Archiv der Kategorie: Bergwanderung T3

Munt Buffalora 2627 m

Bei besten Bedingungen lockte heute der Munt Buffalora – für uns schon zum vierten Mal – erstmals nicht im Winter. Nach der Postautofahrt nach Buffalora (P10) starteten wir um halb elf Uhr nach dem Genuss des Startkafi. Hart an der Nationalparkgrenze, dort wo die beiden Bäche Ova dal Fuorn und Aua da Murtaröl zusammenfliessen, überquerten wir die ausgetrocknete Bachlandschaft um die etwa siebzig Meter höher gelegenen Alp Buffalora zu erreichen. An den Alpgebäuden vorbei, gerieten wir in der folgenden Steilstufe ins Schwitzen. An der Verzweigung bei Wegpunkt 2196 hielten wir rechts, um in Richtung Minieras da Fier zu halten; bis dorthin nutzten wir den Wanderweg, der zum Nationalpark und schliesslich zum Munt la Schera führt. Bald erreichten wir den untersten Stolleneingang zu den Eisenbergwerken am Munt Buffalora. Eine grosse Schar Jugendlicher in Begleitung von Biosfera-Guide Valentin Pitsch empfing uns. Die Bergwerke haben wir schon mal besucht (siehe Bericht). Uns zog es weiter, höher, ab jetzt bis zu 30% steil und weglos, in Richtung Gipfel (lediglich 1000 m Luftlinie, aber 400 Höhenmeter Aufstieg). Den über uns stehenden Hügel mit dem markanten Steinmann bei P.2459 umgingen wir rechts (also auf dessen Nordseite), um bald die Nationalparkgrenze auf etwas über 2500 m.ü.M. zu erreichen. Zur Orientierung diente uns das rötlich gefärbte felsige Gelände, Wegspuren waren kaum vorhanden. Nun wurde das Gelände blockig und der Weg zum 130 m höher stehenden Gipfel war zwar nicht gerade vorgegeben, aber einige Wildwechselspuren halfen. Unterwegs zum Gipfel dann noch eine sehr kurze Begegnung mit einem Schneehuhn – leider ging alles zu schnell, also kein Bild… Der letzte Abschnitt zum Gipfel dann steil und sehr rutschig, immerhin aber mit einigen Trittspuren. Nach 1 Std. 55 Minuten (ohne Pausen) standen wir auf dem Munt Buffalora. Erstaunlich: der Gipfel gehörte uns alleine. Wir durften also zufrieden sein und freuten uns am beeindruckenden 360°-Panorama. Gut die Weitsicht, etwas Quellbewölkung signalisierte Gewittergefahr für den späteren Nachmittag, wenig Wind, beste Bedingungen also für eine ausgedehnte Gipfelrast. Im Abstieg wählten wir erst die Strecke entlang der NP-Grenze, um dann aber den Hügel mit dem Steinmann südlich zu umgehen – so kamen wir den roten Felsen nahe – ein deutliches Signal für die Eisenerzvorkommen, die bis vor etwa sechshundert Jahren abgebaut wurden. Weitere spannende Infos hier. Unterhalb der letzten Stolleneingänge und Schutthalden auf etwa 2300 m.ü.M. wählten wir den ziemlich direkten Abstieg durch Heidelbeeren- und Wacholderbüsche – hier grüssten uns auch schöne Edelweisse und andere dekorative Blüten. Oberhalb der bei P.2196 stehenden Hütte erreichten wir wieder den WW zum Nationalpark. Hier trafen wir auf Biker, die von der Alp Buffalora hochkeuchten und wohl ins Val Mora oder nach Italien fahren wollten. Der nicht gerade knieschonende Steilabstieg auf der Alpstrasse zur Alp Buffalora hinunter meisterten wir ohne Rutscher. Das letzte Wegstück zum P10 dann reine Wellness, die Unterlage angenehm weiches Weideland. Nach der Überquerung der Aua da Murtaröl und Ova dal Fuorn erreichten wir das seit Sommer 2022 dauerhaft geschlossene Berggasthaus Buffalora an der Ofenpassstrasse. Am provisorischen Kiosk, welcher vom Passhöhe-Restaurant Süsom Givè betrieben wird, konnten wir die kurze Wartezeit bis zum Eintreffen des Postautos dennoch mit einer Einkehr überbrücken.

Fazit:
Eine zu allen Jahreszeiten lohnende und feine Gipfeltour bei idealem Bergwetter.

Wetterverhältnisse:
Sehr viel Sonne, im Tagesverlauf etwas Quellbewölkung, trocken, Temperatur ca. 12 bis 19°, kaum Wind (auf dem Gipfel leichte Brise)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo/GPS

Parameter:
Tourdatum: 29. August 2024
Schwierigkeit: T3
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora P10
Rückfahrt: Postauto ab Buffalora P10 bis Fuldera Cumün
Strecke: 8.3 km: Buffalora (1968 m) – Alp Buffalora (2033 m) – P.2157 – P.2196 – Minieras da Fier – Munt Buffalora (2627 m) – P.2195 – P.2157 – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 677 m
Abstieg: ca. -668 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 28 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr

Tour du Grand Chavalard

Wenn Weinbauer Yvon Roduit in Fully ruft, gibt es mehrere Möglichkeiten, an seine grossartigen Weine zu kommen; diesmal entschieden wir uns zu einem Besuch. Dass sich damit eine schon länger geplante Bergwanderung verbinden liesse, bot sich geradezu an. Endlich mal wieder in den Bergen im französischsprachigen Unterwallis. Am Vortag (Feiertag im Wallis) die nicht gerade kurze Anreise nach Martigny, wo wir für zwei ÜN gebucht hatten.

Am Freitag, bei bestem Bergwanderwetter, die kurze Fahrt nach Ovronnaz, wo uns der Sessellift Ovronnaz-Jorasse (in Betrieb 8:30-12:45 und 13:30-17:00 Uhr, Berg- und Talfahrt Fr. 18.00/Person) die 580 Hm bequem aufstiegen liess. Heute ohne Startkafi, liefen wir los um halb zehn – das Ziel war, die letzte Talfahrt nicht zu verpassen. Auf der Strecke zur Alp Petit Pré, etwas mehr als 1 km, dünnte sich das Feld der Wanderer aus. Hier beginnt die eigentliche Rundwanderung. Waren bis hierher nur wenige Aufstiegsmeter zu bewältigen, begann der moderate Aufstieg gleich hinter den Alpgebäuden. Nördlich des Le Greppon Blanc durch ein liebliches Tälchen, erreichten wir bald die prächtige Ebene Euloi – die sich während der Schneeschmelze in einen See verwandelt. Dominiert wird der Ausblick vom Tête Séri (2850 m, T4, I), diesem bildschönen, steilen Zahn. Diesen verführerischen Koloss vor Augen, durchwandelten wir die Hochebene in westlicher Richtung bis zum gut einsehbaren Aufstieg, der uns zum Col de Fenestral hoch führte. Diesen heute mit 2453 m.ü.M. höchstgelegenen Punkt erreichten wir nach weniger als zwei Stunden, wir durften zufrieden sein. Was für ein herrlicher Blick sich hier öffnete: das Mont Blanc-Massiv dominiert, und wenige Meter unterhalb des Übergangs die Cabane du Fenestral, die zur Einkehr lockte: Kafi und Apfelwähe – bei Aussicht ein doppelter Genuss! Von der Cabane führt der Weg oberhalb des betörend leuchtenden Lac Supérieur de Fully; der See ist ein Reservoir und speichert das Wasser des Wasserkraftwerks in der Nähe von Fully. Das Kraftwerk wurde 1915 in Betrieb genommen – eine Pionierleistung! Bis 1934 wies das Wasserkraftwerk mit 1643 Metern die weltweit grösste Bruttofallhöhe auf. In südlicher Richtung führte der Pfad der Westflanke des etwa siebenhundert Meter aufragenden Grand Chavalard vorbei. Oberhalb der Cabane de Sorniot und mit Blick zum Lac Inférieur de Fully fanden wir eine aussichtsreiche Position für die Mittagspause – paradiesisch! Auf dem Weiterweg der kurze Aufstieg zu den steilen Südflanken des Grand Chavalard. Hier hat man das gesamte Rhonetal und Fully im Blick, das direkt unterhalb und etwa 1700 m tiefer liegt. Spannend: an diesen Hängen findet jeweils einer der aufregendsten Sportevents im Wallis statt: der «Kilomètre Vertical de Fully». Bei diesem Rennen werden 1000 Höhenmeter bezwungen, gerannt wird auf einer unbenützten Standseilbahnstrecke. Mit Steigungen von 60% gilt das Rennen als eines der steilsten und schnellsten weltweit. Unsere Wanderung war da um einiges gemütlicher, aber durchaus anspruchsvoll – jedenfalls sollte man in den steil abfallenden Rüfen den Blick nach unten schon wagen können. Gut, wer trittsicher und schwindelfrei ist. Der schmale Pfad hält auch Biker nicht ab, hier durchzufahren – ein besonders bemitleidenswerter Biobiker erlebte sogar ein kleines Desaster: einen Platten am schlauchlosem (unplattbarem…) Pneu. Nachdem die Südhänge des Grand Chavalard gequert waren, geht es Richtung Norden. Bei Lerié (1852 m) dann ein kleiner Wanderparkplatz; von hier aus wird oft auch die Besteigung des Grand Chavalard unternommen. Einheimische wissen, dass bis hierhin an Wochenenden auch ein Rufbus (Navette) verkehrt. Das teilweise abenteuerliche «Strässchen» führt hoch vom Bergdörfchen Chiboz (1328 m). Dort liegt auch das Restaurant Au Relais des Chasseur – wo wir heute Abend die verbrannten Kalorien wieder zuführen… So weit ist es aber noch lange nicht: unterhalb des Parkplatzes verliessen wir das Strässchen; nach einem kurzen Abstieg wurde es nochmals anspruchsvoll: der Aufstieg über zweihundert Höhenmeter durch das immer enger, steiler und wilder werdende Tälchen L’Etroit (definitiv T3-Gelände) zur Gîte de Lui d’Août und wenig später Alp Petit Pré. Danach folgte ein letzter, kurzer Aufstieg zur Bergstation des Sessellifts Jorasse, wo die Rundwanderung endete und das Restaurant mit Panoramaterrasse im Prinzip zum Verweilen einlädt – fünf(!) Minuten zu spät, Betriebsschluss 16:15 Uhr – eigenartig, die letzte Talfahrt erst um 17 Uhr. Hauptsache rechtzeitig geschafft – und wie!

Nachgang:
Nach Dusche und kurzer Erholung die ziemlich abenteuerliche Fahrt ins Bergrestaurant hoch nach Chiboz (auf Empfehlung von Yvon!). Grandios die Aussicht, ebenso das Essen (Biche = Hirschkuh, lecker)! Nur halt mit wenig Wein und einem Gläschen Abricotine (exklusiv für die Beifahrerin). Sonst wären die gefühlt hundert Kurven nicht zu schaffen gewesen…

Fazit:
Schon länger auf unserer Wunschliste: eine Bergwanderung der Superlative durch eine vor allem im zweiten Abschnitt «wilde» Naturlandschaft. Die lange An- und Rückreise trotz allem sehr lohnend…

Wetterverhältnisse:
Bestes Sommerwetter, wolkenlos, im Verlauf des späten Nachmittags teilweise vorüberziehende Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~22.8°, wenig Wind 4 km/h ONO.

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 16. August 2024

Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 15 km, SchweizMobil Nr. 220, Bergstation Jorasse (1946 m) – Petit Pré (1998 m) – Euloi (2101 m) – Col de Fenestral (2453 m) – Cabane du Fenestral – Cabane de Sorniot (2052 m) – Lerié (1852 m) – Gîte de Lui d’Août (1959 m) – Petit Pré – Bergstation Jorasse
Aufstieg: ca. 1020 m
Abstieg: ca. -1021 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 16:20 Uhr

Ausgewandert in den Obervinschgau: Plantapatschhütte – Pfaffenseen – Watles 2555 m

Heute wanderten wir mal kurzzeitig aus – in den Obervinschgau. Die Fahrt aus dem Val Müstair nach Prämajur (obrhalb Burgeis) dauerte eine knappe halbe Stunde. Bei der Talstation des Prämajur-Sessellifts stehen viele Gratis-Parkplätze zur Verfügung. Im Winter ist der Watles ein Skiberg, im Sommer ein Erlebnisberg – sagt die Werbung. Für die Fahrt über die 418 Höhenmeter hoch zur Plantapatschhütte benötigt der Lift zehn Minuten (€ 19 p. P. Hin- und Rückfahrt). Die Bergstation bei der Hütte ist tatsächlich ein Erlebnisberg – viele Anlagen für Familien, kleine und grosse Kinder. Auf der sonnigen Terrasse genossen wir den Startkafi inkl. sagenhaft leckere (gefüllte) Gipfel. Heute viel Publikum, weil die Gemeinde Mals den Watles-Berglauf durchführte. Unsere Rundwanderung zum Watles starteten wir im Gegenuhrzeigersinn. So konnten wir den BergläuferInnen elegant ausweichen. Die knapp hundert Meter höher liegenden Pfaffenseen waren bald erreicht, der Wanderweg breit, so dass sich Biker und Wanderer nicht in die Quere kommen. Idyllisch an den beiden Pfaffenseen vorbei, erreichten wir nach knapp 2.4 km die Kalten Seen – je nach Zählweise sechs bis sieben kleine Seelein; eine hübsche Landschaft, die genussvolles Wandern erlaubt. Laut Berichten auf einschlägigen Onlineportalen soll hier der Weg über 1.9 km ein Alpiner Bergwanderweg sein (T4, weiss-blau) – davon kann keine Rede sein (nach unserer Einschätzung unter T3, nie ausgesetzt, Spur durchgehend, mittlere Steilheit bis ca. 15%). Kurz vor dem Schafberg (2411 m) erreichten wir den östlichsten Punkt unserer Runde. Schön der Ausblick zum Reschensee. Der weitere Aufstieg jetzt etwas ruppiger, aber immer gut zu gehen. Der 2537 m hohe Galtberg wird südlich traversiert, dann folgte der kurze Zwischenabstieg in eine Senke, wo das alpende Vieh eine Landsgemeinde abhielt. Jetzt der wenig anspruchsvolle Spurt hoch zum Watles, auf welchem ein ordentliches Gipfelkreuz steht. Auch wenn die Wolken die Sonne mittlerweile fast verdeckten, musste wir keinen Regen befürchten, der Wind sorgte für ausreichend Bewegung in der Luft. Und die Aussicht war gut, nur der 24 km südlich liegende Ortler versteckte sich heute in den Wolken. Dafür zeigte sich in 5.7 km Entfernung der Muntpitschen (3126 m), auch Schliniger Matterhorn genannt. Nur den Piz Sesvenna mit seiner Höhe von 3204 m erkannten wir leider nicht, er versteckte sich wohl hinter dem Muntpitschen. Egal, das Panorama auf dem Gipfel war ein Genuss, der uns an einem windgeschützten Platz zu einer ausgedehnten Gipfelrast verführte – mit Blick in den Vinschgau (Mals, Glurns, Tartsch, Schluderns, Prad) – und sogar (wieder) bei Sonnenschein. Für den Abstieg wählten wir die Variante über die Schliniger Alm; der Pfad verläuft aussichtsreich und westlich der Watles-Sesselbahn, über schönes Almgelände, gut zu begehen. Zur Plantapatschhütte zurück gelangten wir von der Westseite her. So schloss sich eine landschaftlich reizvolle, für unsere Verhältnisse kurze Runde. Zur Erholung dann die Talfahrt mit der Sesselbahn.

Fazit:
Eine gemütliche Tour am Erlebnisberg Watles im sehr abwechslungsreichen Obervinschgau.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, im Tagesverlauf aufziehende Bewölkung, trocken ~13 bis 18°, Wind 10 km/h N

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Kartenmaterial Swisstopo/Komoot, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 3. August 2024

Schwierigkeit: T2-T3
Strecke: 7.6 km, Plantapatschhütte (2141 m) – Pfaffenseen (2221 m) – Kalte Seen (2346 m) – östlichster Wendepunkt (ca. 2400 m) – Galtberg (Traverse) – Watles (2555 m) – Schliniger Alm – Plantapatschhütte
Aufstieg: ca. 467 m
Abstieg: ca. -468 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 37 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 32 Min.
Tageszeit: 10:25 bis 14:05 Uhr

Über die Fuorcla Val dal Botsch (2677 m) ins Val Mingèr, quasi mit dem Jäger auf der Pirsch

Der Titel sagt es schon: eine «wilde» und anspruchsvolle, ziemlich anstrengende Bergtour – einer unserer Träume erfüllte sich heute – in Begleitung von Severin fühlten wir uns heute tatsächlich «mit dem Jäger auf der Pirsch». Start beim Parkplatz P8 Stabelchod an der Ofenpassstrasse. Nach fünfhundert Meter auf dem Weg parallel der Passstrasse in Richtung Il Fuorn bogen wir beim aufgelösten P7 ins Val dal Botsch ein; bis zum höchsten Punkt Fuorcla Val dal Botsch dürfen die markierten Wege und Pfade nicht verlassen werden. Die Morgensonne hielt sich noch zurück, was Severin nicht hinderte, sein Fernrohr aufzustellen und auf einen vermuteten Adlerhorst auszurichten; leider ohne Erfolg. Dafür sichteten wir erste Gämsen und prächtige Hirsche, welche sich an einer besonnten Halde tummelten (und uns bestimmt schon gesehen haben). Bis zur Verzweigung Margunet bei P.2169 dann keine weiteren Anblicke mehr. Die dort im Winter weggeputzte Brücke über den Bergbach gibt es nicht mehr, ein Brett hilft als Provisorium. Jetzt wurde der Aufstieg deutlich wilder und steiler. Dafür wurden wir reich entschädigt: Edelweiss, Enziane, viele andere Gräser und Pflanzen – und natürlich viele Tiere: Hirschkühe mit ihrem Nachwuchs im steilsten Gelände, ein Gamsrudel (über dreissig Tiere), und ausgewachsene Hirsche, prächtige Stiere! Ohne Severin wären wir im Aufstieg zur Fuorcla bestimmt an den Tieren vorbeigelaufen. Unterhalb der Fuorcla Val dal Botsch, an den felsigen Ausläufern des Piz Murters, dann die tolle Steinbock-Show – in nur etwa 250 m Distanz und ca. 80 Hm über uns. Keine Überraschung, dass wir für den Aufstieg bis zum Übergang viel Zeit benötigten. Noch ein Hinweis zum Bergweg: die Strecke bis zum Übergang ist 5 km lang und auf den etwa 800 Aufstiegsmeter ist es ausser der Steilheit nie besonders schwierig (T2). Das ändert sich nach der Fuorcla schlagartig. Doch erst gabs eine ausgiebige Marenda, sogar eine Sitzgelegenheit wird geboten. Ein Genuss sondergleichen diese Ausblicke, in Richtung S zu den Bernina-Alpen, im N ins Val Plavna und zum Punkt Sur il Foss. Und dazwischen diese unglaubliche Geröllhalde – 400 Hm über eine Strecke von 1.5 km – definitiv T3-Gelände. War der Einsatz der Wanderstöcke im Aufstieg hilfreich, gilt dies für den Abstieg besonders! Und Langsamkeit war ebenfalls ein Gebot – Schritt für Schritt war abzuwägen. Ausserdem galt es auf Steinschlag zu hören; Felsstürze sind hier Normalität. Wir hatten heute insofern Glück, weil der Abstieg schneefrei und trocken war. Auf halber Strecke dann ein Wunder der Natur: der Rätische Alpen-Mohn. Auf der Fuorcla Val dal Botsch wächst er inmitten von steilen Schuttfeldern auf 2650 m. Der Kalkschutt ist äusserst lebensfeindlich, nur wenige Pflanzen können Fuss fassen. Die lange und flexible Pfahlwurzel verankert die Pflanze im Schutt und versorgt sie mit Wasser und Nährstoffen. Der Rätische Alpen-Mohn ist eine typische Ostalpenpflanze, die nur östlich des Inns vorkommt. Ein Fotostopp an einem einigermassen sicheren Stand – siehe Bilder. Am tiefsten Punkt bei 2277 m angelangt eine Wildbachüberquerung und danach begann der Wiederaufstieg nach Sur il Foss (2 km, 50 Hm). An diesem Info-Punkt überschritten wir erneut die Nationalparkgrenze. Jetzt der Abstieg ins Val Mingèr, flankiert zur linken vom Piz Mingèr, zur rechten vom Mot Foraz. Im Schatten einer grossen Arve genossen wir eine Trinkpause und schwelgten bereits in Erinnerung der erlebten Tierbegegnungen. Doch es sollte noch nicht das Ende sein: beim Plaza da posar bei P.1980 lag doch am Wegrand ein grosser Haufen Wolfskot (siehe Bild); Wolfslosung enthält häufig Haare und Knochenstücke, teilweise auch Zähne und Hufe von Beutetieren. Der Kot ist in der Regel 2,5 bis 4 cm dick und über 20 cm lang. Er wird zur Reviermarkierung häufig auf Wegen abgesetzt. Wenige Meter später bestätigte uns ein Parkranger, dass der Fund bereits gemeldet worden sei. Dem Tier begegneten wir nicht, dafür aber ein paar besonders mächtigen Hirschen, durch das von Severin aufgebaute Fernrohr gut zu sehen; die Tiere sonnten sich unterhalb des Piz Mingèr auf etwa 2100 m.ü.M. Nun galt es etwas zügiger weiter zu laufen, meist über gute Pfade, oft aber auch (zeitraubend) über gewaltige Gerölllawinen. Schliesslich wollten wir den Bus um 15:51 Uhr erreichen. An der Clemgia im Val S-charl angekommen, hatten wir noch etwa fünf Minuten zu warten bis zur Ankunft des Postautos (Haltestelle Val Mingèr). Auf der eindrücklichen Talfahrt hinunter nach Scuol wird die Höhendifferenz von ca. 450 m zurückgelegt. In Scuol bestiegen wir dann die RhB nach Zernez, von dort die Postautofahrt über die Ofenpassstrasse bis P8 Stabelchod. Nach neuneinhalb Stunden auf den Füssen waren wir zwar schon etwas ermattet, vor allem aber glücklich darüber, einen solchen Bergwandertag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine grossartige Bergwanderung durch eine «wilde» Naturlandschaft – eine der schönsten Bergwanderungen im Schweizerischen Nationalpark. Danke lieber Severin, diesen Tag bleibt in unserer Erinnerung!

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter, sonnig mit leichter Bewölkung, im Tagesverlauf teilweise vorüberziehende Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~9 bis 20°, wenig Wind ONO, Steilheit bis 40%

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 28. Juli 2024

Schwierigkeit: T3
Strecke: 14.2 km, Ofenpassstrasse, Parkplatz P8 Stabelchod (1885 m) – Val dal Botsch – P.2169 (Verzweigung Margunet) – Fuorcla Val dal Botsch (2677 m) – Aua da Plavna (2276 m) – P.2336 – Sur il Foss (2316 m) – Plaza da posar – P.1980 – Funtanas (1925 m) – Laviner dal Piz Cotschen – Laviner Grond – P.1826 – Cheu da la Stria – Prada da Mingèr – Punt da Mingèr, Clemgia (1650 m), Postautohaltestelle
Aufstieg: ca. 913 m
Abstieg: ca. -1148 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 9 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 25 Min.
Tageszeit: 06:30 bis 15:50 Uhr

Alp Prasüra 2209 m – Alpkäse einkaufen

Wie vor vierzehn Tagen anlässlich unserer Biketour, wollten wir heute die Alp Prasüra zu Fuss besuchen, um vom formidablen Alpkäse zu kaufen. Ab Fuldera mit dem Postauto nach Sta. Maria Val Müstair, dann der Umstieg auf die Tirano-Linie. Im nun vollbesetzten Postauto die beeindruckende Fahrt über die kurvenreiche Umbrailpassstrasse hoch bis zur Haltestelle Val Gronda – beinahe hätte der Fahrer unseren Stoppwunsch übersehen. Die Wanderung begann direkt in der Kehre, gut markiert, zu Beginn leicht der Anstieg, bald einmal waren einige wasserführende Runsen zu überqueren – unproblematisch, trocken und noch im Schatten. Bald wurde das Gelände steil und kniehoch verbuscht, und abschnittweise feucht; wohl wenig begannen, dachten wir. Im Abschnitt bis Truoi Trid (sinngemäss «schlechter Weg») leicht ausgesetzt, ab und zu brauchten wir die Hände. Stolpern verboten, und schwindelfrei sollte man schon sein. Während wir im ersten Abschnitt überwiegend schattenhalb zu laufen hatten, gelangten wir ab einer Höhe von ca. 2200 m.ü.M. an die Sonne, ein grosser Alpenrosenhang (verblüht, aber noch immer hübsch) war zu queren. Nach etwa einer halben Stunde wurde das Gelände lieblicher – das paradiesisch gelegene Gelände der Alp Prasüra war erreicht. Etwas oberhalb der Alpgebäude überquerten wir die aus dem Val Costainas abfliessende Aua da Prasüra. Das eigenartig blauweiss gefärbte Wasser der Aua da Prasüra ist übrigens Gegenstand eines Forschungsprojekts: seit dem Jahr 2000 findet man im Bachbett weiss eingefärbte Steine. Dieses Phänomen wurde bereits an einigen höher gelegenen Gebirgsbächen in den Ostalpen beobachtet. Die Farbe stammt von Flocken aus Aluminiumsulfat, das sich auf den Steinen ablagern. Die Bildung der Flocken ist auf die Produktion von Schwefelsäure in Permafrost-Gebieten zurückzuführen. Deshalb besteht die Gefahr, dass sich die Wasserqualität der betroffenen Gebirgsbäche in Zukunft aufgrund der Klimaerwärmung verschlechtern könnte. Bei den Alpgebäuden angekommen, freuten wir uns auf das Wiedersehen mit Sennerin und Käserin Aita Largiadèr – und tatsächlich hatte sie für uns ein grosses Stück des wirklich ausgezeichneten letztjährigen Alpkäses zum Verkauf bereit. Dass Ruedi’s Rucksack nun siebenhundert Gramm schwerer wurde, fiel nicht weiter ins Gewicht. Nach dem Abschied nahmen wir den bekannten Abstieg auf der steilen und ruppigen Alpstrasse unter die Füsse. An einem besonders attraktiven Standort der obligate Fotostopp, um den noch immer viel Wasser führenden Wasserfall der Aua da Prasüra festzuhalten. Auf der verlassenen Alp Marangun da la Prasüra, das ist die untere Alp Prasüra, nutzten wir dort stehende Bänke für die Mittagsrast – bei bester Aussicht ins obere Val Müstair. Danach nahmen wir die als WW markierte Abkürzung, um weiter unten wieder auf die Forststrasse und wenig später die an der Umbrailpassstrasse stehende Blockhütte (Postautohaltestelle) zu erreichen. Jetzt mussten wir wohl oder übel auf einer Strecke von etwa 250 m auf der verkehrsreichen Passstrasse laufen (links gehen, Gefahr sehen…). Etwa fünfhundert Meter vor dem Gasthaus Alpenrose Plattatschas wies uns der Wegweiser nach links runter zum Bergbach Muranzina, über den ein in die Jahre gekommenes Brücklein führte. Wenig später wurden wir im untersten Bereich des Val Prasürabun vor die Knacknuss des Tages gestellt: das Material der bedrohlichen Rüfe hatte die Pfadspuren weggespült, und die Überwindung der etwa vier Meter hohen «Mauer» war ziemlich fordernd. Geschafft, ohne ins Wasser zu fallen! Leicht ansteigend im steilen Hang erreichten wir bald einmal die nächste Rüfe Rez da las Gruóbas; auch hier wieder viel Material, welches aus dem kleinen Val Teatschas herunter geschoben wurde. Schon etwas bedrohlich, diese Ostseite des Piz Lad. Nun aberwurde der schmale Pfad lieblicher, immer schön im Wald, unter uns die wilde Muranzina, gegenüber das Gasthaus Alpenrose an der lärmigen Passstrasse. Der Weg verlief nun in zunehmender Distanz zur Schlucht nach N; regelmässig der Abstieg, nie steil, die Unterlage knieschonend weich – bis Sta. Maria waren heute insgesamt 940 Hm abzusteigen. Immer wieder hübsch der Durchblick zum Passdorf hinunter. Etwa hundert Hm über dem Dorf erreichten wir die beinahe parkähnliche Döss da las Levras, welche wir von unseren Schneeschuh- und Sommerwanderungen her bestens kennen. Den nahe gelegenen Campingplatz Pè da Munt passierten wir auf der linken Seite der Muranzina. Über offenes Gelände erreichten wir Sta. Maria Val Müstair – heute Samstag im üblichen Verkehrsstau. Klar, der Wochenendverkehr zwängt sich hier aus drei Richtungen durch das sehr enge Dorfzentrum (wann endlich gibt es die Umfahrung?). Bei der Haltestelle Cumün angelangt, hatte wir gerade noch die Zeit, das Onlineticket zu lösen – und schon brachte uns das gut besetzte Postauto in wenigen Minuten nach Fuldera zurück.

Fazit:
Eine grossartige Wanderung zur Alp Präsura mit dem speziellen Hauptgrund, dort Alpkäse zu kaufen…

Wetterverhältnisse:
Angenehmes Sommerwetter, anfangs sehr sonnig, im Tagesverlauf teilweise Quellbewölkung, trocken, Temperatur ~20°, leichter Wind 6 km/h O

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:

Tour-Datum: 27. Juli 2024

Schwierigkeit: T3
Strecke: 8.5 km, Umbrailpassstrasse, Postautohaltestelle Val Gronda (2100 m) – Truoi Trid – Aua da Prasüra – Alp Prasüra 2210 m – Marangun da la Prasüra (1998 m) – Blockhütte an der Umbrailpassstrasse (1870 m) – Muranzina (P.1817) – Val Prasürabun –  – Rez da las Gruóbas – Döss da las Levras (1485 m) – Santa Maria Val Müstair
Aufstieg: ca. 216 m
Abstieg: ca. -941 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 14:30 Uhr

Lai da Chazforà 2597 m, über den Blockgrat Muntet

Ein lang gehegter Wunsch erfüllten wir uns heute: die Wanderung hoch zum Lai Chazforà (rätoromanisch lai für «See» und chazforà «Schaumkelle», wohl aus Sassforà abgeleitet). Alternativ könnte die Tour bis Alp Sadra mit dem Bike zurückgelegt werden, dadurch wären zu Fuss etwa 200 Hm weniger zu bewältigen; das war für uns aber keine Option, weil wir heute unsere Form über 1000 Hm im T3-Bereich testen wollten. Ausserdem war es so eine veritable Rundtour mit Start in Tschierv Curtin da Plaz und Ziel Fuldera.

War der Einstieg noch gut markiert (WW-Wegweiser Lai da Chazforà, ohne Zeitvorgaben), waren der beinahe schnurgerade Aufstieg dürftig markiert (einige wrw-Markierungen an Bäumen). Das Gelände ziemlich steil (25 bis 30%), alles im Wald, der Grund vom vielen Wasser sehr tief, ausserdem haben die Holzerarbeiten «gewirkt», Spurensuche war also angesagt. Bei P.1863 erreichten wir die Via Alp Sadra, welcher wir etwa dreihundert Meter folgten. Dann rechts weg in einer Spitzkehre in Richtung Funtauna Grossa; die schöne Lichtung mit Hütte und Rastplatz erreichten wir wenige Minuten später. Dreihundert Meter oberhalb machten wir am Waldrand eine Markierung aus. Jetzt mussten über eine steile, aber abwechslungsreiche Strecke von 900 m etwa 250 Hm erstiegen werden, manchmal auf kaum sichtbaren Spuren. Beim schön gelegene Hüttlein auf Era da la Bescha («Schafweide», ca. 2200 m.ü.M.) bot sich die Gelegenheit für eine Pause mit Sitzbank vor der (offenen) Hütte. Das Gebimmel unterhalb der Hütte nahender Kühe brachte uns auf die gute Idee, aufzubrechen. Ab jetzt mussten über eine steile, aber abwechslungsreiche Strecke über verschiedene Rampen von 900 m etwa 250 Hm erstiegen werden. Die Landschaft änderte von lieblich zu felsig – dafür waren die Spuren wieder deutlich. Vierhundert Höhenmeter über 1.8 km Strecke bis zum See – ein gutes Stück Arbeit. Gelegentlich wurde es >30% steil, aber wir wurden mehr als entschädigt: Alpenrosen-Gärten, einzelne Lärchen, schöne Zwischenstufen, mit Ausnahme eines grösseren Schneefelds einfach zu begehen. Nach etwa zweieinhalb Stunden standen wir fast schon plötzlich am höchsten Punkt des Tages, dem wunderschön gelegenen Lai da Chazforà – was für ein Bijou! Und der Ausblick grandios, 400 m über uns der mächtige, mehrgipflige Piz Turettas (2962 m), westlich in 1.5 km Luftlinie der Piz Dora (anderthalb Stunden ab hier, T3, 2851 m), dazwischen der Blick zu den Livigno-Alpen mit dem dominanten Piz Quattervals (3165 m), und links des Piz Turettas leuchtete der Gletscherriese Ortler (3905 m). An einem windgeschützten Ort eine längere Rast, wo wir mitgebrachte Leckereien genossen – schöner geht Bergwandern nicht! Was jetzt folgte, war eine kombinierte Grat- und Blockwanderung unter dem Motto: immer ganz oben bleiben und beim Springen ja nicht zwischen die Blocks fallen. Die Wegspur über den Blockgrat Muntet kaum sichtbar, und nach den Farbmarkierungen mussten wir ab und zu länger Ausschau halten, um sie nicht zu übersehen. Immer wieder waren Blöcke unter Einsatz der Hände in leichter Kletterei zu überwinden, nie ausgesetzt, aber doch recht anspruchsvoll. Schnelles Vorankommen war nicht möglich. Gut, dass wir über gutes Schuhwerk verfügten und die Adiletten zuhause liessen… Rechts, ungefähr 120 Hm unter uns, trennte uns das kleine Val Turettas vom hohen Turettas-Massiv – sehr eindrückliche Gesteinsschichten. Für die ca. 1.5 km bis kurz zum östlichsten Punkt benötigten wir eine gute Stunde. Am Eingang des kleinen Tälchens bewegte sich eine grosse Ziegenherde aufwärts in die Blocks – dass mussten Klettergeissen sein! Bevor wir den Grat zum Abstieg verliessen, die heute einzige Begegnung: ein gesprächiger Einzelkämpfer aus dem Vinschgau, der uns seine Lebensgeschichte in wenigen Minuten erzählte – sympathisch! Wir wollten weiter, schliesslich stand der Abstieg zur schöne gelegenen Hütte Salinas bevor; fast zweihundert Höhenmeter über felsige Tritte und nasse Kuhtritte. Zweihundert Höhenmeter weiter unten wanderten wir über eine mittlerweile gute Spur über schönstes Weideland an der Alp Sadra vorbei. Auf der gesamten Strecke betörend der Tiefblick ins obere Val Müstair und nach und dem über dem Dörfchen liegenden Alpen Valmorain und Tabladatsch und zu den Gipfeln Muntet und Piz Terza. Mittlerweile wieder im leicht bewaldeten Gebiet, erreichten wir den östlich gelegenen Wendepunkt im verbauten Val Ruina mit dem gleichnamigen Bergbach, welcher viel Wasser führte. Auf einem Forstweg, vorbei an einer installierten Seilwinde für offensichtlich laufende Holzerarbeiten, gelangten wir zum Punkt 1850 Plaun Grond, wo wir nach rechts auf einen schmalen, dem Zaun entlang verlaufenden Pfad abbogen, um über Fastais das in einer Lichtung stehende Wasserreservoir zu erreichen. Über von unseren Schneeschuhtouren bestens bekanntes Gelände parallel zum stark verbauten Aval da Ruina erreichten wir am Ostrand von Fuldera Daint bei Dschurnaidias, und über die Holzbrücke bald das Ortszentrum von Fuldera – wo uns das Staila mit seiner orangen Fassade schon entgegenleuchtete: endlich das verdiente Bier!

Fazit:
Eine wunderschöne, in Abschnitten anspruchsvolle Bergwanderung durften wir heute erleben, mit tollen Aussichten unterhalb des Piz Turettas. Formtest bestanden!

Wetterverhältnisse:
Ein prachvoller, sommerlicher Bergtag mit viel Sonne und Temperaturen im Bereich 10 bis 23° C, trocken, an exponierten Stellen böiger Wind (ca. 10 bis 15 km/h NW)

Ausrüstung:
Bergwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 14. Juli 2024
Schwierigkeit: T2 (Blockgrat Muntet T3)
Strecke: 12 km, Postauto ab Fuldera Cumün bis Tschierv Curtin da Plaz (1660 m) – Graschitsch – Plaun Camona – P.1863 (Via Alp Sadra) – Sur Pedra Grossa – Via Döss At – Funtauna Grossa (1919 m) – Era da la Bescha (2200 m) – P.2525 – Lai da Chazforà (2597 m) – Blockgrat Muntet (ca. 1.5 km, P. 2522 und P. 2470) – kurz vor dem östlichsten Gratpunkt (2426 m) Abstieg bis zur Hütte Salinas (2237 m) Alp Sadra (2046 m) – Val Ruina, P.1928 – P.1850 – Plaun Grond – Fastais – Wasserreservoir (1733 m) – Plaun Multa Dora (1703 m) – Multa Daint – Fuldera Daint – Dschurnaidias – Fuldera (1636 m)
Aufstieg: ca. 1000 m
Abstieg: ca. -1020 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 10 Min.
Tageszeit: 08:55 bis 16:15 Uhr