



























































Die 18 km Fahrt von Valchava über die Landesgrenze CH/I nach Schluderns dauerte knapp zwanzig Minuten. Das heutige Wandergebiet lag also beinahe vor unserer Haustür. Schon länger wollten wir die Waale im Obervinschgau besuchen. Waale haben die gleiche Bedeutung wie im Wallis die Suonen (oder franz. Bisses genannt). Wir starteten beim Bahnhof Schluderns, wo ausreichend (kostenlose) Parkplätze zur Verfügung stehen. An der dort stehenden Bar genossen wir den Startkafi (Capuccino natürlich!). Dann liefen wir durch das Zentrum des schönen Städtchens in Richtung des prominent stehenden Schlosses Churburg, einer der schönsten Schlossanlagen Südtirols. Vorbei an der Churburg bogen wir bei P.999 ab, um richtig steil weiter aufzusteigen zum Vernalhof. Der Weg bis dorthin ziemlich holprig und steinig – im Hochsommer wäre dieser Aufstieg ziemlich schweisstreibend. Die Aussicht zu den Ortleralpen und in die Talebene von Prad am Stilfserjoch prächtig. Nach dem Vernalhof erreichten wir mit Eintritt in den Wald den Bergwaal, resp. die Stelle, wo dieser endet und sich die Einspeisestelle befindet, welche die Bewässerung des Landwirtschaftslandes sicherstellt. Der Weg entlang des Bergwaals führte uns in das bewaldete Matschertal, sehr attraktiv und auf guten Pfaden entlang des viel Wasser führenden Waals, welcher überwiegend im natürlichen Bachbett dahin plätschert. Ab und zu führt die Wasserleitung über wenige Meter durch unterirdische Kanäle oder Rohre. Nach etwa vier Kilometern überquerten wir den Aviunserbach und wenig später erreichten wir den hintersten Teil der Schlucht des Saldurbaches, von wo das Wasser in die Waale abgeleitet wird. Wir überquerten die Talmitte, um auf der orografisch rechtsliegenden Talseite dem Leitenwaal entlang in Richtung Schluderns zurückzuwandern. Dabei kamen wir an der Ganglegg vorbei, einer unscheinbaren Schieferkuppe, Fundstätte von Überresten einer befestigten Höhensiedlung der Bronze- und Eisenzeit ist. Einige nachgebaute Behausungen aus verschiedenen Epochen könnten hier besichtig werden. Irgendwie verpassten wir diese Stelle, wahrscheinlich wegen der ganz in der Nähe abgehaltenen Mittagsrast… Wenige Meter nach dem privaten, idyllisch gelegenen Weier Leiten Tschett hielten wir links, um auf dem Sonnensteig zum Kalvarienberg abzusteigen. Beim Aussichtspunkt Griggwaal – einem tiefer im Matschertal gelegenen Wasserweg – waren die letzten Abstiegsmeter ins Städtchen Schluderns hinunter felsig und erstaunlich steil. Der Gang vorbei an der Kirche und am Rathaus war von leichter Eile geprägt. Schliesslich erwartete uns auf der Rückfahrt über Mals in Laatsch eine Gelateria, wo es beste Gelati zu geniessen gab…
Fazit:
Eine Frühlingswanderung im nahen Vinschgau – sehr attraktiv zu dieser Jahreszeit, wenn im Val Müstair Wanderungen in höhere Lagen noch unter Schnee liegen. Trittsicherheit an engen Stellen von Vorteil.
Wetterverhältnisse:
Sonnig, Schönwetterbewölkung, schwacher Wind 7 km/h NO, 11 bis 19°
Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Komoot/GPS
Parameter:
Tour-Datum: 22. April 2025
Schwierigkeit: T2
Strecke: 7.9 km: Schluderns, Bahnhof (919 m) – Churburg (970 m) – Verzweigung bei P. 999 – Vernalhof (1151 m) – Bergwaal – Aviunserbach (1207 m) – Leitenwaal – Brücke über den Saldurbach (1203 m) – Leiten Tschett (1123 m) – Sonnensteig (ab ca. 1112 m) – Kalvarienberg – Aussichtspunkt Griggwaal (979 m) – Schluderns
Aufstieg: ca. 354 m
Abstieg: ca. -357 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 35 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 14:40 Uhr
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