Archiv der Kategorie: Schneeschuhtour

Fuorcla Grevasalvas 2688 m – in der Sahara…

Nach diesem verlängerten Touren-Wochenende im Oberengadin begleiteten wir Susanne und Richi ein Stück weit auf der Fahrt nach Hause; nicht ohne auf dem Julierpass noch eine Abschiedstour zur Fuorcla Grevasalvas zu unternehmen. Bei etwa minus 5° und leichtem Südwestwind Start kurz nach zehn Uhr beim Ospizio La Veduta. Der Einstieg direkt gegenüber über einige hart-vereisten Tritte über die Gelgia. Dann folgte der angenehm steile Aufstieg (noch im Schatten) über gute Spuren. Zur linken der mächtige Piz Julier im schönsten Morgenlicht. Wie sich im Tagesverlauf herausstellte, waren wir heute einsam unterwegs (lediglich vier weitere Schneeschuh-Tourengänger). Ungefähr bei P.2449, am Fuss des aufragenden Piz da las Coluonnas, erreichten wir die ersten Sonnenstrahlen, die heute des Saharastaubs wegen ziemlich diffus wirkten. Jetzt folgte der kurze, aber steile Zwischenabstieg (ca. 60 Hm) zum unter Schnee und Eis liegenden Leg Grevasalvas hinunter. Nach der Seeüberquerung die wenig steile Hangtraverse bis zur Verengung, wo es einen markanten Felsbrocken zu unterlaufen galt. Nach wenigen Metern Aufstieg öffnete sich das Val Grevasalvas, links der markante Piz Lagrev, links von ihm die Fuorcla Lagrev (2877 m), mit Schneeschuhen nicht machbar, im Sommer T4+. Rechts baute sich der Piz d’Emmat Dadora (2851 m) auf, und wir mitten in diesem ruhigen Tal aufsteigend, das vom Saharastaub gebrochene Licht im Gesicht. Bei P.2558, dort wo eine verfallene Hütte am Fels steht, gönnten wir uns eine Trinkpause – und staunten darüber, dass in Richtung Gipfel Piz d’Emmat Dadaint weder Spuren noch Türeler auszumachen waren. Auf dem nun steiler verlaufenden Schlussaufstieg von ca. 130 Hm folgten wir den vorgegebenen windgepressten Spuren. Dann ein eindrückliches Phänomen im Gegenlicht: ein Super-Halo (siehe Bilder). Nach knapp zwei Stunden Laufzeit auf der Fuorcla Grevasalvas angekommen, empfing uns ein böiger Südwind. An eine Gipfelrast war nicht zu denken. Trotzdem genossen wir das prächtige Panorama mit dem eindrücklichen Blick zu den Hochalpen und zum fast tausend Meter tiefer liegenden Maloja und dem Silsersee. Etwas unterhalb des Übergangs – bereits wieder im Abstieg – fanden wir eine windgeschützte Stelle, um die Gipfelrast abzuhalten. Im weiteren Abstieg zogen wir dann unsere Single Lines durch weichen Pulverschnee. Rasch war die enge Stelle beim grossen Felsen erreicht; hier galt es die vereisten Stellen vorsichtig zu passieren. Nach der folgenden Seeüberquerung der Gegenaufstieg, wo noch einmal gekeucht und eingeheizt wurde. Auf der Kuppe vor dem Abstieg zum Julierpass bewunderten wir nochmals die Bergwelt, gegenüber das verspurte Val d’Angel, dessen Steilhänge am Piz Bardella von einigen Rutschen gezeichnet waren. Etwas nach zwei Uhr erreichten wir das Ospizio La Veduta wieder – wegen der aktuellen Lage halt ohne Einkehr. Adieu Susanne und Richi, gute Heimfahrt – es war schön mit euch!

Fazit:
Ein Schneeschuh-Wandertag bei angenehmen Bedingungen auf einen Übergang, der keine Wünsche offenlässt.

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, Spuren leicht windgepresst, auf dem Übergang teilweise abgeweht, vom Saharastaub mystisch getrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-5° bis 8° C), unterwegs meist windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPSParameter:
Tour-Datum: 22. Februar 2021
Schwierigkeit:
WT2
Strecke: 9.2 km, Julierpass, Ospizio La Veduta (2237 m) – Leg Grevasalvas (2390 m) – Fuorcla Grevasalvas (2688 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 570 m
Abstieg: ca. -610 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:10 bis 14:10 Uhr

Muottas Muragl 2454 m – Lej Muragl 2715 m – Val Muragl/Punt Muragl 1738 m

Was für ein Traumtag! Mit der Standseilbahn zum Aussichtspunkt auf Muottas Muragl (Einfachticket für Fr. 25.00/Person). Bei der Bergstation möglichst schnell weg! Bereits auf dem planierten Philosophenweg dünnte sich der Besucherstrom aus. Bald waren Schneeschuh- und Skitüreler unter sich. Als wir den Philosophenweg bei der Verzweigung Fuorcla Val Champagna (P.2363) verliessen, wurde es fast schon einsam. Die Auswahl an Spuren war gross, fast alle führten zum Seelein Lej Muragl hinunter, wenige nahmen sich einen den Gipfel vor (Piz Muragl, Piz Clüx); die Strecke zur 180 m höher liegenden Fuorcla Muragl wäre schon mal was – aber aktuell zu gefährdet, wie die Niedergänge warnend zeigten. Nach einem Fotohalt auf dem eingewinterten See machten wir uns auf den weiteren Abstieg ins Val Muragl. Immer der logischen Linie folgend, nahe der Ova da Muragl, erreichten wir bald den Punkt 2363, dort wo der Sommerweg vom Muottas Muragl via Alp Margun mündet und der Sommeraufstieg zur Cna. Segantini beginnt. Die Rutsche oberhalb des Alpgebäudes vermittelten die Gefahren bei einer Begehung über den Direktabstieg deutlich. Fast unmerklich änderte nun die Laufrichtung von NW nach W. Jetzt hofften wir auf einen schönen Rastplatz, wo wir unsere mitgebrachten Leckereien verzehren konnten. Bei der Tegia Muragl war es so weit; die Sitzbank vor dem Alpgebäude war rasch freigeschaufelt. Hier wurde Kurzweil geboten, verlief doch die Schlittelpiste direkt an der Hütte vorbei. Gut gestärkt machten wir uns auf den weiteren Abstieg im etwas enger werdenden Tälchen. Die 300 Hm bis Punt Muragl (der Talstation der Bergbahn) boten hochwinterliche Ausblicke ins Val Roseg, zum Piz Palü und zum Berninamassiv, bei frühlingshafter Wärme. Entsprechend aufgeweicht war die Unterlage. Für die letzten paar hundert Meter zum nahen Parkplatz entledigten wir uns der Schneeschuhe.

Fazit:
Eine sehr angenehme, keinesfalls überlaufene, Schneeschuhwanderung, fast schon gemütlich, trotz der vielen Abstiegsmetern. Touren wie diese mit unseren Bergfreunden Susanne und Richi zu unternehmen, ist immer wieder ein besonderes Vergnügen – herzliches Dankeschön!

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, anfänglich pulvrig, im Tagesverlauf unterhalb 1800 m.ü.M. sulzig, ab Bergstation Muottas Muragl als Winterwanderweg gespurt, ab Verzweigung Fuorcla Val Champagna (P.2363) Ski- und Schneeschuhspuren, wiederum ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-5° bis 12° C), windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 21. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 10.3 km, Muottas Muragl (2454 m) – Tschimas da Muottas – P.2750 – Lej Muragl (2715 m) – P.2363 – Tegia Muragl (2093 m) – Punt Muragl (1738 m)
Aufstieg: ca. 330 m
Abstieg: ca. -1035 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:30 bis 15:00 Uhr

Cho d’Valletta 2495 m – eine prächtige Rundtour

Eine Männerrunde heute – Marathonmann Richi als «Kampfmaschine» und Senior Ruedi als «Krampfmaschine». Der uns bereits bekannte Cho d’Valletta sollte es sein. Irgendwie verpassten wir beim Start am Schiessstand Muntarütsch den bekannten Alpweg zur Alp Muntatsch. Nicht schlimm, also hielten wir erst nach W auf dem Alpweg in Richtung Skilift Survih Bergstation – so wurde daraus eine Rundtour. Unterwegs ein kleiner Verhauer in die Wildruhezone, und prompt wurden wir von einem aufmerksamen Wildhüter zurück gepfiffen – zu Recht! Oberhalb der Kirche San Peter bis zum Skilift voll an der Sonne und bei prächtigem Panorama. Bei P.1932 war dann fertig lustig: auf dem mutmasslichen WW (weiss-rot-weiss) stampften wir steiler werdend nach O. Mangels Spuren und Markierungen verpassten wir den Abzweiger in Richtung Alpweg Muntatsch; stattdessen in direkter Linie hoch durch das Val Muntatsch, am Rand der Wildruhezone des God da Munt. Zum Glück spurte Richi im sehr steilen Gelände (gemessene 25-30°), so durfte ich in seinen Fussstapfen wühlen. Gefühlsmässig lagen wir richtig, erreichten wir doch oberhalb der Alp Muntatsch die «offizielle» Spur. Ziemlich ausgepowert🥵 (gilt nur für den Autor…) konnten wir nun auf guter Spur und weniger steil in Richtung Gipfel steigen. Erst etwa 80 Hm unterhalb des Gipfels steilte das Gelände auf und Richi führte uns durch die felsdurchsetzten, aber nicht ausgesetzten, Steilstufen zur Cho d’Valletta. 1 Std. 50 Min. Laufzeit für 760 Aufstiegsmeter – respektabel! Der Begrüssung von sechs GipfelstürmerInnen folgte der phänomenale Gipfelgenuss. Der wenig starke Wind erlaubte sogar eine ausgiebige Gipfelrast – bei dieser grossartigen Kulisse eine echte Belohnung! Für eine halbe Stunde gehörte der Gipfel uns. Für den Abstieg wählten wir die Strecke über die Alp Muntatsch, ab dort dann auf dem Alpweg hinunter bis zur schönen Hütte Alpetta. Die Unterlage wurde zunehmend sulzig, trug aber durchgehend gut bis zum Startpunkt beim Schiessstand – kein Wunder bei dieser Temperatur! Erst viel später – bereits unter der Dusche stehend – bemerkten wir den leichten Sonnenbrand auf unseren Unterarmen…

Ergänzung:
Susanne und Doris haben den Skitag auf Corviglia sehr genossen; dennoch berichteten sie von Massenandrang und langen Wartezeiten bei der Talstation in Celerina. Und der Umstand, dass die Beizen geschlossen waren, trübte das Skierlebnis etwas. Aber gegönnt haben wir den beiden diesen tollen Tag 🥰.

Fazit:
Ein frühlingshafter Schneeschuh-Wandertag der Extraklasse – heute zu zweit (unsere Girls genossen einen Skialpin-Tag im Gebiet Corviglia). Dir lieber Richi ein grosses Dankeschön für die Kameradschaft und die rücksichtsvolle Führung👌.

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, anfänglich pulvrig, im Tagesverlauf unterhalb 2000 m.ü.M. sulzig, ab Alp Muntatsch bis zum Gipfel teilweise gespurt, Gipfelgelände windgepresst, Fels teilweise ausgeapert, ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-4° bis 10° C), windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 20. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2-3
Strecke: 9.8 km, Samedan Muntarütsch Chesa da tir (1779 m) – Sur San Peter – Skilift Survih Bergstation – P.1932 – Wildruhezone – Muntatsch – Cho d’Valletta (2496 m) – Alp Muntatsch (2187 m) – Alpetta (1961 m) – Muntarütsch
Aufstieg: ca. 760 m
Abstieg: ca. -760 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 14:40 Uhr

Atzmännig – Tweralpspitz – Chrüzegg – Chümibare – Atzmännig

Diese klassische Panorama-Schneeschuhtour liegt praktisch vor unserer Haustüre. Heute spontan wieder einmal in Begleitung von Richi (Susanne musste arbeiten…), der eine schöne Überraschung im Rucksack gepackt hatte. Den bereits gut besetzten, grossen Parkplatz im Schutt bei der Talstation des Skigebiets Atzmännig verliessen wir zügig ostwärts. Auf dem parallel zur Fahrstrasse zur Altschwand führenden Schneeschuhtrail erreichten wir nach ca. zwanzig Minuten das Alprestaurant Altschwand (corona-bedingt geschlossen, aber mit Take away-Angebot). Zu früh für eine Einkehr, zogen wir weiter. Das Gelände wurde steiler, die Spur schmaler, führte durch Wald und über Lichtungen. Im steilen Aufstieg zum Rotstein verwöhnte uns die Sonne, einige Schneeschuhläufer im Abstieg kamen uns entgegen; die hatten sich wohl mit dem Sessellift hochtragen lassen, um via Schwammegg zu laufen. Auf dem Rotstein angekommen, bot sich uns die erwartete Fernsicht zum Alpstein, zu den Churfirsten, zum Speer, über die Innerschweizer hinweg war sogar der Eiger und das Finsteraarhorn auszumachen. Ab hier könnte man den Tweralpspitz westlich umgehen um direkt zur Obertweralp zu laufen. Wir stiegen weiter hoch auf guter Spur zum Rotstein, dessen Besteigung bei winterlichen Verhältnissen und mit Schneeschuhen so etwas wie eine Schlüsselstelle war; während Richi direkt aufstieg, wählten wir die nicht weniger heikle Traverse durch den Wald – sehr schmal, sehr steil abfallend, und bei Gegenverkehr war etwas Geduld gefragt. Wer hier ausrutscht, landet im Cholloch… Der folgende, nunmehr etwas ausgeprägtere Grat war sogar verwächtet – also immer schön Abstand und Distanz halten! Nach kurzem Zwischenabstieg wieder eine Traverse über einen Steilhang, welche Konzentration forderte. Und schon standen wir auf dem Tweralpspitz, dem heute höchsten Punkt. Phänomenal die Aussicht, das Toggenburg, der Alpstein, die Churfirsten – ein Genuss! Nun folgte die «Abfahrt» zur Obertweralp hinunter, welche am schönsten neben der hartgetretenen Spur, also im annähernd unverspurten Pulverschneehang, bewältigt wurde. Beim Alpgebäude angekommen, bereits gut besetzte Sonnenplätze – also weiter der kurze Aufstieg bis nach P.1229, wo uns eine Bankniederlassung erwartete. Idealer Platz an der Sonne; Richi packte die mitgebrachte Überraschung aus: ein Fläschli Merlot, stilgerecht serviert in Outdoor-Gläser. Passte bestens zu den mitgebrachten Leckereien. Ein herzliches Dankeschön dir Richi! Vorbeilaufende Schneeschuhwanderer meinten etwas neidisch, wir hätten einen Take away-Stand eingerichtet. Nach dieser genussvollen Pause der Weiterweg zum Berggasthaus Chrüzegg, welches trotz gutem Zulauf nicht mal eine Take away-Möglichkeit anbot – die haben es offensichtlich nicht nötig😯. Wir zogen vorbei, vor uns der kurze, aber steile Aufstieg zum fünfzig Meter höherstehenden Chümibare, wo ein schönes Kreuz und eine ebensolche Bank steht. Im Gegensatz zur Chrüzegg kaum Gipfelstürmer hier oben. Von diesem wunderbaren Aussichtspunkt liefen wir über die nach Süden verlaufende Krete runter zum später von der Chrüzegg her verlaufenden Geoweg. Den Hof Oberchamm oberhalb querend weiterhin steil hinunter, immer schön der Krete entlang. Jetzt noch der ruppige Abstieg über die «unbequemen», weil teilweise ausgeaperten Treppenstufen nach Enkrinnen hinunter. Zum Schluss entlang der Fahrstrasse, immer noch auf Schnee – Parkplatz Schutt erreicht, der sich langsam entleerte.

Fazit:
Nach langen Schlechtwetter-Wochen endlich wieder einmal eine Tour im Schnee, und erst noch in «unserem» Zürioberland – einfach herrlich!

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter, ziemlich sonnig, Temperaturen im Bereich -10 bis -4°, mässige Bise. Beste Schneeverhältnisse (unten Hartschnee, ab 1000 m.ü.M. Pulverschnee, geschätzte 0.5 bis 1 m), Gelände ziemlich verspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, Kartenmaterial/GPS

Parameter:
Tourdatum: 14. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2 (Stellen WT3)
Strecke: 8.7 km: Atzmännig Parkplatz Schutt (824 m) – Hinteraltschwand (968 m) – Rotstein (1285 m) – Tweralpspitz (1331 m) – Obertweralp – P.1229 – Chrüzegg (1264 m) – Chümibare (1313 m) – Oberchamm – Enkrinnen – Atzmännig
Aufstieg: ca. 690 m
Abstieg: ca. -690 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 05 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:25 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 5|5: Fuldera – Tschierv – Lü – Fuldera

Für heute sollte sich das Wetter beruhigen, schwacher Schneefall, etwas Aufhellung, mit Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen am Nachmittag. Und wir unternehmen wie an den Vortagen auch heute keine Gipfeltour – zu hoch das Lawinenrisiko! In der nächsten Umgebung bieten sich attraktive Möglichkeiten, zum Beispiel diese Runde. Nach der Überquerung des Loipengeländes über die Brücke Il Rom, dann der Aufstieg in Richtung L’Aqua. Auf 1700’ m.ü.M. queren wir durch meterhohen Schnee nach W, um am Südrand der Wildtierschutzzone bei Val S-chüra den Ortsteil Orasom Tschierv zu erreichen. Die Gelände bis Bain hatte es in sich: Schneewühlerei vom Feinsten, Wald im tiefsten Winterschlaf. Ab Bain auf der verschneiten Strasse nach Orasom, dann abwegig direkt hoch entlang der Aua da Laider, deren Konturen nicht zu erkennen waren. Auf der Höhe von Chasuras erreichten wir den präparierten Winterwander- und Schlittelweg, welcher über die Brücke Aua da Laider in Richtung Lü führt. Bei P.1847 verliessen wir den Märchenwald, nicht ohne vorher noch zu rasten (das Team vom Staila macht einfach leckere Sandwiches und Tee dazu). Der Aufstieg nach ist sehr gut präpariert, das schön gelegen Dorf ohne Mühe zu erreichen. Beim Parkplatz am südlichen Dorfende war fertig lustig – hinaus auf das offene Gelände, Spurarbeit war gefragt (siehe Bilder). Von unserer vor drei Tagen gelegten Abstiegsspur war nichts mehr zu sehen. Die Route aber kannten wir schon; diesmal aber ging das nicht ohne (harmlose) Stürze (gell Ruedi und Roland?!). Oberhalb und parallel der Strasse querten wir im steilen Gelände Richtung O, um bei wiederum bei P.1799 die Strasse nach Lü zu überqueren. Der steile Abstieg (150 Hm) über den unverspurten Hang bei L’Aqua hinunter bis zur Brücke über Il Rom war besonders schön und herausfordernd. Nach Überquerung der Langlaufloipe in der Ebene bei Fuldera Dora endete diese wiederum schöne Runde direkt vor unserem Domizil. Beste Voraussetzungen für den Genuss auf das spätnachmittägliche Programm…

Fazit:
Eine solche Winterrunde ist eine Seltenheit: Schnee in Rekordmengen, Märchenwald, keine vorgespurten Schneeschuhtrails.

Wetterverhältnisse:
Am Vormittag noch etwas eingetrübt und bewölkt, um die Mittagszeit Aufhellung und am Nachmittag sogar Sonnenschein, Temperaturen im Bereich -10 bis -2°. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, Schneelage 1 bis 1.5 m), kaum Wind, Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 4, gross

Danke:
Dem familiären Team des Landgasthof und Hotel Staila Fuldera danken wir von Herzen. Unseren fünf Wanderleitern Heinz, Severin, Reiner sowie Suse und Roland gehört ebenfalls unser herzliches Dankeschön. Und allen Mitwanderern danken wir für die tolle Kameradschaft – mit euch wars wunderbar!

Parameter:
Tourdatum: 15. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 9.8 km: Fuldera (1636 m) – Brücke Il Rom – L’Aqua – Runc (1700 m) – Val S-chüra (Südrand Wildtierschutzzone) – Bain (P.1720) – Orasom Tschierv – Mottas – Brücke über Aua da Laider – P.1847 – Lü (1922 m) – P.1878 (kurz nach Lü) – P.1799 (Überquerung Strasse nach Lü) – L’Aqua – Brücke Il Rom – Fuldera
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -500 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:25 bis 14:25 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 4|5: Fuldera-Runde, Frau Holle leert aus

Für heute, den vierten Tourentag, wurden heftige Schneefälle vorausgesagt – gerade richtig, um eine gemütliche Runde in Dorfnähe zu unternehmen. Für die Fotografen unter uns bedeutete dies einmaliges Schwarzweiss-Wetter!  Ab Dorfmitte Fuldera zogen wir bei starkem Schneefall zum südöstlichen Dorfrand. In der folgenden Ebene Prasüras leicht absteigend stampften wir durch knietiefen und seidenweichen Pulverschnee in Richtung Valchava. Beim P.1551, dort wo der eingeschneite Bach aus dem Val da l’Arche Gronda herunter plätschert, bogen wir auf den Fahrweg ein, der ins Val Vau und weiter ins Val Mora hochführt. Kurz vor P.1715 verliessen wir das Strässchen, um nach W zu halten. Auf dem folgenden Abschnitt bis Lajazöl (1893 m) durchwanderten wir ein grosses Wildtierschutzgebiet; hier dürfen nur die in der Karte eingezeichneten erlaubten Routen und Wege begangen werden – daran hielten wir uns selbstverständlich. Auf diesem Abschnitt, und unter Bäumen geschützt, genossen wir unsere Zwischenverpflegung. Im Gebiet Lajazöl angekommen, verliessen wir den Wald (und das Wildtierschutzgebiet), ohne Anblicke von Wildtieren. Im Sommer Kultur- und Weideland, ist dieses steile Tälchen jetzt tief eingeschneit. Vor uns also die vorsichtige «Abfahrt» (jetzt nur ja nicht kopfüber stürzen!) durch metertiefen Schnee – unverspurte 200 Hm! Alles gut gegangen! Unten im Gebiet Plazzaraun angekommen, folgte die Querung des Val da l’Arche Gronda, über dessen Bächlein eine massive Brücke führte. Jetzt folgten wir dem Nordrand des Wildtierschutzgebiets Stablatsch nach Westen. Bald war der Ausgangspunkt am Dorfrand von Fuldera erreicht.

Fazit:
Im metertiefen Neuschnee zu wühlen, ist vergnüglich und bringt die Oberschenkel (vor allem die der Spurer 😅) ordentlich zum Glühen…

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter bei dauerndem Schneefall, Temperaturen im Bereich -8 bis 0°, kaum Wind. viel Neuschnee (geschätzt plus 50 cm), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 14. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 9.3 km: Fuldera (1636 m) – Prasüras – P.1551 – Plazzaraun P.1577 – P.1629 – Palüetta – Lajazöl (P.1893) – Plazzaraun – Stablatsch (Randzone Wildtierschutzgebiet) – Majarias – Fuldera
Aufstieg: ca. 470 m
Abstieg: ca. -520 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 14:35 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 3|5: Alp Sadra

Auch heute, wie schon am Vortag, eine Tour in der äusserst lohnenswerten Nachbarschaft. Start direkt bei der Kirche von Fuldera in westlicher Richtung zum Bach namens Multa Daint bzw. zu dessen Verbauungen, die wir problemlos übersteigen konnten. Nach einer Waldstrecke von 800 m war P.1850 erreicht, wo wir die Richtung änderten. Auf der Alpstrasse zogen wir fast schon mühelos (unsere Tourenleiter waren tüchtige Spurer…) in südlicher Richtung in wilde Val Ruina hoch. Im Bereich einer massiven Betonverbauung, auf einer Höhe von 2000 m.ü.M., drehten wir nach W, um nach vier Kurven das offene Gelände der prächtig und aussichtsreich gelegenen Alp Sadra zu erreichen. Mittlerweile zeigte sich sogar die Sonne… Nach einer kurzen Trinkpause stampften wir weiter, nun etwas steiler und über unverspurtes Gelände hoch, bis wir fast schon überraschend vor der Hütte Salinas (im Eigentum von Severin’s Familie) standen. Ein wunderschöner Ort – im Sommer wohl noch viel schöner… Im Windschutz der kleinen Hütte konnten wir uns verpflegen. Von diesem heute höchstgelegenen Punkt nahmen wir den Abstieg unter unsere grossen Schuhe. Im unübersichtlichen und sehr steilen Gelände waren wir dankbar um die Ortskundigkeit unserer Tourenleiter. Unterwegs bot Severin eine überraschende Demo auf den Spuren des Wolfs (siehe Bilder). Auf dem Weiterweg erreichten wir bei Las Multas den nordwestlichsten Punkt unserer heutigen Tour. Hier änderte die Richtung abermals, und schliesslich verliessen wir kurz vor dem Ortsteil Fuldera Daint die Waldstrecke. Den Multa Daint über eine Brücke querend, wanderten wir direkt zur Ortsmitte Fuldera, wo wir erwartet wurden🍻…

Fazit:
Eine wiederum spannungsvolle und hochwinterliche Tour im einsamen Alpgelände, mit Hüttenbesuch und überraschender Demo auf den Spuren des Wolfs.

Wetterverhältnisse:
Freundliches Winterwetter, am Vormittag bedeckt, im Laufe des Tages zunehmend sonnig, Temperaturen im Bereich -14 bis -8°, streckenweise böiger Wind. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, geschätzte 1 bis 1.5 m), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 13. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 10.7 km: Fuldera (1636 m) – Val Ruina – P.1850 – Sadra (2046 m) – Salinas (2237 m) – P.1958 (Las Multas) – Fuldera Daint (1635 m) – Fuldera
Aufstieg: ca. 630 m
Abstieg: ca. -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:30 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 2|5: Lü – Lai da Valpaschun – Fuldera

Das sich für die kommenden Tage eintrübende Wetter, und die hohe Lawinengefahr, bestimmten die Wahl für die heutige Tour. Auch wenn dadurch die Möglichkeiten etwas eingeschränkt waren, attraktiv und zahlreich waren sie allenthalben. Der Postauto-Sonderkurs brachte uns hinauf nach , unsere Tour starteten wir unmittelbar bei der Postautostation. Entlang der Alpstrasse wanderten wir auf einer weit nach O ausholenden Kurve auf einer Höhe von 2150 m.ü.M. zur nächsten Kurve unterhalb der Lawinenverbauungen bei Prà Sech. Hier stellte Severin sein Fernrohr auf, und wir konnten in ca. 350 m Luftlinie das in den Felsen kletternde Wild (Gämsen und Steinböcke) beobachten – Spektakel pur! Auf der Alpstrasse weiter, erreichten wir bald die Gebäude der Alp Valmorain und 40 Hm weiter oben die Alp Tabladatsch. Hier gönnten wir uns eine Verpflegungspause und warteten erfolglos auf den Vorbeiflug eines Bartgeiers – wie schon im Januar 2020 geschehen. Nach dieser Pause zogen wir weiter, auf eigener Spur und ungefähr entlang des Sommerwanderwegs in Richtung Lai da Valpaschun. Das Seelein war unter Eis und Schnee, dessen Umrisse lediglich am Zaun zu erkennen. Ab hier wurden wir über einen steilen Hang hinuntergeführt, entlang der Wildruhezone zur Alp Sot. Unterhalb des Alpgebäudes erreichten wir den Sommerwanderweg nach Urschai. Kurz vor dem ersten Haus endete die Wildruhezone Schaibias, und wir konnten in der Falllinie nahe eines Bachs «absurfen». Wenige Hm weiter unten – noch immer am Rand der Wildruhezone – änderten wir die Richtung, um zum westlich gelegenen Lü zu gelangen. Kurz vor , dort wo die Wildruhezone endete, hielten wir in Richtung des ersten Hauses, um durch knietiefen Schnee zum an der Strasse nach Lü gelegenen P.1878 zu gelangen. Etwas oberhalb und parallel der Strasse querten wir im steilen Gelände Richtung O, um bei P.1799 die Strasse zu überqueren. Der folgende Schlussabstieg (150 Hm) über den noch unverspurten Steilhang bei L’Aqua hinunter bis zur Brücke Il Rom war besonders reizvoll. Schon war die Langlaufloipe in der Ebene bei Fuldera Dora erreicht. Nach wenigen Schritten schloss sich unsere Runde direkt bei unserem Domizil. Nun waren wir nicht mehr zu halten – schliesslich standen Zwetschgenkuchen, Kafi, Tee usw. auf dem Programm…

Fazit:
Eine im Vergleich zum Vortag gemütliche, einsame Tour mit spannender Wildbeobachtung.

Wetterverhältnisse:
Freundliches Winterwetter, teilweise sonnig, zeitweise eingetrübt und bewölkt, Temperaturen im Bereich -12 bis -4°, mässiger Wind. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, geschätzte 1 bis 1.5 m), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 12. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto-Sonderfahrt Fuldera – Lü
Strecke: 10.8 km: Lü (1920) – Bos-chetta – P.2081 – Multa Naira – Alp Valmorain (2193 m) – Alp Tabladatsch (2241 m) – P.2169 – Lai da Valpaschun – Alp Sot (2060 m) – Urschai (2011 m) – obere Grenze Wildruhezone Schaibias – P.1878 (kurz vor Lü) – P.1799 (Überquerung Strasse nach Lü) – L’Aqua – Brücke Il Rom – Fuldera
Aufstieg: ca. 520 m
Abstieg: ca. -830 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 10 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:45 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 1|5: Cima del Serraglio (Nordgipfel) 2633 m

Wie schon im Januar des Vorjahres reisten wir in die Januar-Tourenwoche. Unterkunft und Verpflegung im Landgasthof und Hotel Staila Fuldera liessen auch diesmal keine Wünsche offen, und das angebotene Programm mit fünf geführten Tagestouren versprach einige witterungsbedingt und wegen der erheblichen Lawinengefahr eingeschränkte Gipfelerlebnisse. Nach Eintreffen der 20 TeilnehmerInnen am späten Sonntagnachmittag wurden wir begrüsst von unseren fünf Tourenleitern Heinz, Severin, Reiner, Suse und Roland. Wir teilten uns corona-konform in fünf feste Gruppen auf. Und die äusseren Bedingungen waren ausgezeichnet, viiiiiel Schnee, Temperaturen jeweils deutlich unter der Nullgradgrenze.

Montag, 1. Tourentag:
Wegen der für morgen angekündigten Wetterverschlechterung entschieden wir, diesen tollen Wintertag für eine Gipfeltour zu nutzen – also nix mit einlaufen. Die mehrgipflige Cima del Serraglio soll es sein, ein wenig besuchter Berg auf der Landesgrenze I/CH. Start beim Parkplatz Berggasthaus Buffalora. Nach Überquerung des hochwinterlich eingeschneiten Ova dal Fuorn der Aufstieg zur nahen Alp Buffalora. Danach auf dem Alpweg in einem Links- und Rechtsbogen durch den lichten Wald hoch bis zur offenen, flachen Lichtung an der Waldgrenze. Kurz vor P.2195 verliessen wir den Alpweg, um direkt aufzusteigen zur Brücke bei P.2220. Zur rechten der Munt Buffalora, 4 km voraus das Gipfelziel im Blickfeld, erreichten wir die erste Geländestufe der Jufplaun. Bald war die Chasa da Cunfin (2264 m.ü.M., ein ehemaliger Grenzwachtposten und heute eine Erdbebenmessstation der ETH) erreicht. Gelegenheit für eine erste Trinkpause im Windschatten des Gebäudes. Jetzt noch 1 km über flaches Gelände, dann wurde es ernsthafter: über etwa 2.7 km Strecke waren 370 Aufstiegsmeter zu bewältigen. Von unseren Tourenleitern hervorragend vorgespurt, erreichten wir den aussichtsreichen Gipfel kurz nach 13 Uhr. Wunderschön der Ausblick, im Südosten der dominierende Ortler, Piz Murtaröl, das lange Val Mora, gesäumt vom Piz Daint und vom Piz Dora; im Norden der Blick in den Nationalpark und zur Ofenpassstrasse hinunter. Der Gipfelaufenthalt war kurz, bei gefühlten minus 15 Grad (starker Wind!). Also traten wir unverzüglich den Abstieg an; an geschützter Stelle etwas unterhalb des Gipfels «genossen» wir unsere Verpflegung – bei klirrender Kälte. Im weiteren Abstieg auf der Aufstiegsspur etwas zügiger unterwegs, erreichten wir bald wieder die Chasa da Cunfin, wo wir nochmals eine Trinkpause einschalteten. Danach der Weiterabtieg auf der Spur über die Jufplaun – noch immer an der Sonne. Ungefähr bei P.2195 erreichten wir den Schatten, vor uns noch der Abstieg an der Alp Buffalora vorbei zum Ausgangspunkt beim Bergasthaus Buffalora.

Fazit:
Das war für die meisten von uns eine respektable, der Kälte wegen fordernde, und ziemlich lange «Einstiegstour». Entschädigt wurden wir mit dem tatsächlich schönsten Tag unserer diesjährigen Touren-Woche. Eine bleibende Erinnerung!

Wetterverhältnisse:
Bilderbuch-Winterwetter, Temperaturen im Bereich -15 bis -8° (Grrrrrr…). Ausgezeichnete Schneeverhältnisse (viel Pulver, geschätzte 1 bis 1.5 m), Windböen bis 25 km/h, Spuren vorhanden, teilweise selbst gespurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 11. Januar 2021
Schwierigkeit: WT3
Hin- und Rückfahrt: PW Fuldera – Buffalora
Strecke: 13.9 km: P Bergasthaus Buffalora 1967 m – Alp Buffalora 2032 m – Jufplaun – Brücke P.2020 – Chasa da Cunfin 2264 m – Cima del Serraglio (Nordgipfel) 2633 m – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 770 m
Abstieg: ca. -770 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 30 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 15:55 Uhr

Lötschental 1|3 – Silvester-Schneeschuhrunde zur Fafleralp

Geplant waren 4 Tage im winterlich-magischen Lötschental – wie schon im März 2018 beabsichtigten wir als Höhepunkt die Winterbesteigung des Hockenhorn (3293 m) mit Schneeschuhen. Daraus wurde wieder nichts, weil der felsige Abstieg über Sattlegi zur Lauchernalp zu wenig eingeschneit war und das Wetter ohnehin nicht mitmachen wollte. Dennoch kam der Genuss nicht zu kurz, dank unseres Aufenthalts im geschätzten Genusshotel Nest- und Bietschhorn. Das trübe Wetter am Anreisetag, ebensolche Aussichten auch für die folgenden Tage, immerhin trocken – und der Trost, dass es kein schlechtes Wetter gibt, um in dieser mystischen Winterlandschaft zu wandern. Jedenfalls bietet das Lötschental viele Alternativen, die abendliche Cuisine fraîcheur von Laurent zu «verarbeiten». Heutiges Ziel war eine Schneeschuhrunde zur Fafleralp, auf dem gut präparierten Winterwanderweg, welcher auch als Loipe dient. Die markierte Strecke führt entlang des Wildschutzgebietes (Jagdbanngebiet Bietschhorn), soll also niemals verlassen werden. Gleich ausserhalb Ried war die Lonza über eine Brücke zu queren. Dann der gemütliche Aufstieg zum Birchbach, dessen Dämme (noch) nicht mit Lawinenschnee aufgefüllt waren. Im folgenden lichten Wald konnten wir heute nicht, wie auch, schon Wild beobachten. Die ersten Häuser von Blatten (Chinngassä) in Sichtweite. Blatten mit seinen schönen Walserhäusern passierten wir südlich über Brummattä, wo sich einige Familien auf der Loipe tummelten. Für kurze Zeit verliessen wir den Winterwanderweg, um am linken Ufer der Lonza parallel zur zugeschneiten Strasse in Richtung Chiematt zu ziehen. Kurz vor der Chiematt überquerten wir die Lonza, um die leicht eingeschneiten Stadel zu erreichen. Auf dem Pilgerweg Blatten-Chiematt passierten wir die schöne Wallfahrtskirche. Nach wenigen Metern auf der zur Fafleralp hochführenden Strasse verliessen wir diese, um die folgenden Serpentinen im Direktaufstieg abzukürzen, die Häuser der Fafleralp in Sichtweite. Heute liefen wir die Runde in Richtung Berghotel Fafleralp im Gegenuhrzeigersinn: auf der Faflermatte, wo sonst ziemlich Betrieb herrscht, ist es Covid-19-bedingt sehr ruhig und beim geschlossenen Kiosk fanden wir sogar eine Bankniederlassung, um unsere Sandwiches und den Tee zu geniessen – sogar ein paar Sonnenstrahlen wärmten uns auf. Gestärkt machten wir uns auf den Weiterweg auf dem Winterwanderweg leicht aufsteigend zum im Winterschlaf ruhenden Berghotel. Nach der Umrundung des bewaldeten Berghotel-Hügels genossen wir den Abstieg auf einer schönen Spur, die Fahrstrasse immer wieder überquerend. Bei der Chiematt wählten wir für den weiteren Abstieg nach Blattn die rechtsliegende Seite oberhalb der Lonza über Zen Loiwinum-Nidrunmattä-Griinloiwina-Grin-Eisten. Dass sich die Sonne nun von der strahlenden Seite zeigte, machte diese sonnseitig gelegene Strecke besonders attraktiv. Sogar die zur Linken stehenden Gipfel Breithorn, Breitlauihorn und Bietschorn zeigten sich. Im Dorfteil Eisten angekommen, der Abstieg zur Lonza hinunter und dann das Loipengelände von Blatten überquerend, folgten wir auf dem letzten Streckenteil Chinngassä, Birchbach und später über die Lonzabrücke, um den Startpunkt direkt vor dem Hotel in Ried zu erreichen. Die Wartezeit bis zum Silvester-Mehrgänger vertrieben wir uns wie üblich mit duschen und einer Siesta 😊…

Fazit:
Ein wiederum eindrückliches Winterwander-Erlebnis im mystischen Ambiente im hintersten Lötschental!

Wetterverhältnisse:
Bedeckt, ab und zu ein Sonnenstrahl, typisches Dezember-Winterwanderwetter, wenig Schnee, Temperatur -10 bis 0°, windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 3 erheblich

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial

Parameter:
Tour-Datum: 31.12.2020
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 11.6 km, Ried (1486 m) – Lonzabrücke – Blatten Brummattä (P.1531) – Chiematt (1625 m) – Fafleralp/Faflermatte (1768 m) – Hotel Fafleralp (1787 m) – P.1674 – Chiematt – Zen Loiwinum – Nidrunmattä – Griinloiwina – Grin – Eisten (1583 m) – Lonzabrücke – Blatten Brummattä (1531 m) – Chinngassä – Birchbach – Lonzabrücke  – Ried
Aufstieg: ca. 400 m
Abstieg: ca. -400 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:20 Uhr