Eisenerzbergwerke am Munt Buffalora

Nach dem gestrigen Spaziergang im Regen war für heute trockenes Wetter angesagt – gerade richtig, die Minieras da fiern, wie die Eisenbergwerke am Munt Buffalora genannt werden, zu besuchen. Dazu nutzten wir das Angebot der Gäste-Information Val Müstair; für bescheidene Fr. 15 (für Inhaber der Gästekarte) durften wir unter Führung des uns bekannten Einheimischen Valentin Pitsch eine eindrückliche Bergwerkstour erleben. Kurz nach dem Start an der Ofenpasstrasse begann es zu regnen, blaue Flecken am Himmel spendeten etwas Trost und Zuversicht. Bereits auf den ersten Metern im Aufstieg zur Alp Buffalora grüssten uns Edelweisse und sogar ein Apollo. An den Alpgebäuden zogen wir vorbei, um ca. 170 Hm auf der steilen Alpstrasse aufzusteigen. Bei der Alphütte bei P.2195 hielten wir nach rechts (in Richtung Munt la Schera), geradeaus würde Jufplaun erreicht. Nach etwa 800 Metern war die Fop da Buffalora erreicht, ein Wegweiser signalisierte die Einstiegsstelle zu den Stollen. Spätestens ab hier war Valentin in seinem Element. Im verschlossenen Werkzeugkasten lagen Helme mit Stirnlampen bereit; auch verschiedene Steinmuster und Werkzeuge zeugten von der sehr harten Bergwerkstätigkeit. Kurzinformation: südlich von Buffalora auf 2300 bis 2500 m.ü.M. befinden sich alte Bergwerke, wo früher mit einfachen Mitteln Eisenerz abgebaut und in Schmelzöfen bei Il Fuorn weiterverarbeitet wurde. Il Fuorn, der Ofen, davon wurde der Name des Ofenpasses abgeleitet. Interessierte finden mehr Informationen auf der Website der Amis da las minieras Val Müstair. Wir besuchten die zwei Stollen Sonch Daniel und den höher gelegenen Sonch Laurencius. Ersterer dient als Einstieg zur Stollenbesichtigung und hat eine Länge von ca. 25 m. Der zweite ist bedeutend länger und teilt sich sogar auf. Auch originale Werkzeuge und Holzschienen (wo die sog. Stollenhunde liefen) waren zu sehen. Sehr eindrücklich! Nach der Führung suchten wir den von den Bergleuten genutzten, nahe gelegenen Feuerplatz, um Mittagsrast abzuhalten. Valentin zeigte uns mitgebrachtes Anschauungsmaterial (siehe Bilder). Noch immer war der Ausblick zu den umliegenden Gipfeln (Munt Buffalora, Piz Daint) eingetrübt, so dass wir gerne den Rückweg antraten. Im Berggasthaus Buffalora angekommen, schlossen wir einen trotz schlechter Witterung spannenden Tag ab. Ein herzliches Dankeschön dir Valentin für die fachkundige und engagierte Führung!

Fazit:
Trotz trübem Wetter ein spannender Tag mit Einblicken ins harte Bergwerksleben…

Wetterverhältnisse:
Eigentlich Sommer, aber heute halt nass, Temperatur um +12° C, Wind ca. 6 km/h aus NW

Ausrüstung:
Wanderausrüstung (Regenschutz!), Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 5. Juli 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 7.2 km, Parkplatz P10 Buffalora, Berggasthaus und Haltestelle (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Buffalora P.2195 – Minieras da fiern (ca. 2310 m) – ab P.2195 Abstieg wie Aufstieg – Berggasthaus Buffalora Aufstieg: ca. 420 m
Abstieg: ca. -420 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:25 bis 14:25 Uhr

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