Pizalun 1478 m – prächtiger Aussichtspunkt

Für heute war in der Ostschweiz ein weiterer Föntag vorausgesagt; Grund genug, die vielleicht letzte Wanderung in diesem Jahr zu unternehmen. Ab ins Epizentrum des Föns, Churer Rheintal! Tausend Meter über dem Rheintal liegt die ziemlich unbekannte Aussichtsplattform namens Pizalun (alte romanische Schreibweise Piz Alun). Der Gipfel wäre auch zu erreichen mit dem Auto via Bad Ragaz – Pfäfers – Furggels – St. Margrethenberg – ab da zu Fuss in ca. anderthalb Stunden. Wir starteten in Mastrils oberhalb Landquart. Beim Schulhaus/Kindergarten im Ortsteil Rösli hatte es ausreichend Parkplätze. Da wir nicht auf der Dorfstrasse laufen wollten, wählten wir die Abkürzung über die steile Treppe direkt beim Schulhaus. So erreichten wir schnell Betriebstemperatur. Nach ein paar hundert Metern, in der Haarnadelkurve bei der ÖV-Haltestelle Pizalun wurden wir beim P.654 rechts w-r-w weggewiesen. Hier beginnt das Litzitobel, welches wir links des Wildbachs entlang aufsteigend erreichten. Bei P.698 dann über eine Brücke weiter aufsteigend – über uns eine Hochspannungsleitung. In drei Kehren im lichten Hagwald war rasch eine Höhe von tausend Metern erreicht. Ab P.1005 (Abbiegung Spiger Weg, Skilift, Präschenal) wurden die Kurven serpentinenartig. In der obersten Linkskurve dann eine Fehlinformation: der Wanderwegweiser wies uns nach rechts aus der Kurve in Richtung Spig und Pizalun. Laut LK (1:20000) wäre es besser gewesen, auf der Strasse zu bleiben in Richtung Valzauda und Matteli – aber da war nichts ausgewiesen. Auf der LK war (wenigstens teilweise) ein Pfad eingezeichnet, der weiter oben von Spig herführend zum Matteli führen sollte. Für solche «Abenteuer» braucht es Ruedi’s ganze Überzeugungskunst😏. Gleich nach dem ersten Stadel hielten wir also links steil und weglos hoch, weil am Waldrand eine erste und letzte (alte?) Markierung zu erkennen war. Ab jetzt waren wir Pfadfinder. Wald, sehr steiles Gelände, keine Trittspuren, viel nasses Laub, schmierig, zum Glück noch schneefrei. GPS-unterstützt wühlten wir uns durch den Urwald, bis schliesslich nahe Matteli wieder eine Markierung leuchtete. Ab jetzt wieder normales Gelände, allerdings stellenweise schneebedeckt und deshalb rutschig. Bei P.1362 erreichten wir den Sattel, von wo der Blick auf die hundert Meter tiefer liegenden Alpen des St. Margrethenberg frei wurde. Vom Sattel rechts hoch aufsteigend bis zum etwas verborgenen Pizalun, dessen höchster Punkt mit einer langen Stahltreppe erschlossen ist. Oben angekommen, ein prächtiges 360°-Panorama – bei dieser Wetterlage besonders interessant. Auf der Plattform sind Panoramatafeln angebracht, dank derer die Orientierung über die Gipfelpracht problemlos gelingt. Und unter uns – gemeint ist im Innern des Bergs – befindet sich die Festung Furggels, das gigantische Gebirgs-Schlacht-Schiff unter den Schweizer Alpen. Auf der Plattform hielten wir es des Föns wegen nicht lange aus; die Gipfelrast musste warten. Im Abstieg begegneten wir dem heute einzigen Gleichgesinnten – eine einsame Tour also! Kurz vor dem Sattel bei P.1362 und damit genau auf der Kantonsgrenze SG/GR annektierten wir an geschützter Stelle eine Bank im (offen zugänglichen) Vorgarten einer Alphütte. Bei 13° genossen wir die mitgebrachten Leckereien, Doris auf der Sanggaller Seite, ich auf der Bündner Seite 😎.

Den weiteren Abstieg über die mit 10 cm Schnee bedeckte Lichtung hinunter zu P.1328 nahmen wir vorsichtig unter die Füsse – unter der knappen weissen Decke warteten jede Menge Kuhfladen auf eine weiche Landung. Bei P.1322 wies uns ein Schild zur nahen Jägeri und der Stefis Bergwirtschaft. Die sympathischen Gastgeber hatten sich auf einen ruhigen Tag gefreut – Tee und Nusstorte gab es allemal in der gemütlichen Stube. Draussen zu sitzen war nicht angesagt, weil das Wetter eintrübte. Von diesem schönen Flecken liefen wir zurück zum nahen Naturfreundehaus. Ab dort dann der schmierig-rutschige Abstieg – fast hätten wir die mitgebrachten Grödel montiert. Jedenfalls war der steile Abstieg zur Alphütte Prafisaschga ziemlich tricky. Nahe der Bergstation des Skilifts erreichten wir die Fahrstrasse im Boda. Nach einem kurzen Abschnitt verliessen wir den Fahrweg wieder, um über verlassene Weiden zum Ausgangspunkt Mastrils zu gelangen. Etwas nach drei Uhr wieder beim Schulhaus, waren wir froh, die stark verschmutzten Bergschuhe auszuziehen…

Fazit:
War das unsere letzte Bergwanderung in diesem Bilderbuch-Jahr? Toll war’s!

Wetterverhältnisse:
Kein T-Shirt-Wetter, sonnig und teilweise bedeckt, angenehme Temperatur ca. 8-13°, starker Fön

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 29. November 2018
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12 km, Mastrils (Rösli, Schulhaus, 559 m) – P.654 (ÖV-Haltestelle Linkskurve Pizalun) – Litzitobel P. 698 – Hagwald P.831 – P.1005 – Linkskurve Wegweiser Ü Spig und Pizalun – vor Spig weglos durch den Wald nach W bis Matteli P.1188 – P. 1328 – P.1362 – Pizalun 1478 m – zurück bis P.1328 – P.1322 (Verzweigung) – Naturfreundehaus (1293 m) – Jägeri, Stefis Bergwirtschaft (1305 m) – P.1293 – Prafisaschga (1235 m) – Boda (960 m) – P.935 (Munter Egg) – Mastrils
Aufstieg: ca. 968 m
Abstieg: ca. 958 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 4 Std.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 6 Std.
Tageszeit: 09:15 bis 15:15 Uhr

Neckertaler Höhenweg 3|3: Schwägalp – Hinterfallenchopf – Ennetbüel

Naja, eigentlich luden uns die Wettervorhersagen ein, die Originalstrecke bis Hemberg (>21 km) zu laufen. Leichter Niederschlag war für heute erst angesagt für den späten Nachmittag. Es kam ganz anders. Schon beim Verlassen des Hotels verdunkelte sich die Szene – der Berg war umhüllt von grau-schwarzen Wolken. Also nichts wie los! Über den Laternliweg hinunter zum Pass. Dort über die Passstrasse zum gestern schon abgelaufenen Weg durch die auch bei suboptimalem Wetter wunderbare Moorlandschaft. Im Chräzerenwald nahmen wir wie geplant die Strecke in Richtung Hinterfallenchopf und Gössigenhöchi. Statt wie auch schon (im Winter) über Pfingstboden, liefen wir ab P.1296 bei Horn in Richtung Ellbogen. Wir wollten die Umgebung des nahen Ofenlochs erkunden. An einen Abstieg dorthin war nicht zu denken – mittlerweile nieselte es ziemlich stark. Ab Ellbogen dann der steile Aufstieg im Nebel und bei einer Sicht von unter 20 m. Der Aufstieg zum höchsten Punkt, dem Hinterfallenchopf (1532 m), war etwas demotivierend; jedenfalls verliessen wir das Gipfelgelände fast schon fluchtartig. An eine Gipfelrast war nicht zu denken; aufkommender Wind, Nebel, Regen. Nach dem zügigen Abstieg zur Alp Ober Scherlet (1416 m) bot sich uns die Möglichkeit unter das Vordach zu stehen und etwas zu essen (leckere Brote mit 5 Doppellagen Fleischkäse und zusätzlich mit Appenzellerkäse). Mittlerweile war es richtig kalt – Doris benötigte Handschuhe, ich markierte Härte trotz Kuhnagel. Uns wurde klar, dass unter diesen Umständen der Weiterweg bis Hemberg keinen Sinn machte. Bei P.1351 entschieden wir, auf der Fahrstrasse via Hinder Chlosteralp (1315 m) – Unter Chlosteralp (1244 m) nach Ennetbüel zu laufen. Der Regen wurde stärker, zwischendurch böenartiger Wind; also wehrten wir uns im Laufschritt. Für die verbleibende Strecke bis Ennetbüel (5.4 km) benötigten wir 50 Minuten – schliesslich wollten wir das Postauto Ennetbüel mit Abfahrt 13:47 nicht verpassen; sonst hätten 2 Stunden Wartezeit gedroht. Locker geschafft, und das erst noch bei guter Laune…

Fazit:
Das ganz tolle Wandererlebnis sieht anders aus… Kurz und gut: der Bonus der zwei wunderschönen Vortage überwog deutlich.

Wetterverhältnisse:
Heute kein T-Shirt-Wetter, grau und nass, der Jahreszeit entsprechende (aber nicht erwartete) Witterung bei ca. 8°

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 13. November 2018
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.2 km, Schwägalp (1352 m) – Schägalp Passhöhe (1278 m) – Beieregg – P.1318 – P.1322 – Chräzerenpass (1266 m) – P.1321 – Horn P.1296 – P.1275 – Engi, P.1258 (Abzweigung Ofenloch) – Ellbogen (1268 m) – Hinterfallen (1330 m) – P.1492 – Hinterfallenchopf (1532 m) – Ober Scherlet (1416 m) – P.1351 – Hinder Chlosteralp (1315 m) – Unter Chlosteralp (1244 m) – Brugg (1107 m) – Risi (943 m) – Ennetbüel (885 m)
Aufstieg: ca. 427 m
Abstieg: ca. 879 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 15 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 4 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 13:30 Uhr

Neckertaler Höhenweg 2|3: Schönengrund AR – Schwägalp

Nach einer sehr erholsamen Nacht im Schäfle Schönengrund und dem ausgiebigen z’Morge Abschied von diesem heimeligen Ort – auf Wiedersehen! Vor uns die zweite Tagesetappe, mit vielen Aufstiegsmetern über Hochhamm (1209 m) und Hochalp (1528 m) zur Schwägalp (1352 m). Und wie vorausgesagt: ein sonniger Herbsttag erwartete uns. Die 350 Hm Aufstieg zum Hochhamm waren das reine Vergnügen – schliesslich erwartete uns ein schönes Bergrestaurant. Und zum Kafi gabs ofenfrischen Doppelfladen (auch Schlorzifladen genannt) – Genuss pur also auf der Sonnenterrasse – und die Panoramasicht gratis dazu! Nach dieser Stärkung der kurze Abstieg zum 150 m tiefer liegenden Osterbüel –  welch schöne Gegend! Und gleich wieder der Anstieg via die Höfe Untere Schurtanne und Obere Schurtanne. Wenige hundert Meter oberhalb der Aufstieg entlang des Tellwalds (ja nicht im Schatten…) auf eine Anhöhe nahe Oberer Schwarzenberg (ca. 1200 m.ü.M.). Jetzt folgte der kurze Zwischenabstieg bis Guggenhalden (1172 m) vorbei an einigen schön gelegenen Wochenendhäuschen. Die Kreuzung überquerten wir in Richtung Hochalp, deren Nordseite (noch) schattenhalb lag. Vor uns also erneut 350 Hm Aufstieg. Vorbei an zwei Wander-Parkplätzen und an einer Jägerhütte erreichten wir rasch den Bruggerenwald. Nach einem Kilometer die Verzweigung beim Rossmoos: rechts zur Hochalp, links zum Hochalp Ostgipfel. Da das Bergrestaurant geschlossen war, und der Aufstieg dorthin im Schatten lag, war die Entscheidung einfach für den steilen Aufstieg in der Sonne, östlich der schattigen Mulde. Auf diesem sehr steilen Abschnitt ist etwas Trittsicherheit gefragt. Den im Blickfeld stehende Ostgipfel (1527.8 m) erreichten wir kurz vor 13 Uhr – gerade zeitig für eine Gipfelrast. Hier oben geht der Blick hinüber zum allgegenwärtige Alpstein mit Hauptdarsteller Säntis (Luftlinie 7 km). Während wir das Superpanorama genossen, sorgten ein paar andere BergängerInnen für (unerwünschte) Ablenkung: lautstarke Präsentationen von Smartphone-Videos, und eine etwas schrille (junge) Frau in ausgesprochen berggängigem Outfit: knallroter Ministrickrock, schwarzglänzende Latex-Leggins, dazu passende Turnschuhe. Uns wars recht, dass die vier den Abstieg zum Rossfall hinunter wählten. Nach diesem Gipfelgenuss der Abstieg bis Älpli (1361 m), dann weiter in leichtem auf und ab bis Spicher West (P.1469). Unterwegs einige steilere, aber niemals ausgesetzte Stufen. Weiter gings vorerst die Höhe haltend bis Schifaltlig. Jetzt befanden wir uns in der Nähe des Ofenlochs, einer unglaublich schroffen und abgründigen Gegend – hier unten irgendwo ist die Quelle des Neckers. Anschliessend wurden die spektakulären Bilder abgelöst durch den Tiefblick zum bereits im Schatten liegenden Chräzerli. Auf der Forststrasse, streckenweise leider geteert, erreichten wir zuerst die Verzweigung im Chräzerenwald und wenig später den Chräzerenpass (1266 m). Zum Abschluss noch das Auf und Ab durch die Schutzgebiete Witiriet und Lauchriet, und schon war das Tagesziel Schwägalp erreicht. Der Säntis präsentierte sich im herrlichen Licht des späten Nachmittags…

Fazit:
Ein langer, im Vergleich zum Vortag deutlich anspruchsvollerer Wandertag mit wiederum tollen Aussichtspunkten.

Wetterverhältnisse:
Erneut T-Shirt-Wetter, sonnig, angenehme Temperatur ca. 8-14°, wenig störender Wind (Föhn)

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 12. November 2018
Schwierigkeit: T2
Strecke: 17 km, Schönengrund AR (841 m) – Pfand (1015 m) – Hochhamm (1209 m) – Windhalden – Osterbüel – Unteregg (P.1061) – Untere Schurtanne – Obere Schurtanne – Guggenhalden (1172 m) – Bruggerenwald – Verzweigung Rossmoos – Hochalp Ostgipfel (1527.8 m) – Älpli (1361 m) – Spicher West (P.1469) – Schifaltlig (P.1479) – P.1403 (Rietfaltlig) – P.1335 – P.1321 – Chräzerenpass (1266 m) – P.1318 – Beieregg – Schwägalp Passhöhe (1278 m) – Schwägalp (1352 m)
Aufstieg: ca. 1350 m
Abstieg: ca. 718 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 5 Std.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 7 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 16:30 Uhr

Neckertaler Höhenweg 1|3: Mogelsberg SG – Schönengrund AR

Das Neckertal und sein Fluss war uns schon ein Begriff. Der 32 km lange Fluss im östlichen Teil des Toggenburgs entspringt in der Nähe des Ofenlochs. Er fliesst zunächst durch eine abgelegene, tief eingeschnittene, wildromantische Waldschlucht und mündet schliesslich bei Lütisburg in die Thur. Der Necker und sein Tal sind Namenspatron der am 1. Januar 2009 aus der Fusion von Brunnadern, St. Peterzell und Mogelsberg entstandenen neuen Gemeinde Neckertal. Der Name Necker ist keltischen Ursprungs und bedeutet heftiger, böser, schneller Fluss. Er entstammt dem ureuropäischen Wort Nik, welches losstürmen bedeutet. Die Entwicklung des Namens beginnt zu vorchristlicher Zeit mit der Bezeichnung Nikros, welche über Nicarus und Neccarus zu Necker wurde. So viel zur Geschichte

Sehr gute Informationen zur Vorbereitung auf diese mehrtägige Weitwanderung fanden wir auf der Webseite www.neckertal-tourismus.ch. «Wenn es in der Ostschweiz eine landschaftliche Unschuld gibt, dann ist es das Neckertal» steht dort geschrieben. Der durchgehend gut markierte Neckertaler Höhenweg mit 56 km Länge und gut 17 Stunden Wanderzeit (und vielen Höhenmetern) ist recht anspruchsvoll und aufgrund der langen Tagesetappen konditionell fordernd.

Ausgangspunkt unserer Drei-Tages-Tour war Mogelsberg, das mit der Bahn gut zu erreichen ist. Eine Viertelstunde vor neun Uhr (und bei leichtem Regen) nahmen wir den kurzen Weg zum 40 m höher liegenden Dorf unter die Füsse. Im Wissen darum, dass das schmucke Rössli um neun Uhr öffnete – Startkafi und frischer Zopf! Eine Viertelstunde später starteten wir, mittlerweile schien die Sonne durch die dunklen Restwolken. Nach ein paar hundert Metern führte der Weg vorbei am neuen (und einzigartigen) Baumwipfelpfad. Leichter Abstieg zum Haselgrund, wo wir die geteerte Strasse nach links verliessen. Über schöne Weiden erreichten wir P.871, um dann durch den Wald nach Ebersol hinunter zu laufen. Auf der Strasse Degersheim-Necker dann ein kurzes Stück in Richtung Necker um kurz vor Ebersol (Moos) in einer Spitzkehre dem Wegweiser Balik zu folgen – also nicht etwa zu früh abbiegen auf der Fahrstrasse in Richtung Spitzbad! Vorbei an der bekannten Lachs-Räucherei erreichten wir ein wildes und tief eingeschnittenes Tälchen, in dem es erst wenig ansteigend und schliesslich steiler aufzusteigen galt bis zum Gerensattel (1001 m). Jetzt befanden wir uns auf einer Krete, rechts der Furtberg, links (östlich verlaufend) der Wilket. Fast so etwas wie Tiefblick nach St. Peterzell hinunter, und in der Ferne die Voralpen. Der weitere Aufstieg (170 Hm) zur Wilkethöchi führte steil hoch, vorbei an einem sturmholz-beschädigten Waldstück. Bald aber war die Höhe erreicht und wir durften über raschelndes Laub wandeln. Auf der Wilkethöchi genossen wir die prächtige Panoramasicht. Gleich zwei Bankniederlassungen standen zur Verfügung – wir entschieden uns für diejenige mit der Rückenlehne (😊). Mittagszeit! Nach etwas mehr als sieben Kilometern war hier der ideale Ort zu rasten – und das erst noch bei 28° an der Sonne(!). Nach ausgiebiger Pause verliessen wir diesen heute höchstgelegenen Punkt in östlicher Richtung. Nach einem kurzen Abstieg erreichten wir bei P.1064 einen wunderschön eingerichteten Rastplatz mit einer (offenen!) Hütte. Statt direkt nach Dicken abzusteigen, hielten wir vorerst Höhe um im Kubelwald 200 Hm abzusteigen zum Chubelboden. Hier – bei Moos – hatten wir die Wahl, die markant aufragende Züblisnase (1048 m) nördlich oder südlich zu umrunden. Wir entschieden uns für die sonnigere Variante. Mit schönem Blick zum Stickerdorf Dicken erreichten wir die Siedlung Höhenschwil. Nach einem kurzen Stück auf der geteerten Strasse passierten wir den Papageienhof – die munteren und schmucken Vögel grüssten uns ganz aufgeregt. Bis zum 100 m höherstehenden schmucken Bergrestaurant Bergli floss der Schweiss in Strömen – spielte keine Rolle, denn bald war die Tankstelle erreicht – dachten wir. Geschlossen! Schade – also weiter nach Osten, in leichtem auf und ab zum Gägelhof. Weiter über die Anhöhe Hochwacht und schliesslich hinunter zur Strasse, welche von Dicken zur Landscheidi führt. Das gleichnamige Restaurant steht auf einer Art Passhöhe unmittelbar an der Grenze SG-AR und war gut besucht. Tee und etwas Süsses gabs. Vor uns noch der letzte Abschnitt zum nahen Tagesziel – über die grüne Arnighöchi nach Arnig hinunter, von dort ein paar hundert Meter auf geteerter Unterlage, und schliesslich wieder auf dem Wanderweg hinunter nach Wald SG. Kurzes Stück auf der Strasse St. Peterzell-Waldstatt, um dann über die Brücke über den Tüfenbach die Kantonsgrenze zu überschreiten und am Tagesziel, dem Schäfle mitten im Dorf Schönengrund, zu landen. Von der sympathischen Ida Lämmler begrüsst und später bekocht, genossen wir einen gemütlichen Abschluss eines wunderbaren Wandertags. Im gemütlichen und einfachen Haus fühlten wir uns richtig wohl – danke Frau Lämmler!

Fazit:
Eine langer, aber dennoch gemütlicher erster Herbst-Wandertag mit vielen tollen Aussichtspunkten über die voralpinen Hügelzüge – ganz nach unserem Gusto!

Wetterverhältnisse:
T-Shirt-Wetter, sonnig, angenehme Temperatur ca. 10-15° (direkt an der Sonne bis 28°), leichter Wind (Föhnlage)

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 11. November 2018
Schwierigkeit: T2
Strecke: 17.7 km, Mogelsberg Bahnhof (714 m) – Mogelsberg Dorf (755 m) – Haselgrund (796 m) – P.871 – Ebersol/Moos – Gerensattel (1001 m) – Wilkethöchi (1172 m) – P.1064 – Chubelboden (862 m) – Moos (Dicken) – Höhenschwil – Bergli (999 m) – Gägelhof (1025 m) – Hochwacht (P.1073.4) – Landscheidi – Arnighöchi – Arnig (P.1002) – Vorderarnig – Wald SG (836 m) – Schönengrund AR (841 m)
Aufstieg: ca. 906 m
Abstieg: ca. 774 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 5 Std.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 7 Std.
Tageszeit: 08:45 bis 15:45 Uhr