Sasseneire (3253 m) – Schwarzer Fels mit phänomenaler Aussicht

Ein paar Tage Wallis, und somit den hier «verlorenen» Sommer finden – das war die Vorstellung. Am Sonntag (was für ein schöner Tag für eine Pässefahrt!) über die Furka, bei Tiefenbach Michael, unseren Wanderfreund aus Bielefeld treffen, der uns nach seiner Tour zur Albert Heim-Hütte erwartete, dann gemütliche Weiterfahrt nach Grächen, Abendessen und Besprechung der morgigen Tour. Über den Vorschlag Michael’s, den Sasseneire zu besteigen, waren wir uns rasch einig, kennt er das Wallis doch bestens. Auch wenn die Fahrt ins Val d’Anniviers etwas dauern sollte – dort waren wir noch nie. Die Staumauer des Lac de Moiry wird erreicht über eine gut ausgebaute, wenn auch enge, Strasse – nach dem abschliessenden Tunnel standen wir urplötzlich auf dem direkt an der Staumauer liegenden Parkplatz. Ein stärkender (Frühstücks-)Café au Lait im «Seerestaurant», und bald starteten wir. Die Staumauer überquerend, wanderten wir gemächlich auf der Alpstrasse hoch zur Alpage de Torrent. An der Alp rechts vorbei, nun auf gutem Pfad etwas stärker ansteigend, erreichten wir bald einmal den wunderschon gelegenen Lac des Autannes. Im Blickfeld die vielen Viertausender, und unten der in wechselnder Farbe von grün bis hellblau leuchtende Stausee – Spektakel pur! Vorbei am schönen Seelein und über saftige Alpweiden, begann es bald stärker anzusteigen. Der Col de Torrent und rechts der Grat zum Tagesziel – reinstes Genusswandern in der Sonne und vor wolkenloser Kulisse! Oben auf dem Pass angekommen, gönnten wir uns an einem windschattigen Plätzchen eine Trinkpause. Was für ein Panorama: Tiefblick ins Val d’Herens und Val d’Arolla, in der Ferne der Mont Blanc – wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Nördlich dann die Sicht auf die Aufstiegstrecke zum Schwarzen Fels (Sasseneire); ziemlich steil und rutschig, dachten wir – was sich auch bestätigen sollte. Zu uns gesellte sich Einzelkämpferin Katja (ihr erster Dreitausender!); ab jetzt zu viert, machten wir uns auf zum einstündigen Aufstieg über die ca. 340 Aufstiegsmeter. Die Alternative des Direktaufstiegs über den Grat verwarfen wir – zumal sich dieser später ohnehin mit unserer Route vereinte. Ab und zu waren einige Blocks «im Weg», deren Übersteigung aber unproblematisch waren. Aber kurz vor dem Gipfel waren dann doch einige ausgesetzte Gratstellen zu begehen – richtig schön! Schwindelfrei und trittsicher sollte man auf diesem Abschnitt schon sein. Und der Gipfelaufbau hatte es auch nochmals in sich – bestimmt T4! Die Aussicht verdient das Prädikat «super» – was auch auf das Wetter und die Fernsicht zutraf; bestimmt ein Ausnahmetag in diesem Sommer 2014. Wir waren übrigens allein oben, was uns besonders gefiel. Trotzdem machten wir uns bald wieder auf den Rückweg auf gleicher Strecke, welche bis zum Col de Torrent ziemlich rutschig. Stöcke wären hier ausgesprochen hilfreich – «wären» deshalb, weil ich mir den Luxus leistete, sie auf dem Gipfel in den Abgrund zu «werfen». Grund für einen Neukauf (hihi…). Mit einem Stock (von Doris ausgeliehen) klappte alles wunderbar und ohne Rutscher. Auf dem Pass zurück, gönnten wir uns die mitgebrachten Leckereien, nochmals das tolle Panorama geniessend. Im Abstieg zum Lac des Autannes begegneten wir einer grossen Herde von Eringer Kühen, welche von den Sennen und zwei Border Collies auf beeindruckende Art und Weise zusammengetrieben wurden. Gerade rechtzeitig begegneten wir diesen wunderbaren Tieren, begleitet von hühnerhaut-treibendem Glockengeläut. Nach der Alpage de Torrent kehrte Ruhe ein. Rasch erreichten wir die Staumauer und den Parkplatz. Abschied von Katja, Kleiderwechsel und Rückfahrt nach Grächen (Michael war ein guter Schofför!).

Fazit:
Diese wunderbare Tour in eine uns unbekannte Gegend verdanken wir unserem «Wanderleiter» Michael – herzlichen Dank! Es hat uns ausgezeichnet gefallen, und wir haben den Tag voll genossen…

Hinweis:
Hier geht’s zu schönen Bericht von Michael…

Parameter:
Tourdatum: 18. August 2014
Schwierigkeit: T4
Strecke: 14 km, Parking du Lac de Moiry Barrage (2250 m) – Alpage de Torrent (2479 m) – Lac des Autannes (2685 m) – Col de Torrent (2916 m) – Sasseneire (3253 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 1040 m
Abstieg: ca. -1040 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std.

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