Herbst 2022, Val Müstair 1|5: Senda Val Müstair, vom Ofenpass über Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü

Nach dem gestrigen Schlechtwettertag, welchen wir für den lohnenswerten Besuch des Nationalparkmuseums in Zernez nutzten, motivierte uns das für heute vorausgesagte Wetter (bewölkt, im Tagesverlauf teilweise sonnig, ohne Niederschläge) für eine einfache Wanderung. Mit dem Postauto fuhren wir ab Fuldera zum Pass dal Fuorn/Ofenpass. Der Einstieg auf die Senda Val Müstair befindet sich gleich gegenüber des Hotels Süsom Givè beim aus Holz geschnitzten Bären. Im lichten Wald «stolperten» wir über (zum Glück trockene) Wurzelwege. Anfänglich leicht gestört vom Lärm der Passstrasse, erreichten wir nach etwa 1.7 km die ruhige Plaun da l’Aua, welche uns immer wieder (und wetterunabhängig) beeindruckt. Wie bereits vor einem Jahr trieb der leichte Wind nebelartige Bewölkung vor die Sonne – sehr stimmungsvoll! Die Überquerung der riesigen Geröllhalde, welche vom Munt da la Bescha herunter rutscht, ist immer wieder beeindruckend. Nahe der Verzweigung bei P.2188 steht an leicht erhöhter Lage eine Holzbank. An der Verzweigung hielten wir rechts, um direkt und nicht steil zur Alp da Munt aufzusteigen. Das Alprestaurant war wie erwartet geschlossen (offen während der Wintersportsaison); ausserdem waren Reparaturarbeiten an der Skiliftanlage im Gange. Nach der Alp der kurze Aufstieg und die Querung zur Verzweigung bei P.2244, wo der steile Direktabstieg durch den God da Munt nach Tschierv hinunterführte. Die Holzbank nutzten wir heute nicht, eine Trinkpause im Stehen war wetterbedingt angenehmer. Vorbei an der Infotafel mit Hinweisen zum Bärenthemenweg, wanderten wir leicht ansteigend und auf gutem Weg vorbei an goldgelb leuchtenden Lärchen. Im Nebel erkannten wir das etwa 30 Hm tiefer liegende Seelein Lai da Juata. Der Wanderpfad führte nördlich des Seeleins vorbei, dann schmaler werdend und leicht absteigend durch wunderschönen Lärchen-, Arven- und Föhrenwald. Nun führte der Pfad über eine Strecke von ca. 600 m über die Alp Champatsch ziemlich steil hinunter zum 100 Hm tiefer gelegenen Alprestaurant La Posa. Zwar blinzelte die Sonne durch den Nebel, trotzdem waren wir froh, in der (geheizten) Stube der Bergwirtschaft Platz zu finden. Der Zulauf hielt sich heute in Grenzen, in Gesellschaft von vier Bergwanderern und zwei Reitern genossen wir die leckere Verpflegung (Knödelsuppe, Nusstorte). Der Weiterweg führte uns nach , dem prächtig auf einer Sonnenterrasse gelegenen Dörfchen, welches nach etwa 2.6 km und kaum strapaziösen 150 Abstiegsmetern erreicht war. Am Dorfeingang, direkt an der Strasse, steht das B&B Chasa Sassalba mit Stallcafé von Anna Maria Bott (der Tochter von Renata Bott, der bekannten Imkerin). Während wir draussen – mittlerweile bei Sonnenschein – Capuccini genossen, marschiert doch tatsächlich eine nicht gerade scheue Henne der Nachbarin Nadja vorbei und legt sich im Stallcafé im Holztrog zur Ruhe (siehe Bild). Ein lässiger Abschluss für heute!

Fazit:
Ein Tag voller mystischer Herbststimmungen, eine einfache Wanderung – was will man mehr. Und: eine Panoramatour, heute ohne Panorama, dafür mit stimmigen Eindrücken.

Wetterverhältnisse:
Stimmungsvolles Herbstwetter, Temperaturen im Bereich +1 bis +9° C, trocken, wenig Wind (ca. 10 km/h OSO)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Regenschutz, Handschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 10. Oktober 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.4 km, Postauto zum Pass dal Fuorn/Ofenpass (2149 m) – Senda Val Müstair – Plaun da l’Aua – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 (Verzweigung) – Lai da Juata (2230 m) – Alp Champatsch – Alprestaurant La Posa (2093 m) – Lü (1916 m) – Postauto nach Fuldera
Aufstieg: ca. 227 m
Abstieg: ca. -435 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 14:00 Uhr

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