Archiv der Kategorie: Nord-/Ostschweiz

Tanzbodenalp (1443 m) – Frühlingswanderung am Neujahrstag

Erst einmal allen Besuchern unserer Website „e güets Nöis!“, verbunden mit der Hoffnung, dass es besser wird…

Der Winter hatte vor ein paar Tagen ein kurzes Gastspiel, die zehn Zentimeter Weiss leider längst weggeschmolzen. Frühlingshafte Verhältnisse also auf dem auch heute vielbegangenen Weg hoch zur Tanzbodenalp. Diese Halbtagestour lohnt sich immer, vor allem nach einem exzellenten Silvesterabend, den wir mit Susanne und Richi erlebten. Unter dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“ schlossen sich unsere langjährigen Wanderfreunde spontan an. Zur Belohnung dann natürlich der Besuch in der gemütlichen Alpwirtschaft, welche seit kurzem von einem neuen Team, Stöff und Michaela, geführt wird.

Nach der kurzen Anfahrt über Gommiswald und Rieden starteten wir ab Parkplatz Bachmannsberg/Müselen. Für den Aufstieg wählten wir, wie fast immer, den steilen Direktaufstieg über den Hang hoch bis zur (geöffneten) Stockhütte (Skiclub Rieden). Ziemlich schweisstreibend! Weiter auf der Normalroute hoch zur Chüebodenegg. Ab dem Verzweiger dann in einer halben Runde entlang dem nicht sehr ausgeprägten Grat und vorbei an einigen Donnerlöchern hoch zur fünfzig Meter höherliegenden Tanzbodenalp. Unterwegs wurde die Sicht frei zum Säntis und zu den aufgereihten Churfirsten – wunderschön! Nach dem Genuss der Aussicht zum Alpstein und ins Toggenburg hinunter rein in die, wie erwartet, gut besetzte Stube. Nach der leckeren Mittagsverpflegung folgte der Bussgang hoch zum Gipfelkreuz und zur schön gelegenen und neu renovierten Tanzbodenhütte des SAC-Sektion Pfannenstiel. Der Abstieg dann auf der bekannten Aufstiegsroute, immer voll an der Sonne. Unterhalb Stock entschieden wir den kurzen Umweg über den obersten Parkplatz (P.1126) und auf der Fahrstrasse zum Cholwald zu laufen. So umgingen wir drohenden Rutschpartien im steilen Hang und genossen erst noch die Nachmittagssonne.

Fazit:
Eine gemütliche Kurzwanderung, ideal, um die Folgen der Schlemmereien etwas zu „verarbeiten“…

Wetterverhältnisse:
Schneefrei, frühlingshaft, sonnig, gute Fernsicht, wenig Wind aus SO, Temperatur bei ca. 12° (gefühlt sommerliche 20°)

Ausrüstung:
Normalwanderausrüstung Parameter:
Tour-Datum: 01.01.2023
Schwierigkeit: T1-T2
Strecke: 8 km, Aufstieg ab Parkplatz Bachmannsberg/Müselen oberhalb Rieden SG ( 959 m) – P.1086 – Stockhütte (P.1188) – Chüebodenegg (1402 m) – Tanzboden (1443 m) – Abstieg ungefähr wie Aufstieg, ab Stock über P.1126 (oberster Parkplatz) – P.1086 – Cholwald (P.1013) – Müslenen
Aufstieg: ca. 490 m
Abstieg: ca. -490 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 11:35 bis 15:50 Uhr

Am Fuss des Alpsteins: Schwägalp – Lehmen – Leuenfall – Weissbad

Wer heute Sonn(en)tag die Sonne sehen wollte, musste sich über der Nebelgrenze von ca. 1000 m.ü.M. bewegen. Das fiel uns leicht, der Alpstein liegt ja in der Nachbarschaft. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichten wir Urnäsch, wo wir zusammen mit einer Menge Wanderlustiger das Postauto zur Schwägalp bestiegen. Ausserhalb des Dorfes bereits an der Sonne, genossen wir die zwanzigminütige Fahrt. Auf der Schwägalp dünnte sich die Schar Wanderwilliger aus, nur einzelne wählten die Strecke über Siebenhütten zur Chammhalden-hütte des SAC Säntis, welche auf Siebenhütten grossspurig als «offen» angekündigt war – dort angekommen: keine Fahne, alles dicht. Machte uns nichts aus, wir wanderten weiter über die Potersalp. Von hier ging der (zugegebenermassen etwas eifersüchtige) Blick zum besonnten Kronberggipfel. Nebenbei: unsere Wanderung hätten wir auch dort starten können, aber dem zu erwartenden Volksauflauf dort oben zogen wir die schattenhalb verlaufende Strecke entlang der Nordwand des Alpsteins vor. Der tiefen Temperatur trotzten wir mit entsprechend höheren Schrittkadenz. Bei Dreihütten (es stehen mehr als drei Hütten dort…) hielten wir die Höhe, um in Richtung Schwizerälpli zu wandern, noch immer auf gutem Alpweg. Bei P.1394 vorbei an der Verzweigung, wbw-markiert ginge es über die Nasenlöcherroute zum Öhrlikopf (T5) und weiter zum Säntis. Unterhalb der Felswände tummelten sich Gämsen, an den Altenalptürm resp. auf dem Altenalpsattel turnten Bergwanderer. Wir blieben auf dem Alpweg, um wenig später die Alpgebäude Grossberndli zu erreichen; hier irrten wir und überquerten die Alpstrasse, liefen auf einer ostwärts verlaufenden, holprigen Spur hinunter zum Berndlibach, den wir über ein Brücklein querten. Ein Blick auf die Karte zeigte uns, dass viele Wege nach Lehmen führten. Nach wenigen Metern Aufstieg erreichten wir beim Wegpunkt 1163 eine Alpstrasse, welche uns zur Vordere Leu führte. Im darauffolgenden Kohlhüttenwald erreichten uns die ersten Sonnenstrahlen – was für eine Wohltat. Den zur Linken liegenden Leuenfall konnten wir aufgrund der Steilheit des Geländes nur vermuten. Viel wichtiger war uns vorerst, dass wir nach wenigen Minuten das Waldgasthaus Lehmen erreichten. Nach mittlerweile zweieinhalb Stunden (kurz vor ein Uhr) betraten wir die gemütliche Gaststube. Am Tisch an der Sonne liessen wir es uns während mehr als einer Stunde gut gehen; Chäshörnli mit Südwoscht schmeckten ausgezeichnet, ein Quöllfrisch dazu ebenso – wunderbar gastfreundlich die Bedienung, sehr zu empfehlen! Kurz nach zwei Uhr der Aufbruch, in Richtung Leuenfall – der Besuch dieses Kraftorts war Pflicht. Knapp zehn Minuten bis zum P.926, von wo der Wasserfall schon zu hören und zu sehen war. Einige Meter Aufstieg über bewurzelte Felsstufen, und schon standen wir vor der Stelle, wo der Berndlibach von einem 34 m höher liegenden Felsband herunter donnert – unerwartet eindrücklich. Zurück bei der Verzweigung liefen wir über die Brücke über den Weissbach, dann folgte ein ziemlich steiler Aufstieg, vorbei an einigen Bildstöckli. Östlich der nahe gelegenen Ahornkapelle stiegen wir weiter auf, um unterhalb Unteres Sönderli den Sönderlibach zu überqueren – eine wilde Gegend! Der Weg durch den Helchenwald führte über Lichtungen (Untere Helchen, Unterer Orlehand, Untere Gächten). Sonnenhalb wird dieser Abschnitt genannt – zu Recht, heute halt nur für kurze Zeit: während uns der tolle Ausblick (Ebenalp, Hoher Kasten, Kamor) noch betörte, trieb eine vom Ostwind angetriebene Nebelschwade ins Tälchen des Weissbachs. Fertig Sonnenhalb für heute: ab jetzt boten sich uns stimmungsvolle Nebelbilder. Zwischendurch hellte es für ein paar Sekunden auf, so dass wir die nach Gächten unterhalb stehende Sonnenhalbkapelle zu Gesicht bekamen. Hier könnte man links der geteerten Alpstrasse über einen wenige Meter höher gelegenen WW laufen; wenig reizvoll bei dieser Sicht. Vorbei an Hofstatt/Hinteres Loch erreichten wir Rechböhl bei P.891; ab hier führt ein WW steil und über einige hohe Tritte (80 Hm) ins im Nebel auftauchende Weissbad hinunter. Die halbe Stunde Wartezeit auf den Zug verbrachten wir im geheizten Warteraum, und kurz vor Sonnenuntergang(!) bestiegen wir das rote Zügli der Appenzeller Bahnen, um den Startpunkt Urnäsch bequem zu erreichen.

Fazit:
Eine in der ersten Streckenhälfte im Schatten des Alpsteins verlaufende Wanderung über Alpwege, ab Lehmen spendete die Sonne Wärme, auf dem Weg nach Weissbad (Sonnenhalb!) wieder im Nebel – schön wars allenthalben…

Wetterverhältnisse:
Schatten, Sonne, Nebel (was ein schöner November-Herbst zu bieten hat), Temperaturen im Bereich 2 bis 9°, Wind aus SO bis 20 km/Std.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 13. November 2022

Schwierigkeit: T2
Strecke: 16 km: Schwägalp (1353 m) – Zweigemmer (1325 m) – Siebenhütten (1319 m) – Chammhaldenhütte (1396 m) – Luser (1378 m) – Dreihütten (1341 m) – Schwizerälpli (1394 m) – Grossberndli (1200 m) – Brücklein über den Berndlibach – P.1163 – Vorder Leu – Lehmen (967 m) – P.926 – Leuenfall – P.921 Brücke über den Weissbach – P.1018 – Unteres Sönderli (P.1024) – Untere Helchen (1095 m) – P.1015 – Untere Gächten – Gächten – P.916 (Sonnenhalbkapelle) – Hofstatt/Hinteres Loch P.910 – Rechböhl P.891 – Weissbad Bahnhof (815 m)
Aufstieg: ca. 478 m
Abstieg: ca. -1015 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:15 bis 16:25 Uhr

Bikerunde Zürioberland-Obersee

Nach der viertägigen Gourmetreise im Jura war heute Bewegung angesagt. Also auf zur in dieser Saison voraussichtlich letzten Biketour mit den Senioren der Velogruppe Wald/Rüti – heute unter Führung von Margreth. Nach dem Aufwärmsprint von Rüti nach Wald treffe ich minutengenau ein beim Bahnhof – ungefähr zwanzig BikerInnen warten schon. Nach der Ortsdurchfahrt folgte unverzüglich der Anstieg über Hüebli und Oberholz zum heute höchsten Punkt Chrinnen (ca. 320 Hm ab Wald). Bei der Zürcher Höhenklinik war der Fotohalt Pflicht. Das prächtige Panorama reichte vom Mürtschenstock bis zum Pilatus, und weiter… Nach dem kurzen Aufstieg bis Chrinnen folgte die etwas anspruchsvollere Abfahrt vorbei am Bannholz und dem schönen Weiler Gibel nach Egligen hinunter. Nach der kurzen Fahrt nach Goldingen bogen wir im Unterdorf ab in Richtung Hinterbergen – zur Rechten das kleine Riet am Hurtingerbächli. Dann folgte die Abfahrt über Echeltschwil nach Bürg, und von dort über Fätzikon nach Eschenbach hinunter. Im Dorfzentrum vorbei an der Pfarrkirche in Richtung A15 und kurz davor links haltend vorbei an der ARA. Ein paar Höhenmeter Anstieg hinauf zum östlichen Rand des Bannwalds, wo oberhalb Schmerikon der Ausblick auf den Obersee und darüber hinweg zu den Glarnern zu einem weiteren Fotohalt lockte. Nach der Ortsdurchfahrt am Obersee angelangt, folgte die ca. 8 km lange Flachfahrt dem Ufer entlang – wunderschöne Stimmungen unterwegs – und nicht wenig Langsamverkehr auf dem gut ausgebauten Uferweg. Bei den Sportanlagen Grünfeld in Jona angekommen, führte die Fahrt zum Bächlihof – ein kleines Disneyland, zum Imperium der Jucker Farm gehörend (Selbstbedienung, saftige Preise). An einem an der Sonne stehenden Tisch genossen wir Kafi und so weiter… Nach dieser Stärkung folgte die Fahrt auf Schleichwegen durch das Zentrum von Jona (ein wahrer Asphaltdschungel). Am nördlichen Stadtrand konnten wir das ruhige Naherholungsgebiet Grunau und Moosriet durchfahren, um schliesslich die A15 zu überqueren. Nun folgte die Fahrt der Jona entlang bis Rüti, wo sich einige von der Walder-Gruppe verabschiedeten.

Fazit: Eine kameradschaftlich und landschaftlich wiederum schöne Senioren-Biketour war das, sehr aussichts- und abwechslungsreich in die Hügel des Zürioberlands und an den Obersee. Und über die sportliche Leistung mit beinahe 800 Hm über 44 km herrschte Zufriedenheit. Dem Team der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti einmal mehr ein herzliches Dankeschön für die super Organisation.

Wetterverhältnisse:
Prächtiges Herbstwetter, wolkenlos, sonnig, beste Fernsicht, Bise bis 30 km/Std. Temperatur 16°, Wind 2 km/h O

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 27. Oktober 2022
Schwierigkeit: Wenig schwierig, gut fahrbar
Strecke: 44.1 km: Rüti ZH (478 m) – Grundtal (556 m) – Wald Bahnhof (616 m) – Hüebli (781 m) – Brücke über den Schmittenbach (830 m) – Oberholz (853 m) – Hittenberg (841 m) – P.873 – Faltigberg (898 m) – Chrinnen (934 m) – Tann (923 m) – Gibel (832 m) – Egligen (737 m) – Goldingen (Unterdorf 683 m) – Hinterbergen (669 m) – Echeltschwil (608 m) – Bürg (546 m) – Delgg (578 m) – Fätzikon (598 m) – Eschenbach (478 m) – P.468 (ARA Gublen) – P.498 (Bürgital) – Schmerikon (408 m) – Bollingen – Wurmsbach – Jona Bächlihof (411 m) – Jona Blumenau – Jona Zentrum (420 m) – Grunau – Moosriet – Brücke A15 (460 m) – ARA Rüti – Bandwies, der Jona entlang – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 778 m
Abstieg: ca. -781 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 55 Min.
Tageszeit: 13:10 (ab Treffpunkt Wald 13:30 Uhr) bis 17:05 Uhr

Vom Necker an die Thur

Wer vom Neckertal ins Toggenburg (oder umgekehrt) reisen will, kennt die Passfahrt von Lichtensteig über die Wasserfluh ins Neckertal. In Luftlinie von einem Kilometer südlich verläuft eine Wanderroute, welche aufgrund der Südausrichtung viel Sonne verspricht und auch schöne Ausblicke zum Säntis und zu den Churfirsten – gutes Wetter vorausgesetzt. Heute stimmte alles! Wir fuhren mit der Bahn von Wattwil durch den Wasserfluhtunnel nach Brunnadern-Neckertal (Fahrzeit 6 Minuten); gut gefüllt der Zug (Olma-Zeit!). Start in Brunnadern kurz nach zehn Uhr. Erst durch die Dorfmitte, dann über die alte Holzbrücke auf die rechtsliegende Seite des Necker, flach weiter auf der Naturstrasse dem Fluss entlang bis zum Reiterhof Siggetschwil, dort erneut über den Necker zum Ortsteil Chrüzweg, wo die Wasserfluhstrasse überquert wird. Gegenüber dem ehemaligen Gasthaus zum Anker begann der Aufstieg über einen vom Morgentau nassen Wiesenpfad hoch zum Waldrand, diesem entlang und wenige Meter später im Wald über die Brücke über ein Bächlein in Richtung Hinteregg. Der Abschnitt ist bestimmt nicht schwierig, aber wegen der rutschigen Unterlage (Steilheit, Laub, Wurzeln, Nässe) etwas tückisch. Kurz vor Hinteregg wurden wir von Ziegen und Schafen begrüsst; auch die Sonne hatte uns wieder. Auf einer Krete bei etwa 840 m.ü.M. angelangt, war es Zeit, sich einer ersten Lage zu entledigen. Ein erster Ausblick zum Alpstein und zu den Churfirsten – die Aussicht sollte uns während der gesamten Wanderung begleiten. Oberhalb des Weilers Homberg lud eine besonders hübsch gelegene Bankniederlassung zum Verweilen ein. Der Weiterweg «stinkte» uns (wörtlich zu verstehen!) – auf der Strecke im Aufstieg bis unterhalb des Schartenbergs war der Kontakt mit frisch gestreutem Stallmist unvermeidlich – Doris’ neue Wanderschuhe, naja… Nach zwei Kehren und einem kurzen Waldstück spazierten wir dem Waldrand entlang zum Waldschwilerberg, wo der WW mitten durch einer Herde gwundriger Galtlige führte. Am Hof Töbeli vorbei, den bewaldeten Köbelisberg umlaufend, änderte die Unterlage vom Pfad zur Alpstrasse – gleichzeitig auch ein Biketrail; trotz Spuren heute keine Spur von Bikern (vermutlich der vielen Kuhfladen und des ausgetreuten Mists wegen😎). Wir hatten keine Hemmungen, denn die angestrebte Bergwirtschaft Köbelisberg war schon in Sichtweite.  Aber Ohalätz, kaum angelangt die Enttäuschung: keine Chancen auf einen der Sitzplätze – alles vollständig besetzt, und von laaaaangen Wartezeiten war die Rede. Für uns kein Problem, das Tagesziel Wattwil war nicht mehr weit. Nah gut, 430 Hm Abstieg waren es schon, und steil auch! Oberhalb des Hofs Webersberg genossen wir an bester Aussichtslage unser eingängiges Verlegensheitsmenü. Auf dem Weiterweg vorbei an schönen Toggenburgerhäuser (Weiler Büel), dann weniger steil und auf geteerter Unterlage bis Rässacker. Ab dort wieder ziemlich steil über Wurzeln und streckenweise über Treppen die Abkürzung nahe dem Dorfbachtobel zum Ortsteil Grindlen hinunter – scheint eine bevorzugte Wohnlage zu sein. Über die Büelstrasse erreichten wir bald Wattwil, welches unter einer dünnen Hochnebeldecke lag. Vorbei an der unansehnlichen Ruine der ehemaligen Konditorei, wo ein Brand am 12. April 2022 leider ein Todesopfer forderte, und das Konditorenehepaar Diggelmann seine Existenz und sein Büsi verloren. Wenige Schritte weiter erholten wir uns vom traurigen Anblick und genossen im Café Abderhalben den verspäteten Lunch. Auf der kurzen Strecke über die Thur und durch die moderne Ortsmitte Wattwils war es schon eine Verzichtsübung, an den vielen Ladengeschäften vorbeizulaufen. Aber wir wollten ja den Stallmist an unseren Schuhen niemandem zumuten – die Endreinigung wartete schon…

Fazit:
Eine einfache Wanderung, fast schon ein längerer Spaziergang in Doris’ Heimat, dem landschaftlich reizvollen Toggenburg.

Wetterverhältnisse:
Bestes Herbstwetter, sonnig, Ankunft Wattwil etwas Hochnebel, aber sonnig, Temperaturen im Bereich 8 bis 14°, schwacher Wind 11 km/Std. WNW.

Ausrüstung:
Wanderschuhe, SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tourdatum: 19. Oktober 2022
Schwierigkeit: T1
Strecke: 9.8 km: Brunnadern Bahnhof SOB (655 m) – Holzbrücke über den Necker, Hof Tös – Siggetschwil – Brücke über den Necker, Chrüzweg (666 m) – Hinteregg (822 m) – Spitzkehre kurz vor P.864 – Waldschwilerberg (1036 m) – Töbeli – Bergwirtschaft Köbelisberg (1039 m) – Webersberg – Büel (848 m) – Rässacker – Grindlen P.684 – Büelstrasse – Poststrasse – Wattwil Bahnhof SOB (613 m)
Aufstieg: ca. 494 m
Abstieg: ca. -523 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:15 bis 13:40 Uhr

Leglerhütte SAC 2273 m – nach langer Zeit wieder einmal…

Mehr als fünf Jahre liegt unser letzter Besuch unserer Lieblingshütte zurück. Heute war es wieder einmal an der Zeit – und das bei herbstlichem Kaiserwetter! Zu unserem Erstaunen kein Andrang im Kies, wo die Talstation der Luftseilbahn zur Mettmenalp steht, also konnten wir um halb neun Uhr einsteigen – zusammen mit Romano, dem «Hüttenwart» des Berghotels Mettmen. So bewältigten wir 562 Höhenmeter in weniger als fünf Minuten. Im formidablen Berghotel Mettmen genossen wir den obligaten Startkafi – und das Wiedersehen mit Sara, der Ehefrau von Romano. Nach dieser netten Ouvertüre waren wir bereit, loszumarschieren. Nach dem kurzen Aufstieg zur Mauer des Stausees Garichti der Gang über die Nebenmauer hinüber zum P.1625. Noch im Schatten ging der Blick unweigerlich zurück über den See zum prächtigen Glärnischmassiv, welches bereits voll besonnt war. Nach kurzem Aufstieg erreichten wir P.1649, wo wir den Sommerweg über die Mattplanggen wählten. Fünfzig Meter unter uns die Ebene Matt mit dem Niderenbach – noch im Schatten liegend und mit leichtem Bodenfrost überdeckt. Oberhalb der engen Stelle, die der Niderenbach schluchtartig durchfliesst, steht am Eingang zur Niderenalp eine neu eingerichtete Wildbeobachtungsstation. Nach ein paar Metern Abstieg folgte die lange Gerade, welche über die (verwaiste) Alp zu den Gebäuden mit dem Alpbeizli Nideren führte (geöffnet während der Alpzeit). Vor uns der etwas steilere Aufstieg zur fünfzig Meter höher gelegenen Chärpfbrugg, dieser spektakulären Natürbrücke. Die oberste Schicht der Chärpfbrücke besteht aus Lochsitenkalk, darunter befinden sich die weicheren, schieferigen Flyschgesteine, durch welche sich der Niderenbach seinen unterirdischen Lauf grub und so die Chärpfbrücke formte. Die natürliche Brücke gehört zu den spektakulärsten Aufschlüssen der Glarner Hauptüberschiebung. Bei Niedrigwasser kann der zirka 50 Meter lange, 3 bis 4 Meter hohe unterirdische Wasserlauf (selbstverständlich auf eigenes Risiko) begangen werden. An eine Begehung war heute nicht zu denken, zu viel Wasser! Der Einblick von oben nicht minder eindrücklich. Entlang dem Niderenbach wanderten wir gemächlich weiter, vor uns türmte sich der Chärpf und Chli Chärpf (2794 und 2790 m) auf. Bei P.1924, dort wo in Richtung Wildmaadfurggeli/Elm abgebogen werden kann, beschenkte uns die Sonne mit ihren warmen Strahlen. Beste Gelegenheit, etwas zu trinken und die äusserste Schicht abzulegen. Wanderten wir bislang in Richtung S, änderte die Richtung nun nach W. Nun folgte der gelegentlich etwas geröllig-blockige Aufstieg über mehrere Stufen über Hübschböden. Bei P.2109 (Verzweigung Vorder Kärpf) dann der Blick zu tiefer gelegenen Hübschbödenseeli. Jetzt noch hundert Höhenmeter (500 m Strecke) bis zur Sunnenbergfurggele. Diesen Übergang zu erreichen, macht immer besonderen Spass, weil hier der Blick zum Glärnisch frei wird (Luftlinie 10 km). Obligatorisches Fotoshooting! Noch knapp 800 m bis zur Leglerhütte; auf dem Weg dorthin noch der Aufstieg durch schönstes Blockgelände und über wenige Schneeflecken bis zum heute höchstgelegenen Punkt (ca. 2300 m), wo sich die Hütte bereits zeigte – und mit ihr das einfach spektakuläre Panorama (Tödi, Clariden, Ortstock, Hoch Turm, usw.). Noch fünf Minuten bis zur dreissig Meter tiefer liegenden Leglerhütte, welche wir nach einer Laufzeit von 2 Std. 40 Min. erreichten – viel Platz auf der sonnigen Terrasse. Die von Simones Team zubereitete Gerstensuppe mit Kärpfwurst schmeckte ausgezeichnet, dazu ein Adler-Pfiff. Nach mehr als einer Stunde Genuss der Aufbruch zum Abstieg über die bereits beschriebene Aufstiegsstrecke. Immer wieder beeindruckend, wie sich die Sicht auf die bereits im Aufstieg begangenen Geländekammern veränderte. Unterwegs, kurz vor der Chärpfbrugg, sogar noch die Begegnung mit vier Gämsen, welche den Niderenbach überquerten in Richtung Alp Kärpfstafel. Spektakulär vor allem im untersten Bereich nahe des Stausees Garichti: Licht- und Wasserspiele überall, in einigen den Wanderweg querenden Bächen sogar mit Schuhputzgelegenheit (gell Doris…).

Fazit:
Kurz und knackig, wie schon erwähnt, quasi eine Halbtagestour. Aber sehr lohnend!

Wetterverhältnisse:
Ein Herbsttag mit bester Fernsicht und bei Kaiserwetter. Sehr angenehme 8 bis 14° C (an der Sonne gefühlt bis 25° C), kaum Wind (ca. 6 km/h aus SSO).

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke (nicht eingesetzt), Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 5. Oktober 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12 km, Bergstation Mettmen (1608 m) – Berghotel Mettmen – Stausee Garichti (1622 m) – P.1625 – P.1649 – Wildbeobachtungsstation – Niderenalp (1776 m) – Chärpfbrugg – P.1854 – P.1924 (Verzweigung Wildmaadfurggeli/Elm) – P.2109 (Verzweigung Vorder Kärpf) – Hübschbödenseelein – Sunnenbergfurggele (2211 m) – Leglerhütte (2273 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 720 m
Abstieg: ca. -720 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.
Tageszeit: 09:05 bis 15:30 Uhr

Mattstogg (1935 m)

Eigentlich geplant war heute die Umrundung des Gamserruggs (im Toggenburg); dort lag aber gemäss Webcam noch eine geschlossene Schneedecke. Also erinnerten wir uns an eine Pendenz oberhalb von Amden: der Mattstogg, bestimmt schneefrei wegen der Südausrichtung. Den Hausberg von Amden kannten wir vom Anblick, und von der Umrundung Ende August 2022. Bestiegen haben wir ihn noch nie, heute war es so weit. Mit Hilfe der Sesselbahn bewältigten wir die ersten 380 Höhenmeter elegant (15 Franken pro Person inkl. Retourfahrt). Direkt an der Bergstation der Sesselbahn (Niederschlag) befindet sich das Restaurant Walau, auf dessen Sonnenterrasse wir den Startkafi genossen. Um halb elf Uhr starteten wir. Der Einstieg zum Aufstieg befindet sich direkt oberhalb der Bergstation. Erst durch paradiesischen Wald (viele rot leuchtende Vogelbeeren) und über schöne Wurzeln, waren wir nach 700 Streckenmetern bereits auf der Alp Walau (+130 Hm) angelangt. Dort überquerten wir die Alpstrasse, um direkt weiter aufzusteigen, den Gipfel schon im Blickfeld. Doch vorher führte der Pfad in Serpentinen zu den markanten Lawinenverbauungen (nicht gerade etwas Schönes, ab nützlich) und durch diese durch. Nor heisst das Gebiet, und oberhalb der Schutzbauten liegt eine Hütte, beinahe schon eine Ruine, aber an schöner Lage. Eine Transportseilbahn führt hoch, ist auf der Landeskarte nicht eingezeichnet, also wohl stillgelegt. Der ganze Aufstieg war, von ein paar kleinen Flecken ausgenommen, schneefrei. Ist der Grat einmal erreicht, sind noch ein paar steile felsige Tritte zu bewältigen, welche mit Ketten gut gesichert sind. Die letzten Meter bis zum Gipfel sind zwar nicht ausgesetzt, Trittsicherheit ist aber ein Gebot. Nach etwas mehr als zwei Stunden Laufzeit standen wir auf dem Gipfel, mit uns etwa zehn weitere GipfelstürmerInnen. Die 360°-Panorama-Aussicht vom Feinsten, heute etwas getrübt durch die schleierartige Bewölkung. Entschädigt wurden wir vom Spektakel, das uns von einem Paar an und auf der scharfkantigen Gratschneide in 150 m Luftlinie westlich des Mattstoggs geboten wurde. Die beiden kraxelten im obersten Teil der „Gipfelstürmer“-Kletterroute im T5/IIer-Bereich und ohne Seilsicherung von der Grossen Nase zur Kleinen Nase (siehe Bilder). Eine tolle Show während wir unsere Gipfelrast genossen. Den Abstieg bis hinunter zur Alp Walau auf der Aufstiegsstrecke dann unproblematisch. Ab dort nicht mehr durch den Wald hinunter zur Bergstation der Sesselbahn, sondern an der Sonne auf der (geteerten) Alpstrasse nach Osten ausholend hinunter bis zum Strichboden, wo das Rest. Alpstübli an bester Aussichtslage direkt an der Alpstrasse liegt. Das Wetter noch immer im hübschen Bereich, mittlerweile sogar etwas sonniger. Eine gute halbe Stunde Pause passte, Adler-Pfiff und ein gespritzter Weisser, herrlich, wie auch schon! Nach dieser Erfrischung der gemütliche Lauf zur Bergstation Niederschlag, die nach zehn Minuten erreicht war. Die zehnminütige Talfahrt war schöner Abschluss einer eher kurzen, aber doch knackigen Tour oberhalb von Amden.

Fazit:
Kurz und knackig, wie schon erwähnt, quasi eine Halbtagestour. Aber sehr lohnend!

Wetterverhältnisse:
Ein letzter sonniger Tag vor angekündigten Schlechtwetter-Tagen. Angenehme 12° C, kaum Wind (ca. 2 km/h aus NNO), Fernsicht etwas getrübt.

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:

Tourdatum: 23. September 2022
Schwierigkeit: T3
Strecke: 7.9 km, Sesselbahn Bergstation Niederschlag, Restaurant Walau (1290 m) – Alp Walau (1421 m) – Nor – Mattstogg (1935 m) – Alp Walau – Strichbode, Restaurant Alpstübli (1312 m) – Alpstrasse Hinteraltschen bis Niederschlag – Talfahrt Sesselbahn
Aufstieg: ca. 650 m
Abstieg: ca. -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:30 Uhr

Mattstogg-Umrundung

Den Hausberg von Amden kannten wir vom Anblick, bestiegen haben wir ihn noch nie, auch heute nicht; aber das kommt noch. Heute wollten wir ihn vollständig umrunden. Mit Hilfe der Sesselbahn bewältigten wir die ersten 380 Höhenmeter elegant (15 Franken pro Person inkl. Retourfahrt). Direkt an der Bergstation der Sesselbahn (Niederschlag) befindet sich das 2021 wiedereröffnete Restaurant Walau, auf dessen Sonnenterrasse wir den Startkafi genossen. Um zehn Uhr starteten wir die Umrundung des Mattstoggs, und zwar im Uhrzeigersinn. Auf der Alpstrasse durch den Niederschlagwald bis Hinteraltschen, wo die Alpstrasse endet, beginnt der WW zur Furggelen. Von den über uns 500 m aufragenden Felswänden des Mattstogg-Massivs bekamen wir vorerst wenig zu sehen – der Pfad verläuft durch den Schatten spendenden Wald (Buechstude). Kurz unter der Oberfurggle verliessen wir die Buechstude, und wir wurden vom Glockengeläut weidender Tiere (Rinder, Geissen) begrüsst. Über uns die Felsen des Walensteins, wunderbar der Blick zurück nach Arvenbüel. Für diese ersten zweihundert Hm (1.8 km) benötigten wir 40 Minuten. Jetzt begann der Abstieg bis zum Hasebode, dem heute tiefstgelegenen und südlichsten Punkt. Unterwegs begegneten wir einem rüstigen Senior, offensichtlich einem Einheimischen, der von Amden via Durschlegi aufstieg. Er meinte, unsere Strecke zu kennen und diese bisher immer im Gegenuhrzeigersinn gelaufen zu sein. Gutgemeint mahnend machte er auf die sich hinziehende Tour aufmerksam, und auf die ab Mitte Nachmittag angekündigten Gewitter. Die Wettervorhersage kannten wir und das war auch der Grund, weshalb wir zügig abstiegen und ab Hasebode wieder aufstiegen. War der WW bis Hasebode steil und holprig, war das Laufen auf der Alpstrasse bis Blaggenboden beinahe bequem. Jetzt änderte auch die Richtung und die Aussicht beschränkte sich auf die nahegelegenen Felsen des Mattstoggmassivs, welches wir nun von hinten kennen lernten. Die alpige Landschaft in diesem Bereich ist allerdings sehr reizvoll, auch wenn die meisten Blumen bereits verblüht waren – aber grün war die Landschaft noch immer. Und immerhin war da noch der Ausblick zum zackigen Federigrat. Auf dem Blaggenboden angelangt, verliessen wir die Alpstrasse, um auf dem Wanderweg aufzusteigen – bis zur 150 m höher gelegenen Alp Hintermatt windet sich der Pfad in Serpentinen hoch. Danach folgte etwa während einem Kilometer ein wenig steiler Aufstieg, vorbei an teilweise sehr alten Bäumen. Im schmalen Saumchengel erreichten wir einen alten Alpweg, auf dem wir bald die Gebäude der Alp Oberchäseren sichteten – noch dreissig Minuten. Auch wenn sich am Mattstog etwas grau am Himmel zeigte, waren wir zuversichtlich, die Alp trocken zu erreichen. Und tatsächlich: nach 2 ¾ Stunden auf der Alp angekommen, konnten wir den zMittag voll an der Sonne geniessen. Suppe und Würste schmeckten vorzüglich, der Adler-Pfiff auch… Nach einer Stunde hielten wir es nicht mehr aus, zu heiss wurde uns an der prallen Sonne. Es war ohnehin Zeit, aufzubrechen, auch wenn die sympathische Alpbeiz strategisch bestens liegt (mit 7 km etwas nach der Tourhälfte). Noch ein Blick hoch zum Speer und zum Mattstogg, dann folgte die kurze Querung durch das Nagelfluhgelände in Richtung Heidenbüel nach O. Jetzt der ruppige und steile Abstieg über gemischtes Gelände (Nagelflug, Kalkstein). Bei der Vordermatt erreichten wir die Alpstrasse, die wir überquerten, um nahe der Felswand des Mattstoggs durch blockiges Gelände zu queren – unter uns die Alpstrasse und das Alpgebäude der Vordermatt. Bei P.1411 erreichten wir die Alpstrasse, auf der wir nun die Höhe von ca. 1400 m.ü.M. haltend mühelos in Richtung Hinter Höhi liefen. Vor uns präsentierten sich die bizarren Kletterfelsen Goggeien und Schär. Auf der Hinter Höhi angekommen, erblickten wir Stogg und Gulme, rechts über uns den Raaberg, den östlichsten Gipfel des Mattstoggmassivs. Auf der Höhi öffnete sich der Blick zur nahen Rietlandschaft, nach Arvenbüel und zum Leistchamm. Nach einem kurzen Abstieg kamen wir auf dem Strichboden, wo das Rest. Alpstübli an bester Aussichtslage direkt an der Alpstrasse liegt. Das Wetter noch immer im hübschen Bereich, es war uns gut gesinnt. Eine gute halbe Stunde Pause passte, Adler-Pfiff und ein gespritzter Weisser, herrlich! Nach dieser Erfrischung der gemütliche Lauf zur Bergstation Niederschlag, die nach zehn Minuten erreicht war. Die zehnminütige, aussichtsreiche Talfahrt war ein schöner Abschluss einer *****-Tour oberhalb Amden.

Fazit:
Auch wenn die weiss-rot-weiss markierte Wanderung keine besonderen Schwierigkeiten bot – mit 13 km Länge war Tour schliesslich doch etwas fordernd (siehe Abbildung Streckenprofil).

Wetterverhältnisse:
Vielleicht ein vorerst letzter Hochsommertag? Angenehme Temperatur 18 bis 26° C, kaum Wind (ca. 2 km/h aus SSO), gute Fernsicht, im Laufe des Tages aufziehende Quellbewölkung über den Voralpen, in unserer Gegend meist freundlich, sonnig und gelegentlich mit etwas Wolken.

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke (nicht eingesetzt), Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 30. August 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 12.9 km, Sesselbahn Bergstation Niederschlag, Rest. Walau (1290 m) – Hinteraltsche (1317 m) – Buechstude – Oberfurggle (1498 m) – Underfurggle (1347 m) – Hasebode (1213 m) – Brunnenegg – Alpstrasse Unterchäseren bis Blaggenboden (1273 m) – Hindermatt – Saumchengel (1499 m) – Alp Oberchäseren (1662 m) – Vordermatt (P.1447) – Trüebgarten-Oberchäseren – P.1411 (Alpstrasse Vordermatt) – Hinder Höhi (1416 m) – Strichbode, Rest. Alpstübli (1312 m) – Alpstrasse Hinteraltschen bis Niederschlag – Talfahrt Sesselbahn
Aufstieg: ca. 763 m
Abstieg: ca. -759 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 08 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr


Toggenburg 3|3: Bikefahrt Stein SG – Vorder Höhi – Weesen – Rüti

Nach einer erholsamen Nacht im gemütlichen Gasthaus Ochsen starteten wir um halb zehn zur Abschlusstour. Die Route über die Vorder Höhi war uns schon bekannt; also freuten wir uns auf einen aussichtsreichen Tag. Bereits zu Beginn begrüssten uns die aufgereihten Churfirstengipfel. Die Fahrt auf der Hauptstrasse führte nahe der Thur durch die bekannte Enge zwischen Fuchsboden und Iltishag. Nach 2.7 km war Starkenbach erreicht, wo wir nach rechts auf die Strickstrasse abbogen. An der Talstation der Seluner Kistenbahn warteten viele Wanderer darauf, in der luftigen Kiste zum Vorderselun hochgeschaukelt zu werden. Vorbei am gut besetzten Parkplatz fuhren wir ins schattige Tälchen des Leistbachs. Jetzt folgte der kurvenreiche Aufstieg zur Vorder Höhi; über eine Strecke von 6.5 km war eine Höhendifferenz von 640 Hm zurückzulegen. Das schmale Beton-Strässchen (Fahrverbot für Motorfahrzeuge) wurde im Jahre 1974 vom Militär gebaut; nach dem Felssturz vom 21. Januar 1974 konnte Amden nur über diesen Übergang notversorgt werden. Auf der «Armeestrasse», wie sie von Einheimischen genannt wird, waren nur wenige Biker unterwegs, die meisten mit Motorunterstützung. Unterwegs wurde der Blick frei zu Säntis, Wildhuser Schofberg, Wildhuser Gulmen. Nach dem Laubwald auf einer Höhe von 1420 m.ü.M. wurde der Blick frei zu den «neuen Churfirsten» (Wart, Schären, Nägeler, Glattchamm, Leistchamm). Kurz nach Chaltgräbe (P.1499) tauchte die Vorder Höhi auf, zur rechten flankiert von den markanten Gipfeln Schär und Goggeien. Wie erwartet, trafen wir hier oben auf einige Wanderer und Biker, welche sich zwischen den freilaufenden Tieren tummelten. Die Alpbeiz war geschlossen. Während der Trinkpause genossen wir die wunderbare Aussicht, im Nordosten zum Alpstein, über uns der 250 m höherstehende Amdener Gulmen, im Süden Mürtschenstock, Fronalpstock, Glärnisch. Die Abfahrt ins 640 m tiefer liegende Amden führte vorbei an der nur an Wochenenden geöffneten Skiclubhütte Altschen. Die steile Abfahrt verführte zu hohen Tempi, auch wenn einige Weideroste und mit Kuhfladen belegte Kurven zu befahren waren. Über Vorderberg erreichten wir die Strasse Arvenbühl-Amden. Im Zentrum von Amden genehmigten wir uns einen Kafi auf der menschenleeren Sonnenterrasse des Restaurants Löwen. Danach folgte die rassige Abfahrt zum Walensee hinunter. Im schön gelegenen Weesen besuchten wir die hübsche Strandpromenade mit der fotogenen Wasserfontäne. Ab jetzt rollten wir entlang dem Lintkanal, mehrheitlich auf Naturwegen, der leichte Gegenwind schützte uns vor der sommerlichen Temperatur. Nahe Schänis machte die Strecke einen Bogen und führte nahe dem Flugplatz vorbei. Beim Rufibach angelangt, umfuhren wir den zweihundert Meter hohen Benkner Büchel südlich, nahe dem Linthkanal. Im Ortsteil Giessen (Benken) stand uns der direkt am Kanal gelegene Landgasthof Sternen mit seiner grossen Gartenwirtschaft im Weg; gerade richtig zur Mittagszeit (Fitnessteller…). Auch wenn die Weiterfahrt noch immer absolut flach verlief, bot die Umgebung reizvolle Ausblicke. Zwischen Uznach und Grynau dann die Überquerung der Hauptstrasse und wenig später, ungefähr bei Kilometer 38, dann etwas Abwechslung: die hölzerne Aabachbrücke. Danach die Durchfahrt Schmerikons, entlang des Obersees. Immer schön auf dem Wander- und Radweg fuhren wir vorbei an Bollingen und dem Kloster Wurmsbach und schliesslich durch die Jonerallmeind. In Jona angelangt, suchten und fanden wir nahe des Bahnhofs Rapperswil endlich eine Unterführung, durch welche wir das geschäftige Zentrum Rapperswils umfahren konnten. Der Rest ist rasch beschrieben: durch die Wohnquartiere nach Kempraten, dann der leichte Aufstieg zum Hintermeienberg, über die A13, dann dem Rütiwald entlang bis nach Hause.

Fazit:
Diese dritte und abschliessende Tagesetappe «erledigten» wir im Schongang, gemütlich also…

Wetterverhältnisse:
Wiederum herrliches Spätsommerwetter, 10 bis 28° C, Wind ca. 15 km/h aus W

Ausrüstung:
e-MTB, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 25. August 2022
Schwierigkeit: L (Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten, kurze steile Passagen)
Strecke: 54.3 km, Stein SG (838 m) – Starkenbach (890 m) – Leistbachstrasse – Vorder Höhi (1534 m) – Altschen (1388 m) – Amden (909 m) – Weesen (423 m) – Biäsche (426 m) – dem Linthkanal entlang – Ziegelbrücke (425 m) – Schänis (414 m) – Giessen, Benken (409 m) – dem Nebengraben des Linthkanals entlang bis Grynau (411 m) – Gross Allmeind, Aabachbrücke (412 m) – Schmerikon (408 m) – Bollingen – Wurmsbach (408 m) – Jona (417 m) – Kempraten – Hintermeienberg – dem Rütiwald entlang bis Rüti
Aufstieg: ca. 950 m
Abstieg: ca. -1300 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:10 Uhr

Toggenburg 2|3: Bikefahrt Degersheim – Schwägalp – Risipass – Stein SG

Start zur 2. Etappe unserer dreitägigen Bike-Rundfahrt. Gut geschlafen, üppiges Frückstücksbuffet, beste äussere Bedingungen für eine Tagesetappe, die vier Aufstiege brachte. Also starteten wir mit (vollen Akkus) kurz vor zehn Uhr. Nach der kurzen Abfahrt ins beinahe hundert Höhenmeter tiefer gelegene Degersheim und der Ortsdurchquerung verliessen wir den Ort östlich in Richtung Büel, um nahe Büelberg die SOB-Bahnlinie unter dem Viadukt zu unterqueren. Leicht abfahrend war bei Untere Müli dann fertig lustig – im lauschigen Tälchen des Wissbachs begann es allmählich anzusteigen, ab einer Höhe von ca. 800 m.ü.M. erblickten wir Schwellbrunn. Nach einem Fotohalt (weisse Geissen sorgten für Aufmerksamkeit…) nahmen wir die knapp zwei Kilometer über 170 Höhenmeter in Angriff. Ohne dass wir uns verausgabten, erreichten wir das schön gelegene Dorf mit den tollen Ausblicken, u. a. zum heute allgegenwärtigen Säntis. Am südlichen Dorfausgang hielten wir nach rechts in Richtung Risiwald um den Ortsteil Risi zu erreichen. Kaum oben angelangt, begann auch schon die Abfahrt ins Strassendorf Wald SG und ein paar Radumdrehungen weiter nach Schönengrund AR; dazu muss man wissen: Wald SG bildet mit Schönengrund AR eine Ortschaft über die Kantonsgrenze hinweg (alles klar?). Der Tüfenbach bildet die Kantonsgrenze, und schwups haben wir das Toggenburg für eine Weile verlassen. Unser Aufstieg führte über Bäregg, Scheibe, Letz und Hamm hoch bis Tüfenberg, einem unscheinbaren Übergang. Und wie erwartet, öffnete sich wieder der Blick zum Säntis. Nach drei Kilometer rassiger Abfahrt erreichten wir Urnäsch, wo wir an der schmucken Häuserzeile im Zentrum einen Kafi geniessen durften. Der Bike-Parkplatz war zum Bersten voll, der Auto-P ziemlich unterbelegt. Das schön aufgemotzte Dorf verliessen wir über die Unterdorfstrasse zur Urnäsch hinunter (Ort und Fluss heissen gleich). Beim Dorfausgang (P.834) erreichten wir die Schwägalpstrasse und wir fuhren in Richtung Pass, aber nicht für lange. Bis Rossfall war der Anstieg fast unmerklich, jedenfalls rollten wir mühelos mit dem Schnellverkehr mit🤣. Nach etwas mehr als einem Kilometer, dort wo der Tosbach in die Urnäsch fliesst, bei P.985, verliessen wir die Passstrasse nach links, um die Schwägalp quasi von hinten anzufahren (über die Alte Schwägalppassstrasse).  Weniger anstrengend als erwartet, und auf befestigter Unterlage, immer nahe dem Tosbach, stiegen wir nun etwas steiler auf, vorbei an den Alpgebäuden Bächli, Biglen und Tanne. Kurz vor der Tolegg ein Zwischenstopp; hier oben ist die Welt noch in Ordnung… Unterhalb Chüesitz trafen wir auf den von der Chamhaldenhütte herführenden Weg. Ab Siebenhütten kam allmählich Verkehr auf – viele Wanderer, welche von resp. zur Schwägalp unterwegs waren! Bei P.1353 war dann die Zuvilisation (wieder) erreicht. Auf der voll besetzten Terrasse des Hotels Säntis genossen wir eine Zwischenverpflegung. Übrigens: selten wurden wir bei derartigem Andrang so difig bedient – trotz Personalmangel (der SB-Teil war aus diesen Gründen geschlossen). Gut verpflegt machten wir uns auf den heute anspruchsvollsten Streckenteil. Nach der Abfahrt zur Schwägalp-Passhöhe (nun wieder im Toggenburg angelangt) bogen wir ab, um über Chegelboden (Wideralp) zu fahren – ein kurzer Aufstieg auf einer Armeestrasse. Über fünf Kilometer fuhren wir vorsichtig ab bis nach Lutertannen (-300 Hm). Auf der gesamten Strecke bestand die einzige Schwierigkeit darin, nicht über die zahlreichen Kuhfladen zu fahren oder mit weidenden Kühen zu kollidieren… So, Lutertannen erreicht; ab jetzt wurde es ernsthaft. Auf der Lütisalpstrasse begann der Aufstieg zum 420 m höher gelegenen Risipass. Nach vier bewältigten Kehren gab es insofern etwas Entspannung, als dass das Zielgelände offener wurde. Sorgen machte uns weder die Steilheit noch der holprige Untergrund. Auf der Höhe der Lütisalp, nach der Alphütte Riet, kurz 140 m vor Blackentolen wurden wir korrekt vom Wanderweg nach links weggewiesen zur Alp Leser. Unsere Hoffnung, ohne abzusteigen hochzufahren, zerschlug sich bald. Nicht der doch schweinischen Steilheit wegen – vielmehr stand da einer dieser berüchtigten, bergaufwärts stehenden Metallgitterübergänge über einen Weidezaun im Weg. Absteigen zwingend, was kontrolliert gelang. Das voll beladene Bike über den Übergang zu bringen, war für Doris dann zu viel und sie verlor das Gleichgewicht; zum guten Glück verlief der Sturz harmlos (von ein paar Kratzern abgesehen…), weil sie vom umfallenden Bike nicht getroffen wurde. Mit gemeinsamen Kräften gelang es uns schliesslich, diese Schlüsselstelle zu meistern. Wieder auf das Bike zu steigen, war bei dieser Steilheit nicht möglich, also war Schieben angesagt (ca. 80 Hm Aufstieg über 200 m). Bei der Alp Leser angekommen, gönnten wir uns eine Verschnaufpause; die Alp ist übrigens seit Mitte August geschlossen, resp. nur an Wochenenden geöffnet. Nun hatten wir die Höhe, und die Strecke bis zum einen Kilometer entfernten Risipass war gut zu befahren. Auf dem Übergang freuten wir uns über den Ausblick ins Toggenburg, zu Speer, Mattstogg und zu den Glarnern. Natürlich auch der Blick zurück zum Säntis, und über uns der Stockberg, auf dessen Besteigung wir heute verzichteten. Auf der folgenden Talfahrt auf durchgehend befestigter Unterlage (immerhin 620 m Höhendifferenz) brachten wir unsere Bremsscheiben fast zum Glühen. Wohlbehalten und glücklich über das Vollbrachte «landeten» wir im Dörfchen Stein SG direkt vor dem Gasthaus Ochsen, wo wir trotz Wirtesonntag ausgezeichnet verpflegt wurden und in einem der schön renovierten Zimmer übernachten konnten – danke herzlich an Rita und Klemenz Müller!

Fazit:
Diese zweite Tagesetappe brachte annähernd 1700 Höhenmetern, welche wir (fast) problemlos bewältigten.

Wetterverhältnisse:
Wiederum herrliches Spätsommerwetter, 12 bis 25° C, Wind ca. 4 km/h aus NNW

Ausrüstung:
e-MTB, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 24. August 2022
Schwierigkeit: WS (Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten)
Strecke: 47.1 km, Wolfensberg (900 m) – Degersheim (812 m) – Büel (796 m) – Schwellbrunn (968 m) – Risi (1005 m) – Wald-Schönengrund (841 m) – Tüfenberg (1067 m) – Urnäsch (832 m) – Rossfall – P.985 (Steinflue Abzweigung) – Alte Schwägalppassstrasse – Tanne (1241 m) – Siebenhütten (1319 m) – Schwägalp (1353 m) – Schwägalp Passhöhe (1299 m) – Wideralp – Dunkelboden (1150 m) – Lutertannen (1030 m) – Lütisalpstrasse – Dreckloch P.1199 – Riet (1288 m) – Achtung: 140 m vor Blackentolen links (Wegweiser Alp Leser), teilweise Schiebestrecke weglos, 80 Hm Aufstieg über 200 m – Alp Leser (1443 m) – Risipass (1457 m) – kurvige, steile Alpfahrstrasse – Stein SG (838 m)
Aufstieg: ca. 1650 m
Abstieg: ca. -1640 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 16:15 Uhr

Toggenburg 1|3: Bikefahrt Rüti ZH – Hulftegg – Degersheim

Voll motiviert starteten wir kurz vor zehn Uhr in Richtung Tösstal; das schöne Wald erreichten wir – die Strecke Pilgersteg/Grundtal meidend – über Fägswil. Nach der Durchfahrt von Wald folgte auf dem parallel zur Tösstalstrasse geführten Veloweg der Anstieg bis Gibswil. Ab dort durchfuhren wir das kleine Fischentalerriet über Fischenthal bis Steg, dann bogen wir ab in Richtung Hulftegg. Dem Fuchslochbach entlang schlängelt sich die Strasse vorerst flach, um dann ab Chümiwisli (759 m) anzusteigen. Vier Kehren resp. ca. 1.7 km weiter war die Passhöhe (953 m) erreicht. Und weil das Passrestaurant so einladend an der Strasse steht, genossen wir auf der Terrasse Capucchini mit Zubehör. War der Aufstieg wenig fordernd, war jetzt für die rassige Abfahrt hinunter nach Mühlrüti (758 m) Konzentration gefragt. Bis Dreien leicht abwärts rollend, war das schöne Toggenburger Dorf Mosnang kurz nach zwölf Uhr erreicht. Nach einem Fotohalt wählten wir für die Fahrt nach Bütschwil hinunter die wenig befahrene Strecke über Sonnhalden. Ab Bütschwil der Hauptstrasse entlang bis Dietfuhrt, wo es nach der Brücke über die Thur abzubiegen galt in Richtung Oberhelfenschwil. Über zweihundert Höhenmeter erreichten wir nach etwas mehr als drei Kilometern das «Bergdorf» Oberhelfenschwil, welches auf einer Anhöhe zwischen den Flüssen Thur und Necker thront. Kurz vor ein Uhr war es Zeit für ein Salötli im Restaurant Dorfplatz. Eile hatten wir nicht, im Gegenteil, wir wollten das zehn Kilometer weiter liegende Tagesziel nicht zu früh erreichen. Obwohl: vor uns lagen noch die zwei Aufstiege nach Mogelsberg und Wolfensberg. Für die Abfahrt ins Neckertal hinunter wählten wir die Strecke über Weid nach Rennen, welche wir schon bewandert haben. Die knifflige Stelle beim Hof Rennen kannten wir also; dort über den gerölligen und sehr steilen (und mit frischem Heu belegten «Weg») abzufahren, war eine, allerdings kurze, Herausforderung. Am Necker gut angekommen, überquerten wir den Fluss an einer besonders reizvollen Stelle, nahe der ARA. Nach ein paar Metern war die Hauptstrasse erreicht, die wir kurz danach in Richtung Mogelsberg verliessen. Nach der Bahnunterführung folgte der Aufstieg zum uns vertrauten Dorf Mogelsberg. Hier jetzt nur nicht weich werden! Also liessen wir die beiden verführerischen Beizen rechts liegen😎. Nach der Durchquerung des Unterdorfs überquerten wir die Bahnlinie, welche hier Mogelsberg in einem grossen Bogen umrundet. Die hundert Höhenmeter nach Böschenbach hinunter hatten es in sich: rutschiger Kies, steeiiiil. Nach der Überquerung der Hauptstrasse und der Brücke über den Aachbach folgten wir dem erst im Wald ziemlich steil aufsteigenden geteerten Strässchen. Kurz vor Neuegg änderte die Fahrtrichtung nach Süden, vorbei an den wenigen Häusern von Neuegg. Wenige Meter weiter oben Egg, Rotmoos und Hueb – Traumgelände hier oben: friedlich weidendes Vieh, schmucke Häuser, und die Aussicht zum Alpstein. Beim Weiler Mämetschwil flachte das Gelände etwas ab, zur rechten (in 200 m Luftlinie und 50 m höher) das 911 m hohe Chrüz, von welchem die Aussicht zum Alpstein geht. Der Versuchung, dort hochzufahren, widerstanden wir – da wir nicht über Weideland fahren wollten. Wir konnten warten, denn bis zum Tagesziel waren nur noch etwas mehr als einen Kilometer zurückzulegen. Nach einem kurzen Waldstück erreichten wir offenes Land, mit der Aussicht zum Hörnli und zur Hulftegg. Und wenig überraschend standen wir unvermittelt vor dem Wolfensberg, der Bleibe für einen Abend und die folgende Nacht. Nach dem Check-in genossen wir das verdiente Bier. Und wenig später die Dusche, die Siesta, und vor allem die wirklich phänomenale Aussicht übers Land. Das Nachtessen im schmucken Garten, unter alten Bäumen, und bei ca. 22° mundete vorzüglich.

Fazit:
Nicht allzu lange Startetappe, aber mit etlichen Höhenmetern doch etwas fordernd

Wetterverhältnisse:
Bestes Spätsommerwetter, 14 bis 25° C, Wind ca. 5 km/h aus NO

Ausrüstung:
e-MTB, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 23. August 2022
Schwierigkeit: L (Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten, kurze steile Passagen)
Strecke: 47 km, Rüti (480 m) – Fägswil (561 m) – Wald (614 m) – Jonatal (676 m) – Gibswil (762 m) – Fischenthal (741 m) – Steg (698 m) – Hulftegg (953 m) – Mühlrüti (758 m) – Dreien (669 m) – Mosnang (726 m) – Sonnhalden (726 m) – Bütschwil (611 m) – Dietfurt (592 m) – Wigetshof (691 m) – Oberhelfenschwil (799 m) – Rennen (628 m) – ARA, Brücke über den Necker – P.633 – Mogelsberg (743 m) – Böschenbach (643 m) – Neuegg (713 m) – Egg (750 m) – Hueb (825 m) – Mämetschwil (869 m) – Wolfensberg (900 m)
Aufstieg: ca. 1370 m
Abstieg: ca. -950 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 15:05 Uhr