Herbst 2023, Val Müstair 2|4: Nationalpark, Margunet 2328 m

Die Rundwanderung kannten wir schon (nach unserer Begehung am 13. Oktober 2022), und wir freuten uns, die Tour heute in umgekehrter Richtung zu erleben. Wie bereits gestern, teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um in entgegen gesetzter Richtung zu laufen, mit Treffpunkt auf Margunet. Von Severin geführt liefen wir ab Haltestelle P8 durch den (noch) schattigen und folglich frostig-kühlen Wald zur Hütte Stabelchod. Unterwegs lauschten wir nach dem Röhren sich in der Nähe aufhaltender Hirsche. Was der erfahrene Severin hörte, bekamen wir andeutungsweise mit. Nach der Hütte begann der gemächliche Aufstieg durch den God Margunet. Bis auf eine Höhe von knapp 2100 m.ü.M. dominierte das lustige «Gezwitscher» einer Gruppe von Schülern, die uns überholte. Im enger werdenden Val da Stabelchod wurde es immer spannender: die Begegnung mit Fichtenkreuzschnäbel, über uns kreiste ein Bartgeier, in den Runsen unterhalb des Piz Stabelchod waren mindestens drei Junghirsche zu sehen (Distanz 500 bis 700 m). Im letzten Abschnitt im Aufstieg zum Margunet erblickten wir in einer Entfernung von mind. einem Kilometer im hintersten Val da Stabelchod sogar einen auf einer grünen Kuppe liegenden Steinbock – ein mächtiges Tier von ca. zehn bis zwölf Jahren. Margunet erreichten wir leicht verspätet auf die Marschtabelle; Wildbeobachtungen benötigen viiiiiiiiiiel Zeit! Von Heinz und seiner Gruppe wurden wir schon erwartet. An diesem weiten und abgegrenzten Aussichtspunkt genossen wir die Mittagsrast, mit Ausblick Piz Daint, Munt Buffalora, Munt Chavagl, Munt la Schera. Übrigens: Piz wird ein Berg dann genannt, wenn die Bergspitze früher die Gletscher überragte – hat also nichts mit Pizza zu tun… Severin stellte sein Profi-Fernrohr auf und richtete es so ein, dass in den Steinhalden des Piz Murters viel Steinwild beobachtet werden konnte, welches mit blossen Augen kaum zu erkennen war. Für den Abstieg wurden wir von Heinz angeführt. Bis zum Bach im Val dal Botsch (-150 Hm) war der rutschigen und steilen Unterlage, aber auch der spektakulären Ausblicke wegen etwas Vorsicht geboten. Bei P.2169 erreichten wir den wilden Bach; nun folgte die Wanderung dem rechten Ufer des Wildwassers entlang durch die eindrückliche, von Lawinenniedergängen geprägte Grass dal Val dal Botsch. Nach etwa anderthalb Kilometern leichten Abstiegs, vorbei an vielen Schautafeln mit wertvollen Informationen zu Landschaft, Tierwelt und Vegetation, erreichten wir die Ofenpassstrasse beim P7. Nach der Überquerung der Strasse führte uns der WW zum Wildwasser des Ova dal Fuorn hinunter, und wenig später zum P.1855, wo die Naturgewalten eines früheren Unwetters das Bächlein aus dem Val Chavagl zu einem reissenden Bach anschwellen liessen. Heute überquerten wir die eindrückliche Stelle gefahrlos über einen Holzsteg – ideal zum posieren für ein Gruppenbild. Nach zwanzig Minuten durch den wilden God dal Fuorn erreichten wir den P6 und gleichzeitig Hotel Parc Naziunal Il Fuorn – die Gelegenheit zur Einkehr (draussen an der Sonne, versteht sich!) So verkürzten wir die Wartezeit bis zur Abfahrt des Postautos, welches uns über den Ofenpass nach Fuldera zurückbrachte.

Fazit:
Eine wiederum wunderschöne Wanderung im einzigartigen Schweizerischen Nationalpark, absolut lohnenswert. Wichtig: die markierten Wanderwege dürfen im SNP niemals verlassen werden.

Wetterverhältnisse:
Einer weiteren kalten Nacht mit leichtem Frost am frühen Morgen folgte heute ein strahlend-sonniger Tag, trocken, Temperaturen im Bereich ca. -5 bis 8° C, wenig Wind SSO

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 17. Oktober 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 8.25 km, Postauto ab Fuldera bis P8 an der Ofenpassstrasse (1885 m) – Stabelchod (1957 m) – Val da Stabelchod – Margunet (2328 m) – P.2169 – Val dal Botsch – God da Chamuotschs – P7 (1876 m) – Ova dal Fuorn – Val Chavagl (P.1855) – God dal Fuorn – P6 Il Fuorn (1795 m), Hotel Parc Naziunal Il Fuorn – Postauto nach Fuldera
Aufstieg: ca. 482 m
Abstieg: ca. -566 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 09:10 bis 14:30 Uhr

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