Hochalp – mal sehen, ob wir’s noch können…

Über das 3. Advents-Wochenende dominierte das Hoch «Fiona». Für gestern Samstag wurde der aussergewöhnlich hohe Luftdruck von fast 1045 hPa gemessen. Die erst geplante Tour zum Hinderfallenchopf verwarfen wir, weil die dortige Südausrichtung Schneemangel erwarten liess. Die Ersatztour zur Hochalp mit dem nordseitigen Aufstieg war die richtige Wahl – ein bisschen kurz halt, aber als Test bestens geeignet – schliesslich war es unsere erste Schneeschuhtour in diesem noch jungen Winter. Der Andrang beim Parkplatz Färenstetten hielt sich in Grenzen, wohl deshalb, weil keine Bergbahn zur Hochalp fährt. SchneesportlerInnen unter sich! Bei der Waldhütte Bruggerenwald montierten wir die Schneeschuhe, um durch den Wald aufzusteigen zum Rossmoos. Ab dort dann auf guter Spur durch feinen Pulverschnee, und bereits an der Sonne, in Richtung Steilaufstieg (+130 Hm). Ab einer Höhe von 1400 m. ü. M. – wieder im Schatten – der ziemlich steile Aufstieg zum Punkt 1528, dem Hochalp-Ostgipfel. Betriebstemperatur endgültig erreicht! Und die kurze Anstrengung lohnte sich, denn das splendide Panorama mit dem arktischen Säntisgipfel als Hauptdarsteller, den Churfirsten, und weiter im Südwesten Tödi, Glärnisch, Stockberg, Speer – einfach wunderbar. Vom Hochalp-Ostgipfel nun der grandiose Gang über den höchsten Punkt (1530 m) zum achthundert Meter weiter westlich stehenden Berggasthaus Hochalp. Die sympathischen Wirtsleute Simona und Sämi Schmid bieten an Schönwetter-Wochenenden Wanderlustigen einfache, leckere Speisen. Ein Platz an der Sonne ergatterten wir uns ohne Mühe – hier oben ist das Paradies! Nach etwas mehr als einer Stunde der Aufbruch zum Abstieg. Nicht auf dem Schlittelweg, sondern direkt hinter dem Gasthaus den steilen Hang hinunter. Wer das nicht sturzfrei schafft, landet ungefährlich im weichen Schnee. Unterhalb des Alpgebäudes Nasen erreichten wir die als Schlittelweg ausgelegte Strasse, um diese nach wenigen Metern in einer Linkskurve rechts weg zu verlassen – die Spur führte zum Brücklein, welches bei P.1310 über den Rötelbach führte, der das Rossmoos entwässert. Es folgte ein idyllisches Waldstück bis zum Verzeigungspunkt auf ca. 1300 m.ü.M., wo sich die Runde schliesst. Jetzt gemächlich runter im Bruggerenwald, vorbei an der Waldhütte. Hier entledigten wir uns der Schneeschuhe. Reine Formsache die kurze Strecke zum Startpunkt beim Parkplatz auf mittlerweile aufgeweichter und schmieriger Unterlage.

Fazit:
Eine feine Adventstour im nicht überlaufenen westlichen Appenzellerland – und ja: Schneeschuhlaufen können wir noch immer… Jetzt freuen wir uns auf die Tourenwoche im Val Müstair!

Wetterverhältnisse:
Nach wochenlangem Regen endlich wieder Hochdruckwetter, wunderbar sonnig, Temperatur beim Start -4°, gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 bis 60 cm, Pulver, Wind S (12 bis 17 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Gefahrenstufe «mässig» (2) an allen Expositionen und Höhenlagen

Parameter:
Tourdatum: 17. Dezember 2023
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: über Hemberg nach Urnäsch, von dort hoch zum Parkplatz Färenstetten
Rückfahrt: über die Schwägalp
Strecke: 5.3 km: Parkplatz Färenstetten (1179 m) – Waldhütte Bruggerenwald (1194 m) – Rossmoos – Hochalp-Ostgipfel 1528 – Hochalp (1530 m) – Berggasthaus Hochalp (1520 m) – Nasen (1381 m) – Rossmoos Brücklein P.1310 – Waldhütte Bruggerenwald – Parkplatz Färenstetten
Aufstieg: ca. 365 m
Abstieg: ca. -355 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std.

Tageszeit: 10:30 bis 13:50 Uhr

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