Zermatt 2|3: Hörnlihütte SAC 3260 m

Video-Hörnlihütte

Endlich einmal zur Hörnlihütte – nach einem wetterbedingten Abbruch vor Jahren, waren heute beste Bedingungen angesagt. Wie schon seit Tagen strahlt das Matterhorn von früh bis spät ohne die sonst üblichen Gipfelwolken. Mit der Bergfahrt zum Schwarzsee (2583 m) in einer der ersten Gondeln vernichteten wir elegant über 900 Höhenmeter. Nach dem Genuss des Startkafi auf der Sonnenterrasse des Hotel-Restaurants Schwarzsee zogen wir los um 09:15 Uhr; die Vorgabe von 2 Std. 10 Min. fanden wir sportlich. Und eine einsame Wanderung würde das heute auch nicht, das merkten wir schon bald. Oberhalb des Schwarzsees, der in einer Senke liegt, steuerten wir zu Beginn leicht absteigend dem Aufstieg in Richtung Hirli (2889 m) zu. Nach etwa 40 Min. war die auf 2775 m stehende Bergstation der von Biel via Stafelalp hochführenden 6er-Sesselbahn (nur im Winter in Betrieb) erreicht. Kurzer Zwischenabstieg, von wo der Pfad südlich einer Felswand über einen am Felsen befestigten Steg führte. Der senkrechte Durchblick durch das Lochgitter vermittelte ein gewisses Klettersteig-Gefühl. Dann ein paar steile Serpentinen, bis auf einer Höhe von ca. 2870 m die Seite über den Grat gewechselt wurde. Jetzt öffnete sich der Blick auf den Zmuttgletscher, resp. das was von ihm noch übriggeblieben ist. Nun folgten ca. 700 flache Streckenmeter. Von weitem zu sehen war der Einstieg zum Hüttenaufstieg – über eine «wunderschöne» Treppe gelangten wir auf einen teilweise leicht ausgesetzten Steig, welcher aber gut gesichert zu begehen war. Bis kurz unter der Hütte wurde es abwechselnd luftig und steil. Einige besonders schnelle (junge) BergläuferInnen überholten uns erst ziemlich zügig, um dann kurz vor dem Ziel erschöpft zu pausieren😉. Die Hörnlihütte erreichten wir doch tatsächlich im Rahmen der Vorgabe, nach etwas mehr als 2 Stunden (nicht schlecht für uns Senioren…). Auf der gut besetzten Terrasse fanden wir aussichtsreiche Plätze mit direktem Blick zur Einstiegstelle zum Hörnligrat. Leider konnten wir keine Hörnli mit Ghacktem bestellen – was für ein Fauxpas auf dieser Hütte. Aber Rösti mit Spiegelei und Spaghetti Bolo schmeckten auch gut. Um diese Zeit wurden laufend eintreffende, erfolgreiche MatterhornbesteigerInnen empfangen; Samuel Anthamatten & Co. benötigte mit DarstellerInnen der zurzeit auf Riffelberg laufenden Freilichtspiele «Matterhorn: No Ladies please» als Gäste gerademal sechseinhalb Stunden für den Auf- und Abstieg – und das in Originalkostümen von damals – Respekt! Richtzeiten von 8 bis 11 Stunden werden als normal gesehen(!). Heute, so hörten wir, seien 45 Personen unterwegs am Berg. Für uns war nun der Abstieg angesagt, den wir mit Respekt angingen. Im Abstieg war auch heute (wie immer) besonders auf Trittsicherheit zu achten, ja nicht auszurutschen. Etwas schneller als im Aufstieg erreichten wir nach anderthalb Stunden den Ausgangspunkt Schwarzsee. Mittlerweile diente der See als Badeanstalt – verständlich bei dieser Hitze. Auf uns warteten auf der Terrasse des Hotel-Restaurants Schwarzsee flüssige Erfrischungen.

Fazit:
Tolle hochalpine Bergwanderung, an Tagen wie heute halt viel begangen, aber trotzdem wunderschön. Und: die neu erweiterte Hörnlihütte hat uns sehr gefallen…

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, unten heiss, oben erträglich (ca. 18°), schönstes Hochsommerwetter, windstill.

Hilfsmittel:
Stöcke, Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 23. Juli 2019

Schwierigkeit: -T4 (teilweise weiss-rot-weiss)
Strecke: 9.9 km, Schwarzsee – Bergstation Hirli – P.2869 – P.2931 (Abzweiger nach Stafelalp via Seickren) – Hörnlihütte
Aufstieg: ca. 725 m
Abstieg: ca. -725 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.Tageszeit: 09:15 bis 14:30 Uhr

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