Archiv der Kategorie: Nord-/Ostschweiz

Alp Sigel: KEIN Festival der Krokusse

SÖND WÖLLKOMM! Heute hatten wir Pech – eigentlich war für heute laut Herrn Bucheli (SRF Meteo) der schönste Tage der Woche angesagt (Sonne und wenige Wolken). Also wollten wir heute Karfreitag das Meer blühender Krokusse erleben. Nun, wir wissen ja vom Vorjahr, wie phantastisch das aussieht – also war das heute einfach eine etwas triste Trainingsrunde. Das bisschen Hoffnung (Appenzell mit etwas Sonnenschein) blieb.

Diesmal war der Ausgangspunkt Brülisau, natürlich erst nach einem Startkafi im „Rössli“. Über den Brüelbach, dann über das nicht begüllte Moor Rossweid, hinauf in Richtung Obere Leugangen. Von dort in der direkte Linie hoch bis Cher, ab P. 1259 dann kurz nach Ost ausholend, um im Wald wieder nach Westen zu drehen. Bald tauchte die Alphütte Bärstein auf – der richtige Ort für eine erste Trinkpause. Erstaunt stellten wir fest, wir stark uns der Nebel nässte. Ab Bärstein Richtungsänderung hoch zur im Nebel stehenden Felswand. Wenigstens waren keine Schneefelder zu queren. Unterhalb der Wand Querung ca. 200 m, bis zum Einstieg in den Zahme Gocht. Auf die Situation waren wir gespannt – die Seile noch nicht montiert, die sehrt steile Runse noch immer mit Schnee gefüllt. Nach ersten Tritten im Schnee konnten wir links ausweichen (T4) – gut zu machen. Im oberen Teil nicht verwächtet, deshalb auch nicht kritisch. In der Schlussphase hielten wir links, neben den unter Schnee liegenden Tritten über Steilgras. Oben angekommen noch immer grau, grau, grau – und viele traurige Blüemli. Auf den Gipfel verzichteten wir gerne, nichts wie hinunter in Richtung vermuteter Alphütten. Beinahe hätten wir hier oben die Handschuhe gebraucht. Auf der Alp dann Rast an etwas geschützter, und üblicherweise aussichtsreicher Stelle. Trotzdem genossen wir das Dreigangmenü (Doris’ selbsteingefärbte Oster-Eier als Vorspeise, dann Schraubenbrot gefüllt mit Scharfem Markus, zum Dessert Apfel und Mini-Ragusa). So gestärkt stiegen wir durch den Nebel ab durch den Chrutzug – das oberhalb liegende Schneefeld bot heute keinerlei Herausforderung. Unterwegs zum Berggasthaus Plattenbödeli hatten wir auf dem Wanderweg an mehreren Stellen umgestürzte Bäume zu umgehen. Im Plattenbödeli (zurzeit im Umbau) gab’s Kafi und einen Nussgipfel (als Nachdessert). Erstaunlich viel Volk hier oben – gegönnt sei es den Wirtsleuten! Der abschliessende, bekannt steile Abstieg durch das Brüeltobel ohne ernsthafte Probleme. Zum Schluss der flach auslaufende Teil bis nach Brülisau – und fertig! Nichts weiter halt als ein Trainingslauf – in einer Woche wird’s dann ernsthafter…

Fazit:
Der stille Wunsch, die immer wieder grossartige Krokusblüte auf der Alp Sigel zu erleben, erfüllte sich heute nicht… Schön war’s trotzdem.

Wetterverhältnisse:
Nebel, feucht aber ohne Niederschlag, Tageshöchsttemperatur ca. 8°, nicht gerade angenehm für eine Blumenwanderung…

Hilfsmittel:
Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 14. April 2017
Schwierigkeit: T3 bis T4 (Zahme Gocht)
Strecke: ca. 9.1 km, Brülisau (905 m) – Rossweid – Obere Leugangen (1093 m) – Cher (1259 m) – Bärstein (1441 m) – Zahme Gocht (1660 m) – Alp Sigel – Chrutzug – Plattenbödeli (1279 m) – Brüeltobel – Pfannenstiel – Brülisau
Aufstieg: ca. 766 m
Abstieg: ca. -769 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: ca. 5 Std. 05 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: ca. 3 Std. 18 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:30 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HX90V

Stockberg (1781 m) – an einem „blauen“ Montag

Blau war heute nicht nur dieser freie (Mon)Tag, auch am Firmament dominierte diese Farbe – schöner kann ein Geburtstag nicht sein! Früh raus aus den Federn, Fahrt über den Ricken ins Toggenburg, genauer nach Lutertannen (Bushaltestelle „Bernhalden“ an der Schwägalppassstrasse, 1030 m.ü.M.). Der Ausgangspunkt lag noch im Schatten, und wir starteten auf noch gefrorenem Schnee. Der moderate Aufstieg verlief ungefähr auf der gut gespurten Alpstrasse in Richtung Risipass – ab und zu packte uns der Übermut für einen Direktaufstieg unter Auslassung der einen oder anderen Kurve. Zur Linken die Ausläufer des Säntismassivs, und der Lütispitz. Zur Rechten der von dieser Seite abweisende, markante Stockberg. Weil schattenhalb gelegen, hat es hier noch ziemlich Schnee, bestimmt über einen halben Meter. Vorbei an den Alpgebäuden Glattdach und Riet, erreichten uns bei Blackentolen die ersten Sonnenstrahlen. Der „Spurt“ hoch zum Risipass (1459 m) war eine Formsache – in Form waren wir! Herrlich, dieser Blick hinüber zu den Churfirsten, zu den Glarnern und zum Speer. Nach einer kurzen Stärkung (Tee und Schoggiriegel) der Aufstieg in Richtung Tagesziel. War die Schneelage bis zur Alp Stockberg ausreichend, mussten wir bis zum steilen Amsler – so heisst die >35° steile Waldschneise – über ein paar ausgeaperte Grasflecken laufen. Den südexponierten Amsler vor uns, stiegen wir mehr oder weniger direkt auf – was unsere Dampfmaschinen gehörig antrieb. Diesmal stiegen wir auf bis es nicht mehr ging, um dann parallel zum Grat zum westlich gelegenen Gipfel zu gelangen. Ausser einem Skitourenläufer niemand hier oben! Der erwartete Föhn mit gemeldeten Böen bis 50 km/Std. hatte wohl Verspätung; gut für uns! Einer ausgiebigen Gipfelrast auf der neuen Bankniederlassung (Sponsor Raiffeisen) stand nichts im Weg. Zum üblichen Menü gab es ein 360°-Panorama der Extraklasse (siehe Bilder).

Der Abstieg dann auf der Südseite direkt hinunter in Richtung Stockneregg, auf ungefähr 1600 m dann der Richtungswechsel (Markierung Wanderweg). Die Querung des ziemlich ausgeaperten Südhangs zur Alp Stockberg war heute unkritisch, und so gelangten wir wieder an den Fuss der Schneise (Amsler). Der kurze Abstieg hinunter zum Risipass dann wieder auf guter Spur. Einige Wanderer hatten hier wohl einen K(r)ampf – jedenfalls war die Spur stark gezeichnet von knietiefen Einsinkspuren. Mit Schneeschuhen kein Problem. Beim Risipass angekommen, nochmals eine ausgiebige Rast. Dann der ziemlich zügige Abstieg nach Lutertannen hinunter – jetzt voll besonnt. Wunderbares Ende einer schönen Geburtstagstour.

Fazit:
Die Entscheidung, von Lutertannen aufzusteigen und wieder dorthin abzusteigen, war goldrichtig. Schattenhalb hatte es noch ausreichend Schnee. Wer den Stockberg von Stein aus besteigen will, muss sich beeilen, oder auf Neuschnee hoffen.

Wetterverhältnisse:
ca. 50 Hartschnee, ab Risipass ziemlich weiche, fast schon sulzige Unterlage, blauer Himmel und Sonnerschein, Temperatur Null Grad bei Beginn, später stark ansteigend, geringer, nicht störender Südwind.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 27. Februar 2017
Schwierigkeit: WT3 (Amsler!)
Strecke: 11.6 km, Bernhalden/Lutertannen (1030 m) – Latten – Glattdach – Blackentolen (1331 m) – Risipass (1459 m) – Alp Stockberg – Stockberg (1782 m) – Stockneregg – Alp Stockberg – Risipass – Abstieg nach Lutertannen wie Aufstieg
Aufstieg: ca. 787 m
Abstieg: ca. -780 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std. 45 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 14:30 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

Hinterfallenchopf (1531 m) – Schneeschuhparadies, auch bei suboptimalem Wetter

Dieser freie Tag Susannes (zusammen mit Richi) wollte genutzt sein – auch wenn die Vorhersagen kein Bilderbuchwetter in Aussicht stellten. Immerhin sollte es in dieser Ecke heute trocken bleiben. Und wie sich herausstellte, hatten Regen und hohe Temperaturen der vergangenen Tage die Schneedecke noch nicht vollständig weg geschwemmt. Nach dem Startkafi im Gasthaus Passhöhe konnten wir auf der noch intakten Spur direkt ab Passhöhe (1278 m) loslaufen. Hier (und bis Alp Horn) verlief die Spur durch schönen und noch immer winterlichen Wald und durch eine Wildruhezone. Bei P. 1269 war der Chräzerenpass erreicht und die nun weiterführende Forststrasse, welche durch den Chräzerenwald angenehm ansteigt. Immer schön in der von Traktoren gelegten Fahrspur laufend, bemerkten wir das doch zügig vorgelegte Tempo gar nicht. Trotzdem kamen wir kaum ausser Atem – im Gegenteil: die Kraft reichte sogar für angeregtes Diskutieren (über Trump, Le Pen, Putin und andere faschistoide Typen). Hoppla, das war jetzt eine gewagte politische Aussage – aber ich lass sie stehen… Nach etwa 3 km war die Alp Horn erreicht und der Blick öffnete sich – im Osten der Alpstein, im Süden die Churfirsten, und in Richtung N die Hochalp. Vor uns die Querung durch den bei dieser Schneelage unverdächtigen, sonst rutschgefährdeten Hang, dann ca. 130 m Aufstieg zum Pfingstboden. Hier oben holten wir zwei sportliche Damen ein, und wir bedankten uns artig für die Spurarbeit (2 cm Neuschnee!), sogar einen Drink offerierten wir – wohl wissend, dass auf der ganzen Strecke keine Beiz anzutreffen ist (😊). Jetzt die Traverse leicht absteigend bis zur Lichtung, in welcher der Steilhang hinunter zum etwa hundert Meter tiefer liegenden Ellbogen zu bewältigen war; trotz etwas schwammig-pulvrigen Unterlage kein Problem. Kurze Trinkpause, dann am Alpgebäude vorbei der direkte (und deshalb doch steile, aber motivierende) Aufstieg zum Wanderweg. Auf diesem dann weiter aufsteigend in Richtung Hinterfallen. Schönstes Schneeschuhgelände! Die Alpgebäude links lassend, noch immer ziemlich direkt aufsteigend, erreichten wir schliesslich den Waldrand. Hier einige aperen Stellen – mit Schneeschuhen kein Hindernis. Kurz vor dem Wald verliessen wir den Wanderweg, um im Zickzack und durch den Wald direkt dem Gipfel zuzustreben. Trotz der Steilheit des Geländes verfügten wir noch immer über ausreichend Energie zum Schwatzen… Auf dem Hinterfallenchopf besetzten wir das Gipfelbänkli um die Gipfelrast zu geniessen. Die mitgebrachten Leckereien sorgten für ausreichend Schub – auch wenn es nun nur noch abwärts ging. Die kurze, ruppig-steile Abstiegsstelle unterhalb des Gipfels an der gut eingeschneiten und deshalb gut zu begehenden Kante war unkritisch. Vorsicht war trotzdem geboten, hier ginge es nämlich steil runter zur ca. 200 m tiefer (nördlich des Hinterfallenchopf) liegenden Alp Chüis. Im vor uns liegenden weiten Abstiegsgelände zur Alp Li hinunter vergaloppierte sich Ruedi und landete doch tatsächlich kopfüber im leicht verharschten Schnee. Sofort aufstehen, nur nichts anmerken lassen, gell Susanne, Doris und Richi?! Bei P. 1352 dann weiter und leicht ansteigend in Richtung Hinder Chlosteralp (1315 m). Das Gelände wunderschön, auch wenn die Weitsicht etwas getrübt war durch die im Westen drohende Schlechtwetterfront. Die besondere Stimmung gefiel uns, zwischendurch blinzelte sogar die Sonne durch die grauen Wolken. Die Höhe haltend, zogen wir zur Vorder Chlosteralp (1329 m) und westlich kurz und steil absteigend durch ein lauschigschönes Ahorn-„Wäldchen“ unterhalb der Gössigenhöchi. Oberhalb Gössigen dann der ziemlich direkte Abstieg in Richtung Ennetbüel (-380 m!). Auf diesem südexponierten Gelände mussten wir die spärlicher werdenden Schneefelder „suchen“. Nahe des Hofes Brugg entledigten wir uns der Schneeschuhe um über den markierten und weitgehend schneefreien Wanderweg weiter abzusteigen. Ennetbüel erreichten wir nach einer Nettolaufzeit von dreieinhalb Stunden – fast eine halbe Stunde schneller als im Februar 2015! Der Umstand, dass das Gasthaus Krone immer am ersten Sonntag des Monats geschlossen ist, trübte unsere Stimmung nicht. Unseren Flüssigkeitsverlust konnten wir andernorts kompensieren… Dann der Abschied von unseren lässigen Bergfreunden Susanne und Richi – schön wars!

Fazit:
Eine sehr vergnügliche Schneeschuhtour in einem wenig besuchten Gebiet, was bestimmt auch der suboptimalen Wetterlage zugeschrieben werden darf. Und die bei solcher Verhältnissen geringe Einsinkgefahr war heute sehr kräfteschonend.

Wetterverhältnisse:
ca. 20 bis 40 cm Altschnee, darüber ein paar Zentimeter Neuschnee, meist bewölkt, trocken, Temperatur über Null Grad.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 5. Februar 2017
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 12.8 km, Schwägalp Passhöhe – Beieregg – Chräzerenpass – Horn – Pfingstboden – Ellbogen – Hinterfallen – Hinterfallenchopf – Hinder Chlosteralp – Vorder Chlosteralp – Gössigen – Brugg – Risi – Ennetbühl Dorf
Aufstieg: ca. 566 m
Abstieg: ca. -988 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std. 32 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

Gemsfairenstock (2971 m) – ein Gipfel mag uns nicht (mehr)…

Seit Wochenmitte war klar – an diesem Sonntag werden wir wieder einmal den Gemsfairenstock „machen“ – bei bestem Winterwetter! Die Fahrt durchs Glarnerland über Linthal und auf der Klausenpassstrasse hoch zum Urnerboden UR kannten wir schon. Der grosse Parkplatz noch leer, also kein Stress – Zeit genug für einen Startkafi im Gasthof Urnerboden. Nur wenige Schritte bis zur etwas unterhalb gelegenen Talstation der Seilbahn Urnerboden-Fisetengrat. Der nette diensthabende Verantwortliche (Herr Stüssy) fragte aus Gründen der Sicherheit nach unserem Vorhaben – Gemsfairenstock, klar doch! Denkste!! Es sollte anders herauskommen…

Nach wenigen Minuten Bergfahrzeit verliessen wir die kleine Gondel und schnallten unsere Tennisschläger an unsere Füsse. Nicht ohne ein erstes Malheur zu erleben: Ruedis Handschuhe gefiel es in der Gondel, also abwarten, bis diese nach der Tal- und Bergfahrt endlich ankamen. Doris nutzte die Zeit, um schon mal zum Fisetenpass aufzusteigen, und dort die ersten Sonnenstrahlen zu geniessen. Nach zwanzig Minuten Wartezeit (ohne Sonnenbrand!) kam auch Ruedi endlich angekeucht. Auf den ersten paar hundert Metern (nicht zu nahe dem Grat entlang, da verwächtet, staunten wir nicht schlecht über die kritische Schneelage. Während im Tal zwischen Ennenda und Linthal viel Schnee lag, war das hier oben sehr knapp: vielleicht zwanzig Zentimeter. Im Bereich Ober Orthalten folgten wir einer schwachen (weil windverwehten) Spur, ab und zu über Grasbüschel und über Steine(!). Sehr viel Lärm also… Von früheren Begehungen wussten wir, wo das Rund Loch war – also verliessen wir die Spur, um links haltend (in Richtung O) in einer Rinne direkt aufzusteigen. Wenigstens hier lag ausreichend (Trieb-)Schnee, allerdings stark windgepresst und überdeckelt, so dass die Tritte auch von kleinen Rutschern begleitet waren. An dieser nord-exponierten Lage dachten wir an das aktuelle SLF-Lawinenbulletin (ältere Triebschneeansammlungen, klein aber störanfällig). Alles gut gegangen, wir standen vor dem Rund Loch. Der weitere Aufstieg bis zur Ober Sulzbalm war zwar ein von Steinmännern markierter steiler Hang, mal bis auf ein Schneeschäumchen abgeblasen, dann wieder von Triebschnee bedeckt. Naja, wenigstens bestes Wetter und heute windstill, und jetzt auch die Sonne im Gesicht – Zeit für eine kurze Trinkpause! Vor, resp. über uns die bekannte Schlüsselstelle, eine Steilstufe – wir waren schon gespannt, welche Verhältnisse wir diesmal antrafen. Jedenfalls waren nur wenige undeutliche Spuren auszumachen – verständlich: bei solchen Verhältnissen wird dieser Skitourenklassiker eher gemieden. Schliesslich will hier niemand seine Bretter demolieren! Mit Schneeschuhen waren wir besser dran – dachten wir. Mutig stiegen wir in die ca. 38° steile Stufe, um die ca. 80 Hm zu überwinden. Auf dem losen Schiefergestein lag zu wenig Schnee, so dass wir trotz Einsatz der Frontzacken kaum Halt fanden in der steilen Querung. Doris voraus, Halt suchend, ich überholte um Tritte zu schlagen. In der Hälfte der Steilstufe dann Doris‘ Ausruf, dass sie es so nicht schaffe – auch daran denkend, dass wir dann hier wieder runter mussten. Ich, 10 m weiter oben, konnte zuschauen, wie Doris ausrutschte und ein paar Meter weiter unten etwas Halt fand. Das war das Signal für eine zwingende Neuorientierung – Umkehr. Alles andere wäre Zwängerei gewesen – auch wenn es bis zum Gipfel höchstens noch eine Stunde gewesen wären. Ich, leicht widerwillig, hatte keine Wahl – Umkehr und – Abflug. Mindestens zehn Meter über weichen Schnee und harten Geröll – Glück gehabt, nichts passiert, ausser weicher Knie. Gib es zu, lieber Gemsfairenstock, Du magst uns nicht, willst uns nicht (mehr) sehen!! Wolltest uns heute aus lauter Eifersucht den Ausblick zum schönsten Glarner, den Tödi, vorenthalten. Das werden wir Dir heimzahlen – warte ab!

Im Abstieg machten wir einen grossen Bogen um das Rund Loch und nutzten die verwehte und windgepresste Spur anderer Tourengeher. Auch kein besonderes Vergnügen, weil die gepresste Schmalspur etwa zehn Zentimeter über dem weichen Umgebungsschnee lag. Endlich, unterhalb der Ober Sulzbalm, fanden wir ein sonniges Plätzchen, um uns gegenseitig zu trösten und die trotzdem verdiente „Gipfelrast“ abzuhalten. Der weitere Abstieg (über Stock und Stein…!) dann ohne Hetze, um dann auf dem sehr sonnig gelegenen Bänkli etwas länger zu verweilen. Die Talfahrt hinunter nach Urnerboden dann ohne Wartezeit, weil laufend Schlittler hoch kamen, welche an der Talstation anstehen mussten(!).

Übrigens: auf der ganzen Tour haben wir gerade mal 4 Skitüreler gesehen, welchen den Bocktschingel als Tagesziel hatten – hoffentlich kamen die gut durch…

Fazit:
Im Nachhinein zu erkennen, dass die an sich wunderschöne Tour bei solchen Verhältnissen ungemütlich, vielleicht sogar gefährlich sein kann, wird uns eine Lehre sein. Und auf unserer nächsten Gemsfairentour nicht ohne Steigeisen und Pickel! Und: immerhin waren wir an der frischen Luft und hatten etwas Fitness betrieben.

Wetterverhältnisse:
wenig bis ca. 40 cm windgepresster Pulverschnee, wolkenlos, wenig Wind, Temperatur um Null Grad

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig (siehe Bild)

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde

Parameter:
Tour-Datum: 29.01.2017
Schwierigkeit: WT3 (Steilstufe WT4)
Teil-Strecke: 5.6 km, Fisetenpass (2033 m) – Ober Orthalten (P.2233) – Rund Loch (P.2287) – Ober Sulzbalm – Steilstufe (ca. 2540 m) – Abstieg auf ungefähr gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 550 m
Abstieg: ca. -550 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 57 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 2 Std. 34 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 13:30 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

Gulmen (1998 m) – Schneeschuh-Klassiker im Ober-Toggenburg

Den Wildhauser Gulmen hatten wir schon vor einem Jahr auf dem Radar – damals ohne Erfolg, aber dennoch spannend. Heute sollte es klappen, diesmal bei schönsten Bedingungen: feinster Pulverschnee, sehr sonnig und wolkenlos, beste Weitsicht (wie die Bilder beweisen…). Dem kurzen Fussmarsch vorbei an der Talstation der Gamplütbahn in Richtung Schönenboden. Auf Höhe der rechts stehenden Burgruine Abbiegung links haltend, montierten wir die Schneeschuhe. Nach wenigen Metern verliessen wir die Quartierstrasse, um auf einer bereits vorhandenen Spur und später dann auf einem Forstweg aufzusteigen. Die Spuren der laufenden Holzerarbeiten waren unübersehbar. Richtungsänderung beim bekannten Antikwegweiser „Gulmen“. Ungefähr bei P. 1304 dann die Bestätigung für unsere Hoffnung: dass wir eine Spur vorfänden. Also heute keine Schneestampferei wie vor einem Jahr. So ist es beim Schneeschuhwandern: mal sind wir am Spuren, mal dürfen wir profitieren. Dennoch: der Aufstieg hatte es noch immer in sich; steil hoch durch den Wald (im Bereich Vorder Bannwald), und an einigen steilen Hängen querend und dort darauf achtend, nicht aus der Spur hinunter zu rutschen. Nach wenig mehr als einer Stunde erreichten die Verzweigung nahe P. 1439, wo es rechts in Richtung Ost und wenig später Süd zu halten galt. Die felsige Fluh auf Lange-Bode war dank bester Spuranlage ohne grosse Mühe – trotz Steilheit – zu überwinden. Und plötzlich die Lichtung und vor uns die winterlich eingeschneite Gulmenhütte (1663 m). Wir verliessen die Originalspur, um die Gelegenheit für eine kurze Rast an der Sonne und einen netten Austausch mit einem Einzelläufer aus dem Tannzapfenland zu nutzen. Seitlich der Hütte dann direkt steil hoch, um weiter oben die Originalspur zu erreichen. Nun veränderte sich die Landschaft markant, ein richtiges Legföhren-Paradies tat sich auf. Vor uns der lange Rücken zum etwa 300 Hm höher liegenden und (vorerst noch) nicht sichtbaren Gipfelziel. Spätestens hier stellten wir fest, dass (im Winter) die Orientierung nicht einfach ist (sämtliche Markierungen unter Schnee!). Der weitere, fast schon liebliche Aufstieg, war reiner Genuss. Die Sonne im Gesicht, eine nur wenig störende Bise, und der Panoramablick – einfach nur schön! Auch wenn es sich bis zum Gulmen-Gipfel hinzog – abwechslungsreich war die Strecke. Und urplötzlich erkennen wir den Gipfel, etwas verwirrt über einen ersten grossen Steinmann, und etwa hundert Meter weiter der „richtige“ – der mit dem Gipfelbuch. Die letzten Meter waren knapp schneebedeckt (abgeblasen). Der Blick auf die Uhr zeigte uns, dass wir für unsere Verhältnisse sportlich unterwegs waren: 2.5 Std. ab Parkplatz. Während wir im Aufstieg nur gerade zwei Gleichgesinnten begegneten, durften wir den aussichtsreichen Panoramagipfel für uns alleine geniessen. Sogar die Bise war uns gutgesinnt, sie liess nach und wir konnten sogar eine Gipfelrast abhalten. Hier bietet sich ein traumhafter 360°-Bilderbuchblick: im Norden der nahe Alpstein mit Wildhuser Schafberg, Girenspitz, Altmann, Wildhuser Schafboden, die eingeschneite Chreialp, Chreialpfirst, Mutschensattel, und Mutschen. Vor allem der Wildhuser Schafberg war heute besonders gefragt von Skitürelern, deren Aufstiege und Abfahrten von blossem Auge gut verfolgt werden konnten. N.B.: dass sich auf den Gulmen keine Skitourenläufer „wagen“, liegt bestimmt am speziellen Gelände – eine Abfahrt durch die Legföhren ist wohl kaum das ultimative Vergnügen. Der ungetrübte Weitblick in Richtung Vorarlberg, Rätikon, und ins in Nebelwatte eingebettete Rheintal, in die Bündner und Glarner Hochalpen war schlechthin überwältigend. Schwierig, sich hier oben satt zu sehen! Dem Eintrag ins Gipfelbuch folgte der Abstieg auf der bereits bekannten Spur. Vor der Gulmenhütte nochmals eine Rast an der Sonne. Bei der bekannten Verzweigung unterhalb P. 1439 entschieden wir uns nicht in Richtung Gamplüt abzusteigen, weil dort bereits schattige Stellen auszumachen waren. Vielmehr machten wir uns an den steilen Abstieg – nicht gerade knieschonend, wie sich herausstellen sollte. Jedenfalls waren wir froh, den Abstieg hinter uns zu haben und oberhalb der Talstation der Gamplütbahn anzukommen. Ruedi’s operiertes Knie hielt und die leichten Beschwerden klangen rasch wieder ab.

Fazit:
Eine Schneeschuhtour der Extraklasse! Hinzu kam die üblicherweise an diesem Bergrücken vernachlässigbare Lawinengefahr.

Wetterverhältnisse:
ca. 50 bis 80 cm Pulverschnee, wolkenlos, leichte Bise, Temperatur wenig über Null Grad

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig (siehe Bildergalerie)

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde (heute nicht unbedingt erforderlich, aber aus Prinzip dabei)

Parameter:
Tour-Datum: 22.01.2017
Schwierigkeit: WT2 (Stellen WT3 im Bereich Vorder Bannwald/Lange-Bode)
Strecke: 11.4 km, Wildhaus Chuchitobel (Parkplatz beim Feuerwehrdepot) – Bodenweidli – Vorderbannwald – P.1439 (Lange-Bode) – Gulmenhütte (1663 m) – Gulme (1998 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 940 m
Abstieg: ca. -940 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 48 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 4 Std. 22 Min.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr

Kamera:
Nikon Coolpix P900 (Bridgekamera)

Boalp (Poo-Alp) – Schneeschuhwanderung bei Nacht

Die Königin hat gewählt. Bei Einbruch der Dämmerung und bei minus 15° starteten wir beim Parkplatz Fälmis. Nach den ersten paar Metern auf der Strasse in Richtung Ger wählten wir die direkte Linie – hoch zum Sommerwanderpfad der von Ger zur Wolfsgrueb hochführt. Diesem kurz folgend, stiegen wir weiter direkt und ziemlich steil hoch – wunderbar, im federleichten Pulverschnee (ca. 25 cm) zu spuren. Im Licht unserer Stirnlampen überwanden wir das von „Chuewägli“ abgestufte Gelände und gelangten kurz unterhalb des Gerwaldes auf die nicht schwarz geräumte Fahrstrasse, welche zur Boalp führt. Nach 100 m verliessen wir diese in Richtung Obere Boalp. Hier fanden wir eine Spur von zwei Skitürelern – danke schön – auf welcher wir mühelos auf etwa 1155 m hochstiegen. Über uns Sternenhimmel und das helle Licht des Halbmondes – ein spezielles Ambiente. Unterhalb der Obere Boalp dann die Richtungsänderung nach Nord, genau in der Falllinie der schmalen Waldschneise. Vor uns leuchtet schon das Ziel, das auf 1086 m liegende und uns sehr vertraute Bergrestaurant Poo-Alp. Im Abstieg durch die Schneise hatte es schön geschwungene Single Lines; unsere „Abfahrt“ war reinster Genuss. Kurz vor der Undere Boalp erreichten wir die Fahrstrasse, und in wenigen Schritten das Restaurant, wo Martina Kessler wirtet und ihr Mann Geni Kessler seinen grossen Bauernhof führt. Geni hat unsere Lichter von weit her hergesehen, wie er berichtete. Ausnahmsweise keine Cordonbleus heute, vielmehr Käsefondue erwartete uns – Chilli (die Scharfmacherversion also!). Nach zwei gemütlichen Stunden verabschieden wir uns, um auf „unserer“ Spur zurück zu wandern. Den Steilhang zur Ger hinunter mieden wir; am Strassenrand lag genügend Schnee, um bis zur Wolfsgrueb hinunter zu gelangen. Ab dort dann den Sommerwanderpfad, der zur Ger hinunterführt. Nach wenigen Metern stachen wir wiederum direkt in den Hang, um praktisch auf der Kantonsgrenze SG/ZH den im dunkeln liegenden Ausgangspunkt Fälmis wieder zu erreichen. Ausser ein paar Schlittlern, welche von der Scheidegg herunter „rasten“, wagten sich heute nur wenige Autofahrer auf diese bei solchen Verhältnissen SUV‘s vorbehaltenen Bergstrasse.

Fazit:
Eine absolut vergnügliche Kurztour, welche quasi als Rechtfertigung herhielt für die Schlemmerei in der Poo-Alp…

Wetterverhältnisse:
ca. 25 bis 40 cm Neuschnee, klare Nacht, wolkenlos, windstill, Temperatur leicht ca. -15 bis -18 Grad

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, Stirnlampen

Parameter:
Tour-Datum: 06.01.2017 (Dreikönigstag)
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 4.3 km, Fälmis (874 m) – Ger (880 m) – P. 1049 (Gerwald) – Obere Boalp – Undere Boalp – Rückweg ungefähr auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 372 m
Abstieg: ca. -374
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen 1 Std. 48 Min.
Tageszeit: 17:15 bis 21:15 Uhr

Kamera:
Nikon D7000 (DSLR)

Tanzboden (1443 m) – endlich hat’s geschneit…

In der Nacht auf heute kam endlich der Schnee! Nicht viel, gerade ausreichend für einen kurzen Nachmittagstrip auf den Tanzboden, verbunden natürlich mit einem Besuch in der Alpwirtschaft.

Kurze Anfahrt um die Mittagszeit, ab Rieden SG auf schneebedeckter Strasse bis zum Parkplatz Bachmannsberg/Müselen. Den Nebel haben wir unter uns gelassen. Die Schneelage (ca. 15 cm Pulver auf hartgefrorenem Grund) erlaubte es, die Schneeschuhe gleich zu Beginn zu montieren. Für den Aufstieg wählten wir heute die Direttissima – den Starthang also direkt hoch, ohne Umwege bis P. 1190 (Stock). Ziemlich schweisstreibend! Naja, der Räuberschüblig musste verdient werden. Bei der privaten Stockhütte zogen wir vorbei, weiter bis Chüebodenegg auf der Normalroute. Nicht immer gelang es, den Steinen auszuweichen – was unsere Schneeschuhe problemlos aushielten. Ab Chüebodenegg ein kurzer Sprint hinauf zur Alpwirtschaft – das nette Tanzbodenteam hatte bereits mächtig Zulauf. Die Stube war gut besetzt und heute waren die Schneeschuhläufer unter sich(!). Der Räuberschüblig mit Hardöpfelsalat war wie immer sehr lecker (sorry, wieder kein Bild heute!). Nach ausgiebiger Pause der Abstieg auf der bekannten Aufstiegsroute. Wunderschön das spätnachmittägliche Licht! Die Nebeldecke lag mittlerweile um ca. 100 m höher; jedenfalls mussten wir unser Auto im Nebel beinahe schon suchen.

Fazit:
Diese Kurztour war die definitiv schönere Alternative für die heute geplante „Tour“ im Fitnessstudio…

Wetterverhältnisse:
ca. 10 bis 15 cm Neuschnee, sehr sonnig, wolkenlos (Nebelobergrenze ca. 800 m.ü.M.), super Fernsicht, windstill, Temperatur leicht ca. -5 Grad

Lawinengefahr:

Laut SLF Stufe 1 gering

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 03.01.2017
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 5.1 km, Aufstieg ab Parkplatz Bachmannsberg/Müselen oberhalb Rieden SG ( 968 m) – P.1068 – Stockhütte (P.1190) – Chüebodenegg (1402 m) – Tanzboden (1443 m) – Abstieg ungefähr wie Aufstieg
Aufstieg: ca. 468 m
Abstieg: ca. -490 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 2 Std.
Tageszeit: 12:45 bis 16:15 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

Neujahrstag 2017: Geoweg Chrüzegg – Atzmännig

Erst um zwei Uhr in die Federn, schon nicht unsere Sache – aber der Sylvesterabend im Bären war gemütlich und Speis und Trank von bester Qualität. Nicht zu früh raus, draussen die graue Suppe – also nichts wie los ins Naherholungsgebiet. Auf der kurzen Hinfahrt erreichten wir oberhalb Dürnten wie erwartet die Sonne. Der grosse Platz bei der Talstation Schutt noch nicht zugeparkt. Wir starteten bei der ARA auf dem Strässchen in Richtung Enkrinnen – die Sonne im Gesicht, was sich bis zum Schluss nicht änderte. Bei Enkrinnen dann links hoch (dort wo aktuell eigentlich der Schneeschuhtrail verlaufen sollte…) bis zum Kamm. Der Boden hart gefroren, dafür trocken. Auf dem Grätchen gerieten wir dank der Steilheit ausreichend ins Schwitzen – vergessen waren die Strapazen vom Vorabend (hihi…). Bis zum P.1177 dann richtig steil, dort entschieden wir den Weg durch den lichten Wald zur Chrüzegg zu nehmen (man könnte problemlos auch über P.1313 Chümibare laufen). Auf Chrüzegg war der Empfang doppelt kühl; einmal wegen der leichten Bise, zum anderen, weil das Personal mangels freier Hände die Eingangstüre unbedingt offen lassen wollte(!) und so für „sehr viel Zug“ sorgte. Nach dem Klein-Salätchen (für zwölf Stutz) und dem Piz Palü-Kräutertee zogen wir weiter in Richtung Tweralpspitz. Ab Obertweralp dann richtig steil und über hohe Tritte hoch, einer Sprungschanze ähnlich (meinte Doris). Beim schön angelegten Grillplatz unterhalb des Gipfels dann der Blick zum Alpstein und natürlich zu den Churfirsten – wunderschön! Und über das Mare Bianco hinweg zu den Glarnern. Rauf und runter, auf gut gepflegten Pfaden, vorbei am Rotstein zum Hinterrotstein. Ab hier dann starker Gegenverkehr – meist Familien, oft in drei Generationen, welche diesen Wundertag über dem Nebel nutzten – gut so! Vorbei an der Schwammegg (der Bergstation der Atzmännigbahn) zog es uns zur schön gelegenen Beiz Harz/Oberatzmännig – auf der sonnigen und aussichtsreichen Terrasse kein freier Platz, drinnen mit etwas Glück schon. Erstaunlich, wie rasch wir bedient wurden – den Ansturm gönnen wir denen. Nach dem Kafi der Abstieg (immer noch auf dem Geoweg) – vorbei an den vielen (gut erklärten) Abenteuerplätzen, welche vor allem von neugierigen Kindern erkundet wurden. Oberhalb Oberau verliessen wir den sonnigen Grat um „schattenhalb“ abzusteigen; dabei überquerten wir seelenruhig die (grünbraune) Skipiste, welche mit einem Doppelskilift erschlossen ist. Nach Oberau steil und auf harter Unterlage und nicht gerade knieschonend hinunter zum Parkplatz.

Fazit:
(K)eine Verlegenheitswanderung par excellence – die sich für solche Gelegenheiten geradezu anbietet.

Wetterverhältnisse:
Sehr sonnig, wolkenlos (Nebelobergrenze ca. 700 m.ü.M), beste Fernsicht, leichte Bise, Temperatur leicht über Null bis ca. 6 Grad

Wegmarkierung:
Wanderwegweiser

Hilfsmittel:
keine

Parameter:
Tour-Datum: 01.01.2017
Schwierigkeit: T2
Strecke: 9.3 km, Parkplatz Schutt Atzmännig (824 m) – Enkrinnen (P. 843) – Oberchamm (P.1065) – P.1177 – Chrüzegg (1264 m) – P.1229 – Obertweralp (1248 m) – Tweralpspitz (1331 m) – Rotstein (1285 m) – Hinterrotstein (P.1223) – Schwammegg (1223 m) – Bergrestaurant Harz Oberatzmännig (1149 m) – P.1028 – Oberau (906 m) – Schutt
Aufstieg: ca. 650 m
Abstieg: ca. -660
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 37 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:30 bis 15:00 Uhr

Kamera:
Nikon Coolpix P900 (Bridgekamera)

Eröffnung Berghotel Mettmen – und Besuch der Leglerhütte SAC (2273 m)

Am Vortag Eröffnung des Berghotel Mettmen (unter Führung von Sara und Romano Frei-Elmer). Die Gelegenheit nutzten wir für eine Übernachtung mit tollem Wohlfühl-Überraschungsmenü. Genial, die Zimmer mit Vollpanorama zum Glärnisch und ins Tal hinunter. Und das in Begleitung unserer Bergfreunde Susanne und Richi – wunderbar! Nicht zu frühes Aufstehen, dann der Genuss des tollen Frühstücksbuffets, und um zehn Uhr dann der Start hinauf zur Leglerhütte – dem bisherigen Wirkungsfeld von Sara und Romano. Bei nicht zu tiefer Temperatur und bei besten äusseren Bedingungen (nur halt fast kein Schnee!) machten wir uns auf den Weg. Der noch nicht gefrorene Garichti-Stausee lag noch im Schatten. Die Staumauer war diesmal nicht wie auch schon Schlüsselstelle. Bei P.1648 wählten wir den Sommerwanderweg, welcher unterhalb der Mattchöpf in einem steilen Hang quert. Wenig Schnee, aber spiegelblank vereist. Wir entschieden, die Grödel zu montieren, was sich als gute Idee herausstellte. Unter uns die noch grüne Ebene Matt. Vor uns jetzt die Ebene bis zur Alp Ober Stafel, ebenfalls knapp unter Schnee. Die Steilstufe über die Chärpfbrugg ebenfalls ohne besondere Schwierigkeit, weil gut gestuft. Oben angekommen, entschieden wir uns bei P. 1859 nach rechts zu halten (Wegweiser Chärpfbrüggli,  Matzlenfurggele). Nach wenigen Metern Aufstieg werden wir von der Sonne begrüsst. Die Unterlage noch immer stark vereist, etwas tückisch verdeckt von einer dünnen Schneedecke. Bei der Alphütte Charpfstäfeli wurden wir südwärts gewiesen – allerdings weit und breit keine Trittspuren und auch ohne sichtbare Markierungen! Zum Glück waren wir mit dem Gelände vertraut; dennoch kamen wir uns vor wie Pfadfinder. Unterhalb des Sunnenberg querten wir über nun doch etwas tieferen Schnee (Triebschnee mit Einsinkgefahr!) hinüber zu P. 2108, wo die vom Hübschboden herführende Aufstiegsspur nicht verfehlt werden kann. Die 120 Aufstiegsmeter hinauf zur Sunnenberg Furggele waren zwar steil, ab gut zu treten. Die Furggele erreicht, faszinierte uns wie immer der sich urplötzlich weitende Blick zum prächtigen Glärnischmassiv. Die letzten paar hundert Meter Strecke zur wenig höherstehenden Leglerhütte verlangen noch einmal Aufmerksamkeit (viel Triebschnee, und in der Nähe der Felsblocks Einsinkgefahr). Rechtzeitig zur Mittagszeit erreichten wir die Hütte – wenig Schnee auch hier oben, und folglich weit und breit keine Skitüreler. Dem neuen Hüttenteam (Simone und Martin), welches gestern gestartet ist, wünschen wir möglichst bald winterliche Verhältnisse und entsprechenden Zulauf. Die Verpflegung in der gemütlichen Hüttenstube mundete ausgezeichnet. Um ca. 14 Uhr war es Zeit für den Abstieg. Im obersten Streckenteil bis hinunter zum P.2108 wären Schneeschuhe übrigens die ideale Wahl gewesen. Wir entschieden uns für den Abstieg auf der klassischen Hüttenstrecke über Hübschboden hinunter zum Niderenbach. Diese ca. 180 Hm Abstieg hatten es dann doch in sich – eine praktisch durchgehende Natureisbahn, sehr eindrücklich und tückisch! Zwei entgegenkommende, ziemlich unsicher aufsteigende Männer jedenfalls hatten ihre liebe Mühe – wir erteilten ungefragt gutgemeinte Ratschläge, doch die auf deren Rücksäcken aufgebundenen Schneeschuhe zu montieren – was sie dann auch taten. Dem Niderenbach entlang bis zur Chärpfbrugg und weiter (wieder dem Sommerweg folgend) beschleunigten wir, weil mittlerweile im Schatten liegend. Und schliesslich wollten wir im Berghotel Mettmen noch einen Mettmoccino geniessen. So gestärkt schwebten wir um 17 Uhr in der letzten Gondel von der Luftseilbahn Kies-Mettmen hinunter.

Bemerkung:
Der Tipp der neuen Hüttenwartin Simone unbedingt Schneeschuhe dabei zu haben, war goldrichtig; die Grödel waren allerdings mindestens ebenbürtig.

Fazit:
Eine Tour zu unserer Lieblingshütte lohnt sich zu allen Jahreszeiten! Und heute wieder einmal in Begleitung von Susanne und Richi – danke viiiil mol, es war wie immer toll mit Euch beiden! Und an der Eröffnung des neuen Berghotels Mettmen dabei sein zu dürfen, war grossartig! Sara und Romano und dem tollen Mettmen-Team wünschen wir viel Erfolg. Und bis bald wieder einmal…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, wolkenlos, windstill, Temperatur um Null Grad

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 1 gering

Wegmarkierung:
weiss-rot-weiss (teilweise unter Schnee), Wanderwegweiser

Hilfsmittel:
Grödel (Leichtsteigeisen), Schneeschuhe (nicht eingesetzt), Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 28.12.2016
Schwierigkeit: T3 (bei schneelosen Verhältnissen T2)
Strecke: 12.2 km, Berghotel Mettmen – Garichti Stausee – Nideren (Winterweg) – Ober Stafel – Chärpfbrugg – Charpfstäfeli (1934 m) – Sunnenberg Furggele (2212 m) –  Leglerhütte SAC – Sunnenberg Furggele – Hübschboden – Niderenbach – Chärpfbrugg – Ober Stafel – Nideren – Garichti Stausee – Mettmen
Aufstieg: ca. 800 m
Abstieg: ca. -680m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 4 Std. 15 MIn.
Tageszeit: 10:00 bis 16:00 Uhr

Kamera:
Sony DSC-HV90V

Meilener Dorfbachtobel – am 1. Advent 2016

Seit vier Wochen keine ernsthafte Wanderung – langsam machten sich Entzugserscheinungen bemerkbar. Der Blick nach draussen zeigte ein tristes Sonntagsbild. Das konnte uns heute nicht davon abhalten, wieder mal direkt ab Haustüre zum Pfannenstiel hoch zu laufen; und weiter nach Meilen hinunter – durch das bei jeder Witterung reizvolle Meilener Dorfbachtobel. Zu beschreiben gibt es diesmal nicht viel. Die Stimmungsbilder vermitteln ausreichend, dass es sich sehr gelohnt hat – nicht zuletzt auch der Fitness wegen…

Fazit:
Heute war der erste Advent. Hoffentlich hellt die Stimmung auf, schliesslich ist bald Weihnacht!

Bemerkung:
Die Wanderung lässt sich beliebig abkürzen, und sie ist auch als Familienwanderung problemlos machbar, und überdies witterungs-unabhängig sehr abwechslungsreich.

Wetterverhältnisse:
z. B. „wunderschöner“ Hochnebel, Grau-in-Grau, ca. 5 bis 7°, schwache Bise, trocken

Wegmarkierung:
z. B. gelb markiert, Wandertafeln

Hilfsmittel:
LK 1:50000

Parameter:
Tour-Datum: 27. November 2016
Schwierigkeit: T1
Streckelänge: 15.67 km
Strecke: Grüningen (Binzikon, 510 m) – Oberzelg – P. 530 (Heggenhof) – Frauwis – Uetzikon – Brunisberg – Mülihözli – P. 612 (Türli) – Chrüzlerboden (P. 640) – Gibisnüd – P. 672 – Buechholz (P. 710) – Vorder-Pfannenstiel – Okenshöhe (P. 708.9) – Hochwacht (Restaurant) – P.775 – P.723 – Toggwil (743 m) – Dorfbachtobel – Ruine Friedberg (511 m) – P.428 (Tobelausgang) – Meilen Bahnhof SBB (Rückfahrt SBB bis Männderdorf, Bus über Oetwil a. S. bis Grüningen)
Aufstieg: ca. 397 m
Abstieg: ca. -459 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 4 Std.
Tageszeit: 12:15 bis 16:30 Uhr
GPS-Hardware: Garmin Montana 600, Topo Schweiz V.4

Kameras:
Sony DSC-HV90V