Heute ist ein besonderer Tag – Doris’ Burzeltag nämlich. Die Bergfahrt ab Wiler (Lötschen) über 4 Sektionen hoch zum Hockenhorngrat dauerte etwa 40 Minuten. Hier oben begannen wir die ziemlich hochalpine Tour, bei grandioser Aussicht zu den vielen Viertausendern (Nadelhorn, Dom, Weisshorn, Matterhorn, Montblanc, um nur einige zu nennen). Auf maschinenpräparierter Luxusunterlage stiegen wir ca. 700 m und nur 30 Höhenmeter hoch zum Hockenhornsattel. Auf diesem Streckenabschnitt gab es wohl vor wenigen Minuten einen Rutsch, der sogar die Spur mit ca. anderthalb Meter Schnee zudeckte – übersteigen ungefährlich. Einige Meter zuvor überraschte uns ein kleiner Rutsch aus einer über uns ragenden Felsstufe, der am Rand unserer Spur zum Stillstand kam und uns daran erinnerte, Abstand zu halten. Auf dem Hockenhornsattel angelangt ging der Blick nach rechts hoch zum 174 m aufragenden Hockenhorn (3293 m), das wir am 18. Oktober 2017 bestiegen haben. Im Winter wäre der Gipfel auch zu machen; heute zogen wir vorbei am Kleinen Hockenhorn, um danach 500 Hm abzusteigen. Vor uns baute sich das mächtige Balmhorn mit seinem Zackengrat auf. Vorbei an einem Felsriegel öffnete sich der Blick zum Ferdenrothorn und zum darunter liegenden Lötschepass mit der gleichnamigen Hütte. Schneller als angenommen trafen wir dort ein – für einen zMittag zu früh. Also genossen wir den vorzüglichen (feuchten) Schoggikuchen zum Tee – draussen an der Sonne und im Windschatten. Gestärkt machten wir uns auf den Rückweg, der nun ausschliesslich aus Aufstiegsmetern bestand. Steil, teilweise sehr steil, keuchten wir die drei Kilometer Strecke hoch bis an den Fuss des Hockenhorns. Angenehm abgelenkt von der majestätischen Aussicht, zur linken ins tief eingeschnittene Gasteretal und zum dominanten Doldenhorn, zur rechten zum wunderschönen Bietschhorn. Vom höchsten Punkt der Tour, dem Hockenhornsattel, wanderten wir auf dem 700 m kurzen Panoramaweg leicht absteigend hinüber zur Bergstation am Hockenhorngrat. Auf diesem Streckenabschnitt begegneten uns einige «mutige» Bergwanderer in erstaunlich leichter Ausrüstung. Nun folgte die Talfahrt über Gandegg, Stafel, Lauchernalp nach Wiler hinunter. Der direkte Postautoanschluss sorgte dafür, dass wir uns bereits um 14:30 Uhr auf der sonnigen Terrasse des Hotel Nest- und Bietschhorn niederlassen konnten – gerade rechtzeitig für den Genuss eines Hausapéros und «öppis derzue» – quasi die Vorbereitung auf das abendliche Schlemmermenü. Dazwischen selbstverständlich die obligatorische Wellnessrunde… So macht es grosse Freude, Geburtstag zu feiern.
Die Strecken-Variante, ab Lötschepasshütte über Sattlegi und Mälcherbeden zur Lauchernalp abzusteigen (6.8 km, 760 Abstiegsmeter) haben wir richtigerweise verworfen; laut Hüttenteam aktuell zu heikel wegen starker Vereisungen, fehlender Spuren und Lawinengefahr.
Fazit:
Eine Geburtstagstour der Superlative!
Wetterverhältnisse:
Kaiserwetter, Temperatur beim Start -11.7°. Komfortable Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (Pulver, teilweise überfroren und verweht), Wind SW (6 km/Std., Böen bis 20 km/Std.).
Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS
Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich
Parameter:
Tourdatum: 12. Februar 2022
Schwierigkeit: WT3
Strecke: 6.5 km: Hockenhorngrat (3086 m) – Hockenhornsattel (3119 m) – Lötschepasshütte (2690 m) – zurück auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 490 m
Abstieg: ca. -490 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 13:25 Uhr
eine tolle Tour!
und Gratualtion (nachträglich) an Doris 🙂
übrigens: in der Hütte muss man den Quarkstreuselkuchen gegessen haben 😉
Danke Felix, den Quarkstreuselkuchen kennen wir selbstverständlich, der Schoggikuchen war gaaaaanz frisch und lecker…