Lötschental 2022 1|2: Schneeschuhrunde zur Fafleralp

Nach der gestrigen Anreise ins hochwinterliche Lötschental und dem abendlichen Winterspaziergang zur Chiematt kamen wir auf dem Rückweg in Blatten in den exklusiven Genuss, einen privaten Tschäggätä-Keller besuchen zu dürfen. Vom Einheimischen Bruno erfuhren wir viel Wertvolles über diesen uralten und eindrücklichen Fasnachtsbrauch, der zurzeit und bis zum Aschermittwoch «zelebriert» wird. Nur Einheimische verstehen dieses Brauchtum; wir jedenfalls trösteten unsere schlechten Wallisertitsch-Kenntnisse mit einem Gläschen Fendant, der uns angeboten wurde – ein herzliches Dankeschön!

Bestens ausgeschlafen, und bei vorerst suboptimalem Wetter (leichter Schneefall), stand für heute eine Schneeschuhwanderung zur Fafleralp an. Direkt ab unserer Unterkunft liefen wir erst zur Brücke über die Lonza. Nach der Überquerung nutzten wir den ausgeschilderten Trail entlang des Jagdbanngebiets in Richtung Blatten. Das urtümliche Dorf mit seinen vielen Holzhäusern passierten wir südlich über Brummattä. Auf einsamer Spur erreichten wir die Siedlung Chiematt mit der bekannten Kapelle. Nach einer kurzen Strecke auf der (gesperrten) Strasse verliessen wir den Winterwanderweg, um parallel zur eingeschneiten Lonza aufzusteigen. Kurz vor der Fafleralp erreichten wir wieder die Strasse, um bis zum Sommer-Parkplatz zu laufen. Noch wehte ein heftiger Wind bei leichtem Schneetreiben, was uns davon abhielt, die Zusatzrunde über Guggistafel zu machen. Stattdessen wendeten wir und gelangten über die Faflermattä zum leicht erhöht gelegenen Hotel und Restaurant Fafleralp. Hier stärkten wir uns, um danach den Rückweg anzutreten. Mittlerweile klarte das Wetter auf, und wir wurden belohnt mit dem Blick hoch zur Lötschenlücke. Bei stark böigem Wind aus SO tanzten wir über die wunderschön angelegte Spur. Vor uns der Blick ins gesamte Lötschental hinunter. Bei Chiematt angelangt, wählten wir die Panoramaspur über den Sommerwanderweg, der leicht erhöht über der Strasse verläuft. Mittlerweile windstill, wärmte uns die Sonne richtig auf; so macht Winterwandern grossen Spass. Kurz vor Eisten der freeride-mässige Direktabstieg zur Lonza hinunter und zur Brummattä hinüber. Der Rest bis nach Ried hinunter folgten wir mehr oder weniger dem Winterwanderweg (parallel zur Loipe). Wenige Minuten vor Ried dann die am Wegesrand stehende plakative Aufforderung «ab ins Restaurant» (siehe Bild) – zu sowas lassen wir uns nicht zweimal bitten.

Fazit:
Eine herrliche Einlauftour in respektabler Länge – bei jeder Witterung eindrücklich, heute speziell schön!

Wetterverhältnisse:
Bis zur Mittagszeit bedeckt und leichter Schneefall, dann zunehmend sonnig und klar, Temperatur beim Start -2.8°. Komfortable Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (Pulver, teilweise Hartschnee), Wind SW/SO (9 km/Std., Böen bis 30 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 11. Februar 2022
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 12.1 km: Ried (1486 m)  – Brücke über die Lonza – Blatten (Brummattä) – Erlmattä/Stampbach – Bleickä – Lonza – Chiematt (1625 m) – Fafleralp (Sommer-Parkplatz) – Fafleralp (1783 m) – Aalegin – Chiematt – Chiemattweg (Sommerwanderweg) – Eisten (1583 m) – Blatten – Lonza – Ried
Aufstieg: ca. 450 m
Abstieg: ca. -450 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 15:40 Uhr

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