Weissenberge GL

Weissenberge, die Sonnenterasse im Glarnerland, ein uns bislang unbekannter Flecken – Schande über uns! Richi kannte die Gegend von einem seiner Trail-Runs, auf seine Empfehlung war Verlass. Schön, dass auch Susanne ein arbeitsfreies Wochenende geniessen durfte. Zu viert fuhren wir am Samstagnachmittag nach Matt GL, um mit der Luftseilbahn Matt-Weissenberge in dreieinhalb Minuten vierhundert Meter hinauf zu gondeln zur Sonnenterrasse der Ferienregion Elm. Das heimelige Berggasthaus Edelwyss ist in wenigen Gehminuten gut zu erreichen – hier blieben wir für einen gemütlichen Abend und die folgende Nacht. So viel schon mal im voraus: was in diesem Familienbetrieb (Produkte überwiegend aus eigener Landwirtschaft) geboten wird, verdient viel Lob und Anerkennung. Wir genossen das vorzügliche Nachtessen (Hirschpfeffer) ebenso wie die Nacht in absoluter Ruhe. Nach dem reichhaltigen Frühstück war eine ordentliche Wanderung angesagt; die Stäfeli-Rundwanderung Nr. 20 mit eine Vorgabe von dreieinhalb Stunden war passend. Selbstverständlich wären auch «richtige» Bergtouren möglich, z. B. Fanenstock (T3), Foostock/Ruchen (T4), Risetenhoren (T5) oder der Gulderstock (T4) – wir kommen wieder, auch im Winter mit den Schneeschuhen…

Kurz vor zehn Uhr starteten wir die Rundwanderung in Richtung Bergstation der Luftseilbahn, um auf halbem Weg aufzusteigen, vorbei am ansehnlichen Landwirtschaftsbetrieb Edelwyss. Oberhalb dann die Überquerung des Waldibachs, danach kamen wir leicht ins keuchen. 180 Hm weiter oben weitete sich die Landschaft, der Blick zum Glärnischmassiv, zur westlich gelegenen Kette mit Gandstock und Charenstock, und vor uns die Engisböden, eine wunderbare Riedlandschaft. Erste Herbstzeitlosen signalisierten die dritte Jahreszeit. Wir stiegen weiter hoch über Weidberg, bis zum Waldrand über Holzstege, welche das Ried schont, dann im Wald hoch zum Schindlenboden und über den Windbruch höher zum Punkt 1633. Ab hier auf der Alpstrasse, auf welcher wir aussichtsreich und bequem die einen Kilometer weiter liegende Skihütte Stäfeli erreichten. Mächtig Betrieb hier oben, Betttag-Hock des SC Wissmeilen. Wir liessen uns nicht beeindrucken, liefen auf gleicher Höhe weiter, die Abstiegsmöglichkeit ins Tälchen der Waldibachrus auslassend, vorbei am Fitterenstäfeli, wo ein kleines Wochenendhäuschen bewohnt erschien. Dreihundert Meter weiter der Punkt 1786, wo wir rechts ins Längriet abbogen. Inmitten von Heidelbeeren lockte eine Bank; wir konnten nicht anders, als hier zu rasten (Kägi fret machen glücklich!) – eine gute Stunde lang stand die Zeit still, so traumhaft waren Landschaft und Aussicht. Von der ca. sechshundert Meter Luftlinie entfernten Skihütte drangen Alphorn- und Örgeliklänge, sowie Jodelgesang zu uns rüber. Nach diesem Genuss folgte der weitere Abstieg durch die Heidelbeeren des Längriet hinab, bis wir bei Weiden den von der Skihütte herführenden Abstiegsweg erreichten. Jetzt folgten wir nicht dem Alpsträsschen, sondern nutzten den als Abkürzung dienenden (steilen) Trampelfpfad zum Hüsliberg hinunter. Nun wieder der Alpstrasse entlang, packte uns bei 1400 m.ü.M. erneut der Ehrgeiz, abgekürzt abzusteigen. Das lag wohl daran, dass die etwas mehr als hundert Höhenmeter weiter unten liegende, gut besetzte Edelwyss-Terrasse, lockte. Dort angekommen, packten wir die Gelegenheit, einen der raren Plätze zu ergattern. Nach der erholsamen Trinkpause folgte der kurze Marsch zur Bergstation der Luftseilbahn und danach ohne Wartezeit die Talfahrt nach Matt hinunter. Auf der Rückfahrt durch das Sernftal gingen eingangs Schwanden unsere nachdenklichen Blicke zwangsläufig zum gewaltigen Erdrutschgebiet hinüber – schrecklich! Und an der Absperrung viele Gaffer, die es nicht sein lassen können… Im Zürioberland angekommen, zeigten wir unseren Schaffhauser Freunden noch unser schönes Zürioberland – die Irrfahrt endete am frühen Abend im Bannholz (logisch, Cordon Bleus isst mer dort…).

Fazit:
Das war wieder einmal ein seeeeeeeeeeehr gemütliches (Wander-)Wochenende mit Susanne und Richi – schön war’s, danke herzlich!

Wetterverhältnisse:
Frühherbstlich, beinahe hochsommerlich, viel Sonnenschein bei wenigen Wolken, Temperaturen im Bereich ca. 19 bis 26° C, wenig Wind (ca. 4 km/h NNO)

Ausrüstung:
Trekkingschuhe, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 17. September 2023
Schwierigkeit: T2
Strecke: 8.5 km, Weissenberge, Berggasthaus Edelwyss (1257 m) – Engisböden – Weidberg (1497 m) – Schindlenboden – Windbruch – P.1633 – Abedweid – Skihütte Stäfeli (1760 m) – Fitterenstäfeli (1757 m) – P.1786 – Längriet – Weiden (1644 m) – P.1526 – P.1484 – Hüsliberg – P.1447 – P.1404 – Zähigenhoschet – Berggasthaus Edelwyss – Bergstation Luftseilbahn Matt-Weissenberge (1255 m)
Aufstieg: ca. 550 m
Abstieg: ca. -570 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 09:45 bis 14:45 Uhr

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