Archiv der Kategorie: Graubünden

Sommer 2023 Val Müstair 2|5: Biketour ins Val Mora

Die Wettervorhersagen für die kommenden Tage waren akzeptabel gut, es sollte trocken bleiben. Ideal für eine Biketour ins Val Mora. Kurz nach zehn Uhr starteten wir. Nach der kurzen Abfahrt über die Naturstrasse bis oberhalb Valchava folgte der Aufstieg bei P.1577 (Plazzaraun). Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief nicht sehr steil und überwiegend im Wald, mit einem schönen Durchblick nach Valchava. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb der Aua da Vau bis Pra da Vau. Bis hierher bestehen Mittwochs Postautoverbindungen, welche von Wanderern (auf Voranmeldung) gerne genutzt werden. Ab hier wurde die Unterlage holpriger, es wurde deutlich steiler. Vorbei an Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Danach keine Richtungsänderungen mehr bis zur Alp Praveder. Das Gelände trotz etwas Bewölkung wunderbar besonnt, der Streckenverlauf gut einzusehen, zur linken der von uns im August 2021 bestiegene Piz Praveder und geradeaus der Monte Forcola. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse – den Wanderweg hoch bis Döss Radond wollten (und konnten) wir nicht befahren. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald danach die Wasserscheide bei La Stretta. Jetzt folgte der gemütliche Teil der Fahrt, leichtes auf und ab, über sich weitende (und bestossene) Alpen, vorbei an ruhig weidenden Kühen, Rindern und Pferden. Gelegentlich waren eine ausgetrocknete, teils aber mächtige Runsen zu queren. Nach etwas mehr als 17 km Fahrt war die Alp Mora erreicht. In der Jausestation (so heisst das Alprestaurant) gönnten wir uns etwas Leichtes. Bei unserer Ankunft waren wir erstaunt über die Leere in der Beiz; das änderte sich aber rasch. Schliesslich ist das Val Mora mittlerweile stark befahren und bewandert; wir begegneten nebst ein paar Wanderern über hundert Bikern. Gut erholt und genährt machten wir uns auf die Rückfahrt in Richtung Osten, bei noch immer freundlicher Witterung. Bis zur Wasserscheide faszinierte die Fahrt durch die einmalig schöne Landschaft. Bei P.2236 (Döss Radond) wurde es ernster – ab jetzt war auf der steilen Abfahrt gefühlvolles bremsen gefragt. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Abkürzungen (Wanderwege und Singletrails) mieden wir. Weil Pra da Vau heute nicht mit dem Postauto versorgt war, begegneten wir auf dem Weiterweg nur einzelnen Berggängern. Die Forststrasse darf übrigens von Autos nur mit einer Sondergenehmigung befahren werden. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Waldschatten wurde es nun etwas kühler. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick wieder ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bank galt es die Abzweigung nicht zu verpassen. Über die reizvolle Plazzaraun fuhren wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda nicht über die schmale Holzbrücke, sondern durch das Wasser, zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir unser Feriendomizil Fuldera wieder – wo auf der Terrasse des Staila im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte.

Fazit:
Die Biketour ins Val Mora begeistert uns immer wieder, so auch heute – der Langsamverkehr hielt sich in Grenzen…

Wetterverhältnisse:
Für die Jahreszeit eher kühles, aber angenehmes Sommerwetter, ~15 bis 19°, Wind 4 km/h NO

Hilfsmittel:
e-MTB, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 29. Juli 2023
Schwierigkeit: WS=gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills)
Strecke: 35.9 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 55 Min.

Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 30 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:05 Uhr

Sommer 2023 Val Müstair 1|5: Piz Terza/Urtirolaspitz (2908 m) – Bike&Hike

Gestern im Val Müstair angereist und für eine Woche zuhause, wie immer im Landgasthof Staila in Fuldera. Biken und wandern, das war der Plan. Heute Freitag sollte ein witterungsmässig guter Tag werden, ideal für das Vorhaben, auf den Grenzgipfel Piz Terza zu steigen. Vom Frühstück gestärkt und nicht zu früh, also gegen halb zehn, fuhren wir auf unseren Bikes los in Richtung Ofenpass, um über Palüds Cotschnas dem Il Rom entlang über Orasom Tschierv bis Curtin da Plaz zu gelangen. Dort überquerten wir die Passstrasse, um nach Chasuras hochzufahren. Oberhalb des pyramidenförmigen Hügels Mottas (1749 m) und nahe dem ehemaligen Bienenhaus von Renata Bott wurde unsere Hoffnung erfüllt: prächtige Feuerlilien! Ein Fotohalt war Pflicht. Dem Waldrand des God da Munt entlang befuhren wir die Naturstrasse zur Brücke über die Aua da Laider (im Winter Schlittelweg). Nach der Lichtung Plaun da Müs-chel gewannen wir über zwei Serpentinen etwas Höhe, um nach Verlassen des God Nair das wunderschön gelegene Dörfchen zu erreichen. Etwas unterhalb der Dorfmitte bogen wir nach links weg, um über die Via Urschai hochzufahren. Ein erstes Mal ging der Blick zum teilweise wolkenverhangenen Ortler. Kurz vor Urschai, bei P.2011 befuhren wir die Haarnadelkurve, um erstaunlich mühelos weiter hochzufahren bis zur anderthalb Kilometer weiter oben gelegenen Kurve bei Multa Naira. Auf halber Distanz, beim P.2081, bogen wir also nicht ab, um die Alpgebäude Valmorain und Tablatasch zu erreichen. Bei Multa Naira begrüssten uns weidende Tiere, Berggänger oder Biker trafen wir nicht. Jetzt wurde die Alpstrasse zum Alpweg, aber noch immer gut befahrbar – wir wollten mal sehen, wie weit wir kämen. Bei P.2235 nochmals eine Kurve, ein paar hundert Meter weiter eine letzte Kehre; mittlerweile waren wir auf einer Höhe von ca. 2300 m.ü.M. auf der Alp Valmorain angelangt. Hier trafen wir auf den von der Alp Tablatatsch hochführenden WW; vierhundert Meter weiter, nahe des Bachs Aua da Maini auf Plaun Rassa, unterhalb der neuen bei P.2388 stehenden Hütte, «parkierten» wir unsere Bikes. Was bisher ein ungewohntes Bild abgab (Biker in Wanderoutfit…), machte ab jetzt durchaus Sinn. Nach der Hütte folgte der steile Direktaufstieg ins Valbella, der Aua da Maini entlang. Nach 1.3 km und zweihundert Höhenmeter weiter oben erreichten wir bereits den Übergang Fuorcla Sassalba, resp. die ausgeschilderte Verzweigung in Richtung Tagesziel (50 Min.). Jetzt begann der felsige und steile Aufstieg; der ungewohnte Rhythmus-Wechsel vom Bike zum Wandern machte uns etwas zu schaffen (schwere Beine…). Kam hinzu, dass sich der nur etwas mehr als einen Kilometer entfernte Gipfel zierte – immerhin waren auf kurzer Distanz 300 Hm zu bewältigen. Endlich, das Gipfelkreuz zeigte sich, auf dem Weg dorthin holt man westlich aus. Nach einer Steilstufe war der erste der beiden Gipfel erreicht (weiss-rot-weiss markierter Gipfel, bezeichnet mit Piz Terza 2909 m). Rätselhaft, steht doch der eigentliche Gipfel und das (neue) Gipfelkreuz hundert Meter weiter östlich, noch immer auf CH-Gebiet – was gut zu erkennen ist am etwa vier Meter weiter östlich stehenden Grenzstein Nr. 1. Dennoch trägt der Gipel zwei Namen: Piz Terza und Urtirolaspitz. Den prächtigen Gipfel haben wir übrigens in bester Erinnerung von unserer Schneeschuhtour vom Januar 2020. Die Aussicht ist beeindruckend: toll die Sicht ins Val Müstair und zum Lai da Rims hinüber, zur Alp Astras und ins Val S-charl, zum Nachbar Piz Starlex (3074 m, T5), ins Val d’Avinga hinunter, in den Vinschgau, im Osten war sogar die Weisskugel (Ötztaler Alpen, Distanz ca. 31 km) gut zu erkennen – nur der näher gelegene Ortler verbarg sich (nicht gerade fotogen) in den Wolken. Übrigens: vier Gipfelstürmer trafen wir auch noch. Der schwache Wind und die angenehme Temperatur erlaubten sogar eine ausgiebige Gipfelrast – ein grosser Genuss! Mittlerweile war es halb zwei, Zeit für den Abstieg auf gleicher Aufstiegsstrecke. Nach vierzig Minuten Abstieg Ankunft beim Seelein auf der Fuorcla Sassalba. Jetzt folgte der etwas weniger steile Abstieg zur zweihundert Hm tiefer gelegenen Hütte und zum Bikedepot. Immer wieder richteten wir unsere Blicke hoch zum Himmel, auf Besuch hoffend. Und tatsächlich, hoch über dem Muntet kreiste ein einzelner Bartgeier, etwas weit weg, dennoch ein grosses Ereignis. Beim Bikedepot angekommen, hatten wir etwas Stress – eine Kette war aus dem vorderen Kettenblatt gesprungen und etwas verklemmt: gut dass wir Latexhandschuhe dabei hatten. Die Abfahrt über die bekannte Strecke nach hinunter meisterten wir vorsichtig und ohne Probleme. Auf der Terrasse im Hirschen in Lü genehmigten wir ein Stück Nusstorte. Auch wenn wir keine Eile hatten, mahnten uns erste Tropfen zum Aufbruch; für die Fahrt nach Fuldera hinunter (-290 Hm) nutzten wir die normale Strasse über Lüsai; zehn Minuten später «landeten» wir in Fuldera – glücklich, einen einmaligen Tourentag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine tolle Erfahrung, mit dem Bike zum Wanderstartpunkt hochzufahren und so die Tagestour um ca. 730 Auf-/Abstiegsmeter zu verkürzen.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, freundliche Schönwetterbewölkung, wenig Wind 7 km/h NO, ca. 13 bis 18° C, am späten Nachmittag wenige (scheue) Tropfen.

Ausrüstung:
e-MTB, Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 28.07.2023
Schwierigkeit: T2-3, Bike: Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 27 km (Bike 21.4 km, Hike 5.6 km), Fuldera (1636 m) – Fuldera Daint (1635 m) – Orasom Tschierv (1648 m) – Curtin da Plaz (1660 m) – Chasuras (1689 m) – P.1761 (Aua da Laider) – P.1847 – P.1898 – Lü (1916 m) – Urschai P.2011 – Multa Naira – P.2235 – P.2276 – Alp Valmorain (ca. 2350 m), Bikedepot – P.2388 – Valbella, Aua da Maini – Fuorcla Sassalba, Verzweigung P.2600 m – Piz Terza/Urtirolaspitz (2908 m) – Abstieg bis Bikedepot wie Aufstieg – Abfahrt nach Lü wie Bergfahrt – Lüsai (1744 m) – Stabels (1654 m) – Furom (1604 m) – Fuldera
Aufstieg: ca. 1276 m (davon Bike 726 m, Hike 550 m)
Abstieg: ca. 1295 m (davon Hike 550 m, Bike 745 m)
benötigte Zeit inkl. Pausen: 6 Std. 50 Min.
benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 25 Min. (davon Bike-Zufahrt/-Abfahrt
1 Std. 50 Min., Gipfelzustieg/-abstieg 2 Std. 40 Min.)
Tageszeit: 09:25 bis 16:15 Uhr

Familienwanderung Juf – Forcellina 2671 m – Septimerpass – Bivio

Manches dauert etwas länger, aber jetzt hat es geklappt: eine Wanderung mit Barbara und Roli und sehr erfreulich: die Zwillinge Katharina und Viktoria mit dabei. Unsere Autos stellten wir in Thusis ab, beste Station für die Rundreise mit den ÖV. Im Avers angekommen, der herzliche Empfang im Hotel Avers. Nach einem ersten Drink der Spaziergang ins Bergalga, wo uns die Murmeltiere empfingen. Dann der Apéro und anschliessend das wie immer exquisite Nachtessen – bewundernswert, was das kleine Team (Barbara, Hansueli, René) leisten. Nach dem sehr familiären und unterhaltsamen Abend folgte die erholsame Nacht. Super-Frühstück um halb acht, der passende Start in einen eindrücklichen Tag.

Direkt beim Hotel an der Haltestelle Rufana bestiegen wir um 08:40 das (leere) Postauto, um die 2.2 km lange Strecke bis Juf elegant zurückzulegen. Wenige Minuten später dann der Start in einen abwechslungsreichen Bergwandertag. Die ersten zwei Kilometer dem (geografisch) rechten Ufer des Jufer Rheins entlang vorbei an Alpagada bis zum P.2184 (Bleis) verliefen flach, vorbei an weidenden Tieren. An der markierten Verzweigung galt es links zu halten, weissrotweiss markiert über P.2252 (Mutt). In Serpentinen waren über eine Strecke von ca. 1.5 km knapp 400 Hm aufzusteigen. Ab und zu wurde etwas Nebel vom von den höheren Felsen (Uf de Flüe) getrieben, kaum störend, weil uns immer wieder Sonnenstrahlen erreichten. Etwa 20 Hm unter der Fuorcla da la Valletta (über welchen Bivio zu erreichen wäre), hielten wir nach Süden und querten die etwa dreihundert Meter über uns stehenden Flühe. Ausser einem auf der Fuorcla biwakierenden Paar trafen wir keine Menschenseele. Dank erreichter Betriebstemparatur störte uns die Kühle nicht, aber nach einer Trinkpause legten wir doch unsere Windstopper um. Nach einem kurzen Abstieg und Wiederaufstieg (90 Hm), vorbei an einem kleinen Seelein, aus dem der Planjentbach zur Juferalpa abfliesst, war der Übergang Forcellina (2672 m) bald erreicht. Zur rechten der Piz Forcellina (2939 m), links der namenlose Gipfel P.2848, und vor uns eine wolkenumschlungene Bergkulisse. Das Berninamassiv mit dem Biancograt, in 4.7 km Distanz konnten wir uns nur theoretisch vorstellen: der Piz Lunghin allerdings, den wir im Juli 2018 bestiegen haben, zeigte sich, und wir hatten Stoff zum Prahlen. Etwa zweihundert Höhenmeter nördlich der Forcellina (in Luftlinie 180 m) dann eine eindrückliche Show von mindestens einem Dutzend Steinböcken – Grund genug, etwas länger zu verweilen. Vom heute höchstgelegenen Punkt folgte nun der Abstieg zum Pass da Sett (2310 m). Auf diesem Streckenteil (350 Hm, 2.6 km) wurden wir verwöhnt mit reicher Fauna, sich munter und wenig Scheu präsentierenden Munggen und stimmungsvollen Weitblicken bis zu den Bergeller Gipfeln. Auf dem Septimerpass angekommen, trafen wir auf ein paar wenige Biker, welche von Bivio aufgestiegen waren. Die seit zwei Wochen neu eröffnete Tgesa da Sett, welche etwa dreihundert Meter südlich der Passhöhe steht, war der heutige kulinarische Höhepunkt: unbedingt ein Besuch wert – noch niemals haben wir auf dieser Meereshöhe so leckere Ravioli gegessen. Was das Hüttenpaar Petra und Pascal an Gastfreundschaft bieten, ist lobenswert – grosses Kompliment! Von der Hütte geht der Blick zu den eindrücklichen Bergeller Dolomiten – nur die schönste Nordwand der Alpen, der Pizzo Badile – war leider nicht zu sehen. Vielleicht könnte die Hüttencrew mal darüber nachdenken, ob der Grashügel, welcher den Blick versperrt, etwas abgetragen werden könnte, hihihi…

Nach dieser ausgiebigen Mittagspause, in welcher sich die beiden Prinzessinnen sogar abwechslungsweise einen Powernap gönnten, brachen wir auf zum zweiten Teil unserer Tagestour: 7 km Abstieg nach Bivio. Zwar führt ein Alpsträsschen zum Julierpassstrasse hinunter, wir nahmen die reizvollere Abkürzung über einen Wanderpfad. Die rund 550 Hm Abstieg sind sehr moderat, aufgrund der Streckenlänge kaum wahrzunehmen, jedenfalls ohne Steilstufen. Im Gegensatz zum Aufstieg hatten wir so ausreichend Zeit und Energie, endlose (gute) Gespräche zu führen und der sportlichen Barbara trotzdem rasch genug zu folgen. Bei P.2132 erreichten wir das Alpsträsschen und die Plang Camfer. Bei P.2118 Cadval folgte eine schöne schluchtartige Partie, durch welche die Eva da Sett fliesst. Hier kommt auch der Pfad von der Roccabella herunter. An ziemlich exponierter Stelle ein Busch noch nicht verblühter Alpenrosen – sehr fotogen! Bei den Hütten von Fumia angelangt, wurden wir zwei hintendrein latschenden Männer von unseren Girls ermahnt, doch einen Zacken zuzulegen, weil das Postauto in Bivio nicht auf uns warte. Also nix mit Einkehr in der Besenbeiz… Im Julierpass-Dorf angelangt, hatten wir dann doch noch eine halbe Stunde zu warten – schade um die ausgelassene Einkehr. Die Postautofahrt nach Tiefencastel und nach dem Umstieg die RhB-Fahrt nach Thusis bot einigen von uns die Zeit für eine Siesta. In Thusis angekommen, waren wir alle doch etwas ermattet. Herzlicher Abschied zum Schluss, in der Gewissheit, ein Hammer-Weekend erlebt zu haben – danke herzlich an Barbara, Roli, Katharina und Viktoria, dass ihr mit uns unterwegs wart. Bis zu einem nächstenmal.

Wetterverhältnisse:
An beiden Tagen ideales Wanderwetter, teilweise bewölkt, oft sonnig, ohne Niederschlag, 9 bis 23°, Wind aus NO mit Böen bis ~40 km/h.

Hilfsmittel:
Berg-Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 02.07.2023
Schwierigkeiten: T2+
Strecke: 15.7 km, Juf (2117 m) – P.2184 (Bleis) – Mutt – Fuorcla da la Valletta (P.2565) – Forcellina (2672 m) – Leg Curegia – Curegia P.2564 – Leg da Sett (2382 m) – Septimerpass (2310 m) – Cesa da Sett (2302 m) – Alp Tgavertga – P.2132 Plang Camfer – Eva da Sett – P.2018 – Prevostig (1914 m) – Bivio (1769 m)
Aufstieg: 653 m
Abstieg: -1007 m
Laufzeit ohne Pausen: 4 Std. 50 Min.
Laufzeit mit Pausen: 7 Std. 10 Min.
Tageszeit: 08:50 bis 16:00 Uhr

Calanda-Umrundung über den Kunkelspass

Nein, das Calanda-Rudel bekamen wir heute nicht zu sehen, und die wenigen BikerInnen begegnete uns auch nicht in Rudeln. Ab Startpunkt Landquart/Tardisbrugg rollten wir auf der linken Seite des Rheins in Richtung N. Nach einem Kilometer, beim KW Sardelli, nahmen wir die Abbiegung nach Pfäfers, eine Panoramastrecke, auf welcher die drei Kilometer Aufstieg (300 Hm) gut zu fahren waren (kaum Verkehr). Beste Sicht zu Gonzen, Gauschla, Regitzerspitz, Falknis, Vilan und zu den Weinbergen der Bündner Herrschaft. Kurz vor Pfäfers dann die Fahrt durch das Tobel des Bergbachs mit dem schönen Wasserfall. Die Einfahrt in Pfäfers dominierten die grossen Gebäude des ehemaligen Klosters (heute Psych. Klinik St. Pirminsberg), wo wir uns in deren Cafeteria eine Kafipause gönnten. Die Weiterfahrt führte uns am südlichen Dorfausgang vorbei an der Kapelle St. Evort, also nicht über die elegante Taminabrücke. Wir fuhren auf der östlichen Seite etwa 240 Hm über der Taminschlucht in Richtung S – so wurden die Blicke frei zur Taminabrücke, später zum Klinikdorf Valens hinüber. Zum Mapragsee hinunter die rassige Abfahrt (100 Hm), vorbei am Dörfchen Vadura. Oberhalb der Staumauer befindet sich eine Info-Plattform, der Stausee hat wenig Wasser. Nicht ganz zwei Kilometer flach, erreichten wir am Seeende die Galerie; ab hier nun gemütlich der Tamina entlang, nur wenige Höhenmeter der Aufstieg bis zum schönen Dorf Vättis. Zur Linken der Blick zum beeindruckenden Calandamassiv. Jetzt folgte eine landschaftlich besonders reizvolle Fahrt, vorbei an schönstem Wiesland, flankiert von hohen Fast-Dreitausendern, beinahe unmerklich der Anstieg. Nach Oberkunkels wurde das Fahrsträsschen schmaler und steiler, bis zur Passhöhe waren es noch 250 Hm. Wir entschieden uns für geringe Motorunterstützung zugunsten schweisstreibenden Strampelns. Das lohnte sich, schliesslich war das auf dem Kunkelspass stehende Bergrestaurant Überruf geöffnet! Genügend Platz auf der Sonnenterrasse, die Mittagsverpflegung schmeckte bestens. Die seit Anfang April neuen Gastgeber sind noch am Üben… An der prallen Sonne liess es sich allerdings gut aushalten. Und die Sicht zur umliegenden, teilweise bizarren Bergwelt und auf die Blumenwiese des Überrufbodä – einfach famos! Gut gestärkt machten wir uns auf zur Abfahrt nach Tamins hinunter (fast 700 Hm). Nach achthundert Metern änderte die Unterlage von Teer auf Natur, und wie erwartet folgte nun die Einfahrt in den (unbeleuchteten) Tunnel, der durch den fast 1500 m hohen Garschlichopf hindurchführt. Auf der etwa zweihundertfünfzig Meter langen Tunnelpartie gibt es Felsenfenster, von wo der Blick auf die besonders bizarre Erosion frei wird. Nach dem Tunnel bewegt man sich im Bereich des Taminser Bergsturzes, der sich vor ca. 10000 Jahren ereignete. Wir erinnerten uns gut an unsere Bergtour im November 2015, auf welcher wir von der Ringelspitzhütte durch das wilde Lawoitobel nach Tamins hinunterliefen. Ab ca. 1050 m.ü.M. wieder auf geteerter Unterlage, wegen der besseren Bremswirkung waren wir nicht unglücklich darüber. Unterwegs der Tiefblick ins Rheintal, wo bei Tamins Hinterrhein und Vorderrhein zum Rhein zusammenfliessen. Im schmucken Tamins angelangt, nehmen wir für die Abfahrt zum Rhein hinunter den sehr gut ausgebauten Veloweg (Pradamalerstrasse), auf welchem wir dem linken Rheinufer entlang Felsberg erreichten. Beim Armeeschiessplatz überquerten wir den Rhein, um auf dessen rechtsufriger Seite das Camp Au und die Brücke über die Plessur das Chur Rheinquartier zu erreichen. Dort führt eine offensichtlich neu erbaute Brücke über den Rhein, von wo wir (wieder am linken Rheinufer) Haldenstein erreichten; das hübsche Dorf liegt etwas «eingeklemmt» zwischen Calandamassiv und dem Rhein. Unsere Route führte über die Rheinbrücke, danach links weg wieder dem rechten Rheinufer entlang durch schöne Auen, zur rechten die A13 und die Bahnlinie. Am linken Ufer die mächtige Windenergieanlage Calandawind. Nach dem bewaldeten Gebiet Rodauen, auf der Höhe von Trimmis, führte der Weg etwas unübersichtlich geführt durch Industrieanlagen, vorbei am Bahnhof Untervaz-Trimmis. In der offenen Ebene blies der starke Gegenwind frontal, mit voller Kraft galt es in die Pedalen zu treten, links Obervaz, rechts Zizers, wo wir die A13 unterquerten. Nach etwa drei Kilometern durch die Neulöser Witenen bis zur Öpfelwuor (Apfelwuhr) gelangten wir in den Windschutz des Waldrandes. Vorbei am Outlet-Dorf Landquart erreichten wir den Startpunkt bei der Tardisbrugg – nun nur noch die Schwerarbeit der (sorgfältigen) Fahrräder-Montage auf dem Träger und dann die gemütliche Fahrt nach Hause.

Fazit:
Eine eher sportliche Biketour mit über tausend Höhenmeter, Traumhafte Landschaft, vor allem im Taminatal. Ein toller Bike-Klassiker!

Wetterverhältnisse:
Sommerlich, sonnig, kaum störende Schönwetterwolken, zu Beginn wenig Wind, im letzten (flachen) Abschnitt in den Rheinauen bis 30 km/h NO, Temperaturen im Bereich 18 bis 25°.

Ausrüstung:
e-Bike, Kartenmaterial SchweizMobil, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 22. Mai 2023
Schwierigkeit: WS=Gut fahrbar, mit technischen Abschnitten (z. B. Wurzeln, Steine, enge Kurven, steile Up- und Downhills).
Strecke: 54.5 km: Landquart, Parkplatz bei der Tardisbrugg (520 m) – Ifang – KW Sardelli P.515 – P.665 (Schmiedberg) – Majerina – P.767 – P.811 (Bergbachtobel) – Pfäfers (819 m) – Grosswies (859 m) – P.927 – Vadura (957 m) – Mapragsee (P.884) – Schüelen (889 m) – Vättis (943 m) – Hüttenwis (1010 m) – Langwis (P.1064) – Oberkunkels – P.1047 – Liebti (P.1281) – Kunkelspass, Bergrestaurant Überruf (1357 m) – Tunnel (ohne GPS-Empfang) – P.1260 – Tamins (687 m) – Pradamalerstrasse – Felsberg (571 m) – Riwäldli (561 m), Brücke über den Rhein – Camp Au, Brücke über die Plessur – Chur Rheinquartier – neue Brücke über den Rhein (in der LK noch nicht eingetragen) – Haldenstein (555 m) – Brücke über den Rhein – Dornenäuliweg – Rheinstrasse – Bahnhof Untervaz-Trimmis (536 m) – Oberau – Zizers – Apfelwuhr (521 m) – Landquart Qutlet (520 m) – Tardisbrugg
Aufstieg: ca. 1071 m
Abstieg: ca. -1071 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 50 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:15 bis 15:05 Uhr

Malanser Weinpromenade – heute etwas leichtere Kost

Diesmal keine Bergwanderung, schon eher ein Spaziergang, ein Ausflug in die Bündner Herrschaft – mit dem Ziel die Malanser Weinpromenade zu besuchen. Bei idealem Wetter die Weine der 19 Malanser Winzer degustieren (nicht trinken!), lockte. Der Gang durch die gutbesuchte Prättigauerstrasse stellte keine wandertechnischen Anforderungen – etwas Trittsicherheit (sprich Standfestigkeit) waren schon gefragt. Immerhin konnten 87(!) Weine probiert werden, darunter ein uns bislang unbekannter, der Weisse Freisamer – es handelt sich um eine Neuzüchtung aus Silvaner und Grauburgunder von 1916 von Karl Müller am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg im Breisgau. Doris hat der Wein gefallen, mir weniger. Schön waren die meisten Pinot Noir. Leider fehlte der Completer (was zu erwarten war), den Giani Boner keltert – erst wieder 2024/2025 erhältlich. Am Ende der Promenade gabs die Möglichkeit sich zu verpflegen und dem vorbei rauschenden roten Bähnli zuzuschauen. Der Rückweg dann etwas beschwerlicher, der vielen BesucherInnen wegen. An den Tischen bekannter Winzer, wie etwa Wegelin, Fromm und Giani Boner bildeten sich Warteschlangen. Gut, dass wir früh unterwegs waren. Und gut auch, dass der Anlass viel Publikum anlockte. In der Ortsmitte angekommen, genossen wir am Dorfplatz einen Kafi, bevor wir durch die Ortsmitte, vorbei an schönen alten Häusern und Brunnen zum Ausgangspunkt zurückfanden. Mal eine etwas andere Art zu «wandern» – eine weinselige dazu… Prost!

Auch noch erwähnenswert: die Rückfahrt nutzten wir für eine Fahrt über St. Luzisteig, Balzers FL, Rheintal, Altstätten, Bodensee, Thurgau – schön wars!

Wetterverhältnisse:
Sonnig mit Wolken, trocken, leichter Wind aus O, 18 bis 22°

Parameter:
Tour-Datum: 20. Mai 2023
Schwierigkeit: T1
Strecke: 4.2 km: Malans Bahnhof RhB (537 m) – Rüfegasse – Tobelgasse (571 m) – Prättigauerstrasse bis Grill & Chill – ins Dorfzentrum auf gleicher Strecke – Dorfplatz – Unterdorfstrasse – Bahnhof RhB
Tageszeit: 11:45 bis 15:00 Uhr

Juf – Stallerberg – Uf da Flüe

Das heutige Gipfelziel war nicht besonders ambitiös, von den Verhältnissen einmal abgesehen. Gerade richtig, um die vorabendliche Schlemmerei zu kompensieren. Mitten im Dorf Juf schnallten wir die Grödel auf die Schuhe und die Schneeschuhe auf die Rucksäcke. Das war eine gute Entscheidung – der Aufstieg bis ca. 2550 m.ü.M. war ziemlich ausgeapert und teilweise vereist. Die Steilstufe dem Treiabach entlang hoch verlangte Trittsicherheit, war letztlich aber gut zu meistern. Erst bei der kleinen Jagdhütte unterhalb des Stallerbergs ging ohne Schneeschuhe (fast) nichts mehr. Im nach S verlaufenden Aufstieg zu Uf da Flüe sanken wir, vor allem Susanne und Richi, bis zu den Hüften ein. In den Mulden lagerten meterhohe Pulverschneemengen – ein herrlicher Krampf! Auf ca. 2600 m.ü.M. glaubten wir in einer kurzen, steilen Querung warnende Wumm-Geräusche zu vernehmen. Nach etwa 600 m erreichten wir den Vorgipfel mit dem grossen Steinmann (2692 m). Bei diesem wunderbaren Aussichtspunkt genossen wir den Ausblick und beschlossen, auf die Begehung des steilen Gipfelhangs (ca. 450 m Strecke und 83 Hm) zu verzichten. Keine schlechte Entscheidung, denn vor uns lag die bei solchen Verhältnissen anspruchsvolle Strecke hinunter zum Stallerberg. Bei der kleinen Jagdhütte genossen wir die aufgeschobene Mittagsrast – voll an der Sonne! Nach Wechsel von Schneeschuhen auf Grödel folgte der Abstieg dem Treiabach entlang nach Juf hinunter – bei mittlerweile frühlingshaften Verhältnissen.

Fazit:
Eine genüssliche Tour auf einen Schneeschuhklassiker par excellence. Und: wir haben den Winter gesehen!!

Wetterverhältnisse:
Im Tal ca. 30 Hartschnee, im Aufstieg am nach SW ausgerichteten Hang ausgeapert, ab ca. 2550 m.ü.M. viel Pulverschnee, sehr sonnig, Wind aus ONO (ca. 9 km/h), -7°.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe Gering 1

Hilfsmittel:
Grödel, Schneeschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 28. Februar 2023
Schwierigkeit: T2-3, WT2
Strecke: 6.3 km, Juf (2125 m) – Wissa Turtschi – Treiabach P.2333 (Verzweigung) – P.2506 (Verzweigung) – Stallerberg – Uf da Flüe Vorgipfel (2692 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 620 m
Abstieg: ca. -620 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 3 Std.
Tageszeit: 10:00 bis 14:30 Uhr

Winter im Avers: Juferalpa

Wie jedes Jahr im Februar genossen wir unsere Festwochen – als Winterkinder natürlich im Schnee. Das mit dem Schnee ist heuer so eine Sache – aber es hatte welchen! Nach Schönwetterwochen hat es gestern und in der Nacht auf heute wenige cm gegeben, und die Kälte sorgte dafür, dass der Avers herrlich überzuckert war – eine hochwinterliche Vortäuschung! Für eine (flache) Winterwanderung aber allemal okay. Direkt vom famosen Hotel Avers im Weiler Rufena starteten wir – in Begleitung von Susanne und Richi – um ins Tälchen des Jufer Rheins bis zum Talabschluss zu laufen. Anfänglich bei etwas Sonnenschein und auf relativ harter Unterlage, und deshalb ohne Schneeschuhe, erreichten wir auf dem Winterwanderweg, der auch eine Loipe ist, das schöne Walserdörfchen Juf. Die Piste führte vom östlichen Dorfrand nach S, über den verschneiten Treiabach zum Alpagada, wo eine erste Trinkpause angesagt war. Ohne spürbaren Höhengewinn erreichten wir bei Bleis die Verzweigung, wo der Sommerwanderweg zur Fuorcla da la Valletta hochführt. Zur Rechten das Wengahorn (2849 m) und das Juferhorn (2965 m), wo eine grosse Gruppe Skitüreler aufstieg. Bei P.2268 (Planjent) wurde das Tälchen enger, der Wendepunkt erreicht. Eine Skispur führte weiter nach S, wahrscheinlich zum Piz Piot (3052 m, WS+). Bei der letzten Markierungsstange, unterhalb des Felsriegels, über den der Sommerweg von der Fuorcla da la Valletta zur Forcellina führt, nutzten wir eine Bankniederlassung für eine weitere Trinkpause. Mittlerweile war es beinahe dreizehn Uhr, das Wetter trübte leicht ein, so dass wir den Rückweg antraten. Während wir die neu gebaute Alphütte passierten, gingen unsere Blicke gebannt über den Jufer Rhein hinweg zum Juferhorn, wo sich die Gipfelstürmer in den sehr steilen Flanken abmühten. Später vernahmen wir, dass es dort oben nebst Steinen durchaus besten Pulver gegeben habe. Nach drei Kilometern erreichten wir Juf wieder, wo wir im Edelweiss einkehrten. Der Weiterweg führte vorbei am schönen Potestatenhaus; wenig später erreichten wir Rufena wieder. Dem Drink an der Bar folgte die Ruhe vor dem Abend: auf uns wartete ein fünfgängiges Feinschmeckermenü aus Barbaras Küche, begleitet von wunderschönen Weinen aus Hansuelis Keller – ein herzliches Dankeschön!

Fazit:
Ein feiner winterlicher Spaziergang im hintersten Talabschnitt des Avers, gerade richtig nach dem genussvollen Vorabend…

Wetterverhältnisse:
ca. 30 Hartschnee, bedeckt, streckenweise Sonne, Wind aus SSW (ca. 15 km/h), -11°

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe Gering 1

Hilfsmittel:
Wanderschuhe, Stöcke

Parameter:
Tour-Datum: 27. Februar 2023
Schwierigkeit: T1
Strecke: 10.8 km, Rufena (2028 m) – Potestatenhaus – In der Matta (2090 m) – Juf (2125 m) – Alpagada (2135 m) – Planjent (2268 m) – Rückweg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 263 m
Abstieg: ca. -263 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen 2 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:30 bis 15:15 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 6|6: Genusstour Jufplaun

Soviel im Voraus: entgegen aller Erwartungen erlebten wir eine winterliche Tourenwoche im Val Müstair bei mehrheitlich schönem Wetter – keine Selbstverständlichkeit in diesem schneearmen Winter. Die schöne Unterkunft und die tolle Verpflegung im Landgasthof und Hotel Staila Fuldera liessen keine Wünsche offen, und das Programm mit fünf geführten Tagestouren (WT2-3) bot einige durchaus anspruchsvolle Tourenerlebnisse, verbunden mit viel Spass. Danke herzlich dem ganzen Team des Staila und allen Leitern und Beteiligten für die tolle Kameradschaft.

Für heute war eine abschliessende Genusstour geplant mit Start ab Buffalora an der Ofenpassstrasse und an der Grenze des Schweizerischen Nationalparks: eine Runde zur Hochebene Jufplaun. Den Ausgangspunkt erreichten wir nach einer kurzen Postautofahrt über den Ofenpass. Aufgeteilt in zwei Gruppen – die Gruppe Roland bestieg den Munt Buffalora – starteten wir um 10:10 Uhr bei der Postautohaltestelle beim geschlossenen Berggasthaus Buffalora. Nach Überquerung der eingeschneiten Ova dal Fuorn nutzten wir unsere alten Spuren vom letzten Dienstag in Richtung Alp Buffalora. An den Alpgebäuden vorbei, stiegen wir auf der steilen Alpstrasse hoch bis zur bei P.2195 stehenden Hütte. Nun voll an der Sonne, liefen wir gemütlich in Richtung Chasa da Cunfin (2264 m.ü.M., ehemaliger Grenzwachtposten und heute Erdbebenmessstation der ETH). Bei P.2220 überquerten wir die kleine Brücke über die Aua da Murtaröl. Die Spur zur Chasa da Cunfin verliessen wir nach links, um im unverspurten Gelände ostwärts weiter aufzusteigen ins Gebiet Döss da las Plattas. Im Windschutz einiger Felsbrocken nutzten wir eine aussichtsreiche und windgeschützte Stelle als Beobachtungsposten zum Gipfel des Munt Buffalora. Und tatsächlich, um 12:15 Uhr war es soweit: Roland, Doris, René, Amandus und Sepp waren deutlich zu erkennen; herzliche Gratulation! Wir genossen die ausgiebige Mittagsrast. Gut verpflegt machten wir uns unter Führung Severins’s auf zum Abstieg. Unterhalb Döss da las Plattas betraten wir wieder Wald, wo wir unsere eigene Spur ziehen durften – besonders reizvoll der Abschnitt im winterlichen Arven- und Föhrenwald. Etwas flacher dann die Querung der im Sommer feuchten Moorlandschaft. Am Eingang zum Val Murtaröl folgten wir der alten Abstiegsspur vom Dienstag, entlang des Bachbetts der Aua da Murtaröl. Auf der Alp Buffalora wieder angekommen und die Alpstrasse überquerend, durchliefen wir die Ebene der Sonne entgegen in Richtung Berggasthaus Buffalora Parkplatz P10. Wie bekannt, ist das Berggasthaus wegen eines Murgangs (25.07.2022) schwer beschädigt und für längere Zeit geschlossen. Deshalb fuhren wir mit dem Hotelbus in Etappen hoch zur Passhöhe, um im Hotel und Restaurant Süsom Givè Kaffee und Kuchen zu geniessen – ein wunderbarer Abschluss!

Fazit:
Zum Abschluss dieser schönen Tourenwoche der wettermässig schönste Tag – ein richtiger Genuss obendrein!

Wetterverhältnisse:
Sonnig, Temperatur beim Start -5°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm Pulver), Wind SSO (2 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 13. Januar 2023

Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Buffalora
Rückfahrt: Hotelbus bis zum Ofenpass, Postauto bis Fuldera Cumün
Strecke: 7.1 km, Buffalora P10 (1967 m) – Alp Buffalora (2032 m) – Buffalora (2195 m) – Brücke über die Aua da Murtaröl (2220 m) – Döss da las Plattas (2260 m) – Aua da Murtaröl – Alp Buffalora – Buffalora P10
Aufstieg: ca. 334 m
Abstieg: ca. -334 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 50 Min.
Tageszeit: 10:10 bis 14:10 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 5|6: Skiberg Minschuns (2520 m)

Den Ausgangspunkt unserer heutigen Tour, die Talstation im kleinen Skigebiet Minschuns, erreichten wir mit dem Sportbus. Um halbzehn Uhr starteten wir, und zwar im Direktaufstieg, erst entlang der Piste. Wenig später links (westlich) ausholend, um bereits nach einer halben Stunde die Station Alp da Munt zu erreichen. Oberhalb der steilen Piste dann auf einer eigenen Spur durch ca. 40 cm Neuschnee – anstrengend, dank Severin aber vorerst ohne grosse Anstrengung. Bei P.2320 vollzogen wir dann eine Spitzkehre, um südwärts zum P.2340 zu queren – abschüssig das Gelände, und aussichtsreich! Den steilen Schlussaufstieg zum Gipfel (180 Hm) bewältigten wir, noch immer im unverspurten Tiefschnee in unzähligen Serpentinen. Für den Aufstieg bis zum Minschuns benötigten wir etwas mehr als anderthalb Stunden – für uns mehrheitlich Senioren eine gute Leistung. Den Windschatten der kleinen Gipfelhütte nutzten wir für eine Trinkpause, und selbstverständlich für eine Gipfelfoti. Danach folgte der ziemlich steile Nordabstieg über 150 Hm, manche mehr oder weniger rutschend und oft auf individueller Spur. Den 2445 m hohen namenlosen Gipfel umrundeten wir auf der von der Gruppe Roland gezogenen Spur. Den felsigen Mot Radond (2491 m) passierten wir an dessen Südflanke, um nach einigen Metern ein von der Gruppe Roland verlassenen, besonders sonnigen und windstillen Rastplatz zu nutzen. Wunderbar, diese schöne, abgeschiedene Bergwelt, angesichts toller Gipfel wie Piz Cotschen, Piz Murtera und weiter nördlich der Piz Sesvenna. Und erst der Blick ins Val S-charl mit der Alp Astras und dem God Tamangur – herrlich! Nach der ausgiebigen Mittagsrast folgte nach einer kurzen Querung eine etwas heikle Steilstufe bei P.2370 (Murters da Champatsch) – auf dem rutschigen und steinigen Schräghang war Trittsicherheit, aber auch Vorsicht gefragt. Alle haben diese kritische Stelle gut gemeistert; der weitere Abstieg über einen Gratverlauf und schliesslich zur Alp Champatsch hinunter verlief ohne weitere Schwierigkeiten. Kurz vor dem Weidezaun auf der Alp Champatsch liessen wir uns ablenken vom Schauspiel, welche ein Rudel herumtollender Gämsen in etwa 400 m Luftlinie in einer Lichtung vollführten – Severin meinte, es handle sich eindeutig um liebestolle Tiere – herrlich und einzigartig! Jetzt folgte der bekannte Abstieg über den steilen Sommerwanderweg. Das Alprestaurant La Posa Alp Champatsch liessen wir diesmal links liegen (Vortritt für die Gruppe Roland). Anstelle die nach Lü hinunterführende Alpstrasse zu begehen, stiegen wir ins Tälchen der Aua da Laider hinunter. Nach etwa 800 m, auf einer Höhe von ca. 1940 m.ü.M. überquerten wir den Bergbach über das uns bereits bekannte wacklige und stark vereiste Brücklein, um über eine kurzweilige Strecke bis zum kurz vor Lü im Wald gelegenen Kinderspielplatz nahe Prà Schoc zu gelangen. Danach erreichten wir die Alpstrasse, um über Lü Daint zum Dorf zu laufen. Mittlerweile war es kurz vor 15 Uhr, und die Sonne wich – wie in diesen Tagen oft – grauer Bewölkung. Zwar war die Sicht zu den umliegenden Dreitausendern vom Ortler bis zum Piz Daint gut, zum Staunen aber eindeutig zu wenig. Also nutzten wir die Zeit für einen Besuch im Gasthaus Hirschen, wo uns Erika, die symphatische Seniorchefin, gastfreundlich verwöhnte. Zufrieden traten wir danach die Postautofahrt nach Fuldera hinunter an.

Fazit:
Eine fordernde, aber wunderschöne Tour in grandioser Landschaft und bei schönem Winterwetter, spezielles Ambiente im geschlossenen Skigebiet.

Wetterverhältnisse:
Sonnig, nach dem Mittag leicht eintrübend, Temperatur beim Start -13°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 cm Pulver), Wind SSO (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-

Parameter:
Tourdatum: 12. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2-3
Hinfahrt: Sportbus ab Fuldera Cumün zur Talstation Minschuns (Skigebiet wegen Schneemangels geschlossen während der ganzen Woche)
Rückfahrt: Postauto ab Lü bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.8 km, Talstation Minschuns (ca. 2130 m) – Alp da Munt (2212 m) – P.2320 – P.2341 – Minschuns (2520 m) – Umrundung Piz Roland (2446 m) – P.2370 – Alp Champatsch, Alprestaurant La Posa (2088 m) – Aua da Laider (Brücke) – God Nair – Plattuns (P.1949) – Lü Daint – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -700 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 20 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:25 bis 14:45 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2023 Val Müstair 4|6: vom Ofenpass über die Alp da Munt nach Lü

Kurze Postautofahrt auf den Ofenpass. Geführt von unseren sehr bewährten Guides verliessen wir den Parkplatz am unteren Ende, um anfänglich steil, aber auf guter Spur abzusteigen zur Plaun dals Bovs, wo wir die (apere) Passstrasse überquerten. Danach liefen wir gemächlich ansteigend zur Plaun da l’Aua hoch – von der Vorspurarbeit unserer Führer profitierend. Bei der kleinen, nach P.2136 stehenden Hütte genossen wir eine erste Trinkpause und wie immer an diesem Punkt: Severin hatte mit seinem geübten Jägerblick eine grosse Schar liebestoller Steinböcke und Steingeissen ausgemacht, welche in den Flanken des Munt da la Bescha in einer Distanz von ca. 400 m und auf einer Höhe von ca. 2300 m.ü.M. herum tollten. Nach dieser «wilden» Vorstellung stampften wir weiter über die Plaun da l’Aua. Bei P.2188 blieben wir hoch, um die Alp da Munt über die spektakuläre Landschaft der Dolinen zu erreichen. Mitten im kleinen Skigebiet von Minschuns angelangt, standen wir vor verschlossenen Türen des Bergrestaurants – das kleine Skigebiet war in dieser Woche wegen Schneemangels geschlossen. So stand uns die ganze (leere) Terrasse zur Verfügung, um die mitgebrachten Leckereien zu geniessen. Nach der Stärkung zogen wir weiter ostwärts über die breit gewalzte Spur. Bei P.2244 hielten wir die Höhe, um die Gegend Juata (über dem eingeschneiten Lai da Juata) zu queren. Jetzt verliessen wir den Sommerwanderweg, um noch etwas höher aufzusteigen. Auf einer Höhe von ca. 2285 m verliessen wir die Spur, um über unverspurtes Gelände in Richtung Alp Champatsch abzusteigen. Nach etwa 700 m erreichten wir wieder den Sommerwanderweg, der im Winter auch von Skitourenfahrer genutzt wird. Nach einem Abstieg von ca. 150 m erreichten wir das Alprestaurant La Posa Alp Champatsch – wo wir uns im Freien, windgeschützt zwischen den Gebäuden, den Genüssen hingaben (Kafi Schümli Pflümli zum Beispiel). Anschliessend liefen wir auf der Alpstrasse gemütlich nach Lü Daint und (3 km, 160 Hm Abstieg). Mittlerweile war es 15 Uhr, die Sonne und die umliegenden Dreitausender mit dem Ortler als Hauptdarsteller versteckten sich im Grau. Nach kurzer Wartezeit traten wir die Postautofahrt nach Fuldera hinunter an – zufrieden, einen wunderbaren Tourentag erlebt zu haben.

Fazit:
Eine Panoramatour bei schönem Winterwetter, wie auf den Tag genau vor einem Jahr(!) – immer gut für eine Wiederholung…

Wetterverhältnisse:
Sonnig, im Tagesverlauf leicht eintrübend, Temperatur beim Start -6°. Gute Schneeverhältnisse auf der gesamten Strecke (geschätzte 40 bis 50 cm Pulver), Wind O (4 km/Std.).

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Sonde/Schaufel, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF >2400 m.ü.M. Gefahrenstufe Erheblich 3-, darunter etwa 1 Stufe weniger

Parameter:
Tourdatum: 11. Januar 2022
Schwierigkeit: WT2
Hinfahrt: Postauto ab Fuldera Cumün bis Passo dal Fuorn
Rückfahrt: Postauto ab Lü bis Fuldera Cumün
Strecke: 9.7 km: Ofenpass/Pass dal Fuorn (2149 m) – Plaun dals Bovs (P.2077) – P.2136 – Plaun da l’Aua (P.2153) – P.2188 – Alp da Munt (2212 m) – P.2244 – Juata – Alp Champatsch (2087 m) – Lü Daint – Lü (1916 m)
Aufstieg: ca. 304 m
Abstieg: ca. -514 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 10 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 10:05 bis 15:15 Uhr