Nach gemütlicher Bahnfahrt erreichten wir (das sind die ssssWanderfreunde Ursi, Manuela, Doris, Domenico, Thomas und Ruedi) während eines Gewitters Zernez, wo wir nach dem Bezug unsrer Loge im Bär & Post einen Dorfrundgang im historischen Teil unternahmen. Gleichzeitig erlebten wir die Ankunft der Teilnehmer des Engadin Radmarathon 2017 (211 km). Nach dem Dorfrundgang folgte ein sehr gutes Menü (Capuns als Vorspeise…). Nach einer etwas unruhigen Nacht (das Hotel liegt an der Hauptstrasse) und nach dem Frühstück starteten wir um 9 Uhr motiviert zur ersten Etappe. Die ca. 6.5 km dem Inn entlang boten weder spektakuläre Aussicht noch Ereignisse – vom Begleitlärm der ennet dem Inn verlaufenden Hauptstrasse, den roten RhB-Kompositionen und dem braungefärbten Innwasser mal abgesehen. Beste Gelegenheit also, sich gegenseitig aufzudatieren; schliesslich haben wir uns schon länger nicht mehr gesehen (😊). Statt in Susch den Inn zu überqueren, stiegen wir zur 130 Hm höher liegenden Fortezza Rohan auf, welche auf dem Hügel Caschinas steht; die Geschichte ist auf einem der Bilder nachzulesen. Eine durchaus interessante Burgruine; das Fort ist um 1635 angelegt worden. Für den Abstieg wählten wir die Variante und gelangten so – ohne den Inn zu überqueren zum Ortsteil Surpunt hinunter. Vorbei an ein paar schönen und typischen Engadiner Häusern und der reformierten Kirche zogen wir weiter, noch immer der linken Seite dem Inn entlang in Richtung Ost, also abwärts. Bis die Holzbrücke von Lavin über den Inn führte, nicht weiter spannend. Jetzt aber die paar Höhenmeter hinauf bis in die Dorfmitte. Gegenüber des altehrwürdigen Hotel Piz Linard genossen wir in einem Naturpärklein Gazosa in allen möglichen Farben. Wunderbar erholt machten wir uns pünktlich(!) zur Ladenöffnungszeit ins Giacometti Furnaria, Pastizaria, Cafe, wo wir uns auf der Terrassa hoch über dem Inn die verdiente Belohnung abholten (ein Stück Engadiner Nusstorte und Kafi). So gestärkt war die restliche Strecke bis Guarda fast schon ein Spaziergang, auch wenn auf diesen knapp 5 km doch immerhin 270 Aufstiegsmeter zurück zu legen waren. Mittlerweile wich das Grau einem freundlicheren Blau, so dass wir auf dem letzten Teil bis ins Schellenursli-Dorf Guarda sogar leicht ins Schwitzen gerieten. Die prachtvollen Engadinerhäuser, überhaupt das ganze, sehr schön erhaltene Dorf gefiel uns sehr. Am östlichen Ende von Guarda bezogen wir unser Logis im Hotel Piz Buin – den namengebenden Gipfel bekamen wir heute aber vorerst nicht zu Gesicht. Auf der aussichtsreichen Terrasse löschten wir den ersten Durst, überwiegend mit dem leckeren Saft der Bieraria Tschlin. Später dann der Apéro auf der Terrasse im Hotel Meisser Restorant; uns gefiel es dort so gut, dass wir anschliessend im stilvollen Esssaal ausgezeichnet dinierten. Quasi toll und voll (von den Eindrücken des ersten Wandertages selbstverständlich…) legten wir uns auf den komfortablen Pritschen nieder, um eine sehr ruhige und erholsame Nacht zu erleben.
Fazit:
Diese erste Tagesetappe war wenig anspruchsvoll, fast schon ein gemütliches Einlaufen, aber trotzdem ausreichend, um am Abend in Guarda Appetit für den kulinarischen Teil „aufgebaut“ zu haben.
Wetterverhältnisse:
Während der gesamten Wanderung mehrheitlich stark bewölkt, aber trocken, angenehme 20 bis 25°, bei der Ankunft in Guarda freundlich-sonnig
Hilfsmittel:
Stöcke; Kartenmaterial, GPS-Maschine
Parameter:
Tour-Datum: 10. Juli 2017
Schwierigkeit: T2
Strecke: 16.5 km, Zernez (1473 m) – dem Inn entlang bis Susch – Fortezza Rohan (1559 m) – Surpunt – dem Inn entlang bis P.1387 (Holzbrücke über den Inn) – Lavin (1442 m) – Kirche Lavin (1431 m) – Clüs – Resgia (Brücke La Cluozza) – Guarda (1666 m)
Aufstieg: ca. 503
Abstieg: ca. -313 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 4 Std.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 6 Std. 30 Min.
Kamera:
Sony DSC-HX90V
wunderschönes Unterengadin
Stimmt, und auch bei suboptimalem Wetter…
…stimmt, und trocken sind wir auch durchgekommen!
… auch schön
Ein kulturelles und kulinarisches Wandervergnügen
LG Michael