Oberblegisee – Juwel in den Glarner Voralpen

Der Oberblegisee, diesen an der Südseite des mächtigen Glärnisch wunderschön gelegenen Bergsees, war unser Hauptziel des Tages. Das Seelein – seit etwa drei Wochen schnee- und eisfrei – ist in einer Wanderstunde zu erreichen ab Bergstation Luftseilbahn Luchsingen-Brunnenberg. Die Bergbahn gehört den Technischen Betrieben Glarus und bewältigt eine Höhendifferenz von 487 m in 5 Minuten (Fahrpreis zehn Franken, gebührenpflichtige Parkplätze direkt bei der Talstation). Um halb neun Uhr liefen wir los, auf der Alpstrasse über fünf Kurven bis zur Alp Unterstafel (hier werden Getränke angeboten). Wir zogen weiter auf holprigem und steiler werdenden Alpweg und erreichten tatsächlich nach einer Stunde Aufstiegszeit den Oberblegisee. Ausser einem Fischer keine weiteren Besucher. Das Seelein liegt bildschön unter den bis 1500 m aufragenden Wänden des Glärnischmassivs – beeindruckend! In Richtung S öffnete sich der Blick zum Kärpf, zum Hausstock und zum nahen Seeblengrat, unserem nächsten Zwischenziel. Nach der Fotosession zogen wir, die Höhe haltend, südlich des aufragenden First (1997 m) durch, um zum schön gelegenen Bächistübli zu gelangen. Anderthalb Stunden nach dem Start genossen wir den Zwischenhalt unter den Sonnenschirmen bei Kafi und Glarner Beggeli. Die Alp kann ab Brunnenberg (Verzweigung P.1234) auch direkt und ebenso mit Bikes erreicht werden, also waren wir nicht die Einzigen hier – an diesem wunderschönen Sonntag gut nachvollziehbar! Nach dieser Stärkung folgte der kurze Abstieg zur 30 m tiefer liegenden Alp Bösbächi Mittler Stafel. Gleich nach der über den Bösbächibach führenden Brücke hielten wir nach rechts, um auf gutem Wanderpfad in ein paar Kurven und ca. 140 Hm die Talstation des nur im Winter betriebenen Sessellifts Bächital zu erreichen. Bei P.1468 wählten wir den südlich verlaufenden Direktaufstieg über ruppiges und steiler werdendes Gelände, durchgehend gut markiert (wrw) und immer gut zu erkennen – trotz Wildwuchs (viele Blacken!). Möglich wäre es, ab P.1468 eine etwas weiter westlich verlaufende (weniger steile?) Kurve zu laufen. Bald erreichten wir die Alpgebäude Bösbächi Ober Stafel, wo wir von einem Senn begrüsst wurden – hier werden wohl bald auch Vierbeiner erwartet. Oberhalb bei Seeblen P.1679 kommen die zwei WW wieder zusammen. Achtung: ab hier kann der über den Ötzberg westlich ausholende WW nicht mehr begangen werden (wegen schlechtem Wegzustand durch Viehtrieb nicht mehr unterhalten). Die neue Wegführung führt nun ziemlich direkt und steil hoch zum Seeblengrat (+170 Hm über eine Strecke von 600 m). Oben bei P.1844 angekommen, wird man belohnt mit einer aussichtsreich stehenden Bankniederlassung (Panoramablick Glärnisch und Oberblegisee). An diesem Punkt vereinigt sich unser Weg mit dem vom Chnügrat herführenden Panoramaweg; waren wir bis hierher ziemlich einsam unterwegs, begegneten uns jetzt einige Wanderer, welche die Panoramatour ab Grotzenbühl-Chnügrat liefen. Aufgrund der beschriebenen neuen Wegführung unterquerten wir die auf 1891 m stehende Bergstation der Wintersportanlagen Seeblen, um auf der Südseite die interessante Tunnelanlage zu erreichen (Erlebnisgalerie, ausgestattet mit stark verwitterter Deckenmalerei und mit Fenstern und grossem Spiegel an der gegenüberliegenden Wand – wohl gedacht für überraschende Selbstporträts). Die Galerie ist zurzeit am Westende über eine Länge von zehn Metern eingestürzt und eingeschränkt begehbar. Kurz vor Erreichen des Berggasthauses Gumen ging der Blick hoch zu den Klettersteigen an den Eggstöcken und zum Gumengrat, der auch als Startrampe für Gleitschirmflieger dient. Auf der Terrasse des Berggasthauses hielt sich der Ansturm in Grenzen, so dass wir problemlos einen sonnenbeschirmten Platz fanden, um Zigerhöreli mit Apfelmus zu geniessen. Die Aussicht hier oben ist grossartig, nur der teilweise umwölkte Tödi zierte sich etwas. Überhaupt türmten sich an den südlich gelegenen Bergen langsam Gewitterwolken auf, die sich, wie angekündigt, am Abend entleeren sollten. Eile war also nicht angesagt, also mieden wir die Talfahrt mit der Gondelbahn. Auf dem Bergweg mit einem Abstieg nach Braunwald hinunter von etwas mehr als 500 Hm war wiederum wenig Verkehr. Er führte über die Alpen Eggböden und Oberstafel, bei P.1647 (Chüewald) die «Skipiste» überquerend durch eine Engstelle hinunter, Edelsteinspalte genannt. Nach dieser steilen Fluh war der Eggwald zu durchqueren, wo einige, vor allem für Familien mit Kindern, eingerichtete Anlagen «Willkommen beim Zwerg Bartli» für Ablenkung und Spannung sorgen. Dreihundert Meter westlich der Bergstation Grotzenbühl erreichten wir die Bergstrasse, auf welcher wir via Plätz Schindlerbergegg erreichten. Hier stehen auch die ersten Ferienhäuser von Braunwald, über Schwändibergstrasse und Grantenbodenstrasse bis zum Märchenhotel und bald schon war die Braunwaldbahn erreicht, welche uns nach kurzer Wartezeit und in nur 7 Minuten Fahrzeit elegant ins 600 m tiefer gelegene Linthal hinunterbrachte. Im rappelvollen Bahnersatzbus (Bauarbeiten SBB) gelangten wir schliesslich nach Hätzingen, von wo wir unser, bei der Talstation der Luftseilbahn Luchsingen-Brunnenberg, abgestelltes Auto erreichten – nach einem Spaziergang von 1 km.

Fazit:
Der erste Bergsommer-Wandertag in dieser Sommersaison – wunderbar und anregend auf mehr…

Wetterverhältnisse:
Hochsommerlich, Schönwetter-Bewölkung, kaum Wind, ca. 22 bis 27° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 27. Juni 2021
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12.7 km, Bergstation Luftseilbahn Luchsingen-Brunnenberg (1095 m) – Unterstafel (1120 m) – P.1234 – Alp Unterstafel (1287 m) – Rietlen P.1430 – Oberblegisee (1420 m) – P.1433 – Bächistübli (1410 m) – Bösbächi Mittler Stafel (1383 m) – Brücke Bösbächibach – P.1468 (Talstation Sessellift Bächital) – Alp Bächi Oberstafel – P.1629 (ab hier neue Wegführung) – Seeblen P.1679 – Seeblengrat (1844 m) – P.1869 – Tunnel – Berggasthaus Gumen (1900 m) – Eggböden, Oberstafel – P.1647 (Chüewald) – Edelsteinspalte – Plätz (1485 m) – P.1448 (Schindlerbergegg) – Schwändibergstrasse/Grantenbodenstrasse bis Märchenhotel – Dorfstrasse bis Bergstation Braunwaldbahn (1256 m)
Aufstieg: ca. 907 m
Abstieg: ca. -724 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 08:30 bis 15:00 Uhr

Emmental 4|4: Bikerunde Grosshorben (Schangnau – Schärligbad – Marbach)

Bei dieser hochsommerlichen Wetterlage wollten wir zum Abschluss unserer Emmental-Tage nochmals eine Abschiedsrunde fahren. Start um zehn Uhr, Aufstieg auf gut fahrbarer Strasse ab Ortsmitte Schangnau. Nach zwei Kehren hatten wir eine Höhe von ca. 1000 m.ü.M. erreicht. Hoch über dem Räbloch fuhren wir bis Unter-Schönenwald. Immer wieder durch kurze, schattenspendende Waldabschnitte, vorbei an schön gelegenen Bauernhöfen. Bei der Pfaffenmoosalp ein idyllisch gelegenes Moor, danach der leichte Aufstieg, dann in einem grossen Rechtsbogen die Abfahrt über Harzhütte bis zum Sorbach (mit ca. 800 m.ü.M. der tiefstgelegene Punkt unserer heutigen Tour). Jetzt folgte eine topografisch spannende Strecke über zwei Kehren nach Niederberg, danach ohne weitere Steigung über Unterweidli und Äschbach durch den Äschbachgraben. Bei Hinteräschbach nochmals zwei Kehren bis zu einer Art Übergang (bei Punkt 1159). Hier wurde der Blick frei zum Stockhorn und weiter nördlich zum 1.8 km entfernten Hof Grosshorben. Auf der Landeskarte ist eine Beiz eingezeichnet, aktuell können gekühlte Getränke und Glacen gekauft werden – danke für diesen tollen Service der Grosshorben-Bauern. Eiskafi und Erdbeercornet – herrlich bei dieser Hitze! Direkt hinter dem Hof wurde der Alpweg zum Wanderweg – für uns Biker ziemlich ruppig. Ab Brunnebode (Punkt 1243, höchstgelegen Punkt heute) hatten wir Bedenken, den Weiterweg zu schaffen. Bis zur Balmegg resp. zum Hof Oberbalmegg glich die Strecke eher einem (steilen) Singletrail – schliesslich schafften wir es ohne grössere Schwierigkeiten – und ohne zu schieben. Kurz vor Oberbalmegg dann eine aussichtsreiche Bankniederlassung – Genuss pur mit Blick zur Marbachegg und zum Schibegütsch. Ab Oberbalmegg folgte eine teilweise sehr steile, aber geteerte Strasse über Oberengi, Niederengi, schliesslich dem Churzbach entlang bis Schärligbad. Jetzt hatten wir die anspruchsvollsten Abschnitte hinter uns, und es folgte eine allerdings liebliche Landstrassenstrecke hinunter nach Marbach. Dort genossen wir ein leichte Zwischenverpflegung, direkt bei der Talstation der Gondelbahn zur Marbachegg. Die vier folgenden Kilometer bis Schangnau waren dann fröhliches Ausrollen…

Fazit:
Schon länger bestand unser Wunsch, wieder einmal das obere Emmental zu besuchen – vier Tage mit dem e-Bike. Am ersten (Anreise-)Tag ein kurzer Ausritt zu einem lohnenden Bergbeizli…

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, Wind aus NO (bis 15 km/h), ca. 31° C

Ausrüstung:
Bikeausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 16. Juni 2021
Schwierigkeit: WS (Gut fahrbar)
Strecke: 31.5 km, Schangnau (930 m) – Vorder Scheidbach (1031 m) – Unter Schönenwald (1054 m) – Ausser Schönenwald – Pfaffenmoos (966 m) – Brunnenboden  (998 m) – Weiermöösli (953 M) – Harzhütte – Sorbach – Niederberg P.910 – Unter Weidli P.987 – Aeschbach (1058 m) – P.1159 – Grosshorben (1219 m) – Brunnebode (1243 m) – Oberbalmegg – Ober Engi (1065 m) – Unter Engi – Kurzenbach – Schärligbad (822 m) – Marbach (886 m) – Wald (967 m) – Schangnau
Aufstieg: ca. 880 m
Abstieg: ca. -870 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr

Emmental 3|4: Bikerunde Schangnau – Drüschhubel – Eriz – Schallenberg

Wiedersehen mit unseren langjährigen Freunden Ursle und Hitsch aus Bäup – Freude herrscht. Um zehn Uhr trafen wir uns zur geplanten, nicht ganz anspruchslosen Runde. Gleich zu Beginn ein kurzer Singletrail hinunter zur Talmühle und zur Holzbrücke über die Emme. Jetzt wurde es weniger ruppig, dafür um so steiler. Auf der geteerten Strasse waren bis Obere Gemmi über eine Strecke von 1.8 km immerhin 250 Hm zu bewältigen. Angekommen, wähnten wir uns am Fuss des mächtigen Hohgant. Die Fahrt – mittlerweile auf Naturstrasse, führte über das Rotmoos – schöner wäre kitschig… Bei Punkt 1198, dem höchstgelegenen Punkt des Tages (Feuerstelle Unterschwand), dann eine erste Rast. Die Ausblicke gingen zur faszinierenden Sichle, diesem unwegsamen Übergang ins Justistal, zu den Sibe Hängste und zum Grüenebergpass, dem Übergang nach Habkern. Nach der Pause folgte die Abfahrt über Drüschhubel hinunter nach Innereriz. Hier befindet sich ein kleines Sportzentrum (Schneeschuhe, Wandern, Biken) und einige Ferienhäuschen – und das Restaurant Säge, heute Ruhetag). Jetzt folgten wir der Fahrstrasse, ab Beiel dann der Zulg entlang bis Mühlematt. Dann hoch nach Linden, und ab dort auf der Hauptstrasse über Eriz Linden, Losenegg, hinunter nach Brucheren. Die zum Schallenberg führende Strasse überquerten wir, um attraktiv über Schwand, Schwandhöhe, Ättenbüelmoos Kreuzweg zu erreichen. Auffallend: alle auf der Strecke bislang stehenden Beizen hatten heute Ruhetag – soll einer das verstehen… Jetzt wieder auf der Passstrasse zum Schallenberg, und vorerst ohne Auf und Ab nach Süderen, wo wir im Gasthof Bären endlich einkehren konnten – gerade zur richtigen Mittagszeit. Danach folgte der schweisstreibende Aufstieg (+270 Hm) über vier Kehren hoch auf den Schallenberg. Unterwegs genossen wir die Aussicht, vor allem zum Stöggu. Auf dem lärmigen Pass mochten wir nicht (schon wieder) einkehren. Jetzt folgte die rasende Abfahrt hinunter zum Räbeli (nahe Räbloch), über die Emme, dann 80 Hm unspektakulär hoch nach Schangnau. Im Löie gabs dann den verdienten Schlusstrunk.

Fazit:
Endlich wieder einmal unterwegs mit Ursle und Hitsch – schön war es, euch beide wieder zu sehen! Danke, bis bald wieder einmal, und bliibed xund!

Wetterverhältnisse:
Fast (Hoch-)Sommerwetter, Wind aus NO (bis 25 km/h), ca. 27° C

Ausrüstung:
Bikeausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 15. Juni 2021
Schwierigkeit: L (Leicht fahrbar)
Strecke: 35.8 km, Schangnau 930 m), kurz unterhalb des Dorfzentrums Abzweigung «Talmühle» – Holzbrücke über die Emme – Obere Gemmi (1108 m) – Scheidzaunbödeli (1164 m) – Rotmoos (1188 m) – P.1198 (Feuerstelle Unterschwand) – Drüschhubel (1153 m) – Unterschwand (1106 m) – Innereriz (1041 m) – Beiel (1005 m) – entlang der Zulg bis Mühlematt (957 m) – Eriz Linden – Losenegg (1024 m) – Brucheren (P.917) – Schwand (919 m) – Kreuzweg (921 m) – Süderemoos – Süderen (905 m) – Oberei (908 m) – Waldmatt (935 m) – Schallenberg, 4 Kehren bis zum Pass (1168 m) – Abfahrt P.996 (Verzweigung Eggiwil) – Unterknubelhütte (979 m) – Vordersteinmöösli (959 m) – Räbeli, Brücke über die Emme (840 m) – Schangnau
Aufstieg: ca. 920 m
Abstieg: ca. -900 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr

Emmental 2|4: Bike-Umrundung Schrattenfluh

Dass wir im wunderschönen Gasthaus zum Löwen in Schangnau drei Übernachtungen geniessen durften, war ein absoluter Glücksfall. Hier wird typisch emmentalische Gastfreundschaft geboten, ohne unnötigen Luxus, dafür mit grundehrlicher Authentizität. So viel Lob muss sein!

Nun zur Tour von heute: die Umrundung der Schrattenfluh – eine unschwierige Biketour, die niemanden überfordert und ohne Singletrails auskommt. Nach dem Löie-z’Morge holten wir unsere e-Bikes aus dem ehemaligen Pferdestall – voll die Batterien. Um zehn Uhr und bei deutlich über zwanzig Grad rollten wir los. Kurz und wenig anstrengend der Aufstieg bis Wald, wo die Kantonsgrenze BE/LU überfahren wurde. Im angenehmen Fahrtwind erreichten wir Marbach LU und nach 9.3 km Wiggen. Jetzt der kurze Aufstieg nach Äschlismatt, das schöne Dorf durchquerend, meist auf gut angelegten Velofahrwegen entlang der Hauptstrasse. Eingang des sechs km weiter liegenden Schüpfheim änderten wir die Richtung, über die Waldemme nach Süden. Nach wenigen Metern, beim Badhus, mündet die Wissemme in die Waldemme. War bis zur Brücke bei P.780 flaches Rollen angesagt, änderte nun die Topologie: in der engen und ansteigenden Lammschlucht stand uns kein Veloweg mehr zur Verfügung; zum Glück war heute verkehrsarmer Montag. Bei Hinder Lamm weitete sich die Landschaft wieder, zur Linken die zackige Schwändiflue und die eindrücklichen Gipfel Fürstein, Schafmatt und Schimberig. Im hübschen Zentrum von Flühli – kurz vor zwölf Uhr – stand uns eine Bäckerei im Weg: Café to go und etwas Süsses – so viel musste sein. Auf der Weiterfahrt in Richtung Sörenberg merkten wir schon, dass hier der Tourismus eine wichtige Rolle spielt. Schliesslich trohnt über dem bekannten Ort auch eine Grösse namens Brienzer Rothorn. Kurz vor Sörenberg, auf der Südelhöhe angelangt, bogen wir in Richtung Salwideli. Die Strecke entlang der Südseite der Schratteflue (mit den Hauptgipfeln Hächle und Hengst) beeindruckt mit ihrer weiten Karstlandschaft. Nach einem kurzen Abstecher hoch zum Berggasthaus Salwideli genossen wir den Blick zum Brienzergrat und dem abschliessenden Tannhorn. Wanderer können direkt absteigen nach Wagliseiboden, der WW ist richtigerweise für Biker gesperrt. Nach kurzer Rückfahrt erreichten wir die Feriensiedlung auch so. Ab Wagliseiboden (1317 m) änderte die Unterlage, Naturstrasse statt Asphalt. Vorsichtig abfahrend erreichten wir rasch den Hof Schneebergli; jetzt folgten zwei Spitzkehren zum Bärselbach hinunter, eine sehr reizvolle und abgelegene Gegend. Ab einer nunmehr ruppiger Alpstrasse umrundeten wir den Hoger namens Chüblisbüel, bei Chüblisbüelbode vorbei nach Vorder Schönisei (wo sich an reizvoller Lage ein hübsche SB-Beiz befand). Wenig weiter unten bei Küblisbühl die Brücke über die noch junge Emme. Hier überrollten wir wiederum die Kantonsgrenze LU/BE. Hoch über uns der Schibegütsch. Jetzt folgte ein enger, schluchtartiger Abschnitt, wo auch der Skulpturenweg Kemmeriboden angelegt ist. Im bald folgenden Kemmeribodenbad, dem schmucken und auch ziemlich touristischen Hotelkomplex, planten wir eine Einkehr. In der reich dekorierten Gartenwirtschaft war heute Ruhetag; immerhin durften wir uns im Lädeli mit Räbloch-Bier versorgen – die weltweit bekannten und kultigen Meränggen (übrigens original nur von der Bäckerei Stein, Familie Riedwyl) sparten wir uns weiter auf. Auch nicht schade… Nach dem Schlussspurt, 8 km bis Schangnau, vorbei am Heimetli von Kugelblitz (gemeint ist natürlich Beat Fööz), schlossen wir diese wunderschöne Umrundung mit der Ankunft in Schangnau. Der Dusche und der Siesta folgte eines dieser ewig-leckeren Gerichte aus einheimischer Küche: Emmentaler Lammvoressen mit Currysauce, Gemüse und Nüdeli – einfach formidabel, die Küche im Löie!

Fazit:
Eine Bike-Runde vom Feinsten…

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, Wind aus NO (bis 20 km/h), ca. 26° C

Ausrüstung:
Bikeausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 14. Juni 2021
Schwierigkeit: WS (Gut fahrbar)
Strecke: 53.3 km, Schangnau (930 m) – Marbach LU (870 m) – Wiggen (788 m) – Escholzmatt (853 m) – Schüpfheim, Brücke über die Waldemme (729 m) – Brücke bei P.780 – Lammschlucht – Hinder Lamm (833 m) – Flühli LU (883 m) – Hirseggbrücke (958 m) – Südelhöhe (1110 m) – Südelmoos (P.1195) – Südelgraben – P.1309 (Verzweigung) – Berggasthaus Salwideli (1351 m) – Rückfahrt zu P.1309 – Wagliseiboden (1317 m) – Schneeberg (1277 m) – Schneebergli (1218 m) – Brücke über den Bärselbach – Chüblisbüelbode (1184 m) – Vorder Schönisei – Küblisbühl (Brücke über die Emme) – P.1166 Kemmeribodenbad (975 m) – Bumbach (930 m) – Waldegg (962 m) – Schangnau
Aufstieg: ca. 1000 m
Abstieg: ca. -1000 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr

Emmental 1|4: Einfahr-Bikerunde ab Trubschachen zur Geisshaldenegg/Rämisgummen

Auf der Anfahrt nach Schangnau blieben wir bei Wiggen auf der Hauptstrasse nach Trubschachen, um dort beim Bahnhof zu parkieren. Optional wäre ein Besuch bei Kambly möglich, wir hatten heute aber Besseres vor. Über die schöne Holzbrücke über die Ilfis bogen wir in den Chrümpelgrabe ein. Das schmale, geteerte Strässchen führte in den angenehm schattigen Graben des Chrümpelgrabenbachs. Bei wenig Verkehr, trotz Sonntag, stiegen wir bis zu Punkt 883, um dann den schattenspendenden Wald über zwei Kehren zu verlassen. Vorbei an schönen Höfen erreichten wir nach ca. 6.3 km Hülli, Krimishalde. Hier öffnete sich der Blick nach Süden, zu Schibengütsch und Hohgant, beide teilweise in wenig bedrohliche Wolken gehüllt. Nun galt es bei unmissverständlicher Wegweisung (siehe Bild) in Richtung Tagesziel zu halten. Vorbei am Hof Käsern erreichten nach 7.5 km bei Vorderrämisgummen den höchsten Punkt unsere Fahrt. Hier könnte man auch den ca. 400 m weiter südlich stehenden und 40 m höheren Rämisgummenhoger erreichen. Das war nicht unsere Absicht, und schliesslich wollten wir auf dem Wanderweg nicht stören. Also machten wir notgedrungen (hihihi…) die kurze Abfahrt zur Geisshalden hinunter, wo das Bergrestaurant Erika wartete. Erstaunlicherweise kein Ansturm heute, also fanden wir problemlos Platz unter einem Sonnenschirm. Hier liessen wir es uns gutgehen (nein, die Merängge musste warten…). Von diesem schönen Platz fällt es schwer, wieder aufzubrechen – aber uns winkte die Abfahrt. Nach dem kurzen Aufstieg zu P.1156 folgte die Abfahrt bis Hülli (Naturstrasse bis Hof Käsern). Überall wurde gheuet, was das Zeug hält – für die allergiegeplagte Doris eine Plage. Bei Hülli fuhren wir weiter nach W, vorbei an Hinterblapbach und Blapbach (einem grosser Gasthof an prominenter Aussichtslage), mit wenigen Metern Höhendifferenz – richtig genussvoll! Jetzt wurde die Fahrt rassiger, beim Hof Oberhegen verpassten wir beinahe die Richtungsänderung. Nach einem Notbremsmanöver korrigierten wir und gelangten, die Höhe haltend, nach Hüpfenboden, wo es galt nach rechts abzubiegen (Richtung Truebschachen). Über zwei schöne Kehren gelangten wir nach Vorder Schwendestalden, zur rechten der Teufebachgrabe. Eindrücklich, alle paar hundert Meter einen dieser wunderschönen Emmentalerhöfe zu passieren. Über weitere drei Kehren und auf einer Höhe von ca. 700 m.ü.M. erreichten wir bei Hinter-Wingey das Tal der Ilfis. Vorbei an schönen Heimetli (und ebensolchen Spychern) schloss sich die heutige Runde mit der Fahrt über die Holzbrücke. Jajaaaaa – s’Ämmitau isch eifach schööööön!

Fazit:
Schon länger bestand unser Wunsch, wieder einmal das obere Emmental zu besuchen – vier Tage mit dem e-Bike. Am ersten (Anreise-)Tag ein kurzer Ausritt zu einem lohnenden Bergbeizli… Vielleicht noch eine Bemerkung: Biken ist wirklich fast so lustig wie Wandern, nur hat man bedeutend weniger Zeit für den Genuss der wunderbaren Aussicht. Gut, notfalls würde man im weichen Heu landen…

Wetterverhältnisse:
Bestes Sommerwetter, Wind aus NO (bis 25 km/h), ca. 25° C

Ausrüstung:
Bikeausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 13. Juni 2021
Schwierigkeit: L (Leicht fahrbar)
Strecke: 22.5 km, Truebschachen Bahnhof (731 m) – Holzbrücke über die Ilfis – Chrümpelgrabe – Unterkrümpelhütte (940 m) – Krümpelhüttenmösli (1075 m) – Hülli, Krimishalde (1136 m) – Käsern – Vorderrämisgummen (P.1156) – Geisshalden, Bergrestaurant Erika (1217 m) – Abfahrt bis Krimishalde analog Bergfahrt – Hinterblapbach (1145 m) – P.1109 – Blapbach (1100 m) – P.1075 – Ober Hegen (1009 m) – Hüpfenboden (1016 m) – Straubern (955 m) – P.871 (Vorder Schwendestalden) – P.843 (Schwendestaldenboden) – Ober Wingey – Wingeybergli (773 m) – Hinter-Wingey – Tiefenbach (725 m) – Ortbach (725 m) – Unter Blapbach – Grabenmatt (725 m) – Holzbrücke über die Ilfis – Truebschachen
Aufstieg: ca. 700 m
Abstieg: ca. -700 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 35 Min.
Tageszeit: 13:20 bis 16:00 Uhr

Lauihöchi – Bigligerhöchi – Stockberg SZ

Von unserem Wohnsitz aus blicken wir dauernd zu diesen schönen Alpweiden (Luftlinie 12 km), dahinter Gipfel, die wir auch schon bestiegen haben: Chöpfenberg, Bockmattlistock. Eine der Alpwiesen trägt den von Bekannten geprägten Namen Schildchrötliwiese… Diese unbekannte Gegend wollten wir mal erwandern. Nach kurzer Anfahrt bis Schübelbach fuhren wir auf der schmalen Eisenburgstrasse hoch bis zur markanten Haarnadelkurve bei P.702, ab dort zum 50 m höher liegenden Weiler Mettlen, resp. zum P.751, wo wir am Waldrand gut parkieren konnten. Eigentlich ginge es ab hier direkt und sehr steil hoch zum Stockberg. Wir entschieden uns aber die Runde im Gegenuhrzeigersinn zu machen. Also liefen wir auf der Strasse bis zum P.702 zurück, dann weiter nach S bis P.728 (Langweid). Immer auf der geteerten Strasse bleibend, änderte die Richtung oberhalb der Höfe Argeli nach O. Der Blick ins Wägital entschwand uns langsam, und wir liefen mässig aufsteigend in Richtung Gebiet Schwändelen. Bei P.828 eine Verzweigung: rechts ginge es zum Restaurant Kapelle Schwendenen, wir hielten links (Wanderwegweiser Lauihöchi 2 Std. 25 Min.). Wieder einmal fielen uns die unterschiedlichen Schreibweisen auf: Schwendenen, Schwändelen. Noch immer liefen wir auf geteerter Unterlage, nicht gerade das gelbe vom Ei, aber moderat ansteigend noch einigermassen bequem. Immer wieder mal machte die Strasse eine Kurve und führte abwechslungsreich über einen Bach. Vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben endete die Unterlage beim Hof Billmeschwändi (986 m) endlich auf Naturbelag. Hier auch eine erste Begegnung mit einem sympathischen eBiker, welcher über die Rossweidhöchi ins Niederurnertäli und weiter nach Ziegelbrücke «fahren» wollte – Respekt! Nach einem ziemlich langen Schwatz meckerten uns schöne (weissen) Geissen an, die gestreichelt und fotografiert werden wollten. Nach dem Lauilochbach folgte eine Waldstrecke (Oberer Schwendiwald), und schon bald erreichten wir die Alp Gelbberg – auch hier noch kein Alpleben. Einige hundert Meter weiter verliessen wir die in einem Bogen zur Rossweid führende Alpstrasse nach links (Wanderwegweiser Lauihöchi 35 Min.). Weglos und ziemlich direkt der Aufstieg über noch nicht bestossene Alpweiden, markiert mit rotweissen Pfosten. Nach einer halben Stunde war der höchste Punkt des Tages, die Lauihöchi, erreicht. Im Osten der Ausblick zu Hirzli und Planggenstock, beide schneefrei. Und der Tiefblick in die tausend Meter tiefer liegende Linthebene. Die Bise hielt uns von einer Gipfelrast ab; diese verlegten wir fünfzig Meter tiefer, wo sich die schön gelegene Alphütte Laui mit Tisch, Bänken und schattenspendendem Vordach geradezu anbot. Nach einigen Minuten die Begegnung (mit Schwatz selbstverständlich) mit einem ebenfalls nicht mehr ganz jungen Wanderer, welcher von Reichenburg aufgestiegen war (1000 Aufstiegsmeter!). Nach dem Abschied zogen wir weiter, nun immer in Richtung WNW. Gut ausgeschildert folgten wir einem mehr oder weniger ausgeprägten Grat, meist auf dem höchsten Punkt verlaufend. Definitiv kein einfaches Gehgelände mehr – jedenfalls nicht kinderwagentauglich. Mal 50 m rauf mal so viel wieder runter. Und immer die schöne Aussicht – sogar unser Wohnsitz war von blossem Auge auszumachen. Die Bigligerhöchi überschritten wir fast ohne sie zu beachten. Den Übergang Ruobengschwand mit den Alpgebäuden war markanter; irgendwo hier müsste doch die Schildchrötliwiese liegen… Jetzt wieder 40 Hm hinauf, dann wieder runter. Unterwegs einige nicht ganz triviale Passagen über bewurzelte Steilstufen, wo der Einsatz der Hände nötig war. Bald war das wunderschön gelegene Alpgebäude Genossame Holeneich erreicht, von wo es nur ein paar Meter sind bis zum aussichtsreichen Stockberg. Hier steht auch eine Bankniederlassung, daneben ein Fahnenmast, und ein Gipfelbuch sowie eine Grillstelle hat es auch. Hier machten wir nochmals Pause und sahen nach, ob zuhause alles in Ordnung ist. Jetzt folgte der happigste Abschnitt des Tages: 470 Hm steiler Abstieg durch den Stockbergwald hinunter, unterbrochen von der steilen Weidelichtung bei Chäseren. Die vielen Holztreppen haben wir nicht gezählt, aber wir waren doch erleichtert, endlich den Startpunkt unserer Tour zu erreichen.

Fazit:
Wer sagt denn, dass Tourenziele immer bekannte Gipfel sein müssen?! Wir haben eine ausserordentlich schöne Gegend kennen gelernt!

Wetterverhältnisse:
Viel Sonne, Schönwetter-Bewölkung, leichte Bise, ca. 13 bis 16° C

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 1. Juni 2021
Schwierigkeit: T2 (Stellen T3)
Strecke: 14.8 km, Mettlen P.751 – Eisenburgstrasse P.702 – P.728 (Langweid) – P.770 – P.821 (Siebnerschwendi) – P.828 (Schwändelen) – Vorderloch (873 m) – Schwändeli (926 m) – Billmeschwändi (986 m) – Lauilochbach P.1058 – Alp Gelbberg – Alp Bergegg (1265 m, Abzweiger WW Richtung Lauihöchi – Lauihöchi (1455 m) – Alphütte Laui (1405 m) – P.1383 – Bigligerhöchi (1406 m) – Trosenwald P.1230 – P.1205 (oberhalb Ruobengschwand) – P.1235 – P.1178 – P.1183 – Alp Stockberg Genossame Holeneich – Stockberg (1217 m) – Chäseren (1032 m) – Mettlen P.751
Aufstieg: ca. 882 m
Abstieg: ca. -863 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 45 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 16:30 Uhr