Sonntagsrunde im Reiat

Gute Idee von Susanne und Richi: ein herbstlicher Spaziergang in Susannes Heimat – einem Gebiet, das wir kaum kennen. Auf der Fahrt nach Schaffhausen richteten wir uns mental auf eine gemütliche Herbstrunde ein – und auf den Startkafi (mit Ricciarelli senesi) bei Susanne & Richi (danke viiilmol!).

Der Reiat ist eine hügelige Region im Osten des Kantons Schaffhausen. Im historisch engeren Sinne gehören die Dörfer (und ehemaligen Gemeinden) bzw. Ortschaften Altdorf SH, Bibern SH, Büttenhardt, Herblingen, Hofen SH, Lohn SH, Opfertshofen und Stetten SH zum Reiat. Im Laufe der Zeit wurden auch Thayngen, Bargen SH, Barzheim, Dörflingen, Hemmental, Merishausen und die deutsche Exklave Büsingen am Hochrhein zum Reiat gezählt. Durch den Reiat fliessen Biber und Fulach (Quelle Wikipedia).

Kurze Fahrt nach Merishausen (520 m), dem Ausgangspunkt unseres Bummels, wo wir am südlichen Rand des schönen Randen-Dorfs – am Eingang zum Doschdetaal bei P.528 – parkierten. Nach der Unterquerung der Schnellstrasse, welche durch das Merishausertal nach Bargen und dort nach Deutschland führt, bogen wir auf der Fahrstrasse bei P.526 nach links ab ins fast verborgene Gräätedal – zweihundert Meter höher drei mächtige Windturbinen. Ein verborgener Grenzstein markierte, dass wir jetzt nach Deutschland «einmarschierten». Im Beisental der mässige Aufstieg, wo auf einer Höhe von ca. 750 m.ü.M. die erste von drei Turbinen des Windparks Verenafohren stehen. Irgendwie fügen sich die Anlagen gut ein in die bewaldete Umgebung. Eine Schautafel vermittelt interessante Informationen, z. B. Gesamthöhe 199.5 m, Rotordurchmesser 131 m, und die Jahresleistung, welche dem privaten Stromverbrauch von ungefähr 20000 Menschen entspricht. Nach einer kurzen Wegstrecke bogen wir ab in Richtung S um vorbei an P.746.8 in einem grossen Bogen wieder nach N zu laufen. Nach etwa 600 m folgte eine Spitzkehre, gut markiert, in Richtung Verenabuck und später zum Zwischenziel die Grenze D-CH wieder überschreitend, zum Ferienheim (685 m), wo wir kurz vor 14 Uhr eintrafen. Das Ferienheim ist mehr als eine Besenbeiz, wie es die Website etwas untertrieben kommuniziert. Ein sehr sonniges Plätzchen im Garten verleitete uns zu einer laaaaangen und genussvollen Mittagspause. Erst gegen halbfünf(!) konnten wir uns zusammenreissen, um den vor uns liegenden Abstieg anzutreten. Entlang der Landesgrenze in Richtung SW bogen wir beim P.667 im Gmaafäld rechts weg um, weiterhin genau auf der Grenze nach N zu laufen. Dort gibt es sogar zwei parallel verlaufende Wege, einer in Tütschland (genau im Grossherzogtum Baden), der andere in der Schwiiz. Auf der Cholrüüti galt es nach links zu halten zum Jakobsfelse, einem vollständig in der Schweiz und mitten im Wald auf 739 m.ü.M. stehenden Felszäcklein. Das Guggershörnli der Schaffhauser hat ihn einmal Thomas Widmer[D81]  (schon etwas respektlos☺) genannt. Keine Ahnung, wer den Felsen dorthin gestellt hat… Die Treppenleiter hinauf war heute die Schlüsselstelle (mind. T2, immerhin 24 Tritte, wenn ich richtig gezählt habe). Wie auch immer: die Aussicht auf der befestigten Plattform geht bis weit in den Schwarzwald. Die Treppe vorsichtig wieder runter, auf gleichem Weg zurück bis zum Gmaafäld, wo der markierte WW hinunter nach Merishausen führte – immerhin 150 m Höhendifferenz durchs harmlose aber lauschige Chörblitobel – etwas feucht und glitschig. Zurück beim P. 526 schloss sich unsere gemütliche und farbenprächtige Runde.

Fazit:
Ein schöneres Sonntagsvergnügen (🥾🍽😎) können wir uns nicht vorstellen.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, mit 23° schon sommerlich, etwas Wind.

Hilfsmittel:
Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 29. September 2019
Schwierigkeiten: T1
Strecke: 10.5 km, Merishausen (520 m) – P.526 – Gräätedal – Beisental – Windpark Verenafohren – P.746.8 – Verenabuck – Ferienheim (685 m) – P.667 Gmaafäld – Cholrüüti – Jakobsfelse (739 m) – Gmaafäld – Chörblitobel – Merishausen
Aufstieg: ca. 350 m
Abstieg: ca. -330 m
Laufzeit ohne Pausen: ca. 2 Std. 25 Min.
Laufzeit mit Pausen: ca. 5 Std. 15 Min.Tageszeit: 12:30 bis 17:45 Uhr