Archiv der Kategorie: Wanderung T1-T2

Toggenburger Höhenweg, von Wildhaus Oberdorf – Iltios – Selamatt – Selunalp

Nach mehr als drei Wochen Schonung war (endlich) wieder einmal eine Wanderung fällig. An diesem Schönwettertag lockte der Toggenburger Höhenweg, dessen Streckenverlauf teilweise mit dem Klangweg deckt. Folglich wurde der landschaftliche Reiz zusätzlich angereichert durch die Installationen der Klangwelt. Unterwegs, ab Alp Selamatt heisst ein Teil der Strecke Sagenweg – verwirrend, aber alleweil sehr abwechslungsreich. Nach der Bergfahrt mit dem Sessellift von Wildhaus zum Oberdorf hüpften wir schnurstraks ins Restaurant, um den Startkafi und zusätzlich die heute ausgesprochen klare Sicht zu den prominenten Gipfeln (Säntis, Wildhuser Schofberg, Wildhuser Gulme) zu geniessen. Um elf Uhr der Start zur Wanderung; hinunter zur Talstation der Sesselbahn zur Gamsalp, an dieser vorbei auf befestigter Strasse hoch zur St. Galler Weid. Beim Punkt 1283 die Richtungsänderung auf eine Naturstrasse, und schon standen wir vor der ersten Installation auf dem Klangweg. Während wir die Freienalp querten, wurde der Blick zu einem der beiden Schwendiseen frei. Kurz dann der Abstieg zum bewaldeten Dunkelboden, dann folgte der Aufstieg zum Iltios, etwas mehr als vier Kilometer ab Start. Die Baustelle dort interessierte uns wenig, und Durst hatten wir auch (noch) nicht. Auf der Strecke zum Gerstenboden hinunter dann die Begegnung mit einem offensichtlich getunten (weil lärmigen) Honda-Coupé mit englischem Kennzeichen – und sowas im Fahrverbot; die zwei jungen Herren wollten up to the Mountain (fahren). Nachdem wir sie von der Mission impossible überzeugten, legten sie den Rückwärtsgang ein… Wir vermuteten, dass die beiden vom Navi fehlgeleitet wurden. Nach dieser amüsanten Episode erreichten wir den Gerstenboden. Jetzt folgte der Anstieg über einige gut zu begehende Serpentinen hoch zur Alp Selamatt. Kurz davor eine Weide mit Alpsäuli, welche uns freundlich begrunzten. Die Tiere waren sehr sauber, wohl frisch gekärchert… Nach der etwas höherstehenden Lukas-Kapelle folgte das Berggasthaus Selamatt – nach eindreiviertel Stunden war es Zeit für die Mittagspause. Auch wenn es mittlerweile etwas eintrübte, hielten wir es auf der Terrasse aus. Gut gestärkt machten wir uns auf die zweite Hälfte unserer Wanderung: «Willkommen auf dem Toggenburger Höhenweg» hiess es auf dem hölzernen Tor, das sich gleich oberhalb der Bergbahnstation befand. Der Pfad über den Lämboden und Mittelstofel bis zur Lochhütte ist besonders idyllisch. Auf letztere waren wir deshalb gespannt, weil wir diese mal im Winter – unter mindestens drei Metern Schnee – entdeckten. Heute steht dort neben den beiden alten Gebäuden ein neues (Wohn-)Häuschen. Gleich hinter dem Loch der Anstieg in Richtung Thurtalerstofel, vorbei an einer schön angelegten Grillstelle mit Bänken, sogar mit Holzlager und WC – eine saubere Sache, ganz im Sinne dieser Aktion. Nach einem kurzen, steilen Aufstieg überquerten wir das bereits verlassene Alpgebiet zwischen Thurtalerstofel und Brisizimmer. Links über uns die Churfirsten-Gipfel Zuestoll, Brisi, Frümsel – einfach schön, hier zu wandern. Nach einem kurzen Zwischenabstieg verliessen wir das Alpgebiet Selamatt und es folgte eine ziemlich ruppige Steilstufe hinauf zur Breitenalp. Hier öffnete sich der Blick ins Toggenburg (Nesslau, Neu St. Johann). Vorbei am Steinhüttli, nach kurzem Abstieg der Wiederaufstieg auf einer mit betonierten Fahrspuren befestigten Alpstrasse, den Antennenturm und die Fahne der Alpwirtschaft Wildmannli im Blick. Bei Rugg ein weiter Bogen nach Süden, wo auch der weglose Aufstieg zum Selun (ca. 2 Std.) beginnt. Das mystische Wildmannlilochs liessen wir links liegen, um nach wenigen Minuten die schön gelegene Alpwirtschaft zu erreichen. Kurz vor vier Uhr angekommen, hatten wir das Glück noch etwas zu trinken zu bekommen. Fritz Ammann, der die Alpwirtschaft führt, schliesst heute um 16 Uhr, am 29. September ist Saisonschluss. Zusammen mit einer Einzelkämpferin (heute allein auf dem Frümsel!) legten wir das letzte Wegstück zurück, in fünf Minuten bis zur Bergstation der Kistenbahn. Auf der holprigen Talfahrt diskutierten wir so intensiv, dass das Fotografieren vergessen ging…

Fazit:
Wieder einmal wandern in Doris’ Heimat – hat gutgetan!

Wetterverhältnisse:
Bis zur Mittagszeit viel Sonne, danach zunehmende Eintrübung, trocken, Temperatur ca. 12 bis 15°, wenig Wind 6 km/h O

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo/GPS

Parameter:
Tourdatum: 25. September 2024
Schwierigkeit: T2
Hinfahrt: Postauto Starkenbach bis Wildhaus Lisighaus, Bergfahrt Sessellift bis Oberdorf
Rückfahrt: Talfahrt Selunbahn nach Starkenbach hinunter
Strecke: 12.4 km: Wildhaus Oberdorf (1234 m) – St. Galler Weid P.1283 – Dunkelboden (1242 m) – P.1314 – Iltios (1343 m) – Gerstenboden P.1318 – P.1372 – Selamatt (1390 m) – Lämboden (1436 m) – Mittelstofel (1471 m) – Lochhütte (1487 m) – Thurtalerstofel – P.1554 – Steinhüttli – P.1578 – Alpwirtschaft Wildmannli – Bergstation Selunbahn (1578 m)
Aufstieg: ca. 640 m
Abstieg: ca. -300 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 11:00 bis 16:20 Uhr

Nationalparkwanderung, Alp Grimmels

Heute wieder einmal eine kurze, aber lohnende Erholungstour im Schweizerischen Nationalpark. Ab Fuldera dauerte die Busfahrt bis zum Startpunkt P1 Camplönch 35 Minuten. Um halb zehn Uhr, bei schönstem Wetter, starteten wir, wenige andere Wanderer mit derselben Idee. Der Einstieg auf den Wanderweg erfolgte direkt an der Bushaltestelle beim P1. Auf dem ersten Kilometer ein Anstieg von 160 Hm hoch nach Camplönch, wo wir den lichten Wald verliessen und sich das Gelände öffnete. Nach einem weiteren flach verlaufenen Kilometer die Verzweigung bei P.2015 – ab hier rechts der kurze Anstieg bis zu Alp Grimmels. Hier bietet sich ein wunderbares Panorama ins Tal des Ova dal Fuorn und in Richtung Ofenpass. Auf diesem Aussichtspunkt eine längere Rast einzulegen, ist sehr empfehlenswert, allein schon der Munggen wegen (die sich heute aber zurückhielten); dafür hatte es unglaublich viele, zutrauliche Schmetterlinge. Nach einer längeren Pause der Weiterweg zurück bis zum P.2015, ab dort in wenigen Spitzkehren steil hinunter durch den Wald (Badachül), an der tiefsten Stelle dann über die Ersatz-Brücke über die Ova da Val Ftur (die bisherige Brücke wurde weggespült) – eindrücklich der Blick in dieses wilde kleine Tälchen. Nach einem leichten Wiederaufstieg der Abstieg zum ca. 130 Hm tiefer stehenden Hotel Parc Naziunal Il Fuorn. Das Haus wirbt mit dem einmaligen Standort im Nationalpark; wohl zutreffender ist es, von einer Enklave zu sprechen. Jedenfalls genossen wir bei noch immer schönem Wetter die Mittagspause und das Treiben der Touristen vor dem Haus. Etwas nach halb zwei Uhr dann die Rückfahrt mit dem Postauto ab gegenüberliegendem P6.

Fazit:
Eine gemütliche Tour im sehr abwechslungsreichen, heute schwach besuchten Gelände des Schweizer Nationalparks.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, blauer Himmel, am frühen Nachmittag aufziehende Quellbewölkung, trocken ~16 bis 22°, Wind 2 km/h SO

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 31. Juli 2024

Schwierigkeit: T2
Strecke: 6.4 km, P1 Camplönch (1834 m) – P.1992 (Camplönch) – P.2015 (Verzweigung) – Alp Grimmels (2060 m) – zurück zum P.2015 – Badachül – Ersatz-Brücke über Ova da Val Ftur (1869 m) – God sur il Fuorn – Il Fuorn (1794 m) – P6
Aufstieg: ca. 300 m
Abstieg: ca. -340 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 05 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 12:20 Uhr

Obertoggenburg: Ebnat-Kappel – Wolzenalp (1112 m) – Nesslau

Für heute sagten die Wettervorhersagen freundliches, trockenes Wetter voraus. Die Gelegenheit für eine Wanderung im nahen Obertoggenburg, der Heimat von Doris. Beim Bahnhof Ebnat-Kappel nutzen wir die öffentlichen Parkplätze. Nach kurzem Bummel durch das grosse Dorf genossen wir den Startkafi im Café Kunz. Danach der Gang über die Thur-Brücke zum Dorfteil Steinen und weiter über den schwach erkennbaren WW nach Steinenbach. Nach der Überquerung des Steintaler Bachs, im Oberen Steinenbach beim Geburtshaus Doris’, Nostalgie pur! Weiter auf der Untere Letzstrasse, vorbei am schönen Toggenburger Haus. Jetzt verliessen wir die geteerte Strasse, um auf der Wiese einer schwachen Spur zu folgen, welche bald ausgeprägter und markiert im Wald verlief. Teilweise steil und feucht-rutschig, nach dem Wald wieder über Wiesland zum beim Punkt 838 kurz vor Under Schorüti; das rot leuchtende Bänkli bot beste Aussicht ins Obertoggenburg. Gut zu sehen auch das Gebiet Lüpfertswil, wo am 1. Juni ein Hangrutsch ein Haus nur knapp verfehlte – grosses Glück gehabt! Nach der Trinkpause hätten wir auf der nahen Schorütistrasse etwas zurück laufen sollen, um den Direktaufstieg in Richtung Ober Schorüti zu nehmen. Stattdessen hielten wir in südöstlicher Richtung, um oberhalb des schön gelegenen Hofs Under Schorüti vorbei zu laufen. Sehr lohnend, weil dort der Einblick in einen idyllisch angelegten Garten mit Teich, Seerosen und Enten lockte. Dreihundert Meter weiter auf der Alpstrasse laufend, hielten wir scharf rechts, um den bei P.902 stehenden Stall zu erreichen. Ab hier war Pfadfinder-Erfahrung gefragt; im rund um den Stall tief-morastigen Gelände erkannten wir etwa fünfzig Höhenmeter weiter oben ein Drehkreuz, das wir anpeilen wollten. Aber erst hatten wir Weidezäune zu überwinden, dann nutzten wir die Kuhtritte im Steilgras, um zum Drehkreuz zu gelangen. Dort angelangt fanden wir weder Markierungen noch Trittspuren (ausser Kuhtritte); weiter der Anstieg wie gehabt, richtig Offroad eben. Etwas ausser Atem erreichten wir nahe einer Scheune den Alpweg Schorüti-Bodenstrasse, natürlich nicht ohne erst morastiges Gelände zu überwinden. Und siehe da, ein Drehkreuz mit Wanderwegweiser! Von einem absteigenden rüstigen Paar bekamen wir bestätigt, was wir befürchteten: es ging weiter wie gehabt. Diese Aussichten brachten uns dazu, die Wanderstöcke auszupacken, um quasi im 4×4-Modus weiter aufzusteigen. Steil hoch über einen schwach erkennbaren Pfad, dank Kuhtritten den nötigen Halt findend, bis zum nahen Waldrand. Über offenes Weidegelände gelangten wir zum Alpgebäude Under Hochschwand. Spätestens hier stellten wir uns die Frage, weshalb wohl heute das Vieh in den Ställen und nicht auf den Weiden anzutreffen war. Uns sollte es recht sein, hatten wir so doch unsere Ruhe. Über einen kaum ausgeprägten Trittpfad steil hoch zu einer Hecke, wo wir einen Durchgang (für Wanderer?) nutzen konnten. Mittlerweile auf einem beinahe komfortablen WW erreichten wir Ober Hochschwand; nahe des Stalls das bekannte Bild: das Vieh im Stall, die Umgebung total morastig. Irgendwie schafften wir es ohne Umfaller den Waldrand am Gändrich zu erreichen – welche Erlösung, wieder einmal ein gelbes Schild zu erblicken. Und die Unterlage war deutlich wandertauglicher. Erst durch den Wald, dann wieder über offenes Gelände gelangten wir nach kurzem Abstieg zur Güterstrasse auf Ell. «Rietbad, Bergstation Wolzenalp, Bütz», wir wurden nach rechts gewiesen. Auf der Güterstrasse laufend, suchten wir vergeblich eine Markierung, welche uns durch die wunderbare Moorlandschaft wies. Also blieben wir auf der Alpstrasse, um unterhalb der Bergstation Rietbach (Sportbahn Wolzenalp) bei Punkt 1088 die Fahrstrasse Zelgg-Allmen zu erreichen. Kurz der Aufstieg östlich Rietbach vorbei, um nach fünfhundert Metern die Wolzenalp zu erreichen. Auf der Terrasse des schwach besetzten Bergrestaurants liessen wir uns zur Mittagspause verführen: das Vesperplättli war eine richtig grosse Platte (Fr. 19.50 der volkstümliche Preis), für uns zwei absolut ausreichend, Quöllfrisch dazu. Mittlerweile trübte das Wetter etwas ein, der nahe Skilift-Gipfel Wannenspitzli lag in den Wolken, der dahinterstehende Speer ohnehin – schade! In der Hoffnung, trocken durchzukommen, machten wir uns auf die zweite Hälfte unserer Wanderung. Oberhalb der Wolzenalp bis Hännis, dann leicht absteigend durch schöne Moorlandschaft zum beim Wegpunkt 1099 am Risibach schön gelegenen Rastplatz. Das bei Hännis stehende Bike-Verbot kümmert einige Biker nicht; ziemlich rücksichtslos, das Verbot zu missachten und sensibles Moorgelände zu durchfahren! Nicht einmal die beim Rastplatz angelegten Holztreppen werden verschont. Am Waldrand oberhalb der Spitzweid eine herrlich geschindelte Hütte mit Wildkamera und einem dieser Themenpunkte («Feldmaus») des Klimaerlebniswegs Toggenburg, welcher die Wolzenalp mit dem Ijental verbindet. Etwas weiter unten, noch immer auf der Spitzweid, verliessen wir den Pfad nach rechts, um die Moorlandschaft in östlicher Richtung zu verlassen. Auf den Alpweg Ijental-Schönenboden erreichten wir das Alpgebäude Laui. Hier folgten wir dem Wanderwegweiser nach links; was nun folgte, erinnerte uns stark an Lawinengebiet. Sehr steil, immerhin gut markiert (weiss-rot), folgte der vorerst weglose Abstieg (200 Höhenmeter über eine Strecke von 700 m). Unterwegs war Spurensuche angesagt; erst beim Verbindungsweg Bürzlen-Fuchsloch, dort wo ein Bach überquert wird, hatten wir Gewissheit. Bei Punkt 948 angelangt, am Weg Richelschwand-Laufenweid, der Infopunkt «Feuersalamander» – hübsch angelegt. In der Nähe fliessendes Wasser, beste Gelegenheit, unsere Wanderschuhe zu waschen. Zwar führte die Route weiterhin durch tiefes Gelände, welches sich erst bei Bürzlen beruhigte – dachten wir. Oberhalb des Verlaufs des Ijentaler Bachs wurde das steile Gelände nochmals sehr rutschig, beinahe schlucht-artig. Erst unterhalb der Rechenweid, an der Thur-Brücke angelangt, hatten wir sicheren Untergrund. Jetzt nur noch achthundert Meter bis ins Zentrum des Klosterdorfs Neu St. Johann, vorbei am ehemaligen Benediktinerkloster. Kurz vor dem Ziel dann noch ein Spurt, um sich über den glückicherweise offenen Bahnübergang zu retten – denn gerade jetzt begann es heute erstmals schwach zu tröpfeln. In der Bäckerei Toggenburger Brothandwerk belohnten wir uns mit Glacé und warteten auf das Postauto für die kurze Rückfahrt zum Startort.

Fazit:
Schönwetter bis fast zum Schluss, eine nostalgische Wanderung in die Jugendzeit von Doris – einfach toll!

Wetterverhältnisse:
Zu Beginn bis 13 Uhr sonnig, am Nachmittag Bewölkungszunahme, aber trocken, Temperatur 18 bis 24°, Wind NNO 2 km/h

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tourdatum: 25. Juni 2024
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12 km, Ebnat-Kappel (630 m) – Thur-Brücke (638 m) – Steinenbach (651 m) – Blombergstrasse – Untere Letzstrasse – Untere Letz – P.838 Under Schorüti – P.902 – Ober Schorüti – Under Hochschwand (1072 m) – Ober Hochschwand (1019 m) – Ell – Stalden-Ell P.1117 – P.1088 – Rietbach – Wolzenalp (1112 m) – Hännis – Spicher – Risibach (1099 m) – Spitzweid – Alpweg Ijental-Schönenboden – Laui (1145 m) – Laufenweid (948 m) – Bürzlen – Obere Bürzlen – Engiweid – Rechenweid – Thur-Brücke (749 m) – Johanneumstrasse, Ehemaliges Benediktinerkloster – Neu St. Johann (759 m) – Postauto-Rückfahrt nach Ebnat-Kappel
Aufstieg: ca. 700 m
Abstieg: ca. -600 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 55 Min.
Tageszeit: 09:20 bis 16:00 Uhr

Chärpfbrugg-Runde mit toller Gams-Schau

Zwei Tage in «unserem» Berghotel Mettmen – auch bei Schlechtwetter eine Reise wert, quasi um herunterzufahren… Am 29. August 2023 ereignete sich der grosse Hangrutsch an der Wagenrunse in Schwanden GL und zerstörte die Strasse ins Niderental und zur Talstation der Luftseilbahn Kies-Mettmen definitiv. Inzwischen führt eine Notzufahrt ab neu eingerichtetem P+R Däniberg über Haslen-Tannenberg-Schwanderberg-Fryberg zur Talstation Kies; erreicht wird diese ausschliesslich mit ÖV-Bussen. Diese Notversorgung des Niderentals klappt wunderbar, die Zufahrt ist spektakulär, sie dauert halt ca. 40 Minuten. Damit ist die Versorgung der Betriebe (Alpen, Restaurant Fryberg, Luftseilbahn Kies-Mettmen, Berghotel Mettmen, Naturfreundehaus Mettmen, Leglerhütte SAC) zwar schwierig, aber gesichert. Auch wenn der Sommer 2024 auf sich warten lässt, liessen wir uns vom nassen Grau-in-Grau nicht beeindrucken. Nach der Anreise am späten Sonntagnachmittag und dem Bezug des Zimmers im obersten Stockwerk folgte der Genuss eines Überraschungsmenüs aus der formidablen Küche des Mettmen-Teams. Es folgte eine erste Nacht im Panoramazimmer mit unbeschreiblichem (temporär klarem) Ausblick ins Tal und zum Glärnisch.

Am frühen Morgen danach: der Blick aus dem Kopfkissen direkt ins Tal wenig verheissungsvoll. Nach dem Frühstück fühlten wir uns von den Wetterradaren dennoch motiviert, die Wanderschuhe zu schnüren. Ab Mittag sollte der Regen aufhören, vielleicht verbunden mit einigen Aufhellungen. Die Runde zur Chärpfbrugg kannten wir schon, sooo viel Wasser hatten wir aber nicht erwartet. Nach dem Stausee Garichti der Anstieg über den Sommerweg, der oberhalb der sumpfigen Ebene Matt und unterhalb der Mattchöpf querte – einige Wasserfälle überspülten den Pfad. Die Wildbeobachtungsstation am Eingang zur Niderenalp erreichten wir dank Membranen mit trockenen Füssen. Ohne den Ausblick zur umgebenden Gipfelwelt galt unsere Aufmerksamkeit der Natur – und den Wildtieren. Einer ersten Gams begegneten wir auf der Niderenalp nahe der Verzweigung in Richtung Börtli. Nach der Alp Ober Stafel der steile Kurzaufstieg zur Nordseite der Chärpfbrugg – dieser mitten im ältesten Banngebiet Europas Freiberg Kärpf liegenden Naturbrücke (ein spektakulärer Aufschluss der Glarner Hauptüberschiebung). An eine Durchquerung der ca.50 m hohen Naturbrücke war nicht zu denken – zu viel Wasser. Auch der Einblick von oben (Südseite) war ein Spektakel. Wolken und Nebel verwehrten uns die Ausblicke zu den umliegenden Gipfeln (Schwarz Tschingel (2426 m) und Chli Chärpf). Auf Hübschboden, wo der Weiterweg zur Leglerhütte über die Sunnenbergfurggele verläuft, lag noch viel Schnee – von Hüttenbesuchern vernahmen wir, dass für den weiteren Aufstieg Schneeschuhe von Vorteil seien. Also war der Wendepunkt erreicht und wir stiegen wieder ab, an den Alpgebäuden vorbei zur Verzweigung bei P.1776. Die Gams erblickten wir nicht mehr. Der milde Aufstieg zum Börtli war geprägt von den beinahe überhängenden Felswänden des Matzlengrats. Sehr feucht der Aufstieg zum Punkt 1816; von diesem höchstgelegenen Punkt der steile Abstieg zur Staumauer des Stausee Garichti hinunter. Auf Schritt und Tritt begegneten wir Gämsen, die uns bis 30 Meter heranliessen. Klar, heute waren kaum störende Wanderer zu erwarten, wir waren die Einzigen und uns liess man gewähren. Die letzte Begegnung knapp oberhalb der Staumauer. Kurz der Gang über die Mauer, darunter gelegen unser Domizil. Anders als gewohnt, war die Wanderung dennoch lohnend der vielen Gämsen wegen…

Fazit:
Schlechtes Wetter ist nur bedingt schlecht… Was die Gastgeber Sara und Romano mit Team bei diesen nicht gerade vorteilhaften (äusseren) Bedingungen Ausserordentliches bieten, verdient Respekt und ein grosses Dankeschön!

Folgetag:
Geplant hatten wir den Abstieg bis zum Restaurant Fryberg (-800 Hm) oder hinunter bis Schwanden (-1000 Hm). Daraus wurde leider nichts, zu schlecht das Wetter. Der Direktabstieg nach Kies war ohnehin nicht zu empfehlen wegen des Gegenverkehrs (heute Alpauftrieb). Und die durchaus attraktive Variante über die Schwiiruus-Chöpf (auch Füdlechöpf) machen wir bei nächster Gelegenheit.

Wetterverhältnisse:
Wer sich für Schönwetterbilder interessiert, kann diese Tour gerne hier anschauen…

Hilfsmittel:
Wasserdichte Wanderschuhe, Stöcke, Regenschutz, Kartenmaterial, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 10. Juni 2024
Schwierigkeit: T2
Strecke: 7 km, Berghotel Mettmen (1608 m) – Stausee Garichti P.1625 – Nebenstaumauer – P.1649 – Sommerweg oberhalb Matt – Wildbeobachtungsstation – Niderenalp P.1776 – Chärpfbrugg – Rückweg via Alp Ober Stafel – Niderenalp, Verzweigung in Richtung Börtli – Oberes Börtli (1820 m) – P.1676 – Stausee Garichti (Hauptstaumauer) – Berghotel Mettmen
Aufstieg: ca. 328 m
Abstieg: ca. -325 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: ca. 3 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit exkl. Pausen: ca. 2 Std. 15 Min.
Tageszeit: 11:30 bis 14:45 Uhr

Müstair/Taufers – Mitterwaal – Glurns

Unsere Wanderung starteten wir in Müstair (Bushalt Cunfin), kurz vor der Grenze zu Italien, wo wir den Startkafi genossen. Dann zu Fuss über die Grenze in Richtung Taufers i. M., bei den ersten Häusern rechts weg zum Rambach nach Puntweil, vorbei am schönen Kirchlein. Nach der Brücke über den Rambach (wie vor ein paar Tagen auch schon) auf die eigentlich gesperrte Strasse, über den rauschenden Saruestabach. Vorbei an P.1142, wo es zum Piz Chavalatsch hochginge. Beim ersten Gebäude kurz vor Rifair verliessen wir den Weg Nr. 9 und hielten nach rechts auf den Urfichtenweg 9A. Dieser Pfad führt ziemlich ruppig, aber gut markiert etwa siebzig Höhenmeter hoch durch Fichtenwald, viel Fallholz, vielleicht sogar Sturmholz. Am höchstgelegenen Punkt eine von drei Urfichten, um die 400 bis 500 Jahre alt, 40 m hoch, Durchmesser 135 cm, 425 cm Umfang; für eine Umarmung bräuchte es die Arme von vier bis fünf Personen. Zur Information: vor einem halben Jahrhundert wachten noch ein Dutzend Fichtenpatriarchen über Rifair. Nun gibt es nur noch drei Fichten, die überlebt haben. Die Ruhe dieser Naturoase ist jedoch nach wie vor ein grosser Genuss. Und übrigens: hier liegt der nördlichst gelegene Teil des Nationalpark Stilfserjoch. Der Abstieg auf dem Urfichtenrundweg führt durch eine wilde Gegend oberhalb Rifair, vorbei an zwei weiteren Uraltfichten. Leider bekamen wir den Fichtenkreuzschnabel nicht zu Gesicht. Am unteren Ende des Rundwegs eine Baustelle; hier wird wohl eine neue Wanderwegbrücke über das Wildwasser des Laafbachs gebaut. Ein kurzes Stück zurück, und schon war der Normalweg Nr. 9 wieder erreicht. Wunderschön diese Strecke (auch eine tolle Bikeroute!) dem Rambach entlang, der lichte Wald von Grauerlen dominiert. An der engsten Stelle waren am gegenüberliegenden Ufer die Spuren der Eiszeit zu bewundern: als das Eis schmolz, war der seitliche Druck weg und die Schuttmassen verloren den Halt. Turnauna heissen diese attraktiven Murkegel. Übrigens: unweit, nordöstlich und oberhalb von Taufers, verläuft der noch heute wasserführende Turnaunawaalweg, den wir auch schon bewanderten. Im Münstertal, im Vinschgau und im Südtirol gibt es viele Waale; das sind Bewässerungskanäle, wie sie unter der Bezeichnung Suone auch im Wallis bekannt sind. Ein Grossteil dieser ehemaligen Waale führen heute kaum mehr Wasser, weil sie durch moderne Bewässerungssysteme ersetzt wurden. Entlang dieser Waale führen äusserst attraktive Wanderwege. Einem solchen gilt heute unsere Aufmerksamkeit: Mitterwaal. Kurz bevor der Rambachweg bei der Calvenbrücke endet, verliessen wir diesen auf einen markierten Pfad, der bei ungenügender Aufmerksamkeit leicht verpasst wird. Nach wenigen Metern Aufstieg hatten wir den Waalweg erreicht; erwartungsgemäss trocken und von der Natur bereits einvernahmt. Der angenehme Pfad durch den dichten Mischwald vermittelt das Gefühl, weit weg von der Zivilisation zu sein. Das täuscht natürlich, denn der Lärm von der nahen Ofenpassstrasse begleitete uns. Ungefähr auf der Höhe der Calvenbrücke überwanden wir über zwei Serpentinen etwa hundert Höhenmeter, verliessen also den Waalweg nach SO. Ziel war die über Glurns stehende Kapelle St. Martin. Während des Aufstiegs begleitete uns eine neue Lärmquelle: am gegenüberliegenden Felshang oberhalb der Strasse nach Laatsch wurden Rettungsflüge durchgeführt. Gut zu erkennen, dass auf einem Felsvorsprung einige Leute auf die «Rettung» warteten. Von Einheimischen erfuhren wir, dass es glücklicherweise kein Notfall war, sondern eine ziemlich aufwändige Übung (trotz Sonntag/Muttertag). So belästigt fanden wir den Aufstieg nicht gerade vergnüglich. Bald folgte ein knackiger, leicht ausgesetzter, jedenfalls steiler Aufstieg. Schliesslich war im Gebiet Bosco Plazut der heute höchstgelegenen Punkt um ca.  1255 m.ü.M. erreicht, und der Lärm des Helis verstummte. Nun folgte der Abstieg in Richtung SO, unterwegs verpassten wir die Direttissima zur Kapelle. Also holten wir etwas weiter aus, dafür fanden wir oberhalb der Kapelle einen aussichtsreich gelegenen Rastplatz für die Mittagespause. Aussicht zum Reschenpass und nach Mals und Glurns. So machts Freude! Gut erholt (und genährt) machten wir uns nach der ausgiebigen Pause auf den restlichen Abstieg vorbei an der schön gelegenen Kapelle St. Martin und danach einer Weide mit fröhlichen Ziegen. Schnurgerade der Weg hinunter nach Glurns, mit bester Aussicht auf den landwirtschaftlich intensiv genutzten oberen Vinschgau. Bei der im spätgotischen Stil erbauten Kirche St. Pankratius erreichten wir das Städtchen Glurns, welches von einer noch vollständig erhaltenen Ringmauer umgeben ist. Eine Brücke führt über die Etsch, in welche einige Meter zuvor der Rambach mündet. Durch das Tauferer Tor betraten wir den schönen Ortskern mit dem schmucken Platz. Und natürlich landeten wir in einem der vielen Restaurants, im altehrwürdigen Gasthaus zum grünen Baum, wo wir beim Bier abkühlten. Angenehmer kann man die Wartezeit bis zum Eintreffen des Postautos (halbstündige Verbindung in Richtung CH) nicht überbrücken… Viva!

Fazit:
Eine spannende, abwechslungsreiche Wanderung, die auch einiges an Kultur bot. Das Ende in Glurns bei schon fast hochsommerlichem Wetter.

Wetterverhältnisse:
Frühlingshaft und sonnig mit freundlicher Bewölkung, ca. 12 bis 22° C, kaum Wind

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 12. Mai 2024
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 12.4 km, Müstair, Cunfin (1247 m) – Puntweil (1220 m) – P.1142 – Rifair, Urfichtenweg – Rifair, Rambach – Abazzasbach – Mitterwaal – Kapelle St. Martin (1077 m) – Glurns (914 m)
Aufstieg: ca. 447 m
Abstieg: ca. -779 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 14:35 Uhr

Panoramawanderung Lü – Craistas – Hof Terza

Heute der zweite Schönwettertag im Val Müstair. Die Schneelage über ca. 2200 m.ü.M. verleitet uns wieder einmal, die Panoramawanderung zu den Alpen Terza zu unternehmen – nicht zuletzt, weil Monica ihr Bergrestaurant nach der Winterpause wieder geöffnet hat. Zur Erinnerung: dort gibt es unserer Meinung nach die beste Nusstorte.

Also, nach der Postautofahrt nach starteten wir heute direkt bei der Post auf dem unmarkierten Pfad hoch zur (neuen) Wasserfassung; die Weiden noch nicht bestossen. Nach dem kurzen Aufstieg erreichten wir die Alpstrasse nach Valmorain und Tabladatsch, auf welcher wir das kürze Stück zur Verzweigung Urschai hinunterliefen. Lag hier, auf der Strecke nach Craistas, vor vier Wochen noch viel Schnee, fanden wir nur noch vereinzelte schneebedeckte Stellen. Oberhalb Craistas hielten wir die Höhe, um über Plaun Puzzin ins Tälchen der Vallatscha zu wandern. Am teilrenovierten Gebäude Tablà Nair vorbei erreichten wir wenig später die Alpstrasse Via Munt Terza. Jetzt hundertfünfzig Höhenmeter Abstieg, sehr aussichtsreich wie immer, bis zum Zwischenziel – gerade rechtzeitig zur Mittageszeit. Auf der schönen und mittlerweile vollständig neu möblierten Aussichtsterrasse genossen wir Monica’s Pizzoccheri, einfach lecker (siehe Bild), danach noch frisch gemachte Erbeerroulade. Anschliessend der obligate Einkauf (Nusstorten und Hirschsalsize). Gut erholt und mit vollgepackten Rucksäcken verabschiedeten wir uns, der Abstieg ins fünfhundert Meter tiefer liegende Sta. Maria vor uns. Erst auf der Alpstrasse, verliessen wir diese bei P.1759, um über den markierten WW abzusteigen. Wunderbares Alpgelände, aktuell noch nicht bestossen, vorbei an alten Lärchen. An der Verzweigung nach Müstair (Cremeschnittenweg) auf Plaun da Sach bei P.1640 hielten wir in Richtung Sta. Maria. Im Gebiet Spinatscha wurden gerade neue Weidezäune eingeriichtet – ein Schwatz mit dem jungen Einheimischen war richtig wohltuend. Nach der Durchquerung des Tälchens der Vallatscha führte der WW direkt beim Hof Pütschai Josom vorbei – wo wir Vreni Lambrecht beim Unkrautjäten erschreckten. Auch hier natürlich ein längerer Schwatz, eine sehr nette Begegnung! Der weitere Abstieg führte ab P.1503 dem Waldrand entlang direkt hinunter, die Serpentinen der Fahrstrasse meidend. Bei den Pferdestallungen über die Rom-Brücke, vorbei an der Muglin Mall (in diesem Jahr Jubiläum «20 ons Società Amis Muglin Mall» mit vielen Anlässen). Im Zentrum von Sta. Maria angekommen, bestiegen wir nach kurzer Wartezeit das Postauto, welches und nach Fuldera zurückbrachte.

Fazit:
Eine wie immer schöne Panoramawanderung vom Feinsten, heute mit schönen Begegnungen.

Wetterverhältnisse:
Bis zur Mittagszeit sonnig mit Bewölkung, danach nur noch Sonne und blauer Himmel, kaum störender Wind aus O, ca. 14 bis 18°.

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 10. Mai 2024

Schwierigkeit: T2
Strecke: 11.3 km, Lü (1922 m) – Bual – Aua da Maini – Urschai (2011 m) – P.2024 (Holzplatz, Verzweigung WW Valpaschun – Craistas – Plaun Puzzin – Vallatscha – Tablà Nair (P.2006) – Hof Terza (ca. 1850 m) – Via Munt Terza bis P.1759 – Plaun da Sach P.1640 (Verzweigung Cremeschnittenweg) – Spinatscha – Val Vallatscha – Pütschai Josom – P.1503, Do Mundaditschas – Pizzet Sot – P.1347 – Brücke Il Rom (1342 m) – Sta. Maria Val Müstair (1376 m)
Aufstieg: ca. 320 m
Abstieg: ca. -870 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:15 bis 15:30 Uhr

Rundwanderung Müstair – Ruina dal chaste Balcun At – Taufers

Unsere Wanderung starteten wir in Müstair beim Claustra Son Jon. Nach Überquerung der Hauptstrasse gelangten wir zum Rombach um diesen bald zu überqueren. Erst gemächlich über Pradalai führte das Strässchen links eines Bächleins hoch zu P.1317. Ab dort führt ein steiler, aber gepflegter Bergweg hoch zur Ruina dal chaste Balcun At, welche in einem südausgerichteten Bogen über Valler Clastra erreicht wird. Die Ruine der ehemaligen Burg von Balcun At ist eine ehemalige Höhenburg auf dem Gebiet der Gemeinde Müstair im unteren Münstertal GR. Die spärlichen Mauerreste liegen ca. 240 Meter über der Talsohle im Osten des Dorfes auf dem Sporn einer steilen Geländerippe am Südrand des Val Brüna. Mehr zur Geschichte hier. Der kurze Aufstieg lohnt sich alleine der (ehemals strategischen) Aussicht wegen. Der Abstieg führte über Aufstiegsstrecke, abwechslungsreich durch bewaldetes und steiles Gebiet. Ab Spinai dann wieder dem Bächlein entlang hinunter, um bei nächster Gelegenheit scharf nach rechts zu halten, hoch zum reizvoll am Waldrand gelegenen Haus Bain dal Ramüttel und dem Bildstöcklein. Von hier dem Waldrand entlang gemütlich der Abstieg zum Rombach, wo wir am rechtsliegenden Ufer bei Puntweil die grüne Grenze nach Italien überschreiten. Nach der Stauwehr bogen wir rechts weg (das seit Wochen bestehende Durchgangsverbot respektlos missachtend), um etwas höher dem Rambach entlangzulaufen. Nach einem kurzen Waldstück der gut eingerichtete Rastplatz, wo wir unsere mitgebrachten Leckereien genossen. Unmittelbar beim Rastplatz der Abstieg zum Rambach, über ein Brücklein durch wildes Ufergebiet, dann folgte der kurze, steile Aufstieg zu einer Entsorgungsstelle. An dieser vorbei über offenes Gelände leicht ansteigend zum hundert Meter höher liegenden Dorf Taufers i. M. In der schönen und engen Dorfmitte hielten wir nach links in Richtung westlichem Ortsrand – dort wo das uns bekannte Restaurant Alte Dreschmaschine steht (heute noch geschlossen, letzter Tag der Ferienzeit). Am Angang zum Avignatal führte unsere Wanderung durch schönstes Wiesland über den Valgarolabach und schliesslich zur Landesgrenze I-CH. Leicht absteigend und vorbei an friedlich weidenden Tieren, erreichten wir das Claustra Son Jon und Müstair von Norden. Auf der gegenüberliegenden Talseite war die Ruina dal chaste Balcun At zu erkennen, dank der im Wind leicht wehenden Fahne.

Fazit:
Eine sehr abwechslungsreiche, mit Ausnahme des Auf-/Abstiegs zur Ruina dal chaste Balcun At leichte Rundwanderung durch reizvolles Grenzland im unteren Val Müstair.

Wetterverhältnisse:
Im Val Müstair ist der Frühling angekommen, sonnig, ca. 8 bis 18° C, kaum Wind

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 9. Mai 2024
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 9.6 km, Müstair, Claustra Son Jon (1237 m) – Rombach – Pradalai – Spinai, P.1317 – Valler Clastra – Ruina dal chaste Balcun At (1480 m) – Bain dal Ramüttel (1290 m) – Puntweil (1220 m) – kurz vor Rifair Brücklein über den Rambach – Taufers (1239 m) – P.1298 (bei der Alten Dreschmachine) – Brücklein über den Valgarolabach – Landesgrenze I-CH – P.1327, Aua da Vallatscha – P.1277, Fradetsch – Müstair, Claustra Son Jon
Aufstieg: ca. 486 m
Abstieg: ca. -495 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 08 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 06 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:20 Uhr