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Jura 2|2: Saignelégier – Mont Crosin – Mont-Soleil

Die Wettervorhersagen für heute: sonnig, nicht zu heiss, im Verlauf des Nachmittags örtliche Schauer möglich. Beste Voraussetzungen für die diese Tagestour zu den Windrädern auf dem Mont Crosin und Mont-Soleil. Saignelégier verliessen wir am südlichen Dorfende. Beim Hof Les Cerlatez nahmen wir die Abbiegung nach SW nach Les Chenevières (vorbei an typische Jura-Bauernhäuser) bis Les Emibois. Nach der kurzen Fahrt parallel der Hauptstrasse bogen wir nach dreihundert Metern links weg, über schönstes Weideland Le Roselet zu erreichen, Standort der bekannten Stiftung für das Pferd. Nach einer Kafipause folgte die Weiterfahrt, erst für einige Meter entlang der Hauptstrasse, dann gut ausgeschildert über einen holprigen Fahrweg nach Les Breleux hinunter (EBS und ihre Schwarznasen haben wir nicht gesehen…). Das Dorf durchquerten wir in Richtung Tramelan. Nach 2.3 km, bei der Ferme de la Croisée, rechts weg – jetzt begann der Aufstieg zum Col du Mont Crosin (160 Hm über 2.4 km). Nach der Passüberquerung die kurze Abfahrt zum P.1179, wo wir nach rechts abbogen, an der Auberge Vert-Bois vorbei. Gering der Anstieg zur 1.5 km weiter stehenden Centrale éolienne, zur rechten die markanten Räder der Windkraftanlagen bei Sur la Côte. Hier oben war nicht etwa der in 5.6 km Luftlinie gelegene Chasseral mit seiner gewaltigen Antennenanlage Hauptanziehungspunkt; vielmehr machte uns ein wunderschöner Pfau die Aufwartung – überhaupt nicht scheu, inspizierte er uns – vor allem Ruedi’s Bike fand seinen Gefallen!

Jetzt folgte die Weiterfahrt dem Mont-Soleil entlang. Bei Le Sergent hielten wir 90° rechts, um auf einer Naturstrasse zum P.1220 hochzufahren. Hier stellten wir leicht irritiert fest, dass die vielen Windräder das wunderschöne Landschaftsbild kaum beeinträchtigten. Auf der Weiterfahrt in Richtung Mont-Soleil dann die Begegnung mit einem hübschen Zweispänner. Beim Aussichtspunkt 1276 oberhalb Sur le Brand hielten wir die Höhe, um auf einem Feldweg den Mont-Soleil zu erreichen. Nach der kurzen Abfahrt zum Observatorium und zu den Solaranlagen hinunter querten wir nach W um einen kurzen, aber hübschen Singletrail abzufahren. Beim Weiler La Brigade stand uns die Buvette Les Sorbiers im Weg; idealer Ort für die Mittagspause. Gestärkt und motiviert machten wir uns auf zur Weiterfahrt in leichtem Auf und Ab, vorbei an der schön gelegenen Auberge Chez l’Assesseur Mont Soleil, von wo dann die ziemlich rasante Abfahrt über La Chaux-d’Abel zur 160 Hm tiefer gelegenen Verbindungsstrasse in Richtung Les Breulex folgte. Dieser Strasse folgten wir für vier Kilometer flach bis La Deute. Hier bogen wir links ab und es folgte der relativ kurze Aufstieg von 100 Hm auf einer Forststrasse zum Weiler Le Peuchapatte. Anschliessend folgte eine weitere Schussabfahrt über 5.5 km zum westlich gelegenen Les Bois (-100 Hm). Nach der Ortsdurchfahrt zum nördlich gelegenen Gehöft Sous les Rangs die erneute Richtungsänderung nach NO. Idyllische, ruhige Landschaft, überall weidende Tiere, vor allem Pferde! Bei Le Creux-des-Biches, direkt vor einem Gourmetlokal mit 14 G&M-Punkten, zwangen uns ein paar heftige Tropfen abzusteigen und die Regenkleider überzuziehen – eine Einkehr war leider nicht möglich. Doch für eine Alternative war gesorgt: ungefähr anderthalb Kilometer weiter an schönster Lage die Auberge du Peu-Péguignot. Die Gartenwirtschaft war leergefegt, der Regen vorbei. Rund herum weidende Pferde, und wir stärkten uns mit Glacen. Nach diesem Zwischenhalt machten wir uns auf zur Fahrt zurück nach Saignelégier (12 km), mittlerweile wieder bei schönstem Sonnenschein. Auf der Franches-Montagnes-Route rollten wir südlich von Le Noirmont vorbei nach Les Emibois (genau: dort wo die Boulangerie et Pâtisserie Au Pain d’Antan steht); achtlos fuhren wir vorbei, um nach einer kurzen Steigung bei Muriaux abzusteigen. Eine Meute von Muttertieren blockierte den Weg, so ähnlich wie das heute auch Klimaaktivisten machen. Schliesslich kamen wir heil vorbei und erreichten Saignelégier bei der Halle du Marché Concours. Unseren beiden Freunden Meris und Heinz und meiner Doris ein grosses Dankeschön für die Nachsicht betreffend der (schwankenden) Leistungen des Guides…

Fazit:
Eine wiederum sehr unterhaltsame Runde in der einfach wunderbaren Landschaft der Franches-Montagnes.

Wetterverhältnisse:
Angenehm sommerlich, nachmittags ein kurzer milder Regen, 18 bis 22° C, Wind ca. 30 km/h aus SSO

Ausrüstung:
e-MTB, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 15. Juli 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 55.7 km, Saignelégier, Combe la Noire (1000 m) – Sous-la-Nouvevie (962 m) – Les Cerlatez (1002 m) – Les Chenevières (980 m) – Les Emibois (955 m) – P.991 – Le Roselet (1052 m) – Les Breuleux (1019 m) – Abzweigung bei P.1058 – Col du Mont Crosin (1227 m) – Abzweigung bei P.1179 – Centrale éolienne, Windkraftanlagen (1217 m) – Le Sergent – P.1220 – P.1276 m – Mont-Soleil (1291 m) – P.1238 – La Brigade (1170 m) – Chez l’Assesseur (1199 m) – P.1194 – La Fromache (1163 m) – La Coronelle (1083 m) – La Chaux d’Abel, La Petite Coronelle (1034 m) – Abzweigung bei La Deute P.1041 – La Peuchapatte (1131 m) – Le Peu-Claude (1105 m) – Le Bois-Français (1044 m) – Le Bois (1034 m) – Sous-les-Rangs (1009 m) – Le Boéchet (1033 m) – Le Creux-des-Biches (1016 m) – Le Peupéguignot (998 m) – P.990 – Le Noirmont Station d’épuration (STEP, 977 m) – Les Emibois (955 m) – Muriaux (962 m) – Saignelégier Halle du Marché Concours, Hippodrome (1000 m) – Combe la Noire
Aufstieg: ca. 960 m
Abstieg: ca. -960 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.

Tageszeit: 09:35 bis 15:55 Uhr

Jura 1|2: Creux du Van (Bike&Hike)

Nach der Anreise am Vortag und dem Bezug unserer Loge im vorzüglichen B&B Gité Chez Toinette war für heute, am voraussichtlich schönsten Tag dieses Wochenendes, eine ganz besondere Biketour angesagt: Creux du Van. Für Meris und Heinz eine Premiere, für uns nach der Wanderung im November 2017 ebenfalls – heute mit den Bikes.

Noiraigue, das im Val de Travers gelegene Dorf erreichten wir ab Saignelégier nach einstündiger Fahrt. Dort stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Viele Wanderer, wenige Biker, die meisten wollten wohl zum Creux du Van hoch. Der Biketrail ist auf der gesamten Strecke sehr gut markiert (SchweizMobil 412), nirgends anspruchsvoll, aber ansprechend lang. Unser Wunschziel, die spektakuläre Felsenarena Creux du Van mit dem grössten Naturschutzgebiet des Kantons Neuchâtel, eines der grossen Highlights im Jura. Auf den ersten sechs Kilometer entlang der Areuse durch das Val de Travers war gemütliches Radfahren angesagt. Bei Traves dann die Richtungsänderung nach O und der Beginn des Aufstieg, bis zur ersten Haarnadel (P.915) reines Vergnügen. Jetzt wieder in Richtung SW durch den Schatten spendenden Bois des Lacherels bis La Banderette. Nach dem Verlassen des Waldes erst nach S über das wunderschöne Alpgelände Nouvelle Censière. Oberhalb des Hofs Petit-Bré Baillod erreichten wir bei P.1163 eine etwas breitere Fahrstrasse, verbunden mit etwas Autoverkehr. Auf den nächsten fünf Kilometer waren mehr als zweihundert Höhenmeter zu bewältigen – mit e-Unterstützung kein Problem! Ab dem ersten Parkplatz bei P.1260 über dieses so Jura-typische Gelände etwas steiler durch lichten Tannenwald vorbei an herrlichen Weiden. Fast schon unvermittelt, aber unübersehbar vor uns der grosse und gut belegte Parkplatz, dahinter die Ferme du Soliat. Kurz nach zwölf Uhr – noch zu wenig ausgeprägt unser Appetit – stellten wir unsere Bikes ab, um zu Fuss zum höchsten Punkt aufzusteigen: bis Le Soliat sind es dreissig Minuten – plus ausreichend Zeit zum Fotografieren. Auf diesem Streckenabschnitt gilt Fahrverbot, was angesichts des Spektakels absolut gerechtfertigt ist. Schwindelfreiheit ist zwar nicht gefordert, aber Misstritte sollte man sich nicht erlauben, wenn man sich an den äussersten Abgrund wagt. Atemberaubend der Ausblick in die Felsarena, wo die sanfte Juralandschaft plötzlich in senkrecht abfallende Felswände übergeht: ein spektakuläres natürlich entstandenes Felsen-Amphitheater. Vom höchstgelegenen Punkt Le Soliat geniesst man an Tagen wie heute eine herrliche Aussicht zu den Berner und Walliser Hochalpen, und natürlich zum alles überragenden Mont Blanc. Nur die sonst übliche Steinbock-Garantie konnte nicht eingelöste werden. Und ja, der von mir versprochene Blick zum Neuenburgersee war uns verwehrt. Schlecht für eine gute Rezession (ähm Rezension…). Nach dem Abstieg dann die Einkehr in der Ferme du Soliat – der grosse Mittagsansturm war vorbei. Nach der ausgiebigen Rast folgte die Abfahrt bis zum Parkplatz bei P.1260. Dort hielten wir in Richtung S, um die grössere Runde über Les Rochats und La Combaz zu fahren. Nach der Abfahrt bis Le Sapy folgte der kurze Wiederaufstieg bis L’Abbaye. Jetzt folgte die rasante Talabfahrt bis nach Couvet hinunter (10 km, -500 Hm). Bis zu siebzig Stundenkilometer schnell war das, meinte Heinz… In Couvet erreichten wir die L’Areuse, welche wir erst dem linken Ufer, ab Le Bois-de-Croix dem rechten Ufer entlang – vorbei an den bekannten Asphaltminen – befuhren. Am südlichen Dorfrand von Travers schloss sich unsere Runde, und wir fuhren gemütlichen zum Startpunkt zurück nach Noiraigue.

Fazit:
Eine sehr unterhaltsame Runde in Begleitung unserer Freunde Meris und Heinz, denen wir die sehr attraktive Jura-Landschaft am Creux du Van zeigen durften – danke für die sportliche Kurzweil!

Noch ein Hinweis:
Die eigenartig gebauten Trockensteinmauern in den jurassischen Freibergen haben uns fasziniert. Viel wissen wir nicht, ab so viel: als die Täufer – eine religiöse Minderheit – vom Basler Fürstbischof aus dem Flachland verbannt wurden und gemäss Anordnung nur auf über 1000 M.ü.M. siedeln durften, emigrierten viele in den Berner Jura. Dort fingen sie an, das steinige Wald- und Wiesenland zu räumen und errichteten die ersten Trockensteinmauern. Diese wurden damals genutzt, um Parzellen voneinander abzugrenzen und die weitere Abholzung zu vermindern. Heute sind die Trockensteinmauern nebst den Wytweiden ein typisches Merkmal für die Juraregion. Der Regionalpark Chasseral und engagierte Bewohner wie Moussia de Watteville setzen viel daran, diese ortstypischen Kulturschätze, die bereits vielen Jahrhunderten trotzten, zu erhalten. Nebst dem kulturhistorischen Mehrwert dienen die Trockensteinmauern auch dem Erhalt der Biodiversität in der Region. Quelle: https://www.larouteverte.ch/.

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter, 20 bis 26° C, Wind ca. 6 km/h aus S

Ausrüstung:
e-MTB, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tourdatum: 14. Juli 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 54.8 km (davon 3.2 km zu Fuss), Noiraigue (730 m) – 6 km flach entlang der L’Areuse bis Travers, Midi du Pont (727 m) – Les Crozats-Dessous (786 m) – P.915 – P.1017 – La Banderette (1061 m) – Petit-Bré Baillod (P.1163) – Parkplatz bei P.1260 – Les Grandes Fauconnières (1309 m) – P.1344 – Ferme du Soliat (1380 m) – Aufstieg zu Fuss, Creux du Van (1421 m) – Le Soliat (1464 m) – Abstieg über P.1462 – Ferme du Soliat – Abfahrt bis Parkplatz bei P.1260 – P.1272 – Le Sapy – Les Rochats (1163 m) – Pré à la Sage (1150 m) – P.1153 – La Combaz (1222 m) – L’Abbaye (1258 m) – P.1253 – P.1195 – Vers chez Bordon (1129 m) – Sur le Crêt (1138 m) – P.1113 – Couvet (736 m) – dem linken Ufer der L’Areuse entlang bis Le Bois-de-Croix (737 m) – Brücke über die L’Areuse, dem rechten Ufer entlang an den Mines d’asphalte vorbei – La Presta (736 m) – Travers, Midi du Pont – Rückfahrt bis Noiraigue auf der von der Hinfahrt bekannten Strecke.
Aufstieg: ca. 1090 m
Abstieg: ca. -1083 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.

Tageszeit: 11:25 bis 16:50 Uhr

Harry’s Bike Treff: Ausfahrt in die Linthebene

Harry’s Bike Treff – immer freitags. Für heute war ein Hitzetag angekündigt, also nicht lange sitzen bleiben beim Startkafi in der Harry Bike Lounge. Punkt 9 Uhr starteten wir. Wie immer verriet uns Hardy nicht, wohin die Reise geht. Seine Ankündigung im Gruppenchat, dass eine gemütliche Tour geplant sei, liess uns spekulieren. Rüti verliessen wir südlich durch das Eichwies-Quartier; über die Brücke überquerten wir die A15 und fuhren durch den kühlen Wald bei der Schiessanlage Grunau vorbei zur Jona hinunter. Jona durchquerten wir durch das Zentrum in Richtung S zu den Sportanlagen Grünfeld. Über ein Brücklein über die Jona, durch die Jonerallmend, und schon erreichten wir das Ufer des Obersees. Rassig rollten wir vorbei am Kloster Wurmsbach nach Bollingen. Zu früh für eine Einkehr in der Schifffahrt. Vorbei am Lehhof, noch immer auf der leicht staubigen Uferstrasse, erreichten wir Schmerikon. Das Gebot, die Promenade im Schritttempo zu befahren, hielten wir mit grösster Mühe ein, in dem wir unseren Bikemotoren den Strom abklemmten – hihihi… Durch das Industriegebiet Allmeind zur schönen Holzbrücke über den Aabach – kurze Trinkpause. Weiterfahrt durch die Gross Allmeind, unter der A15 durch und an der ARA vorbei, über die Linth zum Schloss Grynau. Nun geografisch links dem Linthkanal entlang vier Kilometer bis zur Brücke bei Giessen. Unterwegs erfuhren wir von Hardy, in dessen Heimat wir uns jetzt befanden, Interessantes über den Bau der Linthkanäle. Über den Einstau der Linth gibt es sogar Pläne (dat. 18.11.1939, siehe Bild in der Galerie). Danke Hardy, das war echt spannend, und wir fühlten uns etwas zurückversetzt in diese Zeit. In Giessen, am heute östlichsten Punkt drehten wir, um – den Wind nun im Rücken – zum Autobahnkreuz Reichenburg zu fahren und von dort nach Tuggen zu halten. Kurz vor Tuggen erfuhren wir von Hardy, dem Einheimischen, dass hier um 1925 erfolglos nach Öl gebohrt wurde(!). Erstaunlich und spannend; mehr Infos sind hier nachzulesen. Nach so viel Historie hatten wir das Bedürfnis, unsere trockenen Kehlen zu spühlen – Hardy führte uns zum am östlichen Ortsrand von Tuggen gelegenen Kapellhof. Damit hatte er sich vollständig rehabilitiert für Vergangenes. Werni übernimmt, herzliches Dankeschön für deine Spendabilität! Nach dem gemütlichen Drink rollten wir dem Nordrand des Buechbergs entlang zurück nach Grynau, um dann zwischen Uznach und Schmerikon die alte Uznabergstrasse nach Uznaberg hochzufahren. Im steilen Anstieg (80 Hm!) kamen wir sogar es bitzeli ins Schwitzen. Dasselbe dann im Hinterwis südlich Neuhaus SG, weil eine stark befahrene Autobahnausfahrt zu überqueren war. Der Rest ist schnell erzählt: von Eschenbach leichter und aussichtsreicher Anstieg über Massholderen und Chählen, dann die rasante Abfahrt den Chälenstich hinunter. Von Ermenswil nach Rüti der Hauptstrasse entlang, unspektakulär! Spektakel dann in der Harry Bike Lounge, wo uns Mirjam und Harry mit reichhaltigen Plättli überraschten – danke für diese Grosszügigkeit! Auch die anschliessend gereichten Pinsas schmeckten ausgezeichnet. Biken und Feinschmeckerei – eine ausgezeichnete Synthese!

Fazit:
Eine wiederum kameradschaftlich und landschaftlich und kulturell reiche Bikerunde war das! Vielen Dank an Guide Hardy und an Harry’s Team!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerwetter, Wind ca. 15 km/Std. O bis SO, Temperatur 18 bis 26°

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 7. Juli 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 42.7 km: Rüti ZH (470 m) – Brücke A15 (471 m) – Martinsbrünneli – Meilacher – Grunau (431 m) – Schafweid – Jona SG (420 m) – Schachen – Grünfeld – Wurmsbach (408 m) – Bollingen – Oberbollingen (410 m) – Lehhof – Schmerikon (408 m) – Aabachbrücke (412 m) – Gross Allmeind, A15 (409 m) – Schloss Grynau (411 m) – Linthkanal – Giessen – Reggwis (412 m) – Kreuz A3/A15 Reichenburg – Spettlinthhof (410 m) – Wildbachkanal (408 m) – Tuggen – Gasthaus Kapellhof – P.408 – Fridgrabenkanal (408 m) – Grynau – Bleiche, Uznach (413 m) – Neuguet – Aabach (424 m) – Uznaberg – Alte Uznabergstrasse – Hinterwis (Neuhaus SG) – Herrenweg – Blesshof (468 m) – Eschenbach SG (487 m) – Massholderen – Chählen (524 m) – Chälenstich (517 m) – Ermenswil (484 m) – Weier – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 384 m
Abstieg: ca. -382 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 20 Min.
Tageszeit: 09:00 bis 12:00 Uhr

Familienwanderung Juf – Forcellina 2671 m – Septimerpass – Bivio

Manches dauert etwas länger, aber jetzt hat es geklappt: eine Wanderung mit Barbara und Roli und sehr erfreulich: die Zwillinge Katharina und Viktoria mit dabei. Unsere Autos stellten wir in Thusis ab, beste Station für die Rundreise mit den ÖV. Im Avers angekommen, der herzliche Empfang im Hotel Avers. Nach einem ersten Drink der Spaziergang ins Bergalga, wo uns die Murmeltiere empfingen. Dann der Apéro und anschliessend das wie immer exquisite Nachtessen – bewundernswert, was das kleine Team (Barbara, Hansueli, René) leisten. Nach dem sehr familiären und unterhaltsamen Abend folgte die erholsame Nacht. Super-Frühstück um halb acht, der passende Start in einen eindrücklichen Tag.

Direkt beim Hotel an der Haltestelle Rufana bestiegen wir um 08:40 das (leere) Postauto, um die 2.2 km lange Strecke bis Juf elegant zurückzulegen. Wenige Minuten später dann der Start in einen abwechslungsreichen Bergwandertag. Die ersten zwei Kilometer dem (geografisch) rechten Ufer des Jufer Rheins entlang vorbei an Alpagada bis zum P.2184 (Bleis) verliefen flach, vorbei an weidenden Tieren. An der markierten Verzweigung galt es links zu halten, weissrotweiss markiert über P.2252 (Mutt). In Serpentinen waren über eine Strecke von ca. 1.5 km knapp 400 Hm aufzusteigen. Ab und zu wurde etwas Nebel vom von den höheren Felsen (Uf de Flüe) getrieben, kaum störend, weil uns immer wieder Sonnenstrahlen erreichten. Etwa 20 Hm unter der Fuorcla da la Valletta (über welchen Bivio zu erreichen wäre), hielten wir nach Süden und querten die etwa dreihundert Meter über uns stehenden Flühe. Ausser einem auf der Fuorcla biwakierenden Paar trafen wir keine Menschenseele. Dank erreichter Betriebstemparatur störte uns die Kühle nicht, aber nach einer Trinkpause legten wir doch unsere Windstopper um. Nach einem kurzen Abstieg und Wiederaufstieg (90 Hm), vorbei an einem kleinen Seelein, aus dem der Planjentbach zur Juferalpa abfliesst, war der Übergang Forcellina (2672 m) bald erreicht. Zur rechten der Piz Forcellina (2939 m), links der namenlose Gipfel P.2848, und vor uns eine wolkenumschlungene Bergkulisse. Das Berninamassiv mit dem Biancograt, in 4.7 km Distanz konnten wir uns nur theoretisch vorstellen: der Piz Lunghin allerdings, den wir im Juli 2018 bestiegen haben, zeigte sich, und wir hatten Stoff zum Prahlen. Etwa zweihundert Höhenmeter nördlich der Forcellina (in Luftlinie 180 m) dann eine eindrückliche Show von mindestens einem Dutzend Steinböcken – Grund genug, etwas länger zu verweilen. Vom heute höchstgelegenen Punkt folgte nun der Abstieg zum Pass da Sett (2310 m). Auf diesem Streckenteil (350 Hm, 2.6 km) wurden wir verwöhnt mit reicher Fauna, sich munter und wenig Scheu präsentierenden Munggen und stimmungsvollen Weitblicken bis zu den Bergeller Gipfeln. Auf dem Septimerpass angekommen, trafen wir auf ein paar wenige Biker, welche von Bivio aufgestiegen waren. Die seit zwei Wochen neu eröffnete Tgesa da Sett, welche etwa dreihundert Meter südlich der Passhöhe steht, war der heutige kulinarische Höhepunkt: unbedingt ein Besuch wert – noch niemals haben wir auf dieser Meereshöhe so leckere Ravioli gegessen. Was das Hüttenpaar Petra und Pascal an Gastfreundschaft bieten, ist lobenswert – grosses Kompliment! Von der Hütte geht der Blick zu den eindrücklichen Bergeller Dolomiten – nur die schönste Nordwand der Alpen, der Pizzo Badile – war leider nicht zu sehen. Vielleicht könnte die Hüttencrew mal darüber nachdenken, ob der Grashügel, welcher den Blick versperrt, etwas abgetragen werden könnte, hihihi…

Nach dieser ausgiebigen Mittagspause, in welcher sich die beiden Prinzessinnen sogar abwechslungsweise einen Powernap gönnten, brachen wir auf zum zweiten Teil unserer Tagestour: 7 km Abstieg nach Bivio. Zwar führt ein Alpsträsschen zum Julierpassstrasse hinunter, wir nahmen die reizvollere Abkürzung über einen Wanderpfad. Die rund 550 Hm Abstieg sind sehr moderat, aufgrund der Streckenlänge kaum wahrzunehmen, jedenfalls ohne Steilstufen. Im Gegensatz zum Aufstieg hatten wir so ausreichend Zeit und Energie, endlose (gute) Gespräche zu führen und der sportlichen Barbara trotzdem rasch genug zu folgen. Bei P.2132 erreichten wir das Alpsträsschen und die Plang Camfer. Bei P.2118 Cadval folgte eine schöne schluchtartige Partie, durch welche die Eva da Sett fliesst. Hier kommt auch der Pfad von der Roccabella herunter. An ziemlich exponierter Stelle ein Busch noch nicht verblühter Alpenrosen – sehr fotogen! Bei den Hütten von Fumia angelangt, wurden wir zwei hintendrein latschenden Männer von unseren Girls ermahnt, doch einen Zacken zuzulegen, weil das Postauto in Bivio nicht auf uns warte. Also nix mit Einkehr in der Besenbeiz… Im Julierpass-Dorf angelangt, hatten wir dann doch noch eine halbe Stunde zu warten – schade um die ausgelassene Einkehr. Die Postautofahrt nach Tiefencastel und nach dem Umstieg die RhB-Fahrt nach Thusis bot einigen von uns die Zeit für eine Siesta. In Thusis angekommen, waren wir alle doch etwas ermattet. Herzlicher Abschied zum Schluss, in der Gewissheit, ein Hammer-Weekend erlebt zu haben – danke herzlich an Barbara, Roli, Katharina und Viktoria, dass ihr mit uns unterwegs wart. Bis zu einem nächstenmal.

Wetterverhältnisse:
An beiden Tagen ideales Wanderwetter, teilweise bewölkt, oft sonnig, ohne Niederschlag, 9 bis 23°, Wind aus NO mit Böen bis ~40 km/h.

Hilfsmittel:
Berg-Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 02.07.2023
Schwierigkeiten: T2+
Strecke: 15.7 km, Juf (2117 m) – P.2184 (Bleis) – Mutt – Fuorcla da la Valletta (P.2565) – Forcellina (2672 m) – Leg Curegia – Curegia P.2564 – Leg da Sett (2382 m) – Septimerpass (2310 m) – Cesa da Sett (2302 m) – Alp Tgavertga – P.2132 Plang Camfer – Eva da Sett – P.2018 – Prevostig (1914 m) – Bivio (1769 m)
Aufstieg: 653 m
Abstieg: -1007 m
Laufzeit ohne Pausen: 4 Std. 50 Min.
Laufzeit mit Pausen: 7 Std. 10 Min.
Tageszeit: 08:50 bis 16:00 Uhr

Beaujolais 3ǀ3: eine Runde über zwei Pässe

Nach dem vorzüglichen Menue von gestern Abend im ausgezeichneten Restaurant Le Coq in Juliénas war für heute nochmals Leistung angesagt, wiederum mit grossem Vergnügen.

Der Start heute etwas später als am Vortag. Der Plan war, das Beaujolais von N nach S zu durchfahren, anschliessend die Pässe Col du Trugues und Col des Labourons zu befahren. Zugegeben, mit e-Bikes das reine Vergnügen; immerhin nutzten wir «nur» die zwei kleinsten Unterstützungsstufen, was uns schliesslich gehörig ins Schwitzen brachte – was ja zum Plan gehörte… Die Route durch die Weinberge bis Chénas mit wenigen Auf- und Abstiegsmetern, dennoch freuten wir uns auf das heute geöffnete Café Restaurant in der Ortsmitte. Die Wirtin mühte sich redlich ab mit der Technik, die Milch heiss aufzuschäumen – Capuccinos in Frankreich, igitt… Croissant dazu waren leider nicht verfügbar. Entsprechend kurz war die Pause. Fleurie südöstlich umfahren, erreichten wir über wunderschöne und wenig befahrene Weinbergstrassen den grösseren Ort Villié-Morgon, Anbaugebiet eines der zehn Beaujolais-Crus. Nach Durchquerung der belebten Ortsmitte folgte die Richtungsänderung und der Anstieg in Richtung Montagnes mit dem markanten Antennenturm. Dort oben befindet sich der Aussichtspunkt La Terrasse du Beaujolais, welcher am Col du Fût (762 m.ü.M.) liegt. So hoch hinaus wollten wir nicht. Nach der schnurgeraden Bergfahrt bis Saint-Joseph hielten wir in der Ortsmitte nach Osten und erreichten bald den Veloklassiker Col du Trugues. Gelegenheit für eine Trinkpause, und für den Genuss der grandiosen Aussicht. Drei Kilometer weiter das Dörfchen Chiroubles, wo einer der zehn Beaujolais-Crus wächst. In der hübschen Ortsmitte kehrten wir ein im kleinen und sehr einfachen, aber sympathischen Chez Antoine. Das Mittagessen mundete vorzüglich: frisch zubereitetes Tatar mit Salat, un quart de Chiroubles dazu. So aufgepäppelt nahmen wir die anschliessende 3.5 km lange Abfahrt unter die Räder. Kurz vor Fleurie drehten wir in Richtung N, um den Aufstieg über La Chapelle de Bois zum Col des Labourons zu fahren. Der Aufstieg (ca. 130 Hm) führte nahe am Aussichtspunkt Chapelle de la Madone vorbei. Rundherum schönste Gamay-Lagen – die Geometrie der Rebzeilen fasziniert uns immer wieder! Auf dem Pass angekommen, folgte die Abfahrt über die Route du Col de Durbize nach Juliénas und zügig weiter über die mittlerweile bekannten Punkte La Ville, Les Chamonards, Les Truges, La Roche, St. Verand bis zu unserem Standort ausserhalb von Chaintré.

Fazit:
Eine tolle, aussichtsreiche Pässefahrt im weinseligen Beaujolais – am letzten Tag vor unserer Heimreise. Morgen geht’s zum Abschluss noch nach Solutré – ein paar Flaschen Pouilly-Fuissé Premier Cru als Andenken an schöne Tage in Frankreich liegen drin!

Wetterverhältnisse:
anfänglich teilweise bedeckt, im Tagesverlauf zunehmend sonnig, nicht zu heiss, Wind 15 km/Std. NNO, Temperatur 20 bis 22°, Luftfeuchtigkeit 53%

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial OSM OpenStreetMap

Parameter:
Tour-Datum: 27. Juni 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 47 km: Chaintré (260 m) – La Roche, St. Verand (233 m) – Les Truges (255 m) – Les Chamonards (298 m) – La Ville (281 m) – Juliénas (274 m) – Les Billards (265 m) – Les Darroux (254 m) – Les Deschamps (279 m) – Chénas (264 m) – Fleurie, südliche Umfahrung – Villié-Morgon (290 m) – Les Versauds (325 m) – Saint-Joseph (476 m) – Col du Truges (496 m) – Chiroubles (407 m) – Bel Air (321 m) – La Chapelle de Bois (311 m) – La Madone (412 m) – Col des Labourons (436 m) – Route du Col de Durbize – Juliénas (258 m) – La Ville (286 m) – Les Chamonards – Les Truges – La Roche, St. Verand – Chaintré
Aufstieg: ca. 910 m
Abstieg: ca. -870 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:50 bis 16:00 Uhr

Beaujolais 2ǀ3: grosse Verbrennungs-Runde

Nach dem deftigen z’Nacht von gestern Abend im aussichtsreich bei der Chapelle de la Madone oberhalb von Fleurie gelegenen Domaine de la Madone war für heute mehr Leistung angesagt, eine grössere Runde also.

Der Start heute etwas früher als gestern. Die Fahrt durch die wunderbaren Weinberge von Chaintré zum Sur les Molards, von diesem kleinen Übergang die Abfahrt nach Fuissé hinunter. Angekommen im weltbekannten Weissweingebiet des Maconnais (Chardonnay), genossen wir die Durchquerung von Fuissé und Pouilly, dieser historischen Weindörfer mit den wohlklingenden Namen. Der Aufstieg nach Solutré forderte uns dann ein erstes mal. Der wie ein Felsriff oberhalb des Orts gelegene Roche de Solutré bildet eine einzigartige Kulisse, und er ist zu Recht ein Anziehungspunkt für Touristen. Sogar Francois Mitterand hat den Felsen regelmässig bestiegen. Kletterer meistern hier die Schwierigkeit 5b, Wanderer T2, nix für Biker wie wir – schliesslich wollten wir unsere Bikes nicht die Treppen hochtragen. Etwas Geschichte gefällig? Schon mal was von „Pferdemagma“ gehört? Nein? Kein Wunder, denn die Fundstätte in Solutré ist einmalig in Europa. Es handelt sich dabei um Tausende von Pferdeknochen, die sich über einen Zeitraum von 25 000 Jahren hier angesammelt hatten und stellenweise bis zu einem Meter hoch aufeinandergeschichtet waren. Frage: Wie konnten so viele Pferde am gleichen Ort und über einen so langen Zeitraum sterben? Im Museum für Vorgeschichte erfährt man, was Archäologen hierzu vermuten. Das Museum zeigt das Leben der Jäger während des Jungpaläolithikums in Solutré sowie einige originelle Aspekte aus der Kultur zur Zeit der Solutréen.

Wir kehrten also etwa 70 Hm unterhalb des Felsens, um den Aufstieg zum Col de Gerbet, dem tageshöchsten Punkt von heute, zu machen. Zum Glück schien die Sonne nicht allzu kräftig durch die leicht graue Wolken – Regen war allerdings nicht zu erwarten. Auf dem eher unscheinbaren Pass angekommen, folgte erst der kurze Verhauer in der Abfahrt. Pruzilly wäre falsch gewesen, also 500 m (ca. 30 Hm) zurück zum Pass. Dann folgte die vorsichtige, aber noch immer rasante Abfahrt nach Jullié hinunter (ca. 270 Hm). Kaum zu glauben, leider aber wahr: der schöne Ort wirkte wie ausgestorben, keine Beiz geöffnet. Es folgte die weitere Abfahrt nach Fleurie, dessen Ortsmitte wir kurz vor ein Uhr erreichten; im uns vom Vortag bekannten Restaurant genossen wir die Mittagsverpflegung. Leichte Vorfreude auf das Abendessen oberhalb von Fleurie (am Aussichtspunkt Chapelle de la Madone) kam auf. Nach dieser Mittagspause folgte der Bogen über Romanèche Thorins zur weltbekannten Le Moulin-à-Vent, anschliessend die Rückfahrt über Chénas zurück nach Chaintré.

Fazit:
Eine wiederum tolle Ausfahrt durch das wohlbekannte Beaujolais.

Wetterverhältnisse:
Einige Grade weniger heiss als gestern, angenehm, Wind 13 km/Std. NW, Temperatur 22 bis 26°, Luftfeuchtigkeit 67%

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial OSM OpenStreetMap

Parameter:
Tour-Datum: 26. Juni 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 47.4 km: Chaintré (260 m) – Sur les Molards (317 m) – Fuissé (241 m) – Pouilly (255 m) – Solutré, Roche de Solutré (402 m) – La Grange du Bois (526 m) – Col de Gerbet (610 m) – Jullié (356 m) – Les Deschamps (279 m) – Chénas (266 m) – Fleurie (303 m) – Le Vivier (247 m) – Romanèche Thorins (202 m) – Le Moulin-à-Vent (259 m) – Les Thorins (255 m) – St. Amour (271 m) – St. Romain (205 m) – Chânes (242 m) – Chaintré
Aufstieg: ca. 1060 m
Abstieg: ca. -1060 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 25 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:30 Uhr

Beaujolais 1ǀ3: kleine Runde nach dem grande bouffe…

Heute, am ersten Tag nach unserer Anreise, ging es uns um den Versuch, annähernd so viele Kalorien zu verbrennen, wie das vorabendliche Menue in der Auberge du Cep in Fleurie geboten hatte. Unsere Unterkunft namens Gîte Mamie Cocotte, ein Appartement auf dem Weinbauernhof Vincent Cornin (mitten im Paradies gelegen!), war die ideale Ausgangsposition für die geplanten Bike-Runden im Beaujolais. Unser Vorhaben: Erinnerungen aus den achtziger Jahren (des letzten Jahrhunderts…) aufzufrischen, damals noch unterwegs mit Rennvelos (und auf Hochzeitsreise).

Start trotz der sommerlichen Wärme nicht zu früh, etwas nach halbzwölf Uhr. Die Route könnte man auch als Route des Beaujolais bezeichnen – jedenfalls führte die selbstgewählte Strecke meist durch wunderbar gelegene Weinberge (Gamay-Lagen). Selbstverständlich besuchten wir auch einige bekannte und uns vertraute Orte wie Juliénas, Chiroubles, Fleurie, Chénas. Ein Pässchen im Hinterland durfte auch nicht fehlen (Col des Labourons). Obschon ich in der Vorbereitung darauf geachtet habe, keine Single Trails zu befahren, mussten wir ein wildes Stück reiten im Bereich des Hofs En Rémont auf dem Weg zum Col des Labourons – Doris’ Einschätzung: «Gopf…». Ansonsten war die befahrene Strecke mehrheitlich befestigt, mit wenigen Natursträsschen – hier wäre ein Fully schon komfortabler. Schliesslich trafen wir kurz vor zwei Uhr im Zentrum von Fleurie ein – zu spät, um etwas Warmes essen zu können; ein Salat reichte uns vollkommen, nicht zuletzt der Gewissheit wegen, am Abend in der ebenfalls in Juliénas vorzüglich zu dinieren (Coq au vin im Restaurant Le Coq). Nach der Mittagspause folgte das mit wenigen Aufs und Abs durchsetzte Flachstück über Chénas zurück nach Hause.

Fazit:
Toll, nach vierzig Jahren wieder einmal im Beaujolais zum zu kurven – ausser ein paar neuen Kreisel hat sich kaum etwas verändert; ausser vielleicht, dass die Bearbeitung der Vignobles heute mehrheitlich mechanisch (und chemisch) erfolgt.
*Anmerkung: bitte nehmt es uns nicht übel, wenn wir mit einigen Bilder Foodporn betreiben…

Wetterverhältnisse:
Sommerwetter bei ziemlicher Hitze, Wind 6 km/Std. ONO, Temperatur 25 bis 30°, Luftfeuchtigkeit 44%

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial OSM OpenStreetMap

Parameter:
Tour-Datum: 25. Juni 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 32.3 km: Chaintré (260 m) – La Roche, St. Verand (233 m) – Les Truges (255 m) – La Ville (281 m) – Juliénas (274 m) – En Rémont (322 m) – Col des Labourons (436 m) – Chemin du Préfet de Cercillon (466 m) – Les Martins (371 m) – Chiroubles (406 m) – Fleurie (306 m) – Chénas (266 m) – Clos des Poulets (293 m) – La Roche, St. Verand – Chaintré
Aufstieg: ca. 740 m
Abstieg: ca. -740 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 25 Min.
Tageszeit: 11:40 bis 15:40 Uhr

Bike-Runde Walde – Oberricken – Ernetschwil – Uznach

Wie meist am Donnerstag trafen sich SeniorInnen zu einer von der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti organisierten Ausfahrt, heute am Vormittag. Eine Premiere für Kathrin, die neu ausgebildete ESA-Leiterin. Die Gegend rund um das Ranzachtobel kannten wir bereits. Dennoch als Wiederholung etwas Wissenswertes: die Ranzach ist ein etwa sieben Kilometer langer Bach im Kanton SG. Sie entspringt am Südhang der Schwammegg auf einer Höhe von rund 1220 m.ü.M. Zunächst fliesst sie hinunter ins Tüftobel, dreht dann gegen Südwesten und nimmt dann auf der Höhe von Walde den vom Atzmännig kommenden, namenlosen Bach mit. Sie fliesst nun durch einen Graben vorbei an Widen und Rüeterswil und wird später bei der Waldegg von einer Brücke der Rickenstrasse überquert. Danach geht es für die Ranzach weiter durch das Ranzachtobel. An dessen Ende südlich von St. Gallenkappel schliesst sie sich mit dem Goldingerbach zusammen und bildet so auf rund 438 m die Schmerikoner Aa.

Wie immer fuhren wir ab Wohnort Rüti ZH durch das Grundtal zum Treffpunkt nach Wald ZH, wo sich eine stattliche Schar von 14 sportlichen SeniorInnen eingefunden haben. Kathrin informierte kurz zu den Themen Sicherheit, Verhalten und Strecke. Wir teilten uns in zwei Gruppen und starteten mit der Durchfahrt der Ortsmitte in Richtung O, dann leicht ansteigend nach Diezikon. Die Sicht etwas diesig, aber dennoch gut zu erkennen: Speer, Federispitz, Mürtschenstock, Linthebene. Bei P.691 erreichten wir die Laupenstrasse und fuhren auf dieser hoch bis nach Egligen. Jetzt die kurze Abfahrt nach Goldingen, wo wir in der Ortsmitte kurz vor der übergrossen Kirche in die Hintermülistrasse abbogen und in rassiger Abfahrt Hintermüli erreichten. Nach der Brücke über den Goldingerbach, bei Hintermüli, folgte eine Steigung auf der relativ engen, aber geteerten Strasse – rechtzeitiges Herunterschalten sehr empfehlenswert! Nach hundert Hm Anstieg erreichten wir das schöne Dörfchen Rüeterswil mit der hübschen Kapelle St. Ursula. Aussichtsreich fuhren wir weiter, regelmässig und leicht ansteigend bis Walde SG. Kathrin tolerierte freien Auslauf, worauf sich das Feld etwas in die Länge zog, bis wir uns am höchsten Punkt auf Oberricken wieder vereinten. Trinkpause! Jetzt folgte die zwei km lange Abfahrt nach Ricken hinunter (-126 Hm). Nach dieser sausenden Abfahrt war im Zentrum Ricken wegen der stark befahrenen Hauptstrasse beim Linksabbiegen Vorsicht gefordert. Nach einem kurzen Stück durch das Quartier St. Antoniusbüel erreichten wir die Uznacherstrasse, welche wir in 3er-Gruppen und mit Abständen befuhren, um dem Verkehr genügend Platz für Überholmanöver zu bieten. Nach zwei Kilometern erreichten wir das strategisch gut gelegene Restaurant Bildhus – gemütlicher Pflichtstopp zu Kafi und Gipfeli! Kaum hatten wir unter den Sonnenschirmen Platz genommen, fielen, allerdings zaghaft, wenige Tropfen. Klar, die Natur könnte mehr Wasser ertragen. Nach dem kurzen Regengüsschen folgte die Weiterfahrt auf der verkehrsreichen Uznacherstrasse, welche wir nach dreihundert Metern gerne verliessen. Nahe dem Eichermülibach fuhren wir über den Weiler Schwarzholz und unterhalb des markant auf einem Hügel stehenden Kloster Berg Sion vorbei. Anderthalb Kilometer weiter erreichten wir Ernetschwil mit der dominierenden Kirche. In der Dorfmitte fuhren wir die Höhe von ca. 600 m haltend dem Klosterwald entlang, vorbei am Altbad. Die Weiterfahrt führte auf unbefestigter Strasse durch den Wald, unterhalb dem Lindenplatz und wenig oberhalb des Ranzachtobels vorbei. Kurz vor Ende des Burgerwalds eine Linkskurve zum idyllisch gelegenen Fabrikweier hinunter. Das hier gestaute Wasser wurde früher in Druckleitungen zur Spinnerei Uznaberg geleitet – die grossen Rohre sind noch zu sehen. Nach ein paar weiteren Kurven erreichten wir die zwischen Uznach und Schmerikon gelegene Kreisel. Vorbeifahrt am markanten Industriegebäude der ehemaligen Spinnerei Uznaberg. Jetzt folgte eine Strecke über ca. 4.5 km mit fast 200 Hm Anstieg, welche an der A15-Ausfahrt Eschenbach vorbei nach Neuhaus und weiter hoch nach Bürg führte – ziemlich heftig, weil die Witterung sehr schwülheiss war. Es folgten Diemberg/Laupen, und wenig später der Ortsbeginn von Wald ZH. Wir verabschiedeten uns von der Gruppe, um über Fägswil – diesmal das Grundtal meidend – nach Rüti zu fahren.

Fazit:
Eine kameradschaftlich und landschaftlich wertvolle Biketour mit einigen Höhenmetern. Dem Team der Velo- und Bikegruppe Wald/Rüti, und vor allem Kathrin unser herzliches Dankeschön für die gelungene Organisation.

Wetterverhältnisse:
Schwülheisses Sommerwetter bei latenter Gewittergefahr, zwar sonnig, aber etwas eingeschränkte Fernsicht, Wind 6 km/Std. NW, Temperatur 20 bis 25°, Luftfeuchtigkeit 85%

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 22. Juni 2022
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 44.3 km: Rüti ZH (478 m) – Pilgersteg – Grundtal – Wald ZH Bahnhof (616 m) – Steigrain – Diezikon (675 m) – Wolfertingen – Egligen (737 m) – Goldingen (701 m) – Goldingerbach, Hintermüli (648 m) – Rüeterswil (745 m) – Walde (839 m) – Oberricken (906 m) – Ricken (780 m) – Restaurant Bildhus (785 m) – Schwarzholz (716 m) – Oberernetschwil (607 m) – Ernetschwil (576 m) – Altbad (574 m) – Burgerwald/Ranzachtobel – Fabrikweier (490 m) – Uznaberg – Hinterwis (nahe A15 Ausfahrt Eschenbach) – Neuhaus (502 m) – Bürg (546 m) – Letzi (603 m) – Diemberg/Laupen – Wald ZH – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 942 m
Abstieg: ca. -929 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 40 Min.
Tageszeit: 08:00 bis 12:00 Uhr

Hirzli (1639 m) – Planggenstock (1674 m) und Niederurner Täli – diesmal mit einer Überraschung

Die Tour machten wir heute zum drittenmal – weil halt immer wieder lohnend. Bereits von unserem Wohnsitz aus ist der Bergzug mit dem markanten Hirzli und dem Planggenstock gut zu sehen (Luftlinie 18.7 km). Nicht überraschend heute Sonntag: Wartezeit an der Talstation der LNM in Niederurnen. 8 Personen fasst die Gondelbahn, welche uns in 9 Fahrminuten die 520 Hm hochbringt (Hin- und Rückfahrt Fr. 14.00 für Senioren). Zu Fuss würden dafür etwa anderthalb Stunden benötigt. Zwar waren wir nicht die einzigen heute Sonntag, weshalb die Bahn Nonstop verkehrte. Bei der Bergstation Morgenholz (982 m) befinden sich ausführliche Informationstafeln über das Wanderwegangebot im beschaulichen und familienfreundlichen Niederurner Täli. Unmittelbar hinter der Bergstation begann der sehr steile Aufstieg auf einem staubtrockenen Strässchen hoch bis zur Alp Schwifärch. Hier endete das Fahrsträsschen – unmittelbar oberhalb des Alpgebäudes (Wanderwegweiser) links haltend, führte der WW erst über saftiges Weideland in den Schatten spendenden Wald und dann in Serpentinen und durch schönen Wald mit teilweise alten Bäumen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir das aussichtsreich gelegene Forsthaus (Ahornhüttli), auf dessen Vorplatz einige hölzerne Bänke stehen – ideal für eine Pause. Der weitere Aufstieg führte mehrheitlich im Wald und über Serpentinen hoch, vorbei an dekorativen Nagelfluhwändchen, an den östlich gelegenen Kehren beeindruckende Tiefblicke zum Walensee. Eine halbe Stunde später erreichten wir das Hirzli. Weniger Leute, als erwartet hier oben, dafür wie immer viele Fliegen und Schmetterlinge; trotzdem genossen wir die längere Gipfelrast. Danach folgte der kurze Abstieg zum P.1573, bei dem wir die Höhe haltend in Richtung Planggenstock liefen. Der schön angelegte Gratweg ist nicht besonders anspruchsvoll; an einer Steilstufe, welche über Nagelfluh führt, ist sogar ein Fixseil angebracht – im Nagelfluh geschlagene Tritte erleichterten den Aufstieg; der Planggenstock spürbar nahe, aber noch nicht zu sehen. Unsere Aufmerksamkeit galt vorerst ohnehin dem schön verlaufenden Grätchen und der Aussicht in die Linthebene, zum Zürichsee und nach Hause. Hart an der Kante ist etwas Trittsicherheit (und vielleicht Schwindelfreiheit) gefragt. Nun die Überraschung: schnaubender «Lärm» hinter uns, das muss ein Trailrunner sein! Und was für einer: unser Bergfreund Richi war auch unterwegs. So ein schöner Zufall, ihm auf einem Trainingsläufli zu begegnen – klar, dass wir uns freuten über die überraschende Begegnung. Weiter gings, nun die erwähnte fixseil-gesicherte Steilstufe hoch, erneut auf den Gratweg. Von hier aus sieht der Gipfel aus wie ein runzeliger Kopf, der Einstieg zum Durchschlupf noch nicht zu sehen. Auf diesen letzten Aufstiegsmetern zum Planggenstock war der Einsatz der Hände nötig, bei trockener Witterung unproblematisch dank guter Tritte und Fixseilen im Nagelfluh. Richi stand schon oben am Ausstieg, als Paparazzo quasi. Erstaunlicherweise trafen wir sonst keine Gipfelstürmis an. Nach dem Genuss des tollen 360°-Panos stiegen wir in Richtung Westen ab – nach wenigen Abstiegsmetern links haltend (Wegweiser «Ober Planggen»). Richi drehte die erweiterte Runde über die Muosalp. Der steile, treppenartige Abstieg führte über schöne Alpweiden hinunter zur Alp Ober Planggen (1434 m). Von dort in Richtung Bodenberg/Morgenholz (Hauptwegweiser). Wunderschön diese Landschaft, vor uns die mächtig aufragenden Felswände Wageten mit der dazwischen liegenden Wänifurggel, dem Übergang ins Schwändital/Oberseetal, der Kletterberg Brüggler und etwas weiter westlich der Chöpfenberg (T4+), den wir auch schon erklommen haben. Nun erreichten wir den Tierskulpturenweg, wo uns einige Holzfiguren beobachten. Kurz vor P.1105 überquerten wir den Dorfbach. Das Zwischenziel Bergrestaurant Hirzli (die einzige Gastwirtschaft im Tälchen) war geöffnet – und Richi sass schon erwartungsfroh auf der Terrasse. Nach dieser ausgiebigen Pause erhoben wir uns etwas unbeweglich, um zur etwa 15 Minuten weiter liegenden Bergstation Morgenholz zu spazieren, von wo uns die Bahn wieder nach Niederurnen hinunter gondelte. Ein wunderschöner Wandertag in Glarus Nord war das!

Fazit:
Eine Bergwanderung in einer wunderbaren Gegend, aber – weil heute Sonntag ist – nicht einsamen Umgebung…

Wetterverhältnisse:
Sommerlicher Tag mit freundlicher Bewölkung, Fernsicht eingeschränkt, windstill, ~18 bis 26°

Hilfsmittel:
Normale Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 18. Juni 2023

Schwierigkeit: T3
Strecke: 8.8 km, Bergstation Morgenholz LNM (982 m) – Schwifärch (1174 m) – Ahorn (1388 m) – Forsthaus (1445 m) – Hirzli (1639 m) – Planggenstock (1674 m) – Ober Planggen (1462 m) – Bergrestaurant Hirzli (1061 m) – Morgenholz (982 m)
Aufstieg: ca. 765 m
Abstieg: ca. -768 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.
Tageszeit: 10:35 bis 16:45 Uhr

Harry’s Bike Treff: Gibisnüd

Harry’s Bike Treff – immer freitags. Heute leitete uns Hardy an den Pfannenstiel; er wollte uns auf einen Hoger namens Gibisnüd locken; unter uns Einheimischen bekannt, was Hardy leicht wunderte… Zu viert (Hardy, Peter, Doris und Ruedi) trafen wir uns um neun Uhr in der Harry Bike Lounge. Nach Kafi und Gipfeli starteten wir gemütlich zur Ausfahrt. Beim Kämmoos durchkreuzten wir die Golfanlage zum Ritterhaus und weiter nach Bubikon. Über Land beim Weiler Lanzacher vorbei, rechts der Blick zum Bachtel, die Umgebung im satten Grün (in der Nacht hat es kurz geregnet). Nahe Fuchsrüti über Altrüti und durch das Itziker Riet nach Grüningen. Dort durchstreiften wir unsere alte Heimat Binzikon, um weiter über schönes Land Dändlikon zu erreichen. Leichter Aufstieg nach Uetzikon, nach Überquerung der Landstrasse weiter leicht aufsteigend zum Brunisberg, links der Blick zum schönen Uetzikerriet. Beim Mülihölzli endete die Rietlandschaft und die Fahrt zum Stäfnertürli hinüber bot reichlich Aussicht zum Zürisee hinunter. Jetzt folgte eine erholsame Waldstrecke, vorbei an Fitnessparcour und über Spazierwege. Urplötzlich verliessen wir den Wald und «landeten» nahe der Bergstrasse, welche von Oetwil am See nach Uetikon am See führt. Der beinahe höchste Punkt dieses Übergangs heisst Gibisnüd – diese Bezeichnung gibt es mehrfach im Kanton ZH und auch in ZG und BE. Gedeutet wird der Name in etwa mit «gib uns nichts» (Knauser bzw. geizige Menschen, bezogen auf die Lage, unfruchtbare, öde Grundstücke; bezog sich ursprünglich entweder auf ein Grundstück in verlassener und unfruchtbarer Lage oder verwies auf einen früheren knausrigen Besitzer oder Bewohner). Die Landschaft hier oben ist das Gegenteil von Knausrigkeit – ganz einfach ein Paradies! Hier in der Nähe stand vor Jahren einmal ein formidabler Gasthof namens «Alpenblick» – nach dem Abriss stehen dort jetzt aussichtsreiche und wohl nicht ganz günstige Eigentums-wohnungen. Also folglich auch heute kein Beizenbesuch unterwegs! Wieder nicht schlimm, schliesslich erwartet man uns in der Harry Bike Lounge. Bis es so weit war, mussten wir noch etwas strampeln. Erst folgte die Steilabfahrt hinunter nach Binziger, dann die Höhe haltend über Appisberg, Wydenbad zum historischen Viadukt, wo früher mal die Uerikon-Bauma-Bahn, abgekürzt UeBB, fuhr. Etwas Geschichte fällig? Diese Eisenbahngesellschaft, welche eine normalspurige Bahnstrecke zwischen Bauma und Uerikon betrieb, war als Teil einer Nord-Süd-Verbindung vom Bodensee zur Gotthardbahn geplant, hatte schliesslich aber nur die Funktion einer von 1901 bis 1948 betriebenen Lokalbahn. Die Bahnlinie führte übrigens mitten durch das Stedtli von Grüningen (unser Bürgerort). Die weitere Fahrt führte an Orten mit interessanten Bezeichnungen vorbei (z. B.: Chnübrächi, Obsirainweg, Buechstutz). Bei Hombrechtikon fuhren wir nahe am Lützelsee vorbei, einem besonderen Kleinod im Zürioberland. Oberhalb des Seeleins ging es vorbei zur Richttann; hier stand früher mal eine Wirtschaft, mitten auf der Gemeindegrenze! Die Sage erzählt, dass die Gäste bei Erreichen der Grüninger Sperrstunde in der Wirtsstube auf die «andere» Seite der Nachbargemeinde rutschten, wo angeblich weniger restriktive Sitten herrschten. Bei dieser Richttanne wurde der Sage nach früher gerichtet (und gehenkt). Es hiess sogar, dass jeder Verbrecher, der auf der Richttanne abgeurteilt werden sollte, zuvor noch um sein Leben rennen durfte. Holten ihn die verfolgenden Henkersknechte noch vor dem Gehöft ein, so war sein Leben verwirkt. Eine andere Version will wissen, dass sich ein Delinquent aus den Fesseln befreien und sich zunächst unbemerkt davonstehlen konnte. Als er sich der Angst und Not näherte und merkte, dass er verfolgt wurde, bat er die Hausbewohner atemlos: «Versteckt mich doch; ich bin in einer Angst und Not Seither heisse das Haus so, an welchem wir wenig später vorbeifuhren. Bald war Bubikon erreicht und Durst und Appetit trieben uns an, so dass wir schliesslich etwas vorzeitig in Rüti ankamen, wo uns Mirjam und das Team der Harry Bike Lounge vorzügliche Leckereien auftischten. So gemütlich enden unsere Bike-Runden zukünftig immer.

Fazit:
Wiederum eine kameradschaftlich und landschaftlich schöne Bikerunde! Vielen Dank an Guide Hardy und an Harry’s Team!

Wetterverhältnisse:
Prächtiges Sommerwetter, Schönwetterwolken, Wind ca. 9 km/Std. SO, Temperatur 18 bis 23°

Ausrüstung:
e-Bike, GPS, Kartenmaterial SchweizMobil

Parameter:
Tour-Datum: 16. Juni 2023
Schwierigkeit: L=Leicht fahrbar, ohne nennenswerte technische Schwierigkeiten. Kurze enge und steile Passagen möglich.
Strecke: 34 km: Rüti ZH (469 m) – Kämmoos (491 m) – Ritterhaus (509 m) – Bubikon (510 m) – Lanzacher (527 m) – Gstein (526 m) – Itziker Riet (502 m) – Itzikon (498 m) – Binzikon – Dändlikon (526 m) – Uetzikon (551 m) – Brunisberg (576 m) – Obere Auen (590 m) – Mülihölzli (600 m) – Stäfnertürli (613 m) – Chrüzlenboden (640 m) – Gibisnüd (ca. 640 m) – Binziger (546 m) – Appisberg (553 m) – Wydenbad (575 m) – Sportplatz Widenbad – Viaduktweg – Egghäldeli – Püntacher (531 m) – Chnübrächi (530 m) – Aberen (527 m) – Fischbaumgartenweg – Obsirainweg – Buechstutz (573 m) – Stuckiweg – Seeweid (567 m) – Vorderwald (553 m) – Lutikon (521 m) – Lützelsee (518 m) – Richttanne – Angst und Not – Bürg (534 m) – Bubikon (527 m) – Kreisel Kämmoos (495 m) – Rüti ZH
Aufstieg: ca. 555 m
Abstieg: ca. -559 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 2 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 1 Std. 55 Min.
Tageszeit: 09:20 bis 11:30 Uhr