Mattstogg (1935 m)

Eigentlich geplant war heute die Umrundung des Gamserruggs (im Toggenburg); dort lag aber gemäss Webcam noch eine geschlossene Schneedecke. Also erinnerten wir uns an eine Pendenz oberhalb von Amden: der Mattstogg, bestimmt schneefrei wegen der Südausrichtung. Den Hausberg von Amden kannten wir vom Anblick, und von der Umrundung Ende August 2022. Bestiegen haben wir ihn noch nie, heute war es so weit. Mit Hilfe der Sesselbahn bewältigten wir die ersten 380 Höhenmeter elegant (15 Franken pro Person inkl. Retourfahrt). Direkt an der Bergstation der Sesselbahn (Niederschlag) befindet sich das Restaurant Walau, auf dessen Sonnenterrasse wir den Startkafi genossen. Um halb elf Uhr starteten wir. Der Einstieg zum Aufstieg befindet sich direkt oberhalb der Bergstation. Erst durch paradiesischen Wald (viele rot leuchtende Vogelbeeren) und über schöne Wurzeln, waren wir nach 700 Streckenmetern bereits auf der Alp Walau (+130 Hm) angelangt. Dort überquerten wir die Alpstrasse, um direkt weiter aufzusteigen, den Gipfel schon im Blickfeld. Doch vorher führte der Pfad in Serpentinen zu den markanten Lawinenverbauungen (nicht gerade etwas Schönes, ab nützlich) und durch diese durch. Nor heisst das Gebiet, und oberhalb der Schutzbauten liegt eine Hütte, beinahe schon eine Ruine, aber an schöner Lage. Eine Transportseilbahn führt hoch, ist auf der Landeskarte nicht eingezeichnet, also wohl stillgelegt. Der ganze Aufstieg war, von ein paar kleinen Flecken ausgenommen, schneefrei. Ist der Grat einmal erreicht, sind noch ein paar steile felsige Tritte zu bewältigen, welche mit Ketten gut gesichert sind. Die letzten Meter bis zum Gipfel sind zwar nicht ausgesetzt, Trittsicherheit ist aber ein Gebot. Nach etwas mehr als zwei Stunden Laufzeit standen wir auf dem Gipfel, mit uns etwa zehn weitere GipfelstürmerInnen. Die 360°-Panorama-Aussicht vom Feinsten, heute etwas getrübt durch die schleierartige Bewölkung. Entschädigt wurden wir vom Spektakel, das uns von einem Paar an und auf der scharfkantigen Gratschneide in 150 m Luftlinie westlich des Mattstoggs geboten wurde. Die beiden kraxelten im obersten Teil der „Gipfelstürmer“-Kletterroute im T5/IIer-Bereich und ohne Seilsicherung von der Grossen Nase zur Kleinen Nase (siehe Bilder). Eine tolle Show während wir unsere Gipfelrast genossen. Den Abstieg bis hinunter zur Alp Walau auf der Aufstiegsstrecke dann unproblematisch. Ab dort nicht mehr durch den Wald hinunter zur Bergstation der Sesselbahn, sondern an der Sonne auf der (geteerten) Alpstrasse nach Osten ausholend hinunter bis zum Strichboden, wo das Rest. Alpstübli an bester Aussichtslage direkt an der Alpstrasse liegt. Das Wetter noch immer im hübschen Bereich, mittlerweile sogar etwas sonniger. Eine gute halbe Stunde Pause passte, Adler-Pfiff und ein gespritzter Weisser, herrlich, wie auch schon! Nach dieser Erfrischung der gemütliche Lauf zur Bergstation Niederschlag, die nach zehn Minuten erreicht war. Die zehnminütige Talfahrt war schöner Abschluss einer eher kurzen, aber doch knackigen Tour oberhalb von Amden.

Fazit:
Kurz und knackig, wie schon erwähnt, quasi eine Halbtagestour. Aber sehr lohnend!

Wetterverhältnisse:
Ein letzter sonniger Tag vor angekündigten Schlechtwetter-Tagen. Angenehme 12° C, kaum Wind (ca. 2 km/h aus NNO), Fernsicht etwas getrübt.

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:

Tourdatum: 23. September 2022
Schwierigkeit: T3
Strecke: 7.9 km, Sesselbahn Bergstation Niederschlag, Restaurant Walau (1290 m) – Alp Walau (1421 m) – Nor – Mattstogg (1935 m) – Alp Walau – Strichbode, Restaurant Alpstübli (1312 m) – Alpstrasse Hinteraltschen bis Niederschlag – Talfahrt Sesselbahn
Aufstieg: ca. 650 m
Abstieg: ca. -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:30 Uhr