Für heute Dienstag wurde zwar kein Bilderbuchwetter vorausgesagt, immerhin aber durfte blauer Himmel erwartet werden – gerade richtig, um eine gemütliche Runde oberhalb Valchava und Fuldera zu unternehmen. Ab Dorfmitte Fuldera überquerten wir die Ofenpassstrasse um zum Rombach zu gelangen. Diesem entlang und nahe der Langlauloipe zum Langlaufzentrum Furom. Nach erneuter Überquerung der Passstrasse zogen wir über die leicht geneigte Ebene Prasüras in Richtung Valchava. Viel Schnee unter den Füssen – wunderbar! Bei Punkt 1551 über die Brücke, welche den aus dem Val da l’Archa Gronda fliessenden Bach überquert, wanderten wir ein kurzes Stück auf der Langlaufpiste. Die ins Val Vau und danach ins Val Mora hoch führende Strasse führte vorbei am ehemaligen Kiosk, wo sich früher die Freerider im ersten Skigebiet des Val Müstair (Stablinas) verpflegen konnten. Einen Skilift gabs damals (meines Wissens) nicht, wohl aber einen bescheidenen Kleinbus-Betrieb, der die Skifahrer zum Berg-Startpunkt (P.1893) hochbrachte. Heute ist das Gebiet verwaist, wir wollten trotzdem, oder gerade deswegen dort hinauf. Die Lawinengefahr galt es aber im Auge zu behalten. Für den Aufstieg nutzten wir die erstklassige Spur unserer Parallelgruppe von gestern, welche oberhalb und parallel zur Bergstrasse vorbei am Punkt 1629 führte. Nach etwa 800 m bogen wir nach rechts weg um das bewaldete Gelände Plau da las Ass unterhalb P.1737 in Richtung W zu laufen – tief verschneite, eindrückliche Winterlandschaft! Nun durchliefen wir die Wildruhezone Patlarsch – Spi da Vau (Zutrittsverbot während der Schutzzeit 01.02. bis 30.04.) auf einem kaum sichtbaren Bergweg, welchen wir nach etwa 1.3 km nach rechts verliessen. Auf einer Höhe von ca. 1800 m.ü.M. spurten wir in leichtem Auf und Ab bis zur Lichtung Lajazöl. Im Sommer Kultur- und Weideland, ist dieses steile Tälchen jetzt tief eingeschneit. Hier erreichten wir einen Forstweg, auf welchem wir das ehemalige «Skigebiet» querten. In der Lichtung bot sich ein toller Ausblick ins Tal und zu den gegenüber liegenden Bergen – der ideale Standort, um unsere Zwischenverpflegung zu geniessen. Danach folgten die Bachquerungen bei P.1771 (Val Dora, Val d’Imez) und wenig später Val da l’Era – die mit viel Schnee aufgefüllten Bachläufe waren heute die eigentlichen Schlüsselstellen. Hier galt es, mit den Schneeschuhen nicht ins Wasser zu treten, weil in der Folge Eisstollen garantiert waren. Alles gut und sturzfrei gegangen. Unterhalb Fop Sot verlor sich der Bergweg, und der Abstieg ins Val da l’Archa Gronda führte spurlos und ziemlich freeride-mässig durch die Wildruhezone Stablatschs – Stablinas (Zutrittsverbot während der Schutzzeit 01.02. bis 30.04.) hinunter. Nach ca. hundertvierzig Höhenmeter Abstieg erreichten wir am nördlichen Rand der Wildruhezone die Brücke und den Bärenpfad. Vor uns die Weite Präsuras, links der Blick zum aus dieser Sicht besonders schön gelegenen Fuldera. Wir zogen es vor, Präsuras zu überqueren um im Langlaufzentrum Furom einzukehren. Nach dieser gemütlichen Erholung wanderten wir dem Rom entlang nach Fuldera.
Fazit:
Im metertiefen Neuschnee zu wühlen, ist ein ultimatives Vergnügen, bringt die Oberschenkel (vor allem die der Spurer) ordentlich zum Glühen… Deshalb gebührt Suse und Roland ein besonderer Dank.
Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, leicht bedeckt, oft sonnig, Temperaturen im Bereich -10 bis -4°, kaum Wind, viel Pulverschnee (geschätzt 100 cm), Gelände meist unverspurt…
Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS
Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich
Parameter:
Tourdatum: 9. Januar 2024
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 9.1 km: Fuldera (1636 m) – Rom – Furom ()1604 m) – Prasüras – P.1551 – P.1577 – P.1629 – Plau da las Ass – Lajazöl – Val Dora/Val d’Imez (P.1771) – Stablatschs – Prasüras – Furom – Fuldera
Aufstieg: ca. 370 m
Abstieg: ca. -370 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 14:40 Uhr