Schneeschuh-Tourenwoche 2022 Val Müstair 4|6: Munt Buffalora (2627 m)

Mittwoch, 3. Tourentag:
Heute stand eine weitere Gipfeltour an – zum zweiten Mal nach dem 17.01.2020 – auch heute machten wir die Runde in umgekehrter Richtung. Nach der Postautofahrt nach Buffalora starteten wir kurz nach neun – bei bissiger Kälte (-23.5° C!). Nach der Überquerung des eingeschneiten Ova dal Fuorn wanderten wir in Richtung Alp Buffalora. Etwa 200 m vor den Alpgebäuden verliessen wir die Spur, um westlich der Alp in ein kleines, traumhaft winterliches Tälchen einzusteigen, welches zwischen Murtera da Chantun und Fop da Buffalora von O nach W verläuft. Ab hier war kräfteraubende Spurarbeit (unserer Guides!) angesagt, und das sollte sich bis auf eine Höhe von ca. 2550 m.ü.M. nicht mehr ändern. Nach der Durchschreitung des Tälchens wärmte uns die Sonne auf, so dass die klirrende Kälte kaum zu spüren war. Kurz vor der Richtungsänderung (nach S) genossen wir die erste Trinkpause voll an der Sonne. Danach überquerten wir den westwärts zum Nationalpark/Munt La Schera führenden Sommerwanderweg. Kurz darauf steilte das hochwinterliche Gelände auf und wir stampften in Richtung SW hoch zur Nationalparkgrenze. Ab einer Höhe von 2430 m.ü.M. liefen wir ziemlich genau auf der Parkgrenze, welche dem Grat entlang nach S verläuft. Genial der Ausblick nach Italien und zum Livigno-Stausee runter. Auf einer Höhe von 2520 m.ü.M. dann eine weitere Trinkpause. Jetzt noch der letzte Aufstieg (100 Hm) bis zum bereits sichtbaren Gipfel – dieser Teil unter dem Gipfel war ziemlich abgeblasen, nicht ausgesetzt, und gut zu begehen. Nach knapp 2 Std. und 20 Minuten Laufzeit war der Gipfel erreicht. Welch spektakuläres 360°-Panorama! Ofenpassstrasse, Jufplaun, Piz Vallatscha, Piz Daint, Val Mora, Piz Murtaröl, Ortler, im Norden bekannte Gipfel wie der Piz Linard – einfach überwältigend! Die Windverhältnisse liessen sogar eine kurze Gipfelrast zu. Mit stärker werdendem Wind aus Südost machten wir uns auf zum Abstieg auf der Normalroute. Bei etwa 2400 m.ü.M. durchquerten wir die Aufschütthügel der Minieras da Fiern; die alten Eisenerzbergwerkstollen können im Sommer geführt besichtigt werden. Bei der bei P.2195 stehenden Alphütte angekommen, genossen wir nochmals eine Trinkpause an der Sonne. Ab hier wanderten wir nicht auf der Alpstrasse zur Alp Buffalora hinunter, sondern wir wählten die Strecke in Richtung Aua da Murtaröl und weiter in einer Linkskurve durch den hochwinterlich verschneiten Graben hinunter, bis die östlich der Alp Buffalora liegende weite Landschaft wieder erreicht war. Nach der Überquerung der Ova dal Fuorn folgte die Einkehr im sympathischen Berggasthaus Buffalora an der Ofenpassstrasse und damit die Verkürzung der Wartezeit, bis uns das Postauto zurück nach Fuldera brachte.

Fazit:
Eine weitere Gipfeltour bei Hammerwetter.

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, Temperatur beim Start -23.5°. Komfortable Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 60 cm, Pulver, teilweise überfroren), Wind SO (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 1, gering

Parameter:
Tourdatum: 12. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2-3
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora
Rückfahrt: Postauto ab Buffalora bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.2 km: Buffalora (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Fop da Buffalora – P.2513 – Munt Buffalora (2627 m) – Minieras da Fiern – P.2195 – Aua da Murtaröl – Alp Buffalora – Buffalora
Aufstieg: ca. 694 m
Abstieg: ca. -699 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 55 Min.
Tageszeit: 09:10 bis 14:40 Uhr

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