Sommer 2023 Val Müstair 2|5: Biketour ins Val Mora

Die Wettervorhersagen für die kommenden Tage waren akzeptabel gut, es sollte trocken bleiben. Ideal für eine Biketour ins Val Mora. Kurz nach zehn Uhr starteten wir. Nach der kurzen Abfahrt über die Naturstrasse bis oberhalb Valchava folgte der Aufstieg bei P.1577 (Plazzaraun). Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief nicht sehr steil und überwiegend im Wald, mit einem schönen Durchblick nach Valchava. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb der Aua da Vau bis Pra da Vau. Bis hierher bestehen Mittwochs Postautoverbindungen, welche von Wanderern (auf Voranmeldung) gerne genutzt werden. Ab hier wurde die Unterlage holpriger, es wurde deutlich steiler. Vorbei an Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Danach keine Richtungsänderungen mehr bis zur Alp Praveder. Das Gelände trotz etwas Bewölkung wunderbar besonnt, der Streckenverlauf gut einzusehen, zur linken der von uns im August 2021 bestiegene Piz Praveder und geradeaus der Monte Forcola. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse – den Wanderweg hoch bis Döss Radond wollten (und konnten) wir nicht befahren. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald danach die Wasserscheide bei La Stretta. Jetzt folgte der gemütliche Teil der Fahrt, leichtes auf und ab, über sich weitende (und bestossene) Alpen, vorbei an ruhig weidenden Kühen, Rindern und Pferden. Gelegentlich waren eine ausgetrocknete, teils aber mächtige Runsen zu queren. Nach etwas mehr als 17 km Fahrt war die Alp Mora erreicht. In der Jausestation (so heisst das Alprestaurant) gönnten wir uns etwas Leichtes. Bei unserer Ankunft waren wir erstaunt über die Leere in der Beiz; das änderte sich aber rasch. Schliesslich ist das Val Mora mittlerweile stark befahren und bewandert; wir begegneten nebst ein paar Wanderern über hundert Bikern. Gut erholt und genährt machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Osten, bei noch immer freundlicher Witterung. Bis zur Wasserscheide faszinierte die Fahrt durch die einmalig schöne Landschaft. Bei P.2236 (Döss Radond) wurde es ernster – ab jetzt war auf der steilen Abfahrt gefühlvolles bremsen gefragt. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Abkürzungen (Wanderwege und Singletrails) mieden wir. Weil Pra da Vau heute nicht mit dem Postauto versorgt war, begegneten wir auf dem Weiterweg nur einzelnen Berggängern. Die Forststrasse darf übrigens von Autos nur mit einer Sondergenehmigung befahren werden. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Waldschatten wurde es nun etwas kühler. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick wieder ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bank galt es die Abzweigung nicht zu verpassen. Über die reizvolle Plazzaraun fuhren wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda nicht über die schmale Holzbrücke, sondern durch das Wasser, zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir unser Feriendomizil Fuldera wieder – wo auf der Terrasse des Staila im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte.

Fazit:
Die Biketour ins Val Mora begeistert uns immer wieder, so auch heute – der Langsamverkehr hielt sich in Grenzen…

Wetterverhältnisse:
Für die Jahreszeit eher kühles, aber angenehmes Sommerwetter, ~15 bis 19°, Wind 4 km/h NO

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 29. Juli 2023
Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 35.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 55 Min.

Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:05 Uhr

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