Archiv der Kategorie: Wanderung T1-T2

Napf 1408 m – von Romoos nach Fankhaus (Trub)

Dieser Montag war wahrscheinlich der letzte Schönwettertag vor dem bis zum Wochenende hartnäckig vorausgesagten Winterbeginn. Die Idee, Doris mal das Napfgebiet vorzuführen, kam auf, als ich Ende der letzten Woche im Emmental zu tun hatte und von der Fahrt über die Lüderenalp beeindruckt war. Zusätzlich der Bericht von Heinz Staffelbach in der Sonntagspresse; diese Vorgabe motivierte uns. Die staugefährdete PW-Fahrt über Rapperswil-Hirzel-Emmenbrücke nach Wolhusen nahmen wir auf uns, um dann die Postautofahrt ins Zyberliland nach Romoos zu geniessen. Kein Startkafi heute, dafür gabs beim Beck etwas zum knappern… Gut markiert geführt verliessen wir den schönen Ort auf der geteerten Strasse, um diese nach etwa 700 m nach Weierhüsli zu verlassen. Der lauschig angelegte Wanderpfad führte durch schönen Wald und über Weideland vorbei an Säumettle und später zum Hof Fuchsenegg. Dann ein etwas steilerer Zickzack-Aufstieg hoch zum P.1020 (Grämsen), wo wir den von Obergrämse nach Holzwegen führenden Fahrweg nutzten. Ab hier weitete sich der Blick in alle Richtungen – auch wenn der Fernblick durch den Dunst etwas getrübt war. Vor uns die markant stehende Kapelle Holzwegen, und der Blick zu den grossen Berner Gipfeln EMJ – dieser schöne Ausblick begleitete uns den ganzen Tag! Ab Holzwegen (Beiz geschlossen…) weiter auf der Fahrstrasse, um diese nach einer markanten Linkskurve kurz vor dem Hof Vorder Goldsite rechts hochsteigend zu verlassen. Kurzer und steiler Aufstieg über Holztreppen, dann immer auf dem Bergrücken laufend, vorbei an Müllebergegg und Änzihüsli. Die Tiefblicke in die Gräben beeindruckten uns – hier müsste es im Falle eines Gewitters ganz schön heftig rumoren. Vorbei an Ober Änzi und Änzilegi erreichten wir die Stächelegg, welche direkt an der Stächeleggflue (auch Änziloch genannt) liegt. In diesem sagenumwobenen Kessel entspringt die Fontanne. Die eingerichtete Selbstbedienungsbeiz lockte uns nicht, weil in fünfzehn Minuten der Napf erreicht war. Der Gipfel ist ein grosses Plateau mit einer grandiosen Aussicht nach allen Seiten. Erstaunlich viele Besucher hier oben (bestimmt fünfzig Wanderer – und das an einem Montag!). Der Westwind trieb uns in die Gaststube des Berghotels Napf, einem gefälligen Holzbau. Die Älplermakkaroni schmeckten vorzüglich!

Ein kleines Intermezzo verdient noch der Erwähnung: im Restaurant wurden wir von einer Frau namens Marlis aus Wolhusen angesprochen. Sie freute sich, uns als Renaiolo’s zu erkennen, und sie wunderte sich, uns auf einer solch «einfachen» Wanderung anzutreffen. Uns hat die Begegnung mit einem Fan sehr gefreut! Herzliche Grüsse nach Wolhusen!

Gestärkt machten wir uns auf den Abstieg – und zwar nicht zurück zur Stächelegg, um auf den Panoramaweg zu gelangen, welcher der Kantonsgrenze entlangführt. Wir wählten die heute wohl ruhigere Variante, den westlich oberhalb des Fankhusgrabens hinunterführenden Gratweg. Dieser hatte es dann doch in sich; einige Grätli und eine gut gesicherte Steilstufe verlangten erhöhte Aufmerksamkeit, weil unter (trockenem) Laub. Unterwegs (im Bereich Buechli) wird gegenwärtig der Wald gerodet und der Wanderweg war total verwüstet. Von einem Arbeiter erfuhren wir, dass hier eine neue Fortstrasse gebaut werden. Immerhin hat man die Bäume mit den gelben Wegmarkierungen stehen lassen… Unter uns den Endpunkt unserer Wanderung, Fankhus (Schulhaus). Interessant: es gibt hier auf kleinstem Raum Hinterstes Fankhaus, Höchhaus, Mittelfankhaus, Oberfankhaus, Vorderfankhaus, Vorderstes Fankhaus, und Fankhaus (Trub) – und das alles auf einer Strecke von ca. 1.5 km. Bei der Bushaltestelle Schulhaus zeigt uns der Fahrplan die kalte Schulter: wir waren zu früh – also nutzten wir die Zeit, um ein paar Haltestellen weiter zu laufen – angenehm trotz geteerter Strasse, weil uns die Sonne voll in unsere Gesichter strahlte. Entlang dem (wasserlosen!) Fankhusbach spazierend, fanden wir bei der Haltestelle Mülebachbrücke ein Bänkli, welches auf uns wartete. Zeit genug, um ganz entspannt die E-Tickets zu kaufen und den oben am Waldrand arbeitenden Holzern zuzuschauen. Der BLS-Bus brachte uns dann in wenigen Minuten über Trub zum Bahnhof Trubschachen, wo der Anschluss mit der BLS nach Wolhusen klappte.

Fazit:
Eine wunderbare Herbstwanderung bildete wohl der Abschluss einer unvergleichlichen Bergtourensommers- und Herbstes. Wir durften über 50 Tourentage erleben!

Parameter:
Tourdatum: 16. November 2015
Schwierigkeit: T2
Strecke: 16.6 km, Romoos (Post) – Weierhüsli – Säumettle – Fuchsenegg – Grämsen (P.1020) – Holzwegen (P. 1079) – Vorder Goldsite (P.1104) – Goldsitenegg (P.1196) – Müllebergegg (P.1211) – Änzihüsli (P.1231) – Ober Änzi (P.1347) – Änzilegi – Stächelegg (P.1304) – Napf (P.1408) – P.1277 – Grüebli (P.1299) – Schindelegg (P.1219) – Höstulle (P.1164) – Buechli (P.1044) – Leen, Fankhus (Schulhaus) – Zürchershus – Schnidershus – Mülebachbrücke (Bushaltestelle)
Aufstieg: ca. 840 m
Abstieg: ca. -780 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 35 Min.

Heido Suon – laaaange und wunderschöne Suonen-Wanderung

Wie hat das Peter nur hingekriegt? Kaiserwetter, wie es in diesem Jahr selten war. Mit grosser Erwartung und noch grösserer Vorfreude reisten wir (nach einem Augenschein im Lötschental mit Gourmet-Übernachtung) nach Visp, wo wir Peter, Initiant und Organisator dieser Community-Wanderung, Suonen-Fachmann Johannes und weitere Mitwanderer trafen. Das Postauto ab Bahnhof Visp nach Visperterminen war voll besetzt (kein Wunder – bei diesem Wetter). Von der Sesselbahn Visperterminen-Giw liessen wir uns hochfahren, um dann sogleich auf oder neben der im Sommer unansehnlichen Skipiste loszulaufen zum ersten Zwischenziel – dem Gibidumsee. Im fast ruhigen Wasser spiegelte sich die Bergwelt, allen voran das Bietschhorn. Auch wenn die Tour durch das Nanztal über den Bistinepass bis zum Simplonpass ziemlich lang ist, will ich mich in diesem Bericht kurzhalten und die Bilder sprechen lassen. Die superschöne Höhenwanderung in die hinterste Ecke des Nanztals bietet keinerlei Schwierigkeiten – höchstens Ansprüche an die Kondition. Dass sich die Tour sehr lohnt, zeigen die Bilder bestimmt.

Um ca. 16:45 Uhr trafen wir auf dem Simplonpass ein – für vier von uns wenige Minuten zu spät, um das Postauto zu erreichen. Wir hoffen, dass sie von wohlgesinnten Autofahrern mitgenommen wurden… Zusammen mit Peter und Johannes erlebten wir einen gemütlichen Abend im einfachen Hotel Simplon-Blick, wo uns die Gastgeberin Nicole mit einem feinen Fondue verwöhnte. Zum Dessert gab es dann noch einen Blick hoch zur Milchstrasse…

Fazit:
Diese fünfte (für uns die erste) Suonen-Community-Wanderung überbot unsere Erwartungen bei weitem und in jeder Beziehung. Danke Dir Peter für die Initiative und die tolle Vorbereitung, unserem Suonen-Profi Johannes für die vielen wertvollen Informationen, und den Suonenfans Conny, Angelo, Rita, Ruth und Werner – es war spannend, euch kennen zu lernen und mit euch unterwegs zu sein!

Ein Tipp:
Wer mehr erfahren will über die Walliser Suonen, dem sei diese Website empfohlen: https://www.suone.ch/.

Parameter:
Tourdatum: 27. September 2014
Schwierigkeit: T2
Strecke: 18.5 km: Giw (1962 m) – Gibidumsee (2195 m) – Gibidumpass (2201 m) – Ochsenlägerhütte (2342 m) – Oberes Fulmoos (2452 m) – P. 2483 – Bistinepass (2417 m) – Blatte (1889 m) – Simplonpass (2006 m)
Aufstieg: ca. 770 m
Abstieg: ca. -760 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 15 Min.

Selun 2204 m

Vorwort:
Die laufende Woche war ungewohnt anstrengend, weil wir unserem Haus neue Fenster verpassten. Super-Handwerker besorgten das in nur 2 Tagen – danach waren wir als Putz-Dream-Team gefordert. Zum Ausgleich gönnten wir uns heute eine Tour; ich bevorzugte den Dejenstock, Doris den Selun – auch gut, Hauptsache wir konnten uns etwas lockern🛠.

Bericht:
Start beim Parkplatz bei der Talstation der Seilbahn Selun; die ersten 670 Hm bewältigten wir in 10 Minuten in der Seluner Kisten(schaukel)bahn. Auf Strichboden angekommen, entstiegen wir der Kiste frohgelaunt. Erst auf dem Alpsträsschen Richtung Antenne laufend, verliessen wir dieses nach etwa 50 m rechts hochsteigend (rot-weiss-rote Markierung «Selun»). Der Anstieg auf den ersten Streckenmeter war moderat und führte vorbei an schönen Nadelbäumen und über hier typische Kalksteinplatten. Ab etwa 1680 m wurde es dann richtig steil – nicht zuletzt deswegen, weil direkt an der Kante aufsteigend. Vor uns der beeindruckende Nordrücken des Selun mit einer Streckenlänge von ca. 1.8 km und einer Höhendifferenz von ca. 500 m. Anfänglich in der Morgensonne aufsteigend, bemerkten wir den Wind (Föhnlage) nicht sonderlich; ungefähr ab 2000 m machte sich dieser stärker bemerkbar, weil sich die Sonne nun hinter dem Gipfel versteckte. Auf diesem schattigen Streckenteil war an einigen schmierig-rutschigen Stellen etwas Vorsicht angesagt – offensichtlich lag hier bis vor ein oder zwei Tagen Schnee. Nach einer Stunde und 20 Minuten hatten wir den Gipfel erreicht – weil wir alleine oben waren, genossen wir die Gipfelrast und die phantastische Fernsicht ausgiebig. Der Abstieg hinunter dann auf gleicher Strecke. Ab Strichboden wählten wir den sonnigen Weg in Richtung Alp Sellamatt. Vorbei am Wildmannlisloch, einer alpinen Karsthöhle (und nicht etwa Begräbnisstätte, wie die vielen Knochenfunde vermuten liessen). Die «Bewohner» sollen Jäger gewesen sein und lebten offenbar zum grossen Teil vom Fleisch der Höhlenbären, die sie in Fallen und durch Treibjagd erlegen konnten; wertvolle weitere Infos hier. Über die Breitenalp erreichten wir in gemütlichen auf und ab die Thurthalerstofel und damit auch den Bereich der Sellamatt. Auf dem gut markierten und kurzweiligen Wanderweg (Sagenweg) erreichten wir über LochhütteMittelstofelLämboden die Bergstation Sellamatt. Ab hier liessen wir uns mit der Sesselbahn hinunterschaukeln – den wunderschönen Ausblick zum Säntis und zum Wildhuser Schafberg geniessend.

Fazit:
Bilderbuch-Herbsttag, angenehme Temperatur (ca. 20°), ohne anspruchsvolle oder ausgesetzte Stellen, eine richtig familientaugliche Wanderung…

Parameter:
Tourdatum: 25. Oktober 2013
Schwierigkeit: T2
Anreise: PW-Anfahrt via Ricken – Wattwil – Starkenbach (P bei der Talstation Säss in Starkenbach). Rückreise: Postauto Alt St. Johann – Starkenbach, ab hier PW-Heimfahrt
Strecke: 10.6 km, Talstation Starkenbach-Säss (908 m) – Bergstation Vorderselun (1579 m) – Selun (2204.8 m) – Strichboden (1636 m) – Wildmannlisloch – Breitenalp – Thurthalerstofel – Lochhütte (1486 m) – Mittelstofel – Lämboden – Alp Sellamatt (1390 m)
Aufstieg: 780 m
Abstieg: -960 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.