Föisc 2208 m – formidabler Panoramagipfel über der Alta Leventina

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts im Val Bedretto zog es uns – der Lawinensituation geschuldet – in die nahe Nachbarschaft. Nach der kurzen Fahrt nach Airolo die Bergfahrt hoch nach Brugnasco. Ein freundlicher Bauer hat am Dorfeingang ein paar Parkplätze eingerichtet – grazie! Dass es hier, an dieser südseitig ausgerichteten Bergseite schneefrei war, erstaunt nicht weiter, schliesslich ist es Frühling🌼! Start unmittelbar beim Bauernhof, über einen steilen Güterweg, vorerst ohne Schneeschuhe. Nach etwa fünfhundert Metern eine Hütte, ab welcher es auf schneebedecktem Weg, immer schön an der Märzensonne, über zwei Serpentinen ansteigt. Der immer noch steile, unter Schnee liegende leicht bewaldete Weg war gut zu begehen Bei P.1604 änderte die Situation und die Richtung von NW nach NO, Rütan war erreicht. Unglaubliche Schneemengen hier oben! Also wurden jetzt die Schneeschuhe montiert. Nach der letzten Hütte verliessen wir den über dem Valle di Büi verlaufenden Weg nach rechts (in Richtung O) um ziemlich steil weiter aufzusteigen; die Unterlage hart und deshalb gut tragend, im offenen Gelände kaum Spuren (vom Winde verweht), also war harte Arbeit angesagt – Doris als Führerin voraus👍. An besonders geschützten Stellen konnten wir schwache Spuren nutzen, welche uns auch bestätigten, in Richtung Motti unterwegs zu sein. Kurz vor P.1911 kamen Zweifel auf, weil ein tief verschneites Grätchen zu begehen war – stimmte die Richtung? GPS-Bestätigung sei Dank, erreichten wir bald einmal Pian-Töi, eine Verzweigung auf 1893 m. Hier steht auch eine schöne Hütte, die wir auf dem Rückweg besuchten. An der Verzweigung entschieden wir uns für den Aufstieg über den anspruchsvollen Steilhang, auf welchem vertrauenswürdige Spuren zu erkennen waren. Bis zum Gipfel waren noch 315 Aufstiegsmeter zu bewältigen. Wenn die Querung des evtl. rutschgefährdeten Steilhangs gut gelingt, sollten wir um 13:15 Uhr, nach etwa 60 Minuten also, auf dem Gipfel ankommen. Die problematische, der Sonne voll ausgesetzte Querung, begingen wir zügig, mit äusserster Vorsicht und mit Sicherheitsabstand. Nicht nur der Anstrengung wegen floss der Schweiss in Strömen… Ab einer Höhe von 2050 m.ü.M. waren keine Spuren mehr zu erkennen – der Wind der vergangenen zwei Tage hatte Wirkung. Der windgepresste Schnee erlaubte den Gipfelaufstieg ohne allzu aufwändige Spurarbeit. Und die Orientierung war auch kein Problem, immer in Richtung höchstem Punkt. Der Gipfel selbst zeigte sich aber erst kurz vor dem letzten Aufschwung, ca. 80 Hm unterhalb. Das markante Gipfelkreuz und die Wegweiser waren nicht zu verfehlen. Und pünktlich waren wir auch – 13:15 Uhr! Doch da müsste doch eine Schutzhütte stehen, das legendäre Rifugio Föisc?! Vollständig eingeschneit, der Eingang mit einem winzigen freigeschaufelten Loch zu erkennen – die Hütte stand bestimmt drei Meter unter Schnee. Im Innern könnten angeblich 8 Personen «wohnen» – mehr Infos siehe hier. Auf dem Gipfel bot sich dann ein Panorama der Sonderklasse. Ostseitig nur ja nicht zu nahe auf die Wächte treten! 350 m unter uns der Lago Ritóm mit der Staumauer Piora, dahinter der Lago Cadagno und der Lago di Tom und das Val Piora. Am 360°- Horizont wetteiferten nahe und ferne Gipfel um die Gunst; die Tiefblicke in die Leventina, ins Val Bedretto hinüber und nach Airolo hinunter waren absolut betörend. Nach diesem Genuss folgte die verdiente Gipfelrast vor der Schutzhütte und bei Windstille und angenehmer Temperatur (geschätzte 4 bis 8 Grad). Und das Unerwartete: der Gipfel gehörte uns alleine!

Der ausgiebigen Gipfelrast folgte der Abstieg auf (fast) identischer Strecke. Die Variante über die Bochetta di Föisc hinunter ins Val di Büi war keine Option – zu gefährlich. Wir achteten lediglich darauf, den im Aufstieg beschriebenen Steilhang umgehen. Also wichen wir oberhalb nach O aus, um im meterhohen Schnee irgendwie zwischen den Bäumen durch gefahrlos, jedoch freeride-mässig Pian-Töi zu erreichen. Das gelang, und schon durften wir uns freuen, an der sensationell gelegenen Hütte mit dem treffenden Namen Carpe Diem eine Trinkpause einzulegen. Im weiteren Abstieg folgte über Motti wieder das bekannte Grätchen, dann über wunderschönes Gelände hinunter bis zu den Hütten von Rütan. Der weitere Abstieg auf dem Güterweg schon fast erholsames Auslaufen, um schliesslich beim Startpunkt in Brugnasco zu «landen». So, das war nun doch eine sportliche Tour – die uns etwas mehr forderte. Jedenfalls freuten wir uns auf ein Panaché in Ronco Bedretto. Und die für morgen auf der Heimfahrt prov. Tourenidee (Pizzo dell’Uomo ab Lukmanierpass) lassen wir wohl eher bleiben😅…

Fazit:
Ein wiederum frühlingshafter Schneeschuh-Wandertag der Extraklasse, gespickt mit fast tausend Auf- und Abstiegsmetern – wir durften zufrieden sein… Und sehr speziell heute: auf der gesamten Tour sind uns keine Berggänger begegnet(!).

Wetterverhältnisse:
Unglaubliche Schneemengen, anfänglich pulvrig, im Tagesverlauf unterhalb 1800 m.ü.M. sulzig, kaum Spuren, und falls solche vorhanden windgepresst, ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-5° bis 10° C), je nach Exposition windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 3 erheblich (seit Tagen)

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 23. März 2021
Schwierigkeit: WT3
Strecke: 12.4 km, Brugnasco (ca. 1355 m, Abstellplätze beim ersten Bauernhof an der Strasse) – Campoi (1448 m) – P.1516 – Rütan P.1604 – Motti (P.1911) – Pian Töi (1893 m) – Piatto di Larici – Föisch Rifugio (2208 m) – Abstieg wie Aufstieg (Variante Umgehung Steilhang bis Pian Töi)
Aufstieg: ca. 930 m
Abstieg: ca. -910 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:45 bis 16:15 Uhr

Val Bedretto – von All’Acqua (1622 m) bis Alpe di Cruina (P.2056 m)

Vorwort:
Zu Fuss auf der Nufenenpassstrasse – das geht nur im Winter, wenn die Wintersperre gilt. Dann ist das Val Bedretto am Oberlauf des Flusses Ticino ein vergessenes Tal. Wenige kommen auf die Idee, am Südportal des Gotthardstrassentunnels ins Tal des jungen Ticino abzubiegen. Im Winter fällt hier nicht selten Schnee in rauhen Mengen. Oft gehen an den hohen Bergflanken grosse Lawinen nieder, was dazu führt, dass das Tal zeitweise von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Der grösste Teil des Tals gehört zur gleichnamigen Gemeinde Bedretto, zu welcher auch die Ortschaften Ronco Bedretto, Villa Bedretto und Ossasco zählen. Das erste Dorf im Tal, Fontana, liegt auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Airolo. Die höchstgelegene Ortschaft im Tal ist All’Acqua, wo in der Regel die Wintersperre beginnt, und die Skitouren- und Schneeschuhläufer unter sich sind. Auf den beiden Talseiten warten viele Gipfelziele und bekannte Hütten, z. B.: auf der Südseite der Pizzo San Giacomo, der Pizzo Grandinagia, das Helgenhorn und das Gebiet um die Cristallinahütte, auf der Westseite die Capanna Corno-Gries am Eingang des Val Corno und wenig später am Südfuss des Nufenenstocks der Cornopass und als Übergang ins italienische Val Formazza der Griespass. Auf der Nordseite das Chüebodenhorn, der Pizzo Rotondo und weiter östlich der Pizzo Lucendro. Oberhalb All’Acqua, auf der Alpe di Rotondo, steht die Capanna Piansecco auf einer Höhe von 1980 m, welche wir heute zu erreichen hofften…

Die Idee, die Hütte in einer Runde über die Alpe di Cruina (P.2097) via die Cave delle Pigne zu erreichen, um dann dem Sommerweg folgend durch die Riale di All’Acqua abzusteigen, entpuppte sich bald als Illusion – der Lawinengefahr wegen. Wir starteten beim hintersten Parkplatz in All’Acqua. Auf der Passstrasse lag hier bestimmt ein Meter Schnee. Viele Spuren, hart gefroren, ideale Verhältnisse also für einen Schneeschuhspaziergang. Nach etwa einem Kilometer ein erstes Gefahrenzeichen: ein etwa 70 m breiter einige Tage alter Lawinenzug im Bereich der Riale Partus war auf immerhin sicheren Spuren zu überqueren. Ab und zu war zu erkennen, dass wir auf der Passstrasse liefen, zur Linken der eingeschneite Ticino – wunderbar! Vor der ersten Doppelkurve verliessen wir die Strasse, um direkt zu P.1837 aufzusteigen. Bald weitete sich das Gelände, und vor uns lag die Cantina di Cruina – von den Gebäuden waren nur die Dächer zu sehen. Vor uns türmten sich der Nufenenstock und der Scaglia di Corno auf, links war die Capanna Corno-Gries (das «Alpenraumschiff») auszumachen. Einige hundert Meter nach der Cantina di Cruina verliessen wir die Passstrasse, um über unverspurtes Gelände direkt aufzusteigen – etwas krampfen wollten wir schon noch! Ziel war es, den knapp 100 Hm höher gelegenen P.2097 an der Haarnadelkurve der Passstrasse zu erreichen. Das Gelände erreichte eine Steilheit von knapp 30°, schweisstreibende Spurarbeit war gefordert – zum Glück sanken wir auf der windgepressten Unterlage nur wenig ein. 400 Meter vor der Haarnadel kapitulierten wir: zu heikel erschien uns der Weiterweg in Richtung Capanna Piansecco. Machte nichts, also Umkehr im steilen Gelände. Nahe P.2041 – dort wo im Sommer ein Wanderweg die Passstrasse unterquert, stehen ein paar Hütten, und wenige Meter daneben ragten einige Felsbrocken aus dem Schnee – ideal für eine Mittagsrast bei Windstille(!) und voll an der Sonne. Beste Aussicht zu den gegenüber stehenden Gipfeln, u.a. Helgenhorn. Etwa dreihundert Meter westlich, am Fuss der Scaglia di Corno, fanden einige Gämsen etwas Nahrung auf einer abgeblasenen Moräne. Vom aussichtsreichen und absolut ruhigen Rastplatz konnten wir uns kaum losreissen. Im folgenden Abstieg beobachteten wir bei Paltano von der Doppelkurve aus einige Skitourenfahrer, welche vom Helgenhorn via Passo San Giacomo abfuhren – spektakulär! Auf der restlichen Strecke entlang des Ticino war wieder der Lawinenzug zu überqueren. In diesem Bereich beobachteten wir etwas irritiert einige verwegene Skitüreler im lawinengefährdeten, steilen und südseitig ausgesetzten Gelände, die es offensichtlich nicht sein lassen konnten. Beim unterbesetzten Parkplatz in All’Acqua angekommen, schloss sich unsere landschaftlich sehr reizvolle Schneeschuhwanderung – respektabel in der Distanz, etwas weniger anspruchsvoll als auch schon. Nach kurzer Fahrt erreichten wir Ronco, wo wir für drei Nächte im hübschen Berghotel Stella Alpina logierten (sehr zu empfehlen, ausgezeichnete regionale Küche!)

Fazit:
Ein frühlingshafter Schneeschuh-Wandertag im uns unbekannten Bedrettotal – wir kommen gerne wieder!

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, anfänglich hart und windgepresst, im Tagesverlauf unterhalb 2000 m.ü.M. sulzig, ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-6° bis 6° C), kaum spürbarer Wind (gemeldet war starker Nordföhn mit Böen von 50 bis 80 km/h).

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 3 erheblich (seit Tagen)

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 22. März 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 11.6 km, All’Acqua (oberster Parkplatz) – Manió (1740 m) – Doppelkurve bei P.1837 – Cantina di Cruina (1902 m) – Alpe di Cruina P.2028 – P.2056 (Umkehrpunkt) – Abstieg wie Aufstieg
Aufstieg: ca. 460 m
Abstieg: ca. -460 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:50 Uhr

Gottschalkenberg – eine Runde über dem Ägerisee

Der zwischen der Sihl und dem Ägerisee verlaufenden Gottschalkenberg ist bekannt wegen des Übergangs über den Raten, der von Biberbrugg/Schwyzerbrugg SZ nach Oberägeri ZG führt. Im Winter ein kleines Kinderskiparadies, im Sommer ein solches für Biker und Wanderer. Vom Pass her wird das Restaurant Gottschalkenberg erreicht über eine zwei km lange Strasse. Der grosse Parkplatz ist Lockdown-bedingt leer, also können wir unser Fahrzeug problemlos abstellen. Hier treffen wir Lisebeth, deren Anfahrt etwas kürzer war.

Zu Beginn der Wanderung hatten wir der leicht winterlichen Witterung zu trotzen, der moderate Aufstieg sorgte aber rasch für die nötige Betriebstemperatur. Die Muetegg mit 1204 m.ü.M., dieses bewaldete unscheinbare Gipfeli, war zu erkennen an der Bankniederlassung. Einige Hartschneestellen auf dem Weiterweg boten kaum Schwierigkeiten. Bald erreichten wir P.1122 (Eisenkreuz, Bank, Feuerstelle) und kurz danach einen markant im Wald stehenden „Gipfelfelsen“. Im Grau ging der Blick hinunter nach Finstersee. Wenige Minuten später standen wir auf der Mangelhöhe (1102 m), wo uns die gelben Wegweiser ein verwirrend grosses Angebot machten. Wir entschieden uns für – keinen der vorgeschlagenen Wege. Ab durch die Mitte, auf einigermassen sichtbaren Trittspuren relativ steil hoch durch den Wald – der Bruusthöchi entgegen. Zwar noch immer bewölkt, lockerte sich die Sicht in Richtung Ägerisee etwas auf. Jetzt folgte der wenig steile Abstieg zu einer grossen und aussichtsreichen Lichtung namens Grümel, auf welcher auch die Wanderhütte steht – und rund herum viele Bänke und Grillstellen; hier oben muss wohl normalerweise viel Betrieb sein. Am westlichen Ende der Lichtung wurden wir in einer scharfen Kurve in Richtung N nach Hintertann hinunter gewiesen (30 Hm Abstieg). An der ziemlich neuen Eventlocation vorbei, erreichten wir nun einen geteerten Streckenteil, der nach Hinterschneidt hinunterführte. Beim Wegkreuz (P.945) hielten wir nach rechts (NW), vorbei an der schön gelegenen Bergbeiz Kistenpass. Hier trafen wir den freundlichen (und gesprächigen) Bauer und Beizer, der – wohl auch Lockdown-bedingt unter etwas sozialem Entzug „leidend“ – innert kurzer Zeit viel zu berichten wusste. Jedenfalls mussten wir uns mittlerweile frierend verabschieden – schliesslich hatten wir noch gute drei Stunden Laufzeit vor uns… später über den Lutisbach, erreichten wir P.931 bei Hinterwiden. Den etwas abseitsstehenden Aussichtspunkt liessen wir stehen und nahmen den direkten Weg durch das Tälchen des Lutisbach hinunter bis zur Klinik Adelheid. Bei P.839 die Richtungsänderung nach O; etwa 80 Hm oberhalb des Ägerisees fanden wir an aussichtsreicher und sonniger Lage ein Bänkli – ideal für die Mittagsrast. Gestärkt überschritten wir den Lütisbach wieder, um das zu Oberägeri gehörende Villenquartier Erliberg zu durchstreifen. Einen halben Kilometer weiter östlich dann eine natürliche Barriere – der Mitteldorferbach; jetzt den Grundweg steil hinauf bis zur Tannstrasse und auf dieser über den Bach weiter nach O. Ober- und Hinter-Haltenbühl heissen die Höfe. Beim Hof Hinter-Haltenbühl verliessen wir die Fahrstrasse, um gelb markiert über den Dorfbach den an der Strasse von Schwand nach Alosen P.927 (Mattli) zu erreichen. Hier entschied sich Lisebeth – unter Kniebeschwerden leidend – bis Alosen zu laufen und mit dem Postauto zum Ratenpass zu fahren. Wir hatten jetzt noch 220 Aufstiegsmeter vor uns. Über Wiesland direkt hoch bis zum Waldrand, dann auf der Forststrasse weiter hoch. Der Abschnitt bis zur Abschwändi war eine einzige Plage: die Unterlage durchgehend geschottert (einem stillgelegten Eisenbahntrassee gleich). Bei der Lichtung bei Abschwändi Richtungsänderung nach N. Bei P.1162 schloss sich die Runde; jetzt noch wenige Schritte bis zum Ausgangspunkt auf Gottschalkenberg – 40 Min. für den Aufstieg ab Mattli P.927, wo die Vorgabe 1 Std. lautete. Zufrieden entledigten wir uns der Wanderschuhe, um dann die Heimfahrt (über Alosen) anzutreten – Lisebeth hatte das Postauto in Alosen um eine Minute verpasst.

Fazit:
Eine lohnenswerte Wanderung in einer uns unbekannten Gegend, zu dieser Jahreszeit wenig begangen, in der wärmeren Jahreszeit wohl stark besucht…

Wetterverhältnisse:
Bedeckt, trocken, ab Mittag etwas Sonnenschein, leichter kalter Wind aus O (bis 10 km/Std.), ca. 0 bis 4°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 9. März 2021
Schwierigkeit: T2
Strecke: 14.0 km: Gottschalkenberg (1148 m) – Charenboden (1162 m) – Muetegg (1204 m) – Wegkreuz P. 1122 – Mangelhöhe (1102 m) – Bruusthöchi (1176 m) – Grümel (1050 m, Wanderhütte) – Hintertann (1024 m) – Hinterschneidt (Wegkreuz P.945 m) – P.931 (Hinterwiden) – Klinik Adelheid (P.839) – Lütisbach – Erliberg (Mitteldorferberg Oberägeri) – Mitteldorferbach (P.856 m) – Ober- und Hinter-Haltenbühl (P.894) – Mattli (P.927) – P.1017 – P.1052 (Gireggwald) – Abschwändi (P.1137) – P.1140 – Charenboden – Gottschalkenberg
Aufstieg: ca. 585 m
Abstieg: ca. -554 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:30 bis 15:00 Uhr

Über den Lägerngrat – von Baden nach Buchs

Wieder einmal (nach Mai 2016) diesen Gratweg der Extraklasse oberhalb des Furttals – unglaublich dieses wilde Naturparadies in unmittelbarer Nähe der Region Zürich/Limmattal! Unser Auto parkierten wir beim Bahnhof Buchs-Dällikon, mit anschliessender Bahnfahrt nach Baden. Auch wenn die Wetterlage nicht gerade einlud, diesen Klassiker über den langen Lägerngrat zu laufen, hatte es doch auch sein Gutes – viel Wandervolk war nicht zu erwarten. Kurz vor zehn Uhr trafen wir ein im Bahnhof Baden; nach einem Take Away-Startkafi begann der gelb markierte Wanderweg beim Lift, der uns elegant und direkt zur Limmat hinunterbrachte. Über den Metallsteg über die Limmat nach Ennetbaden, ab dort dem Fluss entlang bis zur Holzbrücke, dann die Hauptstrasse mangels Zebrastreifen eilig überquerend, anschliessend gelb markiert steil hoch über „ein paar Treppen“ über die Felsenegg zum hundert Meter höherstehenden und eindrucksvoll gelegenen Schloss Schartenfels. Direkt hinter dem Schloss der Einstieg zum Grat, vorbei an der übergrossen Warntafel (siehe Bild). Die nächsten drei Kilometer boten Gratwandern vom Feinsten, verbunden mit schönen Durch- und (theoretischen) Weitblicken. An einigen Stellen T3-Gelände, nicht wirklich ausgesetzt – das Begehen der schräg geschichteten Felslagen verlangte schon etwas Konzentration; jedenfalls nahmen wir die Hände aus den wärmenden Hosentaschen. Trotz der fehlenden Ausblicke nahmen wir uns viel Zeit, das Gelände zu geniessen! Einmal, an nicht sehr exponierter Stelle, folgte der ultimative Härtetest: der konzentrierte Blick auf die felsige Unterlage und die „Dächlichappe“ behinderten den Blick nach oben. Und plötzlich schlug doch einer dieser krummgewachsenen und harten Baumstämme an meinen ebenfalls harten Kopf, und ich musste kurz zu Boden – das Sturzgelände war buschig und weich, also nichts passiert. Sowohl der Baumstamm wie auch mein harter Kopf bestanden den Test – was mich (nicht aber Doris…) beruhigte. Ab Lägernsattel dann ein kurzer Wiederaufstieg zum Burghorn, wo zwei Bankniederlassungen stehen – heute leider zu viel Wind für eine Rast. Bald erreichten wir die stark verfallene, in ihrer Grösse aber beeindruckende Ruine Alt Lägeren – von dieser ehemals strategischen Aussichtslage würde der Ausblick über das Wehntal hinweg bis zum Rhein und tief in den Schwarzwald reichen – heute eben leider nicht. Wenige Minuten später war dann die Hochwacht erreicht, wo das renovierte Restaurant wenig Zulauf hatte. Die Aussicht von hier oben wäre formidabel… Der Weiterweg führte vorbei am Skyguide-Radar, erst in Richtung Regensberg. Dieses schöne Burgstädtchen mieden wir heute; kurz vor Ebrecht folgten wir den gelben Wegweisern in Richtung Buchs. Auf wenig steilen Forststrassen, ab und zu mal eine Abkürzung nutzend, erreichten wir bei Pfaffenbüel die ersten Häuser von Buchs und nach Durchquerung des alten Dorfkerns den Endpunkt beim Bahnhof Buchs-Dällikon.

Fazit:
Auch bei suboptimalen Wetterbedingungen eine in der Länge respektable Gratwanderung auf dem östlichen Ausläufer des Jurabogens.

Wetterverhältnisse:
Für heute war Sonnenschein pur angekündigt, doch der Saharasand sorgte für bedeckte Verhältnisse, leichter (kalter) Wind aus SO, ca. 2 bis 8°

Ausrüstung:
Normale Wanderausrüstung, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 3. März 2021
Schwierigkeit: T2-3
Strecke: 13.5 km: Baden (Bahnhof, 385 m) – Schartenfels – Buck (630 m) – Lägernsattel (773 m) – Burghorn (859 m) – Kantonsgrenze AG/ZH (852 m) – Burgruine Alt Lägeren (866 m) – Hochwacht (853 m) – Ebrecht P.791 – P.749 – Bildstock – Mötsche – P.553 – Pfaffenbüel – Buchs ZH (429 m) – Bahnhof Buchs-Dällikon (424 m)
Aufstieg: ca. 632 m
Abstieg: ca. -593 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 20 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:30 Uhr