Hasenmatt 1445 m – Stallflue 1409 m – Abstieg übers Häxewägli

Wieder einmal unterwegs im Stammland Ruedi’s. Wir starteten bei der BLS-Station Im Holz in Lommiswil, erst durch das oberste EFH-Quartier über die Allmendstrasse hoch zum Waldrand, diesem entlang nach W bis zum P.675. Danach versagten die Kartenlesekünste Ruedi’s kurzfristig, wir verfehlten zwei direkte Aufstiegsmöglichkeiten, deren Einstiege in den Schwengiwald etwas verborgen sind. Also liefen wir auf der Schauenburgstrasse bis zum P.748. Hier drehten wir nach rechts, um auf deutlicher Spur, aber unmarkiert, bis P.774 zu laufen. Kurz danach verliessen wir die Forststrasse nach links auf eine steiler werdende, aber undeutliche Spur. Die nach O ausholende Forststrasse erreichten wir beim Wegpunkt 1033 wieder; dort kommt die alte Bergstrasse von der Schauenburg herunter – heute ein ausgewaschenes «Bachbett». Beim Gsäss benannten P.1033 liefen wir über die Haarnadelkurve weiter nach O, um die Strasse nach etwa 250 m links zu verlassen (gelbe WW-Markierung). Jetzt begann der Direktaufstieg unter den Flühen der Hasenmatt durch bis nahe P.1292 – dort, wo die weit nach O ausholende Bergstrasse zum Althüsli erreicht wird. Kurz vor diesem Punkt stiegen wir auf den schwach ausgebildeten, nicht ausgesetzten, aber gut zu erkennenden Grat, auf welchem der Gipfel nach etwa 600 m (+150 Hm) erreicht wird. Zwischendurch gab es spektakuläre Tiefblicke in die nördlich gelegenen Jura-Gräben und bis nach Gänsbrunnen, wo das Nordende des 3701 m langen Weissensteintunnels, einem einspurigen Eisenbahntunnel an der Bahnstrecke Solothurn – Moutier, der von der ehemaligen Solothurn-Münster-Bahn (heute BLS) erbaut wurde. Kurz unter dem Gipfel – das Kreuz bereits in Sichtweite – traten wir aus dem Wald und erreichten das offene Gipfelgelände der Hasenmatt. War die Wettersituation bislang deutlich schlechter, als vorausgesagt, verwöhnte uns nun die Sonne, und auch das grosszügige Alpenpanorama präsentierte sich über einem Wolkenband. Der Blick ging natürlich auch ins Tal, wo die Aare ihre Schlaufen zieht und die gelben Rapsfelder leuchteten. Finsteraarhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau – grandios der Blick zur Berner Prominenz! Kurz die Gipfelrast (Dörrfrüchte, Nüsse Mini-Ragusa), etwas länger die Bewunderung der scheu aufblühenden Blüemli (Frühlingsenziane, Knabenkraut).

140 m westlich des Gipfels gelangten wir zu der Stelle, wo der nordseitige Abstieg in Richtung Althüsli beginnt. Auf diesem Abschnitt hiess es aufzupassen: Restschnee, feuchte Tritte, ziemlich ruppig. Auf etwa halber Höhe, am Waldrand, hielten wir nach links in Richtung W hinunter zur Alpstrasse P.1318. Auf einem leicht felsigen Grat queren wir bis oberhalb der Skihütte des SC Lommiswil, um dann recht steil knapp 90 Hm aufzusteigen. Bei P.1401 erreichten wir die «Hochebene» der Stallflue, deren höchster Punkt sich etwa 550 m westwärts befand (Gipfelkreuz). Hier galt es ja nicht zu nahe an die Kante dieser eindrücklichen Flue zu stehen – mind. 200 m hoch ist die Wand! Jetzt suchten wir den Einstieg ins berüchtigte Häxewägli. Genau bei P.1399, ca. 280 m westlich des Gipfelkreuzes, fand sich eine Stelle, markiert mit einem kleinen Steinmann. Nach dem Übersteigen des Stacheldrahtzauns(!) standen wir an einer Feuerstelle auch Resten eines Sitzbänklis – das musste die Einstiegstelle sein. Wir geben gerne zu, dass hier Respekt aufkam vor dem, was uns bevorstand: Abgrund! Immerhin begann die Sache einigermassen machbar mit dem Durch- und Abstieg über eine hohe felsige Steilstufe – unter der so etwas wir ein Trampelpfad auszumachen war. Unmittelbar danach die Schlüsselstelle, eine kurze, mit Ketten gesicherte Querung – viel Luft unter den Füssen, eine leicht ausgesetzte Stelle von vielleicht fünfzig Metern. Über uns die mächtige Felswand der Stallflue, suchten und fanden wir eine einigermassen Vertrauen erweckende Abstiegspur – jetzt war nur noch darauf zu achten, die Stelle nicht zu verpassen, wo wir nicht in Richtung Oberes Brüggli, sondern weiter abzusteigen hatten in den Wagnerbann. Erst bei Erreichen einer Geröllhalde hatten wir die Gewissheit, richtig unterwegs zu sein. Die besagte Geröllhalde war ihrer Steilheit wegen ziemlich herausfordernd – nur ja nicht rutschen! Dank dem einen oder anderen Steinmann fanden wir schliesslich den unteren «Ausgang». Dank GPS und Kartenmaterial – auf Swisstopo ist dieser «Wanderweg» nicht eingezeichnet, also behalfen wir uns zur Not mit OpenTopoMap, den Topographische Karten aus OpenStreetMap. Hinweis: OpenStreetMap ist crowdbasiert, d.h.: registrierte User können beitragen. Der Haken: bei crowdbasierten Datensammlungen muss nicht zwingend um inhaltliche Richtigkeit, Genauigkeit, Aktualität, Zuverlässigkeit, Vollständigkeit und Relevanz geachtet werden. Also Vorsicht bei der Anwendung solcher Hilfsmittel! Aber heute hat es uns geholfen, und wir mussten nicht im sehr steilen Gelände des Wagnerbanns biwakieren😎… Und ja, die ab und zu offensichtlich von privater Seite angebrachten leuchtgelben Markierungen halfen auch, den im Wagnerbann westlich gelegenen Wendepunkt nicht zu verpassen. Mittlerweile auf einer Höhe von 1200 m.ü.M. endete das Spektakel – ab jetzt durften wir auf deutlicher Spur laufen. Nahe P.1091 erreichten wir die Fahrstrasse zur Schauenburg – die 700 m bis dorthin sprinteten wir fast schon. Klar, endlich gab es etwas Richtiges zwischen die Zähne, schliesslich war es auch schon drei Uhr nachmittags. Auf der besonnten Terrasse des Bergrestaurants Schauenburg genossen wir den Appenzeller Brandlöscher und die gigantischen Käseschnitten, während vor unseren Augen nochmals Spektakel geboten wurde: die Rega trainierte gerade Seilwinden-Rettung an den Westflühen der Hasenmatt – direkt über uns. Eine Stunde später nahmen wir die letzte Etappe unter unsere Füsse: etwas mehr als 500 Abstiegsmeter (1 Wegstunde) hinunter zum Ausgangspunkt Lommiswil Im Holz. Auf der steilen, und stark verwitterten alten Bergstrasse galt es gefühlt tausenden von Stolpersteinen auszuweichen. Bei P.1033 (Gsäss) schloss sich die grosse Runde, und wir liefen – nun etwas direkter als im Aufstieg nach Lommiswil hinunter. Ende gut, alles gut – wir waren froh und auch etwas stolz, die Herausforderung «Häxewägli» gut und gesund geschafft haben…

Fazit:
Eine absolut spannende und lohnende Bergwanderung auf den höchsten Solothurner Gipfel – mit anständig vielen Höhenmetern und auf teilweise abenteuerlichen Spuren.

Wetterverhältnisse:
Nach Tagen mit Regen und Schneefall der erste Schönwettertag, Fernsicht von Wolken getrübt, im Tagesverlauf schöner und aufklarend, Wind 20 km/h O, ca. 5 bis 11° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo und OpenTopoMap, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 27. April 2022
Schwierigkeit: T3+
Strecke: 13.1 km, Lommiswil, Im Holz (620 m) – Allmend P.675 – P.748 – P.774 – P.976 – P.1033 (Gsäss) – P.1293 – Gratweg zum Gipfel, Hasenmatt (1445 m) – Abstieg zu P.1318 – P.1403 – Stallflue (1409 m) – Einstieg ins Häxewägli (P.1398) – Wagnerbann – P.1091 – Schauenburg (1146 m) – P.1033 (Gsäss) – P.976 – Allmend P.675 – Lommiswil, Im Holz
Aufstieg: ca. 1030 m
Abstieg: ca. -1030 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 30 Min.
benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 17:15 Uhr

Toggenburg mal anders – von Degersheim nach Bütschwil

Das Toggenburg hört nicht auf bei Wattwil – das ist uns bekannt. Es erstreckt sich im Norden bis nach Wil (Alttoggenburg); im Nordosten heisst es Fürstenland. Etwa 4 km südlich Flawil liegt Degersheim (>4000 Einwohner) an der Bahnlinie der SOB Uznach-Wattwil-Herisau-St. Gallen. Das schöne Dorf liegt in einer hügeligen Landschaft und wird gegen Westen durch den in den Necker mündenden Aachbach entwässert. Ein idealer Ausgangspunkt für unsere heutige Wanderung, welche uns über die Hügellandschaft und über drei Flüsse führte. Vom Bahnhof durch die Ortsmitte, vorbei an der markanten Kirche, erreichten wir bald den westlichen Dorfrand und den kurzen Aufstieg zum nach W verlaufenden Moränenzug mit dem Chrüz, dem heute mit 911 m.ü.M. höchsten Punkt. Bereits im Aufstieg reichte die Aussicht bis zum Bodensee. Auf dem Chrüz dann wie nicht anders zu erwarten, der (dunstige) Ausblick zum Säntis und ins Tal, wo die Bahnlinie über hohe Viadukte führt. Und ein freundliches Buchfinkenmännchen empfing uns mit seinem Ruf und wartete geduldig, fotografiert zu werden – danke! Im angenehmen Abstieg über Hueb wurden wir bei Rotmoos von einer Schar weisser Geissen empfangen, was im jungen Grün ein sehr dekoratives Bild abgab. Beim Hof Egg verliessen wir das Strässchen, um die einhundert Höhenmeter bis zum Aachbach bei Böschenbach auf leicht ruppigem Pfad direkt abzusteigen. Nun über die Brücke und die Hauptstrasse, wo es sofort wieder zu steigen begann – erst durch Schatten spendenden Wald, später über offenes Gelände war die Bahnlinie zu überqueren. Das schmucke Dorf Mogelsberg erreichten wir von Norden her. In der Ortsmitte angekommen, zog es uns schnurstraks in das schöne Gasthaus Löwen – kurz vor zwölf. Gerade zur richtigen Zeit und vor dem Ansturm der vielen Handwerker, welche hier erwartet wurden. Sehr gastfreundlich der Empfang und die Bedienung, und die Verpflegung war ausgezeichnet und reichlich (Handwerkerportionen halt…). Nach dieser ausgiebigen Mittagspause rafften wir uns auf – schliesslich hatten wir die zweite Hälfte unserer Wanderstrecke vor uns. Von der Dorfmitte liefen wir ins Unterdorf und von dort ein kurzes Stück auf der Hauptstrasse in Richtung S. Die Abbiegung auf den WW war nicht zu verfehlen. 120 Höhenmeter hinunter, unter der Bahnlinie durch und über die Hauptstrasse zum Necker, der über einen schmalen Steg überquert wird. Im folgenden Weiler Rennen begann es erneut anzusteigen – mit vollen Bäuchen etwas mühsam. Vorbei am Hof Under Weid dreht die Strecke nach S und wenig später nach W zur Ober Weid, wo uns das sehr schön umgebaute Bauernhaus und dessen Garten beeindruckte. Über ein kurzes, aber steiles Strassenstück erreichten wir schliesslich das «Bergdörfchen» Oberhelfenschwil – sogar ein Skilift mit Nachtbeleuchtung steht hier. Das hübsche Dorf liegt auf einer Anhöhe – einem Übergang gleich – zwischen den Flüssen Thur und Necker. Hier stehen nebst Neubauten auch einige ältere Häuser, unter anderem das historische Tätschhaus. Das Dorf verliessen wir am südwestlichen Ende am Bogen, herrlich die Aussicht zum Alpstein! Und überall freuen sich weidendes Vieh und vergnügte Wandervögel an der austreibenden Blüte der Bäume. Nach einem leichten Anstieg erreichten wir Geissberg, wo auch eine markante Antennenanlage steht. Hier geht der Ausblick ins zweihundert Meter tiefer liegende Bütschwil und weiter westlich nach Libingen und zu den Grenzhügeln Schnebelhorn und Schindelberghöchi. Vorerst wanderten wir in Richtung N um beim P.801 das staubige Natursträsschen nach W zu verlassen. Jetzt folgte der heute steilste und ruppigste Teil, der Abstieg vorbei am Hof Williswis und nahe dem Bruedertöbeli hinunter zum P.610. Jetzt noch der letzte Abstiegsteil hinunter zur Thur, vorbei an zwei Giessen, welche Wasser aus dem Bruedertöbeli führte. Fast schon unerwartet standen wir vor der etwas «versteckten» Hängebrücke über die Thur. Die Flusslandschaft hier ist wirklich sehr reizvoll. Am anderen Ufer führte der WW hoch und vorbei an einem Hühnerhof, dann lauschig weiter hoch entlang dem Dorfbach, und schon standen wir beim Bahnhof Bütschwil. Nach einer kurzen Wartezeit brachte uns der Zug nach Wattwil, wo wir parkiert hatten.

Fazit:
Das war eine reizvolle Frühlingswanderung der angenehmen Art, sehr abwechslungsreich, und selbst für die Toggenburgerin Doris, wenig bekanntes Gebiet.

Wetterverhältnisse:
Frühlingshaft, sonnig, relativ gute Bergsicht, kaum Wind, ca. 7 bis 12° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 19. April 2022

Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.6 km, Degersheim Bahnhof (799 m) – Quartier Sennrüti (839 m) – P.852 – P.904 – Chrüz (911 m) – Hueb (825 m) – Rotmoos (796 m) – Egg (750 m) – Aachbach, Böschenbach (643 m) – Mogelsberg (755 m) – Lee – Brücke über die Necker – Rennen (628 m) – Under Weid – Ober Weid (728 m) – Oberhelfenschwil (799 m) – Bogen (784 m) – P.786 (Verzweigung) – Geissberg (841 m) – P.801 – Williswis (736 m) – Bruedertöbeli – P.610 – Hängebrücke (Drahtsteg) über die Thur – Untermüli (590 m) – Bütschwil Bahnhof (611 m)
Aufstieg: ca. 600 m
Abstieg: ca. -780 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:30 Uhr

Bikerunde Zürioberland-Tösstal

Osterstau am Gotthard? Nein danke! Zopfe-Zmorge zuhause – ja gerne! Bei dieser Bise und nach der Frostnacht nicht zu früh los – ideal der Start um die Mittagszeit! Eine Blueschtfahrt durch die Zürioberländer Hügellandschaft, über unbekannte Strässchen und Wege (Hauptstrassen meidend), unterwegs wenige Wanderer und Velofahrer angetroffen – so darf Ostern 2022 sein! Der Anstieg über Wernetshausen auf der Höhenstrasse kam uns gerade recht, weil so die Betriebstemperatur erreicht und gehalten werden konnte. Im Bereich Wappenswilerriet-Bettswil blies uns die starke Bise fast von den Rädern. So waren wir nicht unglücklich, nach Bettswil ab Ober Rüeggenthal die paar Serpentinen auf der Laupetswilerstrasse hoch zu fahren (+130 Hm). Auf dem Pässchen dann der Ausblick über das nahe Tösstal hinweg in die Ostschweiz. Jetzt die rassige (und windige) Abfahrt nach Bauma hinunter. Die Hoffnung, beim Bahnhof einen wärmenden Kafi zu geniessen, zerschlug sich (nur ein Kiosk). Also fuhren wir ennet und entlang der Töss weiter über Blacketen bis Vorder Tüfenbach; dann folgte eine kurze Schiebestrecke über das schmale Brücklein über den Tobelbach. Bei den schönen Häusern im Weiler Wellenau dann ein kleiner Irrtum: über einem Singletrail von etwa fünfhundert Metern bis Boden, dort dann Fahrverbot über das Privatgrundstück, was wir selbstverständlich respektierten. Das kurze Stück zurück bis Wellenau machte uns nichts aus, dann folgte die Weiterfahrt nahe der Tösstalstrasse über Lipperschwendi, Ennerlenzen, Aesch bis Steg im Tösstal. Hier direkt an der Strasse gibt’s das Kafi Voland: Latte Macchiato, herrlich! Nach dieser Pause die Weiterfahrt bis Fischenthal, wo wir bei der Kirche den letzten Aufstieg zum heute höchsten Punkt in Angriff nahmen: +350 Hm, 7 km bis zur Schufelberger Egg. Mit elektrischer Unterstützung das reine Vergnügen – ehrlich! Und die Sonne immer schön im Gesicht, die Bise nicht mehr so heftig. Auf dem Übergang angekommen, verliessen wir die geteerte Strasse, um den durch den Wald führenden Chällerholzweg zu fahren. Nördlich und folglich im Schatten des Bachtel, dort wo der steile Nordabstieg einmündet, hielten wir ostwärts in Richtung Hindersännenberg – den nahe gelegenen Bachtelweier besuchten wir nicht, weil der gerade entleert ist und saniert wird. Etwa hundert Meter hoch über dem Jonatal fuhren wir sehr aussichtsreich – mit Blick in die Glarner Alpen – weiter über Hueb, Dieterswil bis Blattenbach (Wald ZH). Statt ins schattige Grundtal (zwischen Wald und Rüti) abzufahren, überquerten wir die Bachtelstrasse und hielten die Höhe in Richtung Breitenmatt; doch da war noch das Töbeli zu durchfahren, ein steiles und schotteriges Strässchen – die Schlüsselstelle, den Töbelibach über die schmale Brücke zu überqueren (siehe Bild), liessen wir sein. In der Breitenmatt dann der Ausblick zum Zürisee, dann folgte die gemütliche Schlussabfahrt über Tann nach Rüti hinunter. Mittlerweile halb sechs Uhr, Sommerzeit sei Dank die Abendsonne noch immer im Gesicht, «landeten» wir zuhause. Jetzt nur noch den Grill anwerfen und bald folgte der abschliessende Genuss🍽🍗🍷.

Fazit:
Sehr aussichts- und abwechslungsreiche, klassische Biketour vom Zürioberland ins Tösstal.

Wetterverhältnisse:
Prachtwetter, wolkenlos, sonnig, gute Fernsicht, Bise bis 30 km/Std. Temperatur 6 bis 12° (Windchill -3°)

Ausrüstung:
GPS

Parameter:
Tour-Datum: Ostersonntag 17. April 2022
Schwierigkeit: Wenig schwierig, gut fahrbar
Strecke: 49.4 km: Rüti ZH (478 m) – Tann (514 m) – Oberdürnten (574 m) – Hadlikon/Bodenholz (634 m) – Neubrunnen (725 m) – Wernetshausen (P.803) – Moos (851 m) – Langmatt (809 m) – Chalchtaaren (777 m) – Girenbad (780 m) – Schofrain (828 m) – Höhenstrasse bis P.800 – Umrundung Wappenswilerriet – Maiwinkel (806 m) – Bettswil (805 m) – Matt (803 m) – Ober Rüeggenthal (796 m) – Laupetswilerstrasse bis P.924 – Läseten – Unter Wolfsberg (805 m) – Badacher P.785 – Bauma (Töss 643 m) – Blacketen (650 m) – Vorder Tüfenbach P.663 – Schiebestrecke Tobelbach – Zelgli – Wellenau (673 m) – Boden, zurück bis Wellenau – Schwandelbach – Töss P.671 – Lipperschwendi – Ennerlenzen (686 m) – Aesch – Steg im Tösstal (698 m) – Schmittenbach (716 m) – Fischenthal Oberhof (Kirche) – Widenreitistrasse P.850 – Hinter Sädel (901 m) – Vorder Sädel – Ghöchstrasse – Chlibäretswil (903 m) – Abbieger Leestrasse – Lee (890 m) – Auen (894 m) – P.887 – Schufelberg (926 m) – Schufelberger Egg (990 m) – Chällerholzweg bis P.973 – Auenbergweg bis Hindersännenberg (905 m) – P.859 (Sennenbergstrasse) – kurz vor Vordersennenberg Abbieger Spitzkehre nach Hueb hinunter – Wissgass (776 m) – Dieterswil (763 m) – Tänlerstrasse/Tänler (751 m) – Blattenbach (682 m) – Stockenmattstrasse – Töbelibach – Töbeli (607 m) – Breitenmatt (623 m) – Oberdürnten – Bodmen (570 m) – Rütelen (561 m) – Loch – Brunnenbüel (527 m) – Tann – Sonnenberg (494 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 1250 m
Abstieg: ca. -1249 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.
Tageszeit: 13:10 bis 17:35 Uhr

Tobel-Wanderung zur Alp Scheidegg

Innert kurzer Zeit lernten wir einige der vielen im nahen Zürioberland liegenden Tobel kennen. Das frühlingshaft milde Wetter und der Umstand, dass die Wälder noch nicht im vollen Laub standen, machen eine solche Wanderung nicht nur für sommerliche Hitzetage anziehend. Mit dem Bus nach Wald ZH, von dort über die Bahnhofstrasse durch das geschäftige Zentrum bis zur Kirche, und schliesslich über die Brücke, welche über den Schmittenbach führt, bogen wir in der ersten Kurve auf der Hüeblistrasse Wanderwegweisern folgend rechts ab, um über den Bahnübergang (der Tösstallinie) auf den Sagenraintobelweg zu gelangen. Im Hohrain beginnt der eigentliche Tobelweg (allgemeines Fahrverbot) entlang des Schmittenbachs, diesen immer wieder über Brücklein querend. Dort wo der Bach aus dem Büntertöbeli einmündet, waren einige Meter aufzusteigen, dann wieder flacher werdend, an einigen schön eingerichteten Feuerstellen vorbei. Ab P.701 entlang dem Waldrand und dem ruhig fliessenden Schmittenbach wanderten wir dem Wäbereggweier entgegen; diesen unterquerten wir etwa 30 Hm nördlich. Bald erreichten wir bei P.830 die Brücke der Oberholzstrasse. Nach der Brücke führte der WW dem Gerenbach entlang und über unzählige Brücklein bis zum Hof Ger. Jetzt folgte der kurze Aufstieg zur Wolfsgrueb – der Parkplatz noch nicht voll belegt, was die Hoffnung aufkommen liess, dass wir im Gasthaus auf der Alp Scheidegg schon Platz fänden. Doch bis dorthin waren noch 230 Hm aufzusteigen. Erst auf der geteerten Scheideggstrasse laufend, verliessen wir diese bei P.1042, um auf dem Hessenweg weiter zu gehen. Nach etwa 300 m, unmittelbar bei einer kleinen Hütte bei P.1035 (Unterscheidegg) verliessen wir den Forstweg, um dem Wanderwegweiser zu folgen (Scheidegg 35 Min.). Jetzt wurde es steil und steiler – so, als müsste die Mittagspause doch noch verdient werden. Über eine Strecke von 1 km waren immerhin 160 Hm aufzusteigen (dieser Abschnitt verlangte etwas Trittsicherheit, knapp T3 also). Kurz unterhalb des Gasthauses trafen wir auf etwas Schnee, eine richtig hohe ex-Wächte, welche den Polenweg säumte. Da die Unterlage auf den letzten Metern morastig war (Schneeschmelze), kam uns der Schnee gerade recht (als Schuhputzanlage) – so durften wir das schon fast gediegen ausgebaute Gasthaus Alp Scheidegg guten Gewissens betreten. Und siehe da, sogar ein schöner Tisch auf der Aussichtsterrasse (die ihrem Namen alle Ehre macht!) wurde uns angeboten! Die Rindsbratwurst mit Zwiebel-Apfel-Chutney und der Salat dazu schmeckten vorzüglich, und das Quöllfrisch ebenso! Im laut Hauswerbung höchstgelegenen Restaurant im Kanton Zürich hat es genug Platz für alle, Wandervögel, Gleitschirmvögel, Paradiesvögel, Schickeria inklusive. Uns hats gefallen; eine empfehlenswerte Adresse. Nach dieser ausgiebigen Mittagspause machten wir uns auf zum zweiten Teil der Runde. Den nördlich gelegenen Gleitschirm-Startplatz überquerten wir eilig, um kurz vor der Brandegg abzusteigen in Richtung Hischwil, laut Wanderwegweiser «immer auf dem Grat zu bleiben». Zwar kein ausgeprägter Grat, aber dennoch ein steiler, und an einigen Stellen tükisch-rutschiger (mit Laub bedeckter) Pfad hinunter durch den Lochwald. N.B.: auf diesem Abschnitt sollen sich auch schon Gleitschirmflieger in die Bäume «verirrt» haben – heute haben wir zum Glück keinen gesehen. Nach einem Abstieg von 340 Hm (über 1.4 km) erreichten wir den besonders schön gelegenen Weiler Hischwil. Nach einem kurzen Wegstück auf der Fahrstrasse liefen wir durch bestes Wandergelände über die Weiler Boden, Hintererli, Haltbergholz und danach unter der SBB-Tösstallinie durch bis zum Weiler Jonatal. Ab hier hatte uns das Wasser wieder; der Jona entlang durchquerten wir im oberen Teil das Jonatobel und im unteren Teil das Elbatobel. Vorbei an der in einem alten Industriekomplex gelegenen, heute leider geschlossenen Elbar – hier gibt es sonst gute Drinks und ebensolche Konzerte. Im Areal Elba angekommen (woher der Name?), landeten wir bald auf der Tösstalstrasse und kurz darauf im Ortszentrum von Wald ZH. Ab durch die Bahnhofstrasse (die mit der gleichnamigen Bahnhofstrasse in Zürich natürlich nicht mithalten kann😊) bis zum Bahnhof, wo uns schon der Bus nach Rüti erwartete.

Allen Freunden, Bekannten und Fans wünschen wir frohe Ostern

Fazit:
Eine wiederum tolle Tobelwanderung, eine Runde quasi vor unserer Haustür – s’Zürioberland isch eifach schön!

Wetterverhältnisse:
Frühsommerlich, sonnig, relativ gute Bergsicht, leichter Wind aus W (4 km/h), ca. 12 bis 18° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 13. April 2022
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14 km, Wald ZH (616 m) – Kirche – Brücke über den Schmittenbach – Hüeblistrasse – Sagenraintobelweg – Sagenraintobel – P.701 – P.830 Brücke Oberholzstrasse – Gerenbach – Ger (880 m) – Wolfsgrueb (971 m) – Scheideggstasse (P.1042) – Hessenweg (P.1036) – Gasthaus Alp Scheidegg (1200 m) – nahe Brandegg Gratabstieg – P.1136 – P.1036 – Hischwil 861 m) – Boden – P.778 (Hintererli) – Haltbergholz – Schäfgubelweg – Jonatal (676 m) – Jonatobel – Elbatobel – Elbastrasse – Wald Tösstalstrasse – Bahnhof
Aufstieg: ca. 630 m
Abstieg: ca. -630 m
benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr