpass. Unterwegs grüsste uns ein Tannenhäher (Cratschla heisst das wunderschöne Wappentier des Schweizerischen Nationalparks). Dort angekommen, hatte keiner von uns Lust auf eine Einkehr im Restaurant Süsom Givè. Die Wartezeit von etwa fünfzig Minuten bis zur nächsten Postautoabfahrt verkürzten wir, indem wir weitermarschierten. Der am östlichen Ende des grossen Parkplatzes auf der Passhöhe gelegene Einstieg zum Abstieg führte erst etwas rutschig und steil hinunter auf eine kleine grüne Ebene, dann nahe der Passstrasse weiter über Ils Bügls zur an der Ofenpassstrasse gelegenen Bushaltestelle spv. Minschuns. Hier warteten wir auf das Postauto – nur Heinz B. hatte noch nicht genug; er nahm den Weg nach Fuldera hinunter unter die Füsse (das waren bestimmt noch zusätzliche 8 km…).

Fazit:
Für uns begann eine tolle Wanderwoche, organisiert vom Hotel Landgasthof Staila, wir zum erstenmal in einer Wandergruppe, 16 TeilnehmerInnen und die zwei Wanderleiter Heinz und Severin.

Wetterverhältnisse:
Nach einer kalten Nacht mit leichtem Frost am frühen Morgen (-2°), anfänglich leicht bedeckt, im Tagesverlauf recht sonnig, trocken, Temperaturen im Bereich ca. 2 bis 12° C, wenig Wind (ca. 2 km/h ONO)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 16. Oktober 2023

Schwierigkeit: T2
Strecke: 13.6 km, Postauto nach Lü (1916 m) – Lü Daint – Abzweigung P.1948 – Aua da Laier (neue Brücke) – Alp Champatsch, Alprestaurant La Posa (2087 m) – Lai da Juata (2230 m) – P.2244 – Alp da Munt (2212 m) – Plaun da l’Aua (P.2188 und P.2153) – Pass dal Fuorn/Ofenpass (2149 m) – Ils Bügls – Ofenpassstrasse, Bushaltestelle spv. Minschuns (1972 m) – Postauto nach Fuldera
Aufstieg: ca. 534 m
Abstieg: ca. -495 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:20 bis 15:40 Uhr

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