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Wildstrubel 3242 m – unverspurt, schöner geht kaum…

…anstrengender wohl auch nicht! Nachdem wir unsere Traumtour im März letzten Jahres verschieben mussten, hatten wir diesmal alles Glück auf unserer Seite: gute Gesundheit, bestes Wetter (Zwischenhoch genau während dieser Zeit!), und die sehr angenehme und gastliche Lämmerenhütte mit den sympathischen Hüttenwarten Barbara und Christian Wäfler (seit 23 Jahren!) und Team. Doch der Reihe nach:

Erster Tag:
Die Reise begann ziemlich spektakulär, mit der Bergfahrt der Gemmibahn, hoch zur Gemmi. Die Lage oben auf den Felsen ist beeindruckend – mehr als 900 Meter über Leukerbad stehend. Oben angekommen, verzogen wir uns trotz schönstem Wetter gerne ins Berghotel Wildstrubel – die kräftige Bise sorgte für ein Temperaturgefühl um 15 Minusgraden. Für den z’Mittag im Restaurant, und natürlich für den Genuss des Tiefblicks blieb uns ausreichend Zeit. Um 15.10 waren wir verabredet mit Bergführer Christian – das ist Dienstleistung! In seiner Begleitung zogen wir fast schon gemütlich hinunter ins Lämmerendalu, um dann leicht an- und wieder absteigend den Lämmerenboden zu erreichen. Schurgerade führte der ca. 2 km lange Trail über die weite Ebene, bei P. 2290 vorbei über einen kleinen Buckel. Vor uns der Blick zum morgigen Tagesziel, dem Wildstrubel, und rechts auf der Felsstufe war schon die ganze Zeit die Hütte zu sehen. Bei P. 2315 dann die Steilstufe, welche nach links (südwestlich) ausholte, und auf der ca. 120 Hm aufzusteigen waren. Die Stelle wird vom Hüttenteam markiert und unterhalten und laufend freigeschaufelt(!). Oberhalb dieser markanten Stufe änderte die Richtung wieder in nordöstlicher Richtung; nach etwa 15 Minuten standen wir vor der Lämmerenhütte. Beim leckeren z’Nacht dann Informationen von Christian für den morgigen Gipfeltag – eins war klar: ein Spaziergang würde das nicht werden. Wenigstens sollte uns die Lawinengefahr (Stufe 3 erheblich) kaum Sorgen bereiten, das Fehlen jeglicher Spuren schon eher. Der Neuschnee der letzten Tage (ca. 30 cm Pulver) und auch der starke Wind retuschierten die Berglandschaft sauber. So richtig zuversichtlich legten wir uns nicht schlafen – wenigstens hatten wir einen Schlafraum für uns, weil die Hütte nur gerade mit 12 Gästen belegt war.

Zweiter Tag:
Nach einer ruhigen Nacht und unerwartet gutem Schlaf um 6 Uhr der Weckruf. Draussen hellte sich der Himmel schon, minus 10 Grad, kein Wind! Kurzes Frühstück, nicht benötigter Ballast in der Hütte deponieren, Zähne putzen – und los ging es, nicht zu früh, kurz vor halb acht. Auf der Hüttenspur zurück, dann vorerst gespurt weiter um den Fels des Lämmerenhorn herum. Was jetzt begann, war harte Knochenarbeit – die Sonne begrüsste uns auch schon, und vor uns der Blick zum dreigipfligen Strubel (Lenker Gipfel 3244 m, Mittelgipfel 3242 m, Grosstrubel 3042 m). Unser Ziel war der Mittelgipfel. Wie schon am Vorabend angekündigt, führte uns Christian zum und auf den Gletscher, in Richtung Mittelmoräne haltend. Vom Gletscher und seinen Spalten war nichts zu sehen – zu gut war alles eingeschneit. Trotzdem oder gerade deswegen nahm uns Christian ans Seil. Kurze Trinkpause, eine erste Schicht ausziehen – wir wurden überholt von einem jungen Pärchen, welches zügig hoch fellte. Ihre Spur war für uns aber kaum zu gebrauchen, weil zu weich und zu schmal. Auf etwa 2800 m Höhe dann der markante Felszahn (P. 3172); vor diesem begann es links haltend richtig steil zu werden. Im Bereich des fotogenen Gletscherauges ist die Neigung >30° – also Rutschgefahr. Das Gletscherauge links steil unterquerend, spurten wir mehr oder weniger in direkter Linie dem nun vor uns sichtbaren Mittelgipfel zu. Christian hatte ein Einsehen mit mir und baute unterhalb des Gipfels doch eine Erholungskurve ein. Von der Stampferei etwas mitgenommen, nahm ich zum letzten (Doping-)Mittel Zuflucht – Gly-Coramin Lutschtabletten; Doris hatte sowas nicht nötig. Das wirkte Wunder, und schon standen wir oben – nach drei Stunden Aufstieg! Respektabel bei solchen Verhältnissen. Welche Prachtaussicht – wir waren sprachlos (und das kommt selten vor, hatte aber Gründe!). Praktisch Windstille, und wegen der trockenen Luft eine Fernsicht vom Feinsten – und Christian sprudelte nur so mit seiner Gipfelaufzählung. Nach diesem Genuss suchten wir etwas unterhalb des Gipfelkreuzes (natürlich auf der «richtigen» Seite…) ein geschütztes Plätzchen, um zu trinken und ein Biberli zu verdrücken. Nach dieser ausgiebigen Pause brachen wir auf zum Abfahrts-Galopp – Christian in grossen Schritten voraus, immer in der Nähe der Aufstiegspur. Durch diesen Pulverschnee hinunter zu waten bereitete grosses Vergnügen – ganz ohne Kraftaufwand ging es dennoch nicht. Ausserdem wärmte die Sonne so stark, dass wir uns einer weiteren Schicht entledigen konnten. Der weitere Abstieg verlief sehr rasch, nach nicht einmal zwei Stunden erreichten wir die Hütte wieder. Doris gönnte sich eine (grosse!) Rösti, ich benötigte dringend Flüssigkeit, eine leckere Gemüsesuppe und dazu jede Menge Schorle und Tee. Um 14 Uhr dann – mit deutlich schwereren Rucksäcken – Aufbruch für die Strecke hinunter zur Gemmi. Christian begleitete uns bis unterhalb der Steilstufe – wollte dort noch zum rechten sehen. Noch voll an der Sonne durchquerten wir den Lämmerenboden, um dann noch den Gegenaufstieg zur Gemmi zu schaffen. Ziemlich geschafft, aber glücklich bestiegen wir die Bahn, welche uns um 16 Uhr nach Leukerbad runterbrachte. Im oberen Teil dann noch ein Blick zu den zwei über den Plattenhörnern kreisenden Bartgeiern – welche die Lämmerenhütte mehrmals täglich besuchten, wie uns Christian freudvoll erzählte.

Fazit:
Wann gibt es das schon: diese angebliche Modetour bei solchen Bedingungen! Und wir durften die erste Spur legen – an diesem Tag ganze 10 Gipfelstürmer (wir 3 Schneeschuhläufer, 7 Skitourenläufer). Einmalig schön! Und unvergesslich!

Dank an unseren Bergführer
Dem sympathischen Christian Wäfler, Hüttenwart der Lämmerenhütte, Bergführer und Skilehrer, gehört unser herzliches Dankeschön dafür, dass er uns die Erfüllung diesen grossen Wunsch ermöglicht hat. Sein menschlicher und professioneller Umgang hat uns sehr beeindruckt, und wir können seine Dienste bestens empfehlen.

Wetterverhältnisse:
Perfektes Tourenwetter, Sonne, wolkenlos, ca. -15°, kräftige Bise, was die gefühlten Temperaturen tiefer erscheinen liess. Lawinensituation für Donnerstag, 26. Februar 2015 (lt. SLF): Sonnig, langsamer Rückgang der Lawinengefahr. Nach einer klaren Nacht war es am Donnerstag überall sonnig. Es wehte ein mehrheitlich schwacher Wind aus nördlichen Richtungen. Die Lawinengefahr nahm langsam ab. In grossen Teilen vom nördlichen Alpenkamm, im Wallis, in Graubünden und im Tessin wurde die Lawinengefahr noch mit erheblich (Stufe 3) eingeschätzt, wobei die Gefahrenstufen meist auf höhere Lagen beschränkt waren. In den übrigen Gebieten vom Alpennordhang herrschte mässige Lawinengefahr (Stufe 2).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Anseilgurt, Pickel, Stöcke, GPS-Maschine

Parameter 1. Tag:
Tour-Datum: 25. Februar 2015
Schneeschuhtouren Schwierigkeit: WT3 (Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung)
Strecke: 4.6 km, Gemmibahn Bergstation 2346 m – Gemmipass 2268 m – Lammerendalu P.2262 – Lämmerenboden – Steilstufe P.2312 – Lämmerenhütte SAC 2502 m
Aufstieg: 284 m
Abstieg: -121 m
Benötigte Zeit: 1 Std. 30 Min.

Parameter 2. Tag:
Tour-Datum: 26. Februar 2015
Schneeschuhtouren-Schwierigkeit: WT5 (Alpine Schneeschuhtour)
Hochtouren-Schwierigkeit: WS
Strecke: 13 km, Lämmerenhütte SAC 2502 m – Wildstrubelgletscher – Wildstrubel Mittelgipfel 3242 m – Abstieg bis Lämmerenhütte auf ungefähr gleicher Spur – Lämmerenhütte – Steilstufe P.2312 – Lämmerenboden – Lammerendalu P.2262 – Gemmipass 2268 m – Gemmibahn Bergstation 2346 m
Aufstieg: 950 m
Abstieg: -1100 m
Laufzeit Zeit ohne Pausen: 4 Std. 50 Min.
Laufzeit mit Pausen: 6 Std. 55 Min.

Heido Suon – laaaange und wunderschöne Suonen-Wanderung

Wie hat das Peter nur hingekriegt? Kaiserwetter, wie es in diesem Jahr selten war. Mit grosser Erwartung und noch grösserer Vorfreude reisten wir (nach einem Augenschein im Lötschental mit Gourmet-Übernachtung) nach Visp, wo wir Peter, Initiant und Organisator dieser Community-Wanderung, Suonen-Fachmann Johannes und weitere Mitwanderer trafen. Das Postauto ab Bahnhof Visp nach Visperterminen war voll besetzt (kein Wunder – bei diesem Wetter). Von der Sesselbahn Visperterminen-Giw liessen wir uns hochfahren, um dann sogleich auf oder neben der im Sommer unansehnlichen Skipiste loszulaufen zum ersten Zwischenziel – dem Gibidumsee. Im fast ruhigen Wasser spiegelte sich die Bergwelt, allen voran das Bietschhorn. Auch wenn die Tour durch das Nanztal über den Bistinepass bis zum Simplonpass ziemlich lang ist, will ich mich in diesem Bericht kurzhalten und die Bilder sprechen lassen. Die superschöne Höhenwanderung in die hinterste Ecke des Nanztals bietet keinerlei Schwierigkeiten – höchstens Ansprüche an die Kondition. Dass sich die Tour sehr lohnt, zeigen die Bilder bestimmt.

Um ca. 16:45 Uhr trafen wir auf dem Simplonpass ein – für vier von uns wenige Minuten zu spät, um das Postauto zu erreichen. Wir hoffen, dass sie von wohlgesinnten Autofahrern mitgenommen wurden… Zusammen mit Peter und Johannes erlebten wir einen gemütlichen Abend im einfachen Hotel Simplon-Blick, wo uns die Gastgeberin Nicole mit einem feinen Fondue verwöhnte. Zum Dessert gab es dann noch einen Blick hoch zur Milchstrasse…

Fazit:
Diese fünfte (für uns die erste) Suonen-Community-Wanderung überbot unsere Erwartungen bei weitem und in jeder Beziehung. Danke Dir Peter für die Initiative und die tolle Vorbereitung, unserem Suonen-Profi Johannes für die vielen wertvollen Informationen, und den Suonenfans Conny, Angelo, Rita, Ruth und Werner – es war spannend, euch kennen zu lernen und mit euch unterwegs zu sein!

Ein Tipp:
Wer mehr erfahren will über die Walliser Suonen, dem sei diese Website empfohlen: https://www.suone.ch/.

Parameter:
Tourdatum: 27. September 2014
Schwierigkeit: T2
Strecke: 18.5 km: Giw (1962 m) – Gibidumsee (2195 m) – Gibidumpass (2201 m) – Ochsenlägerhütte (2342 m) – Oberes Fulmoos (2452 m) – P. 2483 – Bistinepass (2417 m) – Blatte (1889 m) – Simplonpass (2006 m)
Aufstieg: ca. 770 m
Abstieg: ca. -760 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 15 Min.

Sasseneire (3253 m) – Schwarzer Fels mit phänomenaler Aussicht

Ein paar Tage Wallis, und somit den hier «verlorenen» Sommer finden – das war die Vorstellung. Am Sonntag (was für ein schöner Tag für eine Pässefahrt!) über die Furka, bei Tiefenbach Michael, unseren Wanderfreund aus Bielefeld treffen, der uns nach seiner Tour zur Albert Heim-Hütte erwartete, dann gemütliche Weiterfahrt nach Grächen, Abendessen und Besprechung der morgigen Tour. Über den Vorschlag Michael’s, den Sasseneire zu besteigen, waren wir uns rasch einig, kennt er das Wallis doch bestens. Auch wenn die Fahrt ins Val d’Anniviers etwas dauern sollte – dort waren wir noch nie. Die Staumauer des Lac de Moiry wird erreicht über eine gut ausgebaute, wenn auch enge, Strasse – nach dem abschliessenden Tunnel standen wir urplötzlich auf dem direkt an der Staumauer liegenden Parkplatz. Ein stärkender (Frühstücks-)Café au Lait im «Seerestaurant», und bald starteten wir. Die Staumauer überquerend, wanderten wir gemächlich auf der Alpstrasse hoch zur Alpage de Torrent. An der Alp rechts vorbei, nun auf gutem Pfad etwas stärker ansteigend, erreichten wir bald einmal den wunderschon gelegenen Lac des Autannes. Im Blickfeld die vielen Viertausender, und unten der in wechselnder Farbe von grün bis hellblau leuchtende Stausee – Spektakel pur! Vorbei am schönen Seelein und über saftige Alpweiden, begann es bald stärker anzusteigen. Der Col de Torrent und rechts der Grat zum Tagesziel – reinstes Genusswandern in der Sonne und vor wolkenloser Kulisse! Oben auf dem Pass angekommen, gönnten wir uns an einem windschattigen Plätzchen eine Trinkpause. Was für ein Panorama: Tiefblick ins Val d’Herens und Val d’Arolla, in der Ferne der Mont Blanc – wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Nördlich dann die Sicht auf die Aufstiegstrecke zum Schwarzen Fels (Sasseneire); ziemlich steil und rutschig, dachten wir – was sich auch bestätigen sollte. Zu uns gesellte sich Einzelkämpferin Katja (ihr erster Dreitausender!); ab jetzt zu viert, machten wir uns auf zum einstündigen Aufstieg über die ca. 340 Aufstiegsmeter. Die Alternative des Direktaufstiegs über den Grat verwarfen wir – zumal sich dieser später ohnehin mit unserer Route vereinte. Ab und zu waren einige Blocks «im Weg», deren Übersteigung aber unproblematisch waren. Aber kurz vor dem Gipfel waren dann doch einige ausgesetzte Gratstellen zu begehen – richtig schön! Schwindelfrei und trittsicher sollte man auf diesem Abschnitt schon sein. Und der Gipfelaufbau hatte es auch nochmals in sich – bestimmt T4! Die Aussicht verdient das Prädikat «super» – was auch auf das Wetter und die Fernsicht zutraf; bestimmt ein Ausnahmetag in diesem Sommer 2014. Wir waren übrigens allein oben, was uns besonders gefiel. Trotzdem machten wir uns bald wieder auf den Rückweg auf gleicher Strecke, welche bis zum Col de Torrent ziemlich rutschig. Stöcke wären hier ausgesprochen hilfreich – «wären» deshalb, weil ich mir den Luxus leistete, sie auf dem Gipfel in den Abgrund zu «werfen». Grund für einen Neukauf (hihi…). Mit einem Stock (von Doris ausgeliehen) klappte alles wunderbar und ohne Rutscher. Auf dem Pass zurück, gönnten wir uns die mitgebrachten Leckereien, nochmals das tolle Panorama geniessend. Im Abstieg zum Lac des Autannes begegneten wir einer grossen Herde von Eringer Kühen, welche von den Sennen und zwei Border Collies auf beeindruckende Art und Weise zusammengetrieben wurden. Gerade rechtzeitig begegneten wir diesen wunderbaren Tieren, begleitet von hühnerhaut-treibendem Glockengeläut. Nach der Alpage de Torrent kehrte Ruhe ein. Rasch erreichten wir die Staumauer und den Parkplatz. Abschied von Katja, Kleiderwechsel und Rückfahrt nach Grächen (Michael war ein guter Schofför!).

Fazit:
Diese wunderbare Tour in eine uns unbekannte Gegend verdanken wir unserem «Wanderleiter» Michael – herzlichen Dank! Es hat uns ausgezeichnet gefallen, und wir haben den Tag voll genossen…

Hinweis:
Hier geht’s zu schönen Bericht von Michael…

Parameter:
Tourdatum: 18. August 2014
Schwierigkeit: T4
Strecke: 14 km, Parking du Lac de Moiry Barrage (2250 m) – Alpage de Torrent (2479 m) – Lac des Autannes (2685 m) – Col de Torrent (2916 m) – Sasseneire (3253 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 1040 m
Abstieg: ca. -1040 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std.

Allalinhorn (4027 m) – unser zweiter Viertausender

Nach dem gestrigen Erholungstag war für den 5. und letzten Tag unseres Saas-Fee-Aufenthalts ein 4000er angesagt – das Allalinhorn. Der Vortag war etwas durchzogen, und wir nutzen diesen für eine Bahnfahrt bis Mittel-Allalin, um uns mental auf den folgenden Gipfeltag vorzubereiten.

Zu unserer Tour: wie schon seit Tagen vorausgesagt, heute tatsächlich Kaiserwetter – welch ein vollkommenes Glück! Um 8 Uhr trafen wir in Saas Fee unseren Bergfreund Michael und Bergführer Gerald Zimmermann aus Visperterminen. Bereits auf der Bergfahrt bemerkten wir, dass mehr Skifahrer (Ski-Nationalmannschaften Norwegen, Polen, Deutschland, Schweden, Russland, usw. im Training) als Bergsteiger hochfahren wollten. Oben auf Mittel-Allalin dann die Bestätigung: heute wird es nicht der gewohnte Ansturm werden – wir zählen höchsten 7 bis 8 Seilschaften. Nach kurzer Information durch den BF montierten wir die Eisen, und los ging es um kurz vor Acht. Am oberen Ende des flachgewalzten Teilstückes von ca. 700 m nahm uns Gerald ans Seil. Die Spur war gut getreten und noch hart genug. In ruhigen Schritten stiegen wir an, ziemlich weit nach W ausholend, weil Gerald richtigerweise einschätzte, dass bei dieser Streckenführung die Aussicht auf unser Tagesziel besonders attraktiv sei. Ausserdem konnten wir so die von unten nicht genau einsehbare Serac-Zone umgehen. Ungefähr ab km 1.6 wurde es dann (in der Falllinie) steil, oft um die 30°. Gerald schätzte unser Leistungsvermögen sofort richtig ein und wählte das Tempo so, dass es für uns ein wirklicher Genuss war; jedenfalls stieg mein Puls nicht über 120. Kurz vor dem Feejoch dann etwas Nervenkitzel, weil ein Grat zu begehen war, links ein sehr steiles Eisfeld, rechts eine Riesenspalte – also konzentriert und ruhigen Schrittes rüber. Nach etwa hundert Minuten und einer Distanz von ca. 2.8 km erreichten wir das Feejoch – wo eine kurze Trink- und Verpflegungspause angesagt war. Und natürlich fotografieren – denn jetzt öffnete sich der Ausblick Richtung Matterhorn, Gornergrat, Monte Rosa. Uns allen ging es prima – kaum Spuren von Anstrengung. Vor uns der anvisierte Gipfel – stürmen wir also los! Der Schlussanstieg von 200 Hm auf einer Strecke von etwa 800 m hat eine durchschnittliche Neigung von 25°, mit Stellen >40°. Nach ca. 25 Min. erreichten wir über eine felsige und vereiste, steile Stufe den Vorgipfel. Jetzt noch den Gipfelgrat, welcher wenig ausgesetzt war, dann noch den kleinen Gipfelaufbau – und schon standen wir oben. Welch ein grossartiges Gefühl! Dank einem Super-Bergführer fühlten wir uns jederzeit sicher und professionell geführt – herzliches Dankeschön, Gerald! Jetzt ein paar Gipfelbilder, Gratulationen zum Gipfelerlebnis, und zurück zum Vorgipfel, wo es ausreichend Platz gab für eine Gipfelrast und Fotos. Nebenbei: auch wenn das Allalinhorn als ein 4000er der leichten Art gilt – schaffen muss man es schon selbst! Und das Allalinhorn bietet eine einmalige Weitsicht: Berner, Innerschweizer, Bündner, Mont Blanc, Gran Paradiso, Tessiner Seen, Piemont, Poebene, usw.

Der Abstieg bis zum Feejoch dann auf der Aufstiegsspur. Hier entschied sich Gerald für die Direttissima, weil kürzer und der Überblick von oben auf die Seracs geboten war. Da war dann noch eine kritische Stelle zu meistern, eine schmale Schneebrücke in einer Steilstufe mit Abrutsch- und Einbruchgefahr. Mit entsprechender Sicherung und Vorsicht gelang das gut. Auf dem Pistengelände angelangt, erreichten wir schnell wieder Mittel-Allalin. Glücklich darüber, es geschafft zu haben – und das erst noch ohne erkennbare Ermüdung. in tolles Bergerlebnis!

Fazit:
Der Höhepunkt unserer Saas-Fee-Tage! Bestes Wetter, Klasse-Team, alles hat gestimmt. Und ein bisschen Stolz schwingt mit – gell Michael!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerliches Bilderbuch-Wetter

Hilfsmittel:
Hochtourenausrüstung (Steigeisen, Klettergurt, 2 Karabiner, Prusik, Eispickel), Stöcke; GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 20.08.2013
Schwierigkeit: L (Hochtour), I (UIAA-Skala)
Berg- und Talfahrt ab Saas-Fee Talstation Alpin Express (1778 m) bis Station Felskinn (2989 m), dann mit der U-Bahn (Metro Alpin) bis Mittel-Allalin (3457 m)
Strecke: 6.7 km, Station Mittel-Allalin (3457 m) – Feejoch (3826 m) – Allalinhorn (4027.4 m)
Aufstieg: 704 m
Abstieg: -741 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 36 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 23 Min.

3 Tage Genusswandern über Zermatt: Trift 2337 m – Mettelhorn 3405 m – Höhbalmen 2665 m

Seit Tagen Superwetter-Vorhersagen für unsere 3-Tagestour in Zermatt! Und so war es dann auch. Also stand dem schon länger geplanten Projekt nichts im Wege. Michael aus Bielefeld war wie geplant dabei, wichtig deshalb, er war (und ist) doch unser Wettergarant(!). Und um es vorweg zu nehmen: wir erlebten wunderschöne Tage im ruhigsten Teil von Zermatt – einmalige Aussichten auf die viele Viertausender, welche sich in dieser Gegend inflationär versammeln.

Tag 1: Zermatt – Trift
Zu dritt also durchwanderten wir ab Bahnhof Zermatt die überfüllte Bahnhofstrasse, um diese bei der GramPi’s Bar fluchtartig zu verlassen und hochzusteigen über Alterhaupt, vorbei an der von weitem sichtbaren, spektakulär gelegenen Pension Edelweiss. Immer entlang des Triftbachs resp. dessen Schlucht erreichten wir nach zwei Stunden das Ziel des ersten Tages, das Hotel du Trift (2337 m), eigentlich ein Berggasthaus. Hier wurden wir sehr herzlich willkommen geheissen von Fabienne und Hugo Biner. Sowohl dem selbstgemachten, sagenhaft guten Eistee, wie auch der Apfelwähe konnten wir nicht widerstehen – auch nicht dem Trift-Kafi. Sichtlich stolz berichtete Hugo heute 64 Küchenstücke von 17 Kilogramm Äpfel hergestellt zu haben – selbstverständlich ausverkauft! Draussen vor dem Haus bewunderten wir die beeindruckende Bergwelt mit ihren Gipfeln (Ober Gabelhorn, Trifthorn, Wellenkuppe, Zinalrothorn, usw.)  – der Blick hinauf zur Rothornhütte SAC war ebenfalls ungetrübt. Noch mehr bewunderten wir die zwei jungen und mutigen Bergsteigerinnen aus Zürich, die soeben vom Zinalrothorn (4221.2 m) zurückkamen, und sich an der Sonne die wohlverdiente Stärkung gönnten. Und: plötzlich erscheint ein bergwärts joggender Simon Anthamatten, der sich für eine kurze Verschnaufpause an den Tisch setzte – unterwegs zur Rothornhütte, wo er von Kunden erwartet wird. Um 19 Uhr wurde uns ein Viergangmenü serviert; über die Küchenleistung konnten wir nur staunen – grosses Kompliment an die Biner’s! Kurz vor zehn ging es ab in die Federn – die absolute Ruhe hier oben kontrastierte mit dem Lärm unten im «Dorf», der allerdings hier nicht wahrzunehmen war.

Tag 2: Trift – Mettelhorn – Trift
Erstklassig ausgeschlafen und erholt, starteten wir nach dem Frühstück in Richtung Mettelhorn. Dieser nicht besonders schöne, dafür aber aussichtsreiche Gipfel wird gerne als der zweithöchste Trekkinggipfel in der Schweiz gesehen. Aufgrund solcher Publizität befürchteten wir eine Völkerwanderung, die allerdings nicht eintrat. Direkt hinter dem Hotel du Trift stehen Schilder mit der Vorgabe für heute: von 3 Std. 40 Min. Auf Vieliboden (2453 m) teilte sich der Bergweg – links über eine Gletschermoräne hoch in Richtung Rothornhütte – wir «blinkten» rechts. Nach einem steilen Aufstieg mit einigen grossen Tritten erreichten wir die Hochebene Triftchumme – was für eine Augenweide von einem Naturparadies! Im «Rückspiegel» erblickten wir, wie sich hinter Höhbalmen das Matterhorn zaghaft aufbaute. Vor uns begann es jetzt ziemlich anzusteigen, anfänglich auf gutem Pfad, dann zunehmend über Geröll – immer gut begleitet von vielen Steinmannli (oder -fraueli). Links die Felswand Böse Tschuggen (3047 m), rechts das flache Wisshorn (2927 m), vor uns das Platthorn (3344 m), welches uns vorerst die Sicht auf das Tagesziel versperrte. Erst oben auf Furggji (3186 m) weitete sich der Blick – geradeaus vor uns nun das Mettelhorn (noch mit Wolken umhüllt), und dazwischen ein mässig steiler Gletscher (der wohl oberste Teil des Hohlichtgletschers), den es zu queren galt. Spätestens jetzt mutierte die Trekking- zur (allerdings leichten) Hochtour. Den Rat von Hugo Biner (auch Bergführer und Skilehrer) befolgend, montierten wir die Eisen. Auch wenn eine gute Trittspur vorhanden war, fühlten wir uns so auf der ca. 500 m langen Eisspur sicherer – Spalten in unmittelbarer Nähe der Spur sahen wir keine. Oben, genau in der Mitte zwischen Platthorn (3344 m) und Mettelhorn (3405 m) standen wir auf der steil Richtung Zermatt abfallenden Wand und hatten die letzten 150 Hm vor uns; in Serpentinen auf gut sichtbarer und trockener Spur erreichten wir nach 15 Minuten den Gipfel – auf den letzten Metern bis zum höchsten Punkt kraxelten wir über einige Felsplatten und -blöcke. Der Gipfel selbst ist ziemlich ausgesetzt und bietet wenig Platz. Das vor uns aufgestiegene Pärchen aus Kanada «besetzte» den höchsten Punkt und wartete gaaaaanz ungeduldig darauf, dass sich das «Horu» endlich zeigte. Die Zeit vertrieben sie sich mit «hemmungslosem» Genuss von Toblerone… sympathisch… Mittlerweile zeigte sich die richtige Toblerone (s’Horu natürlich), so wie uns Michael garantierte. Dann zogen wir es vor, an den Gletscherrand abzusteigen; dort hat sich in den vergangenen Jahren ein kleiner See gebildet. Mit Blick auf die mächtige Weisshorn-Pyramide (4506 m) genossen wir bei angenehmen 12 Grad die Rast. Eigentlich wollten wir hier die Weisshorn-Pyramide spiegeln, aber das Seelein war grösstenteils gefroren. Dann ging es zurück über den Gletscher bis Furggji, und von hier der Abstieg auf gleichem Weg hinunter Richtung Vieliboden. Mittlerweile strahlte die Sonne richtig intensiv, so dass wir uns oberhalb des schönen und grünblau leuchtenden Sees, welcher unterhalb der Wand des Böse Tschuggen lag, zu einer ausgiebigen Mittagsruhe niederliessen. Bei dieser Gelegenheit genossen wir das wunderbare, wechselnde Farbenspiel, welches sich uns bot; jedenfalls sahen wir im Vergleich zum vormittäglichen Aufstieg völlig veränderte Farben. Der Rest ist rasch erzählt: Abstieg auf den wunderbar grünen und weichen Vieliboden, dann der steile Abstieg hinunter zum Ausgangspunkt Hotel du Trift. Und hier natürlich Wiederholung des Vortagesprogramms: sagenhaft guter Eistee, Apfelwähe und – Trift-Kafi (Hugo ist auch ein sympathischer und guter Verkäufer!). Um 19 Uhr dann wiederum ein erstklassiges Viergangmenü (u. a. Riz Casimir!).

Tag 3: Trift – Höhbalmen – Zmutt – Zermatt
Nach einer weiteren unglaublich ruhigen und erholsamen Nacht nochmals ausgiebiges Frühstück und (leider) Abschied von diesem Trift-Superteam. Bei bestem Wetter bewältigten wir den einstündigen Aufstieg zur ca. 330 m höher liegenden Höhbalmen, angetrieben von der ungeduldigen Erwartung, dass der Blick aufs Horu frei werde. Nach ca. 2.5 km war es dann soweit – was für ein einmaliges Panorama (siehe Bilder)! Spätestens hier erinnern wir uns an unseren Vorsatz, genussvoll zu wandern. Also erst mal reichlich Pause, und natürlich fotografieren. Erstaunlich wenig Leute hier – die Saison scheint gelaufen – gut für uns. Allmählich machten wir uns wieder auf den Weg, immer auf einer Höhe von ca. 2600 bis 2700 m, und immer das einmalige 360-Grad-Panorama auf die vielen Viertausender. Jetzt verstanden wir auch, weshalb dieser Abschnitt nach Meinung vieler als eine der allerschönsten Höhenwanderungen gilt. Das mit dem «Genusswandern» nahmen wir dann etwas zu grosszügig – jedenfalls bemerkten wir schon während des Abstiegs über Arben zum Zmuttgletscher und zu den unterhalb angelegten Ausgleichsbecken, dass wir den Abstecher in die Schonbielhütte vertagen würden. Beim Zmuttbach oberhalb Stafel angekommen, entschieden wir endgültig, die Hütte auszulassen. Schliesslich lag vor uns, etwas oberhalb Chalbermatten, noch der wegen Felssturzgefahr – allerdings reizvoll angelegte – Umweg (Abstieg und Wiederaufstieg von ca. 100 Hm). Leicht angetrocknet und auch ausgehungert erreichten wir schliesslich das Beizendorf Zmutt. Hier liessen wir uns nieder, selbstverständlich unter Inanspruchnahme der gut ausgebauten Gastro-Infrastruktur – wie wär’s zum Beispiel mit Älplermakkaroni (lecker!). Nun gut, für den weiteren Abstieg nach Zermatt hinunter waren wir gestärkt – gegen halb fünf hatte uns die Zivilisation wieder. Abschied von unserem Bergfreund Michael, der in seine langjährige Ferien-Niederlassung nach Grächen weiterzog. Wir hingegen hatten keine Mühe, im uns seit Jahren bekannten Zweisternhaus Alphubel eine Bleibe für eine Nacht zu finden (ohne Voranmeldung!). Die für Zermatter Verhältnisse sehr günstigen Fr. 85.00/Nacht und Person inkl. Frühstücksbuffet strapazierten unser Budget nicht, so dass wir uns sogar einen gemütlichen Abend im uns bestens bekannten Schäferstübli leisten konnten; Gigot vom Holzfeuer von Zermatter Schwarznasenschafen und dazu herrlicher Kartoffelgratin – und eine Flasche Humagne Rouge – sowas gehört für uns zum Genusswandern. Danke Michael, und gerne wieder einmal!

Zu den Bildern resp. den Bildlegenden: meine Kenntnisse über die zahlreichen Gipfel sind im Vergleich zu Michael schwach – so dass ich in den nächsten Tagen sehnlichst präzisierende Hinweise von ihm erwarte – der kennt nämlich alles, was sich +/- 4000 m erhebt! Und das ganz ohne Eifone und TschiPiEss.

Fazit
Eine 3-Tagestour der Superlative auf der sehr ruhigen Talseite oberhalb von Zermatt.

Parameter 1. Tag (Zermatt – Trift):
Tourdatum: 13. August 2012
Schwierigkeit: T2
Strecke: 3.6 km
Aufstieg: ca. 725 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std.

Parameter 2. Tag (Trift – Mettelhorn – Trift):
Tourdatum: 14. August 2012
Schwierigkeit: T4, Hochtour L
Strecke: 9.9 km
Aufstieg: ca. 1077 m
Abstieg: ca. -1059 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 8 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 15 Min.

Parameter 3. Tag (Trift – Höhbalmen – Zmutt – Zermatt):
Tourdatum: 15. August 2012
Schwierigkeit: T2
Strecke: 16.6 km
Aufstieg: ca. 597 m
Abstieg: ca. -1285 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 8 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 6 Std.

Breithorn (4164 m) – unser erster Viertausender

Am 9. August 2009 war es soweit! Nachdem wir bereits am Mittwoch nach Zermatt angereist waren, um uns an die Höhe zu gewöhnen, trafen wir uns am Donnerstagvormittag auf dem Bahnhofplatz in Zermatt mit den anderen Gruppen-Mitgliedern für vier Tage The Best of Monte Rosa. Ein erstes Sich-Kennenlernen, Materialfassen, und dann gings los mit der Gornergratbahn bis Rotenboden, von dort zum Tagesziel (damals noch alte) Monte Rosa-Hütte. Am Freitag früh dann Trekking über die gesamte Länge des Gornergletschers hinunter bis Zermatt-Furi. Am Samstag (3. Tag) Gondelfahrt bis Schwarzsee, dann Trekking über Hirli-Furggletscher-Theodulgletscher-Gandegghütte, unserem Nachtquartier. Vor lauter nervöser Spannung kaum Schlaf, dafür eine wunderbare, sternenklare Nacht.

Am Sonntag dann das grosse Ziel vor Augen: unser erster Viertausender – das angeblich einfache Breithorn mit 4164 m Höhe. Wenn wir jetzt auch noch (wie schon viele Bergsteiger vor uns) darüber berichten, dann halt zugegebenermassen mit einem gewissen Hang zur Selbstdarstellung, vor allem aber auch, weil es so erinnerungsreich schööööööööööön war.

Ab Gandegghütte kurzer Abstieg zur Station Trockener Steg, dann mit der spektakulären Schwebebahn aufs Klein Matterhorn. Der Sprint auf das Zermatter Breithorn fand bei besten Wetterbedingungen statt. Und um es zu bestätigen: die Schwierigkeiten hielten sich in Grenzen. Gute, noch hartgefrorene Spur, auf dem Plateau verdächtig wenige (sichtbare) Spalten, im ziemlich steilen und der Höhe wegen konditionell doch etwas fordernden Aufstieg zum Grat dann schon einige Spalten, welche unser Guide voll im Griff hatte. Der Gipfelgrat war nicht ausgesetzt – Stolpern sollte man trotzdem nicht. Hin und zurück
5.8 km in knapp 3 Std. und dabei 420 Steigungsmeter zurückgelegt; unsere 6er-Seilschaft arbeitete gut zusammen. Unterwegs dann schon sehr eindrückliche Bilder: phantastische Bergwelt, unerhörte Tiefblicke – und leider oft auch fahrlässig bergwärts ziehende Bergwanderer. Beispiel: ein asiatischer Einzelgänger ohne Steigeisen, welcher die grosse Kurve mit einer Direttissima umging – und dabei Glück hatte… Wir jedenfalls würden auch eine wenig schwierige Tour (immerhin handelt es sich um eine Hochtour) niemals ohne Bergführer, und schon gar nie ohne entsprechende Vorbereitung und Ausrüstung (Klettergurt, Seil, Pickel, Steigeisen, Schutzbekleidung) in Angriff nehmen.

Auf dem Breithorn-Gipfel dann ein Kommen und Gehen, fast wie auf dem Bahnhofplatz in Zermatt. Trotzdem: für uns beide ein grosser Tag, welcher uns motivierte, den einen oder anderen weiteren 4000er zu machen…

Fazit:
Unser erster Viertausender – grossartig!

Wetterverhältnisse:
Ideales Hochtouren-Wetter

Hilfsmittel:
Hochtourenausrüstung (Steigeisen, Klettergurt, 2 Karabiner, Prusik, Eispickel), Stöcke; GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 09.08.2009
Schwierigkeit: L (Hochtour)
Berg- und Talfahrt Klein Matterhornbahn
Strecke: 5.8 km, Station Klein Matterhorn (3817 m) – Breithornplateau –
Breithorn (4164 m)
Aufstieg: 422 m
Abstieg: -422 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 55 Min.