Archiv der Kategorie: Nord-/Ostschweiz

Valsloch – Hinderrugg 2306 m – Chäserugg 2262 m

Nach diesem Starkregentag von gestern mussten wir heute unbedingt raus – die Wetterfrösche versprachen uns einen Wunder-Wandertag. So war es dann auch! Nach Bus- und Bahnfahrt bestiegen wir am Bahnhof Walenstadt den Bus, der uns nach Walenstadtberg hoch brachte – so waren die ersten 360 Aufstiegsmeter mühelos überwunden. Bei der Haltestelle Alte Post stiegen wir aus und zogen los – einige wenige Gleichgesinnte mit uns, die es aber Richtung Quinten zog. Das Feld queren wir auf einer Trittspur, welche durch kniehohes und regennasses Gras führte – Hosenstösse also raufrädeln! Bei P. 798 dann links hoch über Rüfenen das Weideland verlassend, hinein in den Wald Bärgerwald. Erst lauschig, wurde der Weg steiler und führte in die schluchtartige Berger Laui. Der Aufstieg oft über grosse Tritte, noch ziemlich feucht-rutschig, ein paarmal musste der felsige und steile Bachlauf überquert werden – Vorsicht war hier geboten. Ab ca. 1250 m Höhe konnten wir die Schlucht westwärts verlassen, um im Wald weiter aufzusteigen. Die ersten Sonnenstrahlen begrüssten uns, und schon hörten wir auch das Glockengeläu des auf der Alp Tschingla lebenden Viehvolks. Die rote Fahne signalisierte uns von weitem, dass wir vom Pächter Rolf Nadig bewirtet würden – Kafi und Doppelflade! Danach Aufbruch von diesem schönen und aussichtsreichen Plätzli – Rolf empfahl uns den Normalweg über Hinterbüls, da der blauweisse Weg wegen der Nässe gefährlich sei. Bei P. 1543 angelangt, entschieden wir uns trotzdem für den w-b-w-Bergwanderweg – mehr Pfad als Weg. Ohne Wegweiser wäre der Einstieg heute übrigens schwierig zu finden gewesen. Anfänglich steil und rutschig, erreichten wir einen schönen Punkt unterhalb der markanten Tieregg, der auch den Übergang auf die heute wie erwartet heikle plattige Traverse führte. Die Felsplatten im recht abschüssigen Hang waren zwar trocken, aber in den Übergängen noch feucht und deshalb tückisch – mit der erforderlichen Vorsicht meisterten wir die Übergänge gut, und der weitere Aufstieg durch ziemlich unkrautige Placken zum aussichtsreich gelegenen Chammsässli Vals (1742) hoch führte. Hier genossen wir eine Trinkpause und die tolle Aussicht. Hinter uns gewaltige Felstürme und die Wand des Hinderrugg. Der etwa 200 Hm weiter oben liegende Einstieg ins Valsloch war dank der markanten Markierung nicht zu verfehlen. Hier oben waren ganze Rudel Gämse mit Jungvolk unterwegs – alleine schon an den pausenlos herunter rollenden Steinen zu erkennen. Die bald erreichte Einstiegsstelle beeindruckte durch die Enge und Steilheit – sehr gut zu begehen (trockener Fels), im unteren Abschnitt allerdings 4×4. Nach den ersten steilen Stufen dann wieder etwas lieblicher, erreichten wir unterhalb der Felswand des Chäserrugg einen Punkt, wo der Pfad erst westwärts drehte, um danach wieder nordwärts durch weiterhin steiles Gelände weiter zu führen – immer gut markiert (weiss-rot-weiss). Nach weniger als fünf Stunden erreichten wir P. 2248, eine Senke zwischen Hinderrugg und Chäserrugg gelegen. Die kurze und bequeme Strecke zum höchsten Punkt des Hinderrugg (2306 m) wollten wir uns wegen des Panoramas nicht entgehen lassen – zumal die Baustelle auf dem Chäserrugg nicht gerade lockte. Auf dem höchsten Punkt genossen wir bei Windstille die verdiente Gipfelrast – verbunden mit dem grossen Gipfelratespiel, nicht ganz einfach, weil die Grossartigkeit etwas litt unter der aufziehenden Schönwetter-Bewölkung. Der Weg zurück über P. 2248 und dann leicht ab- und wieder aufsteigend zum Chäserrugg brachten wir eilig hinter uns. Richtig ungemütlich zurzeit auf diesem Top of Toggenburg, weil ein neues Gipfelrestaurant gebaut wird, welches im Herbst 2015 neu eröffnet wird. Die Schwebebahn brachte uns rasch nach Iltios hinunter, und dann die Standseilbahn bis nach Unterwasser. Der Rest war ÖV-Sache: Bus- und Bahnfahrt Nesslau – Wattwil – Rickentunnel – Rapperswil SG – Wetzikon ZH – nach Hause. Obschon wir unterwegs nur zwei weiteren Berggängern begegneten, merkten wir auf der Rückfahrt deutlich, dass heute Heerscharen von Pensionären Ausgang hatten…

Fazit:
Der Tag hielt, wetter- und leistungsmässig voll, was zu erwarten war! Schönstes Wetter, angenehme Temperaturen, und wieder einmal ansprechende Aufstiegsmeter. Einfach prächtig war’s in und auf den Churfirsten.

Hilfsmittel:
Bergschuhe, Stöcke, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 3. Juli 2014
Schwierigkeit: T4 (Alpinwanderung)
Strecke: 7.8 km, Walenstadtberg (Haltestelle „Alte Post“) – Feld (P.798) – Rüfenen – Berger Laui – Alp Tschingla (1528 m) – P. 1533 – Chammsässli, Vals (1742 m) – Valsloch – P. 2248 – Hinderrugg (2306 m) – Chäserrugg (2262 m)
Aufstieg: ca. 1660 m
Abstieg: ca. -240 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: ca. 6 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 08:45 bis 15:15 Uhr

Schilt (2298 m) – am 1. Advent

Was für ein toller 1. Advent wurde uns von den Wetterdiensten angesagt! Und es kam noch viiiiiiel besser! Bereits auf der Hinfahrt aus dem Zürioberland nichts von Hochnebel, ab Mollis klar. Um halb Zehn genossen wir Kafi und Glarnerpasteten beim gastfreundlichen Wirt Bruno Reich des Berggasthauses Fronalpstock. Kurz vor zehn dann Start; direkt auf der Terrasse des „Stockhus“ begann der Aufstieg Richtung Naturfreundehaus (dort Betriebsferien), welches wir rechts liegen liessen. Auf der als Winterwanderweg präparierten Alpstrasse ab Fellboden (1465 m) blendete uns schon die strahlende Sonne, und wir erreichten mühelos Mittler Stafel (1584 m). Diese Alp liegt in einer Mulde, ein paar Meter unterhalb (südlich) der Bergstation des Skilifts. Unmittelbar nach der Alp verliessen wir den zur Ober Stafel und zum Fronalppass führenden Sommeraufstieg und wir bogen rechts ab, quasi vorbestimmt über eine deutliche Spur. Diese führte uns über Läbli, danach Richtung P. 1683 und anschliessend steiler ansteigend über Chlusen und Färiböden. Erwähnenswert: zwei Spuren schön parallel und einträchtig, die eine für die Skitüreler, die andere für die Schneeschüehler – herzliches Dankeschön den VorläuferInnen fürs Spuren! Jetzt führte die Spur moderat ansteigend durch wunderbar hochwinterliches Gelände – links der Färistock (2016 m), rechts das Heustöckli (1866 m). Hier lag bestimmt schon bis zu einem Meter Pulverschnee. Kurz vor P. 2062 dann wurde es steiler und folglich schweisstreibend. Wir entschieden uns (wie alle anderen Türeler) für die vor der Siwellen (2307 m) unterhalb deren Wand Richtung W, also rechts verlaufende Spur; für die etwa gleich lange Streckenvariante, Siwellen über P. 2224 östlich/südlich zu umgehen, fehlten Spuren. Hier oben wurde der Wind etwas stärker, nie aber unangenehm – Verwehungen zeugten davon. Der nun folgende Streckenabschnitt unterhalb der Siwellenwand hatte es in sich, jedenfalls wurde es jetzt deutlich anspruchsvoller. Hier lag viel Schnee, an steilen Stellen zeigte sich der Fels, und wir vermuteten, dass hier Karr unter dem Schnee lag. Jedenfalls geriet ich (im Stillstand und beim Fotografieren) mit dem linken Bein in ein Loch, und schlug doch prompt mit dem rechten Knie auf Stein auf – nur eine (schmerzhafte) Prellung, nichts weiter. Der schneebedeckte Karst war tückisch, weil unsichtbar. Bald erreichten wir P. 2241 – wo sich die (noch fehlende) Spur der Siwellen-Umgeher mit unserer vereinigen sollte. Der Gipfel zeigte sich nun in voller Grösse – nur noch ein kurzer Spurt über 60 Hm, und schon durften wir die phänomenale 360-Grad-Aussicht geniessen. Den Gipfel erreichten wir nach etwas weniger als drei Stunden. Dass wir heute nicht die einzigen Gipfelbesucher waren, war anzunehmen – zwanzig bis dreissig waren oben. Dieser Auflauf störte uns nicht weiter, weil die Stimmung wie gewohnt friedlich war. Erstaunlicher- und unerwarteterweise erwischten wir eine windstille Gipfelphase, so dass wir sogar die mitgebrachten Leckereien und den Tee geniessen konnten. Aufbruch nach der Gipfelrast, denn schliesslich mussten wir mit etwa anderthalb Stunden Abstiegszeit rechnen – die Abfahrer schaffen das in 20 Minuten. Erst auf der Abstiegstrecke absteigend, verliessen wir diese unterhalb der Siwellenwand nordseitig, um etwas direkter Richtung Ober Bützi (1930 m) abzusteigen. Auch hier sanken wir (Fliegengewicht Doris weniger als ichJ) immer wieder ein – trotz Schneeschuhen! In diesem Bereich lag gefühlt >1 m Schnee, ausserdem hiess es aufpassen, weil an steilen Stellen bereits Schneerutsche zu beachten waren. Wohlbehalten gelangten wir ungefähr bei P. 1853 wieder auf die Aufstiegsspur. Auf dieser doch besser tragenden Spur stiegen wir nun etwas bequemer ab, durch die steile Chlusen bis zur Mittler Stafel, welche wunderbar in der Sonne lag. Über die letzten 230 Abstiegsmeter über FellbodenNaturfreundhaus nahmen wir es gemütlicher. Unter Stafel, resp. das Stockhus erreichten wir zwar ermattet aber zufrieden. Nochmals Einkehr in diesem sympathischen Gasthaus, schliesslich wollten wir uns bei Bruno Reich bedanken für den gratis zur Vergnügung gestellten Parkplatz. Unsere Macchina erkannte uns wie gewohnt erfreut (blinkte wie wild!), nach halbstündiger Heimfahrt gab es einen gemütlichen Hüttenabend bei Raclette, Ruché 2010 und danach den spannenden Tatort.

Fazit:
Neuschnee sei Dank hochwinterliche Pulverschneetour durch bereits sehr gut verspurtes Gelände – ein Bilderbuchtag zu Beginn der Schneeschuhtourensaison. Die mässige Bise störte nicht wirklich resp. klang zunehmend ab; frieren mussten wir aus nachvollziehbaren Gründen jedenfalls nicht. Und natürlich das Wetter: hat mehr geboten, als das, was die Wetterfrösche vorausgesagt haben.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig; in der Nacht Freitag/Samstag Neuschneezuwachs ca. 15 bis 20 cm.

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: Sonntag, 1. Dezember 2013
Anfahrt: PW aus dem Zürioberland – A53 Reichenburg – A3 Ausfahrt Niederurnen – Näfels – Mollis – Mullern – Unter Stafel Bergrestaurant Fronalpstock (wenige Gäste-Parkplätze), steile, teilweise vereiste und/oder schneebedeckte Bergstrecke, Winterausrüstung, besser 4×4 oder Ketten
Schwierigkeit: WT4
Strecke: 10.8 km, Aufstieg: Unter Stafel 1330 m – P. 1389 – Fellboden (1465 m) – Mittler Stafel (1584 m) – Läbli – Chlusen – bei P. 2065 rechts Siwellen Westroute bis P. 2041 – Gipfelaufstieg bis P. 2299.2. Abstieg: bis P. 2041 – auf Siwellen Westroute direkter absteigend Richtung Ober Bütz (1930 m) – dann auf der Aufstiegsspur weiter
Aufstieg: ca. 1001m
Abstieg: ca. -1010m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen 4 Std. 15 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 16:00Uhr

Selun 2204 m

Vorwort:
Die laufende Woche war ungewohnt anstrengend, weil wir unserem Haus neue Fenster verpassten. Super-Handwerker besorgten das in nur 2 Tagen – danach waren wir als Putz-Dream-Team gefordert. Zum Ausgleich gönnten wir uns heute eine Tour; ich bevorzugte den Dejenstock, Doris den Selun – auch gut, Hauptsache wir konnten uns etwas lockern🛠.

Bericht:
Start beim Parkplatz bei der Talstation der Seilbahn Selun; die ersten 670 Hm bewältigten wir in 10 Minuten in der Seluner Kisten(schaukel)bahn. Auf Strichboden angekommen, entstiegen wir der Kiste frohgelaunt. Erst auf dem Alpsträsschen Richtung Antenne laufend, verliessen wir dieses nach etwa 50 m rechts hochsteigend (rot-weiss-rote Markierung «Selun»). Der Anstieg auf den ersten Streckenmeter war moderat und führte vorbei an schönen Nadelbäumen und über hier typische Kalksteinplatten. Ab etwa 1680 m wurde es dann richtig steil – nicht zuletzt deswegen, weil direkt an der Kante aufsteigend. Vor uns der beeindruckende Nordrücken des Selun mit einer Streckenlänge von ca. 1.8 km und einer Höhendifferenz von ca. 500 m. Anfänglich in der Morgensonne aufsteigend, bemerkten wir den Wind (Föhnlage) nicht sonderlich; ungefähr ab 2000 m machte sich dieser stärker bemerkbar, weil sich die Sonne nun hinter dem Gipfel versteckte. Auf diesem schattigen Streckenteil war an einigen schmierig-rutschigen Stellen etwas Vorsicht angesagt – offensichtlich lag hier bis vor ein oder zwei Tagen Schnee. Nach einer Stunde und 20 Minuten hatten wir den Gipfel erreicht – weil wir alleine oben waren, genossen wir die Gipfelrast und die phantastische Fernsicht ausgiebig. Der Abstieg hinunter dann auf gleicher Strecke. Ab Strichboden wählten wir den sonnigen Weg in Richtung Alp Sellamatt. Vorbei am Wildmannlisloch, einer alpinen Karsthöhle (und nicht etwa Begräbnisstätte, wie die vielen Knochenfunde vermuten liessen). Die «Bewohner» sollen Jäger gewesen sein und lebten offenbar zum grossen Teil vom Fleisch der Höhlenbären, die sie in Fallen und durch Treibjagd erlegen konnten; wertvolle weitere Infos hier. Über die Breitenalp erreichten wir in gemütlichen auf und ab die Thurthalerstofel und damit auch den Bereich der Sellamatt. Auf dem gut markierten und kurzweiligen Wanderweg (Sagenweg) erreichten wir über LochhütteMittelstofelLämboden die Bergstation Sellamatt. Ab hier liessen wir uns mit der Sesselbahn hinunterschaukeln – den wunderschönen Ausblick zum Säntis und zum Wildhuser Schafberg geniessend.

Fazit:
Bilderbuch-Herbsttag, angenehme Temperatur (ca. 20°), ohne anspruchsvolle oder ausgesetzte Stellen, eine richtig familientaugliche Wanderung…

Parameter:
Tourdatum: 25. Oktober 2013
Schwierigkeit: T2
Anreise: PW-Anfahrt via Ricken – Wattwil – Starkenbach (P bei der Talstation Säss in Starkenbach). Rückreise: Postauto Alt St. Johann – Starkenbach, ab hier PW-Heimfahrt
Strecke: 10.6 km, Talstation Starkenbach-Säss (908 m) – Bergstation Vorderselun (1579 m) – Selun (2204.8 m) – Strichboden (1636 m) – Wildmannlisloch – Breitenalp – Thurthalerstofel – Lochhütte (1486 m) – Mittelstofel – Lämboden – Alp Sellamatt (1390 m)
Aufstieg: 780 m
Abstieg: -960 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 15 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.

Chüemettler 1702 m – oder: der Hexe den Teufel ausgetrieben…

Mehr als zwei Wochen faulenzen im verlängerten Sommer im Süden (bei 32 Grad), dauernd ziemlich leicht gekleidet – und schon strafte mich eine altbekannte (la Strega – ein schönes Wort für «Hexe») mit einen dieser schmerzhaften Muskelentzündungen oberhalb der linken Gesässflanke. Nun gut, Ferien sind eben auch dazu da, die Gesundheit zu pflegen… Der Kälteschock, der uns bei der Rückreise in die Schweiz zusätzlich zu schaffen machte, verlängerte den Heilungsprozess; aber Physiozauberer Beat hat es der Hexe gezeigt! Seit zwei Tagen beschwerdefrei, wollten wir heute unbedingt eine Testrunde machen. Schliesslich ist für kommenden FR/SA eine zweitägige Parc Ela-Tour geplant.

Start beim bereits gut besetzten Parkplatz in Mittlerwengi kurz nach zehn. Aufstieg auf der Naturstrasse, anfänglich Richtung Speer, dann aber bald rechts nach W haltend über eine kleine Brücke Richtung Oberbogmen – die Ankündigung, dass die Alpbeiz geöffnet sei, beruhigte uns ungemein. Nach ca. 40 Min. erreichten wir die aussichtsreich gelegene Alpbeiz Oberbogmen. Zwei Kafi, für Doris mit Schlagrahm(!). Nach kurzem Genuss der tollen Aussicht (bis zu uns nach Hause und weiter) brachen wir gestärkt auf, um den bereits gut sichtbaren Gipfel entgegen zu streben. Erst ging es ganz gemütlich über Alppfade hoch bis zum P. 1493. Dort dann der klare Hinweis Alpine Route (weiss-blau-weiss). Ab hier wurde es deutlich ruppiger, aber nicht wirklich schwierig. An einige Stellen mussten wir die Hände zu Hilfe nehmen, und in einigen Nagelflugwänden waren kurze Kletterstellen mit Ketten oder Seilen gut gesichert. Uns haben diese wenig luftigen Kraxelstellen gut gefallen (ähnlich wie in der Speer-Nordwand). Die 200 Hm forderten uns konditionell nicht besonders, und bald erreichten wir den aussichtsreichen Gipfel. Wenige Besucher heute! Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch fanden wir einen wunderschönen Platz, um unsere mitgebrachten Leckereien zu verschlingen – im Blickfeld immer der massive Federispitz. Nach der Rast ca. 100 m Abstieg zum Furggli – der Übergang zum Wängital. Ab hier ist der Abstieg etwas ruppiger, aber unproblematisch. Unterhalb des Grappenhorns stiegen wir ab Richtung Hinderwängi – vorbei an der in einem schönen Kessel gelegenen Alp Kleinwängi. In der Alpwirtschaft Hinderwängi dann unsere dritte Einkehr(!) – eine richtige Beizenrunde war das! Ab hier erreichten wir dann den Ausgangspunkt parallel zum Wengibach absteigend, wo wir zufrieden und glücklich unseren Rollator wieder erkannten. Glücklich darüber, dass die Tour den (erweiterten) Titel dieses Berichts voll bestätigte. Parc Ela steht also nichts mehr im Wege – und das Wetter wird soooo bleiben!

Fazit:
Wunderschöner Herbsttag, angenehme Temperatur, teilweise steile, aber gut gesicherte und deshalb unschwierige (spannende!) Kletterstellen im mehrheitlich trockenen Nagelfluh über 200 Hm im Aufstieg zum Gipfel.

Parameter:
Tourdatum: 22. September 2013
Schwierigkeit: T4, I-II (UIAA-Skala)
Anreise: kurze PW-Anfahrt Grüningen ZH – Rieden SG – Wängital bis P Mittlerwengi (ab hier richtigerweise Fahrverbot) Strecke: 7.2 km, Mittlerwengi (1155 m) – P. 1185 – Strickital – Oberbogmen (1374 m) – P. 1493 – Chüemettler (1703 m) – Furggli (1604 m) – P.1379 – Hinderwängi (1341 m) – Mittlerwengi
Aufstieg: ca. 570 m
Abstieg: ca. -570 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 40 Min.

Gemsfairenstock (2972.1 m) – ein Jahr später zum zweiten

Fast auf den Tag genau ein Jahr später wiederholten wir die Tour vom März 2011 – weil in bester Erinnerung. Für heute Samstag waren die Wettervorhersagen (noch) vielversprechend. Die prognostizierten frühlingshaften Temperaturen veranlassten uns um 4 Uhr aus dem Bett zu fallen. Schliesslich wollten wir sowohl im Auf- wie im Abstieg eine tragende Schneedecke resp. harte Spur vorfinden. Deshalb wählten wir auch diesen Fast-Dreitausender. Wir wussten, dass die Fisetengratbahn den Betrieb heute bereits um 6 Uhr aufnimmt – vermutlich in Erwartung eines Ansturms. So schlimm war es denn auch wieder nicht; allerdings – alleine waren wir nicht, wie sich später zeigte. Um 6.45 Uhr und ohne Wartezeit erwischten wir eine 6er-Gondel – allerdings liess uns eine Sechsergruppe junger Leute den Vortritt (nochmals Dankeschön). 8 Minuten später Start bei der Bergstation der Bahn (2036 m), direkt hoch Richtung Fisetenpass. Mehrere Spuren, sowohl für Ski- und Schneeschuhläufer zur Auswahl, führten uns Richtung Grat und dann Richtung Ober Orthalten (ca. 2230 m), immer in respektvollem Abstand links zum verwächteten Grat. Gut zu erkennen, dass dieses leicht ansteigende und SW-ausgerichtete Gelände offensichtlich permanent dem Föhn ausgesetzt ist. Nach 45 Minuten erreichten wird das spektakuläre Rund Loch (2287 m); im Gegensatz zum März 2011 war heute der volle Durchblick möglich. Auf dem folgenden Streckenteil bis zur von weitem sichtbaren Steilstufe blies uns ein starker Föhn ins Gesicht. Kalt war es dennoch nicht (0°). Im Bereich Ob. Sulzbalm bei ca. 2560 m dann die heute unschwierige (weil nicht vereiste), aber doch etwa 35 Grad steile Schlüsselstelle (heute WT3). In regelmässigen Schritten – und diesmal nicht zu schnell – stiegen wir auf guten Spuren Richtung Langfirn hoch. Die Route führte heute erst etwas westlich haltend hoch, die drei Kehren auf dem Langfirn liessen uns diesen Teil der Strecke kürzer erscheinen. Kommt hinzu, dass sich unsere Disziplin auszahlte, die Tour heute langsam anzugehen. In der Querung des Langfirn (ca. 320 m, Neigung ca. 27 Grad) forderte uns, wahrscheinlich deshalb, weil uns der Blick zum bereits stark bevölkerten Gipfel motivierte (so wie wir das auch den jeweils letzten Metern auf Hüttenzustiegen kennen). Nun die letzten 40 Hm, und schwups zeigt sich der wirklich schönste Glarner, Tödi (oder auch Piz Russein, 3614 m). Auf den Gipfel dann unter all den Gipfelstürmern findet Glückskind Doris einen glitzernden Fünfliber im Schnee! Unglaublich, eine kleine Umfrage zeigte, dass ihn niemand vermisste. Die Schweizer Berghilfe wird sich freuen. Dank Windstille und bei angenehmer Temparatur (geschätzt um die null Grad) genossen wir Leckereien aus dem Rucksack und natürlich das einmalig schöne Panorama. Die meisten der vielen Türeler wählten die Abfahrt auf den Claridenfirn hinunter, um von dort wieder aufzusteigen Richtung Clariden und dann die Abfahrt über Chammlijoch und Iswändli auf den Klausenpass hinunter zu geniessen. Vom Gipfel besonders spektakulär der Blick zum Bocktschingel (3079 m), wo von blossem Auge ein paar Gipfelstürmer auszumachen waren (Respekt!). Nach ausgiebigem Gipfelgenuss der Abstieg auf gleicher Strecke den gut eingeschneiten Langfirn hinunter (keine Spalten sichtbar) – ab und zu wählten wir die Direttissima, so zum Beispiel oberhalb der Steilstufe. Der Abstieg hier war dann kein Problem, wenn man geduldig und Schritt um Schritt (prüfend!) absteigt. Bald erreichten wir wieder das Rund Loch, welches wir nun ostseitig über eine Schneebrücke umgingen. Der Rest ist schnell erzählt: fast schon gemütlich, jedenfalls zufrieden erreichten wir etwas nach zwölf Uhr die Bergstation der Fisetengratbahn. Trotz an der Wand angebrachter Mitteilung einer Mittagspause von 12 bis 13 Uhr kam auch schon eine Gondel und trug uns sicher zurück zum Urnerboden hinunter. Der freundliche Mann bei der Talstation meinte, dass er heute einen Spitzentag erlebte, was unschwer sichtbar war am mittlerweile vollbesetzten (gebührenfreien!) Parkplatz (geschätzt 80 Fahrzeuge…). Das war wieder einer dieser tollen Tourentage… Und noch etwas: auf der Rückfahrt nach Linthal hinunter war die Passstrasse an einigen Stellen mit Schneerutschen verschüttet, immerhin aber einspurig zu passieren.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 1 gering. Trockene Lawinen können vor allem noch im extremen Steilgelände ausgelöst werden. Ältere und lokal frische Triebschneeansammlungen sollten v.a. an exponierten Stellen vorsichtig beurteilt werden. Die Gefahrenstellen sind im Hochgebirge etwas verbreiteter. Gleitschneelawinen und im Tagesverlauf feuchte Rutsche an steilen Ost-, Süd- und Westhängen unter rund 2600 m sind möglich. Vorsicht unter Gleitschneerissen.

Hilfsmittel:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 17. März 2012
Schwierigkeit: WT3
Strecke: 8.2 km, Fisetenpass – Ober Orthalten – Rund Loch – Langfirn – Gemsfairenstock und zurück zum Ausgangspunkt
Aufstieg: ca. 972 m
Abstieg: ca. -969 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 12 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std. 16 Min.

Gonzen 1829 m via Leitern – Ende November(!)

An diesem auf der A3 von S herkommend bedrohlich (oder beschützend?) über Sargans stehenden Felsbrocken namens Gonzen wollten wir nicht mehr vorbeifahren, ohne ihn mal bestiegen zu haben. Heute Sonntag war er soweit; der Gonzen war unser Ziel. Wir starteten oberhalb Sargans bei Punkt 731 Lauiwald (wer früh ankommt, findet hier wenige Abstellmöglichkeiten an der Strasse). Aufstieg durch den entlaubten und deshalb lichten Staatswald – immer wieder mit schönen Ausblicken ins Heidiland. Wir liessen uns gerne begleiten vom fast schon musikalischen Geräusch unserer Schritte durch das am Boden liegende, trockene Laub – ein herrliches Konzert. Nach ein paar Spitzkehren erreichten wir Cholplatz unterhalb der uns überragenden Felswand des Gonzen. Die nun leicht ausgesetzte Querung bis zu den Leitern verlangte Trittsicherheit; nicht ganz Schwindelfreie werden mit einem fixen Stahlseil unterstützt. Unvermittelt standen wir vor der fast senkrechten und beeindruckenden Planggwand. Wie sollten wir diese überwinden? Ah, hier standen sie auch schon, die zwei senkrecht hinauf führenden Leitern – unterbrochen durch ein kleines Podest; für uns mehr Vergnügen als Herausforderung. Oben auf der Planggwand bot sich uns eine herrliche Aussicht, nicht nur ins Rheintal, auch hinauf zur spektakulär dastehenden Gonzenwand. Nach kurzer Pause stiegen wir durch ein Waldstück auf zum Älpli. Welch prächtiges Höckli hat sich hier jemand gesichert; von Einheimischen haben wir erfahren, dass sich hier ein Appenzeller sein Ruhestandsparadies eingerichtet hat. Die Bank vor dem offensichtlich kürzlich instand gestellten Gebäude lädt ein zu einer kurzen Rast; schliesslich wollten die mitgebrachten Leckereien und der Tee verzehrt werden. Die oberhalb des Älpli liegende Weide querend, nahmen wir den direkten Aufstieg (als Abkürzung):  unmittelbar vor dem Wald links hoch, immer schön der Steinmauer entlang. Die paar steilen, über Weideland führenden Höhenmeter brachten uns ganz schön ins Schwitzen – dabei dachten wir immer wieder an die tollen Kletterfähigkeiten des Alpviehs. Entschädigt werden sie mit wunderbar würzigen Gräsern und Kräutern – und wir mit deren Naturprodukten (Milch, Käse – mmmhhh). Dank solcher Gedanken fiel uns die steile Direttissima doch nicht so schwer. Unterhalb der Lawinenverbauungen (Wang) erreichten wir den von den Rieterhütten herführenden Weg. Weglos, aber auf gut sichtbarer Spur aufsteigend, erreichten wir die ersten Lawinen-verbauungen. Um die massiven und rostfarbenen Konstruktionen im Zickzack zu durchsteigen. Nach der letzten Verbauung ging es mässig steil weiter – den Gipfel vermuteten wir in unmittelbarer Nähe. Tatsächlich, das Gipfelkreuz in Sicht, und ein paar Gleichgesinnte geniessen die tolle Aussicht. Es hat sich gelohnt, alleine schon deshalb, um mal von oben herab auf die vielen (ahnungslosen?) Autobahnflitzer schauen zu können. Das tolle Wetter in diesem Herbst beschert uns noch in der zweiten Novemberhälfte fantastische Aus- und Fernsichten. Besonders beeindruckt waren wir vom Alvier-Massiv. Die Gauschla wäre auch mal etwas für uns, und bei dieser Gelegenheit vielleicht sogar den Girenspitz (angeblich das Matterhorn der Ostschweiz). Nach ausgiebiger Gipfelrast und ebensolcher Träumerei(!) machten wir uns an den Abstieg. Dieser führte uns nicht sehr steil über Folla hinunter bis Punkt 1668. Von dort über die Fahrstrasse über Rieterhütten bis zum (geschlossenen) Berggasthaus Gonzen. Von hier noch immer mässig steil und knienschonend über Weiden in Richtung Oberhaus und Sitzbüel bis zum Skihaus Lanaberg. Schon von weitem signalisierte uns die Fahne, dass hier Einkehr angesagt ist. Und tatsächlich, in der schönen Skihütte war richtig was los – trotz mangelndem Schnee. Einen Kafi «Schümlipflümli» für Doris und eine Apfelschorle für mich stärkten uns für die letzte Stunde. Unterhalb des Skihauses auf dem sehr schön angelegten Rheintal Höhenweg gelangten wir nach etwa 3 km zum Ausgangspunkt (P.731). Müde und zufrieden über einen weiteren wunderbaren Wandertag in diesem Superherbst 2011 erreichten wir nach weniger als einer Stunde Fahrt unser Zuhause im Zürioberland. Zum Abschluss dieses Sonn(en)tags gab es aus Doris’ Spitzen-Küche Plätzli auf sizilianische Art in Rotwein und Gemüse geschmort  – den dazu (und hinein) passenden Roten fand ich ohne grosse Schwierigkeiten im Keller. Um zehn war Hüttenruhe angesagt – eine tiefer Schlaf war uns sicher.

Parameter:
Tourdatum: 20. November 2011
Schwierigkeit: T3
Strecke: 12 km, Sargans (P.731) – Cholplatz (1160 m) – Bi der Leitere (1275 m) – Älpli (1337 m) – Wang (1583 m) – Gonzen (1830 m) – Folla bis P.1668 – Rieterhütten (1576 m) – Berghaus Gonzen (1478 m) – Oberhaus (1367 m) – Sitzbüel – Skihaus Lanaberg (1080 m) – Rheintal-Höhenweg zurück bis P.731
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1210 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.

Rautispitz 2283 m – Schnee im Oktober

Zum erstenmal auf den Näfelser Hausberg – und dann gleich sowas: ab ca. 1900 Hm Schnee! Gamaschen oder sogar Schneeschuhe wären hilfreich gewesen. Aber der Reihe nach: Kurz nach 9 Uhr Start beim Parkplatz Obersee (direkt neben dem gleichnamigen und idyllisch gelegenen Berghotel). Gemütlicher Weg direkt unterhalb des beeindruckenden Felssturzes (hier soll 1999 Hochwasser 7 m über dem Normalpegel gestanden haben…). Nach wenigen Minuten steigt der Fahrweg in mehreren Serpentinen; wir nahmen die Abkürzungen zwischen den Kurven. Die Grapplialp (1359 m) erreichend, verliessen wir den Fahrweg und stiegen steil auf über die abgeweidete Alp; der Weg ist gut markiert auf Steinen, die im Hochsommer bei höherem Gras wohl kaum zu sehen sind. Unterhalb der von weitem sichtbaren skurrilen Geisskappel (1803 m) die beeindruckende Felswand, die es irgendwo zu überwinden galt. Gute Markierungen wiesen uns teilweise weglos auf dem teilweise etwas ausgesetzten Pfad zur ersten Schlüsselstelle, wo Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefordert waren; eine kurze Kletterstelle, welche mit einem sehr dünnen Stahlseil gesichert war (Handschuhe empfehlenswert). Oben erreichten wir eine aussichtsreiche kleine Terrasse, direkt unterhalb der Geisskappel – beeindruckend! Hier begrüssten uns erste Sonnenstrahlen – herrlich! Die Geisskappel umgingen wir unterhalb links, dann regelmässig und leicht steigend schöne Karstfelder überquerend. Jetzt wurde es ziemlich steil, und es waren einige schöne, fast senkrechte Kalkfelsen zu überwinden (fester und griffiger Fels, darf durchaus als weitere Schlüsselstelle bezeichnet werden); Schwindelfreiheit und Trittsicherheit waren auch hier von Vorteil. Kurz nach dem steilen felsigen Teil dann wieder einigermassen gut begehbare Alpen, und – erster Schnee; eine ziemlich matschige Angelegenheit. Zwischen Gumen (rechts) und dem Anstieg zum Rautispitz (links) überraschender Einblick ins Tälchen, welches von der Rautifurggele hinunter führt zur Rautialp. Im oberen Teil geschlossene Schneedecke, deutlich sind talwärts gehende Bergwanderer zu erkennen, was fast wie auf einer winterlichen Hochtour aussah So ungemütlich wird es hoffentlich nicht werden, dachten wir. Vor uns aber zuerst noch der schneebedeckte Steilhang bis zum Gipfel (ca. 200 Hm); ziemlich mühsam und kräfteraubend, weil man in den von weidenden Kühen stammenden und mit Schnee aufgefüllten Löchern oft bis zu den Oberschenkeln einsank. Wie schon zu Beginn erklärt, wären hier Gamaschen sehr dienlich – hatten wir natürlich nicht mit dabei – schliesslich planten wir ja an diesem wunderschönen Föhn-Sonntag keine Winterwanderung… Auf dem Gipfelgrat angekommen, geht es links so richtig runter – nichts für schwindelanfällige Gemüter. Kurz vor dem Gipfel die letzten Höhenmeter noch etwas steiler, dann das Kreuz, endlich oben (nach ca. 3.5 Stunden). Auch hier und bis zum Gipfel viele Löcher, die wohl nur von sömmernden Kühen stammten; die waren ja richtig klettertauglich. Wir freuen uns auf die verdiente Gipfelrast – allerdings stürmte der Föhn hier oben derart heftig, dass wir damit rechnen mussten, dass er uns die Salamirädli von unseren Brötli fegte. Nach kurzer Gipfelrast (mangels Sitzgelegenheit im Stehen, da schneebedeckt 20 bis 30 cm) ging es runter zur 120 tiefer liegenden Rautifurggele, immer den wunderschönen Ausblick zum Wiggis vor uns und dahinter das bereits winterlich-verschneite Glärnischmassiv. Sofort rechts in Richtung Rautialp abzweigend, ein ziemlich steiles Schneefeld. Eigentlich dachten wir, dass hier eine Art lustige Abfahrt möglich sei. Aber wegen der vielen Steine und der aufgefüllten Löcher dazwischen keine gescheite Idee, da Unfallgefahr. Erst ab ca. 1800 Hm erreichen wir den natürlichen Bergwanderweg, ab und zu über Karst führend. Bis zur Rautialp und zu den Rautihütten wurden wir links von der wirklich massiven Felswand „bedroht“. Die Sicht war derart gut, dass auf den Felsspitzen sogar einzelne Steinböcke von blossem Auge zu sehen waren; wahrscheinlich genossen die den einmaligen (und warmen) Föhntag auch. Oberhalb Rautihütten führt der Weg über eine gutausgebaute, aber steile Fahrstrasse hinunter. Ab Rautihütten (1647 m) rechts haltend dann wieder steiler hinunter Richtung Grapplistafel-Grapplialp. Wunderbarer Nadelholzwald, schönste Herbstfarben! Ab Grapplialp erreichten wir den uns vom Aufstieg bereits bekannten Weg, an einigen Stellen sogar ziemlich rutschig und deshalb nicht ungefährlich (was wir beim Aufstieg gar nicht so richtig bemerkten) – jedenfalls hat es mich einmal auf den Allerwertesten gehauen (nichts weiter passiert). Nach ca. 7 Stunden und 30 Minuten (inkl. Pausen) erreichten wir den Parkplatz Obersee – Schuhe ausziehen, Kleiderwechsel, dann ab auf die noch voll besonnte Terrasse des Berghotels, wo wir den ersten Durst löschen und die Sonne genossen. Zufrieden, müde und mit dem Hochgefühl „etwas geleistet zu haben“ und damit Körper und Geist etwas alternative Nahrung zugeführt zu haben, kehrten wir ins Züri-Oberland zurück. Zuhause angekommen, wird der sich nun bemerkbare Appetit gestillt mit einer Pizza vom besten Kurier in unserer Umgebung; die schmeckten zum Abschluss eines solchen Tages doppelt gut!

Noch ein Tipp betreffend Einsatz Wanderstöcke: diese konnten wir wirklich sehr gut einsetzen, vor allem auf dem Schnee. Allerdings hatten wir erfahren, dass es besser war, diese nicht eingeschlauft zu halten wegen der im Falle eines Sturzes drohenden Einfädelungsgefahr.

Fazit:
Rautispitz: wir kommen wieder – aber dann im Sommer!

Hilfsmittel:
Feste Wanderschuhe, Stöcke, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 3. Oktober 2010
Anreise: PW aus dem Zürichoberland-A53 (Reichenburg)-A3 bis Ausfahrt Niederurnen-A44

bis Näfels, im Zentrum rechts Richtung Obersee (enge Strasse!) bis zum Parkplatz unmittelbar beim Berghotel Obersee
Schwierigkeit: T4, Kletterstellen I
Strecke: 14.1 km: Obersee – Grapplialp – Geisskappel – Rautispitz – Rautifurggen – Rautialp – Rautihütten – Grapplistafel – Grapplialp – Obersee
Aufstieg: ca. 1350 m
Abstieg: ca. -1310 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 4 Std. 45 Min.
Tageszeit: 09:10 bis 16:40 Uhr

Pizol 2844 m – am 1. August

Keine Angst – Patriotismus war nicht der Antrieb, um am Nationalfeiertag einen prominenten Sankt Galler-Gipfel zu besteigen. Vielmehr war es das wunderbare, fernsichtige Wetter, welches uns dazu brachte, das erste Mal den Pizol zu erklimmen. Mit Gondelbahn und Sessellift ab Bad Ragaz über Pardiel nach Laufböden. Start um 09.40 Uhr. Ziemlich forsches Tempo vorbei am Wangser See und an der Pizolhütte, hinauf zur Wildseeluggen. Schiesslich wollten wir die letzte Talfahrt der Sesselbahn ab Laufböden um 16 Uhr nicht verpassen. Ab Wildseeluggen trennten wir uns vom Tross der 5-Seen-Wanderer. Nun wurde es ruhiger und das bei schönstem Wetter; der Wildsee leuchtete grünblau – phantastisch! Bald ging es ruppig durch grössere Blocks, dann etwas steiler über Geröll zum Pizolgletscher – oder das was von ihm noch übriggeblieben ist. Die Steigeisen konnten wir im Rucksack lassen, der Schnee war zu weich; entsprechend mühsam (im Schnee immer wieder einsinkend) ging es am linken Gletscherrand steil aufwärts bis zum Pizolsattel. Was für eine grandiose Aussicht bereits hier! Den Gipfel wollten wir nach Möglichkeit auch noch besteigen. Wir wagten es – und schafften es ohne Probleme (>T4). Unter dem Gipfelaufbau war eine heikle, aber fixseil-gesicherte ausgesetzte Traverse zu bewältigen – schwindelfrei sollte man hier also schon sein. Dann folgten noch ein paar Kraxeleinlagen (Kletterstellen I) und schon standen wir auf dem heute rege besuchten Gipfel. Nach dem Genuss des grandiosen Rundum-Panoramas machten wir uns wieder auf den Abstieg auf derselben Strecke. Auf dem Firn eine nicht ungefährliche Rutschpartie (schliesslich wollten wir nicht in den Felsbrocken „landen“). Die Steigeisen hätten allerdings kaum etwas gebracht, weil man immer wieder tief einsank. Zurück auf Wildseeluggen, war dort mittlerweile Ruhe eingekehrt. Die Wanderschar ist wohl schon am Ziel… Auf der sonnigen Terrasse einen Halbliter Schorle, und weiter ging es nach Laufböden, wo wir um 15:45 Uhr ankamen und die Talfahrt antreten konnten. Ein wunderbarer Nationalfeiertag war das!

Wetterverhältnisse:
Hochsommerliches Wetter, ca. 20 bis 24°, windstill, gute Fernsicht

Hilfsmittel:
Bergwanderschuhe, Steigeisen; Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 1. August 2010
Schwierigkeit: T4+, Kletterstellen I, Hochtour L
Strecke: 11.7 km, Laufböden – Wangser See – Pizolhütte 2221 m – Wildseeluggen 2492 m – Pizolgletscher – Pizolsattel 2844 m – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 814 m
Abstieg: ca. 814 m
Laufzeit ohne Pausen: total ca. 3 Std. 45 Min.
Laufzeit mit Pausen: total ca. 6 Std.
Tageszeit: 09:45 bis 15:45 Uhr

Ortstock 2717 m

Von der Station der Braunwaldbahn (1256 m) durch das Dorf Richtung Talstation der neuen Gumenbahn, dann heftig nahe Brummbachfall zickzack hochsteigend bis Bräch-Oberstafel (1602 m)-Bergetensee (1622 m). Bis hierher sehr guter Bergwanderweg ohne besondere Schwierigkeiten (T2). Dann Aufstieg durch Geröll zum eigentlichen Einstieg in den Bärentritt (T4). Dieser ist gut befestigt mit Stahlseilen und ist bei Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ohne Klettersteigset problemlos zu meistern. Der eindrückliche Weg bietet wundervolle Ausblicke (siehe Bilder). Oben auf dem Lauchboden (2009 m) angelangt treffen wir den ideale Plätze zum Rasten. Den moorartigen und deshalb teppichweichen Lauchboden querend erreichen wir die Geröllhalde, die steil zur Furggele (2395 m) hinauf führt; abgesehen von der kurzen aber heftigen Steigung werden über ca. 1.5 km annähernd 400 Steigungsmeter zurück gelegt. Auf der Furggele eindrücklicher Blick Richtung Glattalp und deren See; hier erkennen wir auch die aufziehenden grauen Wolken. Ob wir es auf den Ortstock wagen sollen und schaffen? Jetzt wo wir schon mal da sind, wollen wir den Gipfel. Anfänglich regelmässig durch Feld und Schiefer steigend, erreichen wir die mit einem kurzen Seil „gesicherte“ Felsbacke von vielleicht 10 Metern, die es zu überwinden gilt – was ohne Probleme geht. Allerdings sind auch hier Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Voraussetzung! Bald auf dem Gipfel angekommen, gibt es nun die verdiente Gipfelrast. Wegen des nicht gerade bilderbuchhaften Wetters sind nur wenige Gleichgesinnte hier oben. Den Rückweg gestärkt in Angriff nehmend, geht es zügig runter, wobei die „Geröllhalde“ von der Furggele zum Laufboden hinunter ganz schön in die Oberschenkel geht. Stöcke sind hier eine grosse Hilfe! Nach dem Laufboden wählen wir den „Weg“ über die
Legerwand. Wir wollen die riesigen Karrenfelder einmal von ganz nah sehen, und wir werden nicht enttäuscht: gigantisch, einem riesigen Gletscher gleichend! Die Überquerung ähnelt denn auch einem Gletschertrekking. Die Felsspalten sind tückisch, jedenfalls hätte ein Misstritt an der falschen Stelle verheerende Folgen. Wir schaffen das ohne Probleme und müssen uns langsam beeilen; den Zeit- und Wasserbedarf haben wir unterschätzt(!). Über Bützi stark absteigend, das Wetter immer mehr nach Niederschlag „riechend“, gelangen wir nach einer langen Durststrecke zur Bergstation der Gumenbahn (am Fuss der Eggstöcke liegend). Von den Eggstöcken sehen wir wenig bis nichts – dafür berichten uns die vielen Klettersteigler begeistert vom erlebten.

Noch ein Wort zum Wasser: erst jetzt wissen wir, was es heisst, wenn man (von Einheimischen) hört, dass der Fels in den Glarneralpen weitgehend „wasserlos“ sei. Jedem, der diese Bergwanderung (teilweise Alpinwanderung) unternimmt, raten wir dringend, ausreichend Getränk mitzunehmen. Auf der gesamten Strecke bis Gumen (und das waren etwa 16 km resp. 8 Std.) haben wir nicht eine einzige Beiz gesehen, geschweige denn eine Quelle. Das wird uns eine Lehre sein. Nachdem wir im Gumen-Restaurant 2x einen halben Liter Schorle runtergiessen haben, genossen wir die Talfahrt mit der neuen Gumenbahn. Von deren Talstation dauert es dann noch eine halbe Wegstunde bis zur Braunwaldbahn. Ziemlich ermattet aber glücklich erreichen wir den Ausgangspunkt ohne Regentropfen.

Fazit:
Trotz suboptimalem Wetter eine eindrucksvolle Tour…

Hilfsmittel:
Bergschuhe, Stöcke, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum: 27. September 2009
Schwierigkeit: T4 (Alpinwanderung)
Strecke: 15.7 km, Braunwald-Brummbachfall-Bräch-Oberstafel-Bergetensee-Bärentritt-Lauchboden-Furggele-Ortstock-Furggele-Lauchboden-Legerwand-Bützi-Gumen-Gumenbahn nach Braunwald
Aufstieg: 1857m
Abstieg: ca. -1091m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: ca. 8 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 45 Min.
Tageszeit: 08:00 bis 17:00 Uhr

2 Tage quer durch den Alpstein: Wildhaus – Mutschensattel – Saxerlücke – Hundsteinhütte – Saxerlücke – Hoher Kasten

Diese zweitägige Tour diente uns als Vorbereitung auf das im August des gleichen Jahres geplante mehrtägige Gletschertrekking. Uns ging es vor allem auch darum, etwas Hüttenerfahrung zu machen.

1. Tag: Wildhaus (1090 m) – Mutschensattel (2069 m) – Saxerlücke (1649 m) – Bollenwees (1470 m) – Hundsteinhütte SAC (1551 m)
ÖV-Hinfahrt bis Wildhaus. Bei nicht ganz optimaler, aber trockener Witterung Start ab Bushaltestelle Wildhaus-Post, Richtung Talstation Gamplütbahn, die wir links und oberhalb passierten, Richtung Einstieg ins Flürentobel. Diese Partie war steil (ca. 270 Hm über eine Strecke von knapp 1 km). Der Bergweg verlief um diese Tageszeit (9 Uhr) im Schatten, war entsprechend dunkel und etwas feucht. Nach einer knappen Stunde erreichten wir P.1389, wo ein Bänkli stand und der Weg auf der Teselalp verlief. Mächtig trohnt über uns die Schofbergwand, der Wildhuser Schofberg und die Zehespitz. Auf der Fahrstrasse bis zum P.1433 (Tesel) wenig anstrengend, weil flach verlaufend, blinkten wir an der Verzweigung unmittelbar nach den Alpgebäuden links, um dann nach wenigen Schritten geradeaus (also nicht die „Schnuer“ Richtung Chreialp!) zu gehen. Ab hier etwas steiler verlaufend erreichen wir bei P.1752 (Gruebe) eine Hütte. Anschliessend Wechsel auf die andere Seite (talseitig unterhalb Gällerlifirst), wo noch Schnee lag – also war Vorsicht geboten (Stöcke hilfreich!). Auf einer Höhe von ungefähr 1900 m im Bereich Obere Grueb dann viiiiel Schnee; nicht einfach zu überquerendes, grösseres und steiles Schneeefeld. Wir hatten unsere liebe Mühe, nicht abzurutschen und vor allem nicht zu nahe an die die grösseren Feldbrocken zu geraten, weil dort Einbruchgefahr bestand. Dann die letzten (steilen) Aufstiegsmeter bis zum Mutschensattel – richtig schweisstreibens, obschon uns die Sonne „vernachlässigte“. Auf dem Sattel viel Schnee, im Abstieg ein grosses Schneefeld, das wir problemlos querten, weil die Spur gut getreten war. Doris wählte den Normalweg, ich entschied mich für die „Abfahrt“ auf dem langen Schneefeld, welches in einer Mulde wenig steil und ungefährlich hinunter verlief – welch ein Gaudi! Kurz vor der Roslenalphütte (1767 m) finden wir wieder zueinander. Rechts die spektakulären Kreuzberge, wo sich heute nur ein paar wenige Kletterer tummelten. Der Abstieg zur Saxerlücke (1649 m) war steil und mit einigen grossen Tritten versehen. An einigen wenige Stellen ist Trittsicherheit gefordert. Noch 180 Abstieg, und schon erreichten wir Berggasthaus Bollenwees, an dessen Terrasse wir ohne Einkehr vorbei gingen. Zum Tagesabschluss ging es wieder ca. 80 Hm hinauf zur Hundsteinhütte SAC (1551 m), wo wir Hütttenwarteehepaar herzlich willkommen hiessen. Die einfache, gut belegte Hütte gefiel uns sehr – die Nacht allerdings war ungewohnt ereignisvoll: wir hatten das Pech, dass im Massenlager auch Familien mit Kindern ruhten, bzw. ruhen wollten. Das ging mehr schlecht als recht, weil eines der Kinder stöhnte, schluchzte und sich schliesslich übergeben musste – für alle, vor allem für die Eltern, eine Herausforderung. Nun denn, sowas kann passieren…

2. Tag: Hundsteinhütte – Saxerlücke – Hoher Kasten
Was für ein Tag (im Vergleich zu gestern)! Strahlend schönes, sonniges Wetter! Kurz vor acht Uhr, nach ausgiebigem Frühstück, verabschiedeten wir uns vom sehr gastfreundlichen Hüttenwarteehepaar. Abstieg zum Bollenwees, dann steil hinauf zur die Saxerlücke, von dort den prächtigen Ausblick ins Rheintal geniessend, weiter steil aufsteigend auf eine Höhe von ca. 1800 m. Auf dieser verbleibend erreichten wir nach ca. 4.5 km die Stauberen (1746 m). Auf der sonnigen Terrasse des Berggasthauses machten es sich viele vom Rheintal mit der Seilbahn „aufgestiegene“ Touris gemütlich. Nach einem Kafi mit Nussgipfel zogen wir weiter über den Stauberenfirst, links der Tiefblick auf den Sämtisersee, zur rechten das Rheintal – phänomenal! Auf und ab, vorbei an der Heierli Nadel, dann Abstieg auf etwa 1560 m und schliesslich über den Kastensattel der Schlussaufstieg zum Hohen Kasten (1794 m). Die Strecke von der Saxerlücke bis zum Hohen Kasten in dieser Richtung begangen, war (ist) ein richtiger Grüezi-Weg. Macht nichts, sind ja alles Bergbegeisterte… Um halb eins erreichten wir den Gipfel – gerade richtig zur Mittagszeit. Anschliessend genossen wir die Fahrt in der Schwebebahn hinunter nach Brülisau.

Fazit:
Gar nicht so schlechtes Wetter am 1. Tag, *****-Wetter am 2. Tag. Eine erinnerungswürdige Zweitagestour im geliebten Alpstein! Zufrieden und glücklich blicken wir gerne zurück.

Hilfsmittel:
Stöcke, Kartenmaterial, GPS-Maschine

Parameter:
Tour-Datum 1. Tag: 31. Mai 2009
Schwierigkeit: T3
Strecke: 10.7 km, Wildhaus – Flürentobel – Teselalp – Gruebe – Mutschensattel – Roslenalp/Oberalp – Saxerlücke – Bollenwees – Hundsteinhütte
Aufstieg: 1120 m
Abstieg: -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 45 Min.

Parameter:
Tour-Datum 2. Tag: 1. Juni 2009
Schwierigkeit:
T3
Strecke: 8.9 km, Hundsteinhütte – Bollenwees – Saxerlücke – Furgglenfirst – Stauberenfirst – Kastensattel – Hoher Kasten – Talfahrt mit der Kastenbahn nach Brülisau
Aufstieg: 505 m
Abstieg: -561 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen:
4 Std. 44 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 10 Min.