Hochsommer ist angesagt für diese Woche – und heute soll es bis 29° heiss werden. Und da es für Wanderungen in höhere Bergregionen der Schneelagen wegen noch zu früh ist, gaben wir uns mit den nahen «Hügeln» im Toggenburg zufrieden. Die Wanderung vom Rickenpass zum Regelstein haben wir vor vielen Jahren einmal gemacht, also raus aus der Mottenkiste! Wir starteten beim grossen Parkplatz «Schweizerhaus» mitten in Ricken. Und weil der P Gästen des Restaurants vorbehalten ist, geniessen wir in der Gartenwirtschaft gerne den Startkafi und fragen dort auch um Erlaubnis, parkieren zu dürfen.
Unsere Wanderung starteten wir schliesslich etwas nach halb elf. Erst der Schönenbergstrasse entlang und über die Brücke des Seelibachs, dann bei P.785 rechts weg (gelber Wanderwegweiser) auf die Zufahrstrasse zum Lindboden. Nach etwa zweihundert Metern war der schattenspendende Wald erreicht, und kurz vor dem Hof wies uns ein weiterer Wanderwegweiser nach rechts, über Wurzeln und leicht absteigend zum über den Seelibach führenden Brücklein. Jetzt befanden wir uns im unteren Teil des Stosslegi genannten Bannwalds und es begann hübsch anzusteigen. Immer schön in der Nähe des Bachs erreichten wir bald die 900er Höhenlinie bei Ob. Stosslegi. Den Spuren nach zu urteilen, wird dieser «Weg» auch von abfahrenden Bikern genutzt. Hier durchlaufen wir Jungwald, der nach dem Jahrhundertsturm namens «Lothar» wieder aufgeforstet wurde (Dank an die Forstarbeiter!). Bei P.1146 erreichten wir eine lichte Stelle und einen Fahrweg, der durch ein Feuchtgebiet zum Wissboden führt. Wir überquerten und stiegen weiter auf am Rand einer Lichtung im Cholwald, den Seelibach mittlerweile etwas weiter links. Hier kommt uns ein einzelner Biobiker entgegen, die Spur suchend im Chuewegli; wir grüssten uns und hofften, dass er sich oben halten konnte… Jetzt folgte ein etwas steiler und schmaler werdender Pfad, der nach O ausholte. Nach einer Spitzkehre auf ca. 1260 m.ü.M. hatten wir die Orientierung: Regelstein nicht mehr weit. Auf der folgenden steilen und schmalen Querung kamen uns zwei weitere Biker entgegen, denen wir gerne Platz machten. Wir beobachteten (ohne Schdenfreude), wie sie nach der Spitzkehre absteigen mussten (zu tief das Gelände). Nach wenigen Metern war das Drehkreuz im Weidezaun erreicht und wir liefen der schönen Trockensteinmauer entlang hinauf zum breiten Gipfelgelände. Schön, wie uns die über dem satten Grün der Alpweide auftauchenden Churfirsten und wenig später der Säntis begrüssten. Auf dem heute höchsten Punkt eine Bankniederlassung, die Gelegenheit für eine Trink- und Fotopause. Auf dem gleichen Weg zurück bis zum P.1275, wo der Felix und Regula-Weg am Regulastein vorbeiführt, ein Kreuz und eine Infotafel, welche das Martyrium der Geschwister Felix und Regula, der Stadtheiligen von Zürich, aus dem Jahre 285, beschreibt. Die fast tausend Streckenmeter bis zum Bergrestaurant Alp Egg hinunter war ein grosser Genuss: im Osten der Blick zu den Nagelfluhbergen Speer, Chüemettler und Federispitz, etwas weiter südlich der Blick zu den Glarneralpen, der Zürisee voraus – und schon war die sonnig gelegene Aussichtsterrasse der Alp Egg erreicht. Jetzt – nach zweieinviertel Stunden Laufzeit – war es Zeit für einen zMittag! Die sympathischen Gastgeber Cindy und Dario Tanguenza machen das richtig gut! So hielten wir es laaaange aus – erst nach etwas mehr als einer Stunde machten wir uns auf zum Abstieg. Auf dem kurzen Abstecher zum westlich gelegenen Axerberg sind einige fast schon alpine Tritte abzusteigen. Bei P.1142 könnte man auch in Richtung Uetliburg/Gommiswald laufen; das holen wir mal nach mit dem Bike! Wir hielten also nach N, um auf unbefestigter Unterlage die Eggstrasse (bei P.1105) zu erreichen. Ab jetzt auf leider geteerter Unterlage weiter absteigend, an der Alpwirtschaft Rittmarren vorbei, dann immer schön im Schatten des Bannwalds hinunter bis zur lärmigen Uznacherstrasse. Ab P.805 auf einem dem Waldrand entlang nach O führenden Strässchen gelangten wir über Rickenboden zu P.818; wenig später schloss sich die heutige Runde und wir überquerten den Seelibach über das vom Aufstieg bekannte Brücklein. Nach etwas weniger als einem km erreichten wir den Ausgangsort Ricken. Mittlerweile war es kurz nach halb vier Uhr und wir hatten doch immerhin fast 600 Hm Aufstieg- und Abstieg in den Beinen.
Fazit:
Eine ziemlich gemütliche Spazierwanderung am ersten Sommertag (im Mai!) dieses Jahres.
Wetterverhältnisse:
Ein toller Schönwettertag bei guter Fernsicht, kaum Wind (11 km/h W), ca. 21 bis 28° C
Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS
Parameter:
Tour-Datum: 11. Mai 2022
Schwierigkeit: T1-2
Strecke: 11.3 km, Ricken SG (786 m) – Brücke über den Seelibach, P.785 – Ob. Stosslegi (916 m) – Cholwaldbüel, P.1053 – P.1146 – Regelstein (1315 m) – Regulastein (1275 m) – Bergrestaurant Alp Egg (1204 m) – Axerberg (1142 m) – P.1105 (Eggstrasse) – P.1053 (nahe Rittmaren) – Eggstrasse durch den Bannwald – Uznacherstrasse, P.805 – Rickenboden, P.818 – Seelibach (Brücklein) – P.785 – Ricken (Parkplatz Schweizerhaus)
Aufstieg: ca. 580 m
Abstieg: ca. -580 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 25 Min.
Tageszeit: 10:40 bis 15:40 Uhr