Hörnli 1132 m – «Flucht» an die Sonne

Eine geplante Tagestour ins nahe Glarnerland liessen wir heute sein – Schnee in Lagen ab 1600 m.ü.M. suchten wir (noch) nicht. Was lag näher, als wieder einmal die Hügel in unmittelbarer Nähe zu besuchen. Auf dem Hörnli waren wir schon länger nicht mehr. Nach der kurzen Fahrt auf die Hulftegg ergatterten wir einen der wenigen freien Parkplätze. Ob alle dasselbe vorhaben? Am gut besetzten Pass-Restaurant vorbei, liefen wir leicht ansteigend und voll in der Sonne los – gut markiert und nicht zu verfehlen. Bald ist der schön gelegene Hof Schlattberg erreicht. Hier verliessen wir die nach Buechenhorn führende Fahrstrasse nach links, um auf gutem Pfad ein kurzes Waldstück (Bechtenwald) zu passieren. Das auf einem nahen Hügel etwa 30 m höherstehende Kreuz liessen wir dort stehen und liefen gemütlich und die Höhe haltend weiter bis zum Punkt 977 (Ergeten). Dort steht auf einer an einem grossen Stein montierten Gedenktafel, dass der Naturschutzbund (ProNatura) das Alpgebiet 1985 dank Spenden erwerben und unter Schutz stellen konnte. Hier oben müsste man also Kuh sein… Beim Stein nahmen wir den WW links, der den Hügel Silberbüel (1026 m) südlich quert – wunderschönes Alpgelände, alte Bäume (Föhren, Lärchen, usw.). Bei P.985 angelangt, mündet der Pfad in den von Allenwinden herführenden WW. Kurz danach war der Dreiländerpunkt (TG/SG/ZH) erreicht, wo auch das Grenzhüttli steht. Ab hier begann es tatsächlich noch steil zu werden, auf einem Kilometer bis zum Gipfel waren 150 Hm zurückzulegen. Auf dem steilen Gelände ist etwas Vorsicht verlangt wegen der leicht feuchten Unterlage. Nach etwas mehr als einer Stunde standen wir fast schon plötzlich vor der Hörnlihütte – ja eine solche haben nicht nur die Walliser😊! Auf der sonnig gelegenen Terrasse genossen wir eine kleine (süsse) Zwischenverpflegung und die heute von Wolken etwas getrübte Fernsicht – immerhin zeigten sich Säntis, Churfirsten Mürtschenstock und Glärnisch. Den Rückweg auf der Aufstiegsstrecke beschreiben wir nicht weiter – lediglich die Feststellung, dass sich die Landschaft im herbstlich-sonnigen Nachmittagslicht in prächtigen Farben zeigte. Unterwegs lernten wir den Bauer vom Hof Schlattberg kennen, der gerade seine Jersey-Herde in den Stall trieb; auf die Unterstützung eines nervösen Wadenbeissers verzichte er, weil das die Tiere nur stresse. Im Gespräch mit dem kommunikativen Bauern gewannen wir den Eindruck eines glücklichen Menschen – irgendwie wohltuend und sympathisch. Auf Wiedersehen!

Fazit:
Jederzeit und bei allen Verhältnissen eine lohnende Kurzwanderung in «unserem» Zürioberland

Wetterverhältnisse:
Herbst-Bergwanderwetter vom Feinsten, ~12 bis 25°

Hilfsmittel:
Leichtwanderausrüstung

Parameter:
Tour-Datum: 30. September 2020

Schwierigkeit: T1
Strecke: 8.2 km, Hulftegg (953 m, Parkplatz auf der Passhöhe) – Hof Schlattberg – Ergeten (977 m) – P.985 – P.991 (Grenzhüttli) – Hörnli (1132 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 292 m
Abstieg: ca. -292 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 10 Min.
Tageszeit: 14:25 bis 17:20 Uhr