Kronberg-Umrundung Schwägalp – Appenzell – Urnäsch

Der Hitze entfliehen war heute das Motto. Also ab in die Höhe, nicht zu lange die Anfahrt – Schwägalp passte. Nach dem Startkafi auf der Schwägalp fuhren wir vom Pass hinunter in Richtung Urnäsch, um bei der Steinflue zu parkieren. Von hier starteten wir auf der wenig begangenen alten Schwägalppassstrasse. Gleich zu Beginn eine kurze Schiebestrecke durch eine Baustelle, danach folgte die flotte Fahrt über 3.9 km, entlang dem Tosbach und vorbei an den Alpgebäuden Bächli, Riglen, Tanne Chli Schwägalp heisst es hier. Bei der Tosegg angelangt die letzte Kurve, wenige Meter weiter, kurz vor Siebenhütten, bei Punkt 1308 die Verzweigung, wo wir links (nach O) hielten. Hoch über uns das Säntismassiv, rechts der Blick zur einen Kilometer westlich gelegenen Schwägalp. Im Aufstieg bis zur Chammhaldenhütte wurde es steiler und holpriger, aber gut zu fahren. Im Auslauf der imposanten Chammhalde, kurz vor der Hütte blieben wir oben, um auf dem noch immer holprigen Alpweg leicht abzufahren bis zu den Hütten der Alp Luser. Die Alpen waren übrigens bereits verlassen (Alpabfahrt am 9. September), und Wanderer waren kaum unterwegs – also läutete mein Glöcklein vergebens, aber mit hübschem Ton. Kurz vor Dreihütten mussten wir links halten (Bikefahrverbot), um ab Sauböhl dann auf unangenehmen Betonfahrspuren die Potersalp abzufahren. Die Sicht zum imposanten Schäfler wurde uns im Böhlwald verdeckt – dafür rollten wir auf immer besser werdender Alpstrasse bei der Böhlhütte vorbei, querten den (nicht einzusehenden) Leuenfall oberhalb und erreichten schliesslich Lehmen – das schöne Waldgasthaus Lehmen war heute geschlossen. Für einen Stopp wäre es ohnehin zu früh gewesen, also fuhren wir (auf mittlerweile geteerter Unterlage Weissbad entgegen, vorbei an schön hergerichteten Häusern (siehe Bilder). Im Zentrum von Weissbad nahmen wir die Brücke über den Weissbach, um auf verkehrsarmer Strecke Appenzell zu erreichen. «Verkehrsarm» heisst nicht etwa ungefährlich – ein junger Bauer kam uns entgegen und demonstrierte seine Macht auf einer beinahe strassenbreiten Mähmaschine, gefühlt mit Vollgas unterwegs, wusste wohl nicht, wo das Bremspedal steht, wurden wir beinahe abgeschossen, uns blieben wenige Zentimeter… Nochmal glimpflich davongekommen, konnten wir uns auf der gemütlichen Fahrt bis Appenzell darüber unterhalten, wo die verbrannten Kalorien wieder zugeführt werden sollen. Das hübsche, aber doch touristische Hauptörtchen kam nicht in Frage, also durchfuhren wir das belebte Zentrum in einer Art Schlangenlinie (viele Fussgänger…). Dabei entdeckten wir das Schloss Appenzell – etwas dazugelernt! Auf der Weiterfahrt in Richtung Gonten haben die Innerrödler welleweg gespart mit Velowegen. Also mussten wir entlang der Hauptstrasse fahren – allerdings an sehenswerten Häusern vorbei und über eine Brücke, wo der Blick in das Töbeli des Kaubachs geht. In Gontenbad angekommen, mussten wir den Versuch abbrechen, entlang des Golfsplatzes zu fahren – von einem Ranger wurden wir freundlich darauf hingewiesen, dass hier mit Flugobjekten mit bis zu 180 km/h zu rechnen sei. Also Umkehr und zurück auf die Hauptstrasse. Das Dorf Gonten machte einen etwas verlassenen Eindruck, der Bären offensichtlich geschlossen, umgeben von einer rustikalen Baustelle. Das Tempo haltend, rollten wir nach Jakobsbad hinunter und von dort (fast schon fluchtartig) über die Kantonsgrenze nach Urnäsch. Im Unterdorf wurden wir fündig, draussen vor dem Löwen, direkt an der Unterdorfstrasse gelegen, genossen wir einen leckeren WKS, Quöllfrisch-Panaché dazu. Nach dieser Mittagspause war es nicht mehr weit bis zum Ziel – sechs Kilometer (150 Hm) bis zum Rossfall resp. zum Parkplatz Steinflue. Vor dem Bikeverlad zuerst das Auto in den Schatten stellen, denn geschwitzt hatten wir heute ausreichend…

Fazit:
Diese (nicht allzu fordernde) Biketour war eigentlich geplant mit unseren Toggenburger Freunden, die aber gerade für längere Zeit auf Sardinien weilen… Zu zweit war‘s auch sehr schön!

Wetterverhältnisse:
Ein weiterer Hitzetag im Frühherbst, wenig Wind, Temperatur 19 bis 28°

Ausrüstung:
e-MTB, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 11. September 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 35.6 km: Steinflue (985 m) – Tosbach – Niemertzhölzli (1070 m) – Bächli – Riglen – P.1170 m  – Tanne (1241 m) – Tosegg (1289 m) – P.1308 – Chüesitz – Chammhaldenhütte (1396 m) – Luser (1378 m) – Rain (1363 m) – Flumm – P.1341 (kurz vor Dreihütten) – Sauböhl – P.1239 (Böhlwald) – Böhlhütte – P.984 (oberhalb  Leuenfall) – Lehmen (967 m) – Eugst (952 m) – Wart (940 m) – Weissbad, Brücke über den Weissbach (P.819) – Brunnhalde (836 m) – Brandersloch (837 m) – Sonnenhalbstrasse – Appenzell, Hauptgasse (778 m) – Quartier Rinkenbach (781 m) – Gontenstrasse – Gontenbad (884 m) – Gonten (903 m) – Jakobsbad (863 m) – Felsenhöckli (846 m, Grenze AI/AR) – P.822 – Urnäsch (832 m) – Unterdorfstrasse – Schwägalpstrasse P.834 – Grünau (838 m) – Mittler Rossfall (899 m) – Brücke über die Urnäsch (945 m) – Steinflue
Aufstieg: ca. 770 m
Abstieg: ca. -730 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 5 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 14:15 Uhr

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