Beaujolais 2ǀ3: grosse Verbrennungs-Runde

Nach dem deftigen z’Nacht von gestern Abend im aussichtsreich bei der Chapelle de la Madone oberhalb von Fleurie gelegenen Domaine de la Madone war für heute mehr Leistung angesagt, eine grössere Runde also.

Der Start heute etwas früher als gestern. Die Fahrt durch die wunderbaren Weinberge von Chaintré zum Sur les Molards, von diesem kleinen Übergang die Abfahrt nach Fuissé hinunter. Angekommen im weltbekannten Weissweingebiet des Maconnais (Chardonnay), genossen wir die Durchquerung von Fuissé und Pouilly, dieser historischen Weindörfer mit den wohlklingenden Namen. Der Aufstieg nach Solutré forderte uns dann ein erstes mal. Der wie ein Felsriff oberhalb des Orts gelegene Roche de Solutré bildet eine einzigartige Kulisse, und er ist zu Recht ein Anziehungspunkt für Touristen. Sogar Francois Mitterand hat den Felsen regelmässig bestiegen. Kletterer meistern hier die Schwierigkeit 5b, Wanderer T2, nix für Biker wie wir – schliesslich wollten wir unsere Bikes nicht die Treppen hochtragen. Etwas Geschichte gefällig? Schon mal was von „Pferdemagma“ gehört? Nein? Kein Wunder, denn die Fundstätte in Solutré ist einmalig in Europa. Es handelt sich dabei um Tausende von Pferdeknochen, die sich über einen Zeitraum von 25 000 Jahren hier angesammelt hatten und stellenweise bis zu einem Meter hoch aufeinandergeschichtet waren. Frage: Wie konnten so viele Pferde am gleichen Ort und über einen so langen Zeitraum sterben? Im Museum für Vorgeschichte erfährt man, was Archäologen hierzu vermuten. Das Museum zeigt das Leben der Jäger während des Jungpaläolithikums in Solutré sowie einige originelle Aspekte aus der Kultur zur Zeit der Solutréen.

Wir kehrten also etwa 70 Hm unterhalb des Felsens, um den Aufstieg zum Col de Gerbet, dem tageshöchsten Punkt von heute, zu machen. Zum Glück schien die Sonne nicht allzu kräftig durch die leicht graue Wolken – Regen war allerdings nicht zu erwarten. Auf dem eher unscheinbaren Pass angekommen, folgte erst der kurze Verhauer in der Abfahrt. Pruzilly wäre falsch gewesen, also 500 m (ca. 30 Hm) zurück zum Pass. Dann folgte die vorsichtige, aber noch immer rasante Abfahrt nach Jullié hinunter (ca. 270 Hm). Kaum zu glauben, leider aber wahr: der schöne Ort wirkte wie ausgestorben, keine Beiz geöffnet. Es folgte die weitere Abfahrt nach Fleurie, dessen Ortsmitte wir kurz vor ein Uhr erreichten; im uns vom Vortag bekannten Restaurant genossen wir die Mittagsverpflegung. Leichte Vorfreude auf das Abendessen oberhalb von Fleurie (am Aussichtspunkt Chapelle de la Madone) kam auf. Nach dieser Mittagspause folgte der Bogen über Romanèche Thorins zur weltbekannten Le Moulin-à-Vent, anschliessend die Rückfahrt über Chénas zurück nach Chaintré.

Fazit:
Eine wiederum tolle Ausfahrt durch das wohlbekannte Beaujolais.

Wetterverhältnisse:
Einige Grade weniger heiss als gestern, angenehm, Wind 13 km/Std. NW, Temperatur 22 bis 26°, Luftfeuchtigkeit 67%

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial OSM OpenStreetMap

Parameter:
Tour-Datum: 26. Juni 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 47.4 km: Chaintré (260 m) – Sur les Molards (317 m) – Fuissé (241 m) – Pouilly (255 m) – Solutré, Roche de Solutré (402 m) – La Grange du Bois (526 m) – Col de Gerbet (610 m) – Jullié (356 m) – Les Deschamps (279 m) – Chénas (266 m) – Fleurie (303 m) – Le Vivier (247 m) – Romanèche Thorins (202 m) – Le Moulin-à-Vent (259 m) – Les Thorins (255 m) – St. Amour (271 m) – St. Romain (205 m) – Chânes (242 m) – Chaintré
Aufstieg: ca. 1060 m
Abstieg: ca. -1060 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:30 Uhr