Archiv der Kategorie: Graubünden

Sommer 2021 Val Müstair 3|5: Piz Praveder 2767 m, Lai da Rims 2395 m

Gestern Mittwoch erholten wir uns von den Strapazen der Piz Vallatscha-Tour. Bikeausfahrt nach Müstair hinunter (21.3 km, 560 m Auf- und Abfahrt). Unterwegs Shoppinghalt in Sta. Maria Val Müstair in der Handweberei Tessanda, Kafi und Gelato in Müstair, anschliessend geführte Besichtigung im Unesco-Welterbe Benediktinerinnen-Kloster Sankt Johann – eine unglaublich beeindruckende Zeitreise über mehr als 12 Jahrhunderte.

Heute Donnerstag, kurz vor halb neun Uhr, starteten wir bei nicht gerade sommerlicher Temperatur, aber bei Sonnenschein, in Erwartung einer vielversprechenden Kombi-Rundtour Hike&Bike ab unserem Feriendomizil in Fuldera. Die Fahrt ins Val Vau wie schon vor drei Tagen, vorbei an Pra da Vau über einige Serpentinen bis zum P.1947 (Tschuccai). Hier bei der markierten Verzweigung zum Direktaufstieg Lai da Rims stellten wir unsere Bikes unter einer Lerche ab. Ab jetzt ging es zu Fuss weiter, moderat ansteigend, meist auf der Alpstrasse, vorbei an der Alp Las Clastras und später an der Alp Praveder. Nach knapp 3 km, bei P.2236 (Döss Radond), verabschiedeten wir uns von den vielen pausierenden Bikern, welche ins Val Mora fuhren. Wir bogen nach SO ab, w-r-w markiert ins Val Döss Radond. Nun wurde die Tour einsam, wäre da nicht das laute Pfeiffkonzert der Munggen zu hören – und solche begegneten uns in Scharen (siehe Bilder). Zur Rechten die bizarren Felsen des Monte Forcola, links über uns der unnahbar erscheinende Koloss namens Piz Praveder. Unbeeindruckt stiegen wir auf, bald das wild schäumendes Aua (Wasser) an geeigneter Stelle überquerend. Immer steiler werdend und auf gutem, staubtrockenem und deshalb leicht rutschigem Pfad umliefen wir den Piz Praveder. Rechts über dem Bergbach der ca. 2800 m hohe Grat mit dem kaum auszumachenden Grenzübergang Passo dei Pastori (2768 m). Ausser Kletter-Schafen bekamen wir heute kein Wild zu sehen – die Erfahrung des Jägers Severin fehlte uns. Mit dem Rücken zur Landesgrenze, stiegen wir weiter auf über eine steile geröllige Halde. Im Wissen um den nahenden namenlosen Übergang bei P.2678 gabs eine Trinkpause, mit einem letzten Blick hoch zur Landesgrenze CH-I. Zehn Minuten später standen wir beim Punkt 2678. Ab hier folgten wir w-r-w markiert (laut Wegweiser 20 Min. bis zum Gipfel) einer schwachen Spur, vorbei an einem kleinen Tümpel in Richtung N. Nach wenigen Metern, kurz vor dem Abgrund(!), fehlten weitere Markierungen. Laut Swisstopo mussten wir jetzt unmarkiert und weglos nach rechts aufzusteigen – eine steile Grashalde hoch, mit Felsbrocken durchsetzt (Hände aus den Hosentaschen!). Wäre der nahende Gipfelsteinmann nicht zu sehen gewesen, hätten wir den Ehrgeiz wohl verloren. Plötzlich oben, wurden wir mit einem atemberaubenden 360°-Panorama belohnt. Nur der Lai da Rims war nicht zu sehen; dazu hätte man weiter nach O über den schmalen Grat und wenige Meter absteigen müssen. Naja, den See bekamen wir dann später noch ausgiebig zu sehen. Beim Blick hinunter zum 90 Hm tiefer liegenden Übergang machten wir zwei Berggänger aus – Winken und Johlen war angesagt. Auf dem zweigipfligen Piz Praveder (2764 und 2767 m) wehte eine kräftige Brise, die uns zum Abstieg drängte. Für den Abstieg wählten wir die Direttissima über die guttrittige Steilgrashalde. Unten angekommen, wanderten wir wenige Meter weiter, und was bekamen wir zu sehen: diesen, wie viele völlig zu Recht meinen, schönsten türkisfarben leuchtenden Bergsee der Schweiz – Lai da Rims. Bei diesem betörenden Anblick hielten wir (endlich) unsere Gipfelrast ab auf etwa 2600 m.ü.M. Beim Ausblick hinüber ins Gebiet des Piz Umbrails glaubten wir einige abfahrende Biker(!) auszumachen. Auf das Schauspiel im späteren Steilabstieg vom See hinunter ins Val Vau waren wir folglich gespannt. Die 200 Hm Abstieg zum See hinunter war dann reinstes Wandervergnügen – unterwegs mit Begegnungen und der Gelegenheit sich fast schon euphorisch auszutauschen. Am Lai da Rims angekommen, trafen wir kaum auf Wandervolk – und wider aller Erwartungen auch nicht auf Velofahrer. Über den See hinweg ging der Ausblick nach Norden zum vorgestern bestiegenen Piz Vallatscha. Im Vergleich zu jener Tour war die heutige eine Spazierwanderung. Aber der östlich vom See beginnende Abstieg hatte es dann doch noch in sich. Schmal, steil, teilweise staubtrocken und deshalb rutschig, nahmen wir die 420 Abstiegsmeter unter die Füsse. Enttäuschend und beruhigend zugleich darüber, dass uns keine Biker begegneten. Ehrlich, auf dieser engen Strecke mit den steilen steinigen Stufen und Spitzkehren mit dem Bike abzufahren – unvorstellbar; aber angeblich stellen sich nicht wenige Mutige dieser Herausforderung. Jedenfalls waren wir froh, mangels Überholmöglichkeit nicht ausweichen zu müssen. Der Weg vorbei an den schönen Wasserfällen des Aua da Rims begeisterte uns. Nach knapp viereinhalb Stunden Wanderzeit erreichten wir die Holzbrücke über den Aua da Vau und wenige Schritte später unseren Bike-Parkplatz. Jetzt folgte die kontrolliert rassige Abfahrt auf der bereits bekannten Aufstiegsstrecke hinunter nach Fuldera. Beim Postautohalt Pra da Vau warteten bestimmt 50 Leute auf das Postauto, welches uns kurz vor 16 Uhr entgegen kam. Nach fünfunddreissig Minuten Fahrzeit erreichten wir glücklich und gesund unser Domizil Staila in Fuldera – Zeit für ein kühles Bier🍻. Einmal mehr dürfen Doris und ich auf einen wunderschönen Bergtag zurückblicken – danke .

Fazit:
Eine wiederum sehr schöne Erfahrung, mit dem Bike zum Wanderstartpunkt anzufahren und so die Wanderung um ca. 550 Auf-/Abstiegsmeter resp. um 14.5 km zu verkürzen.

Wetterverhältnisse:
anfänglich bewölkt, im Tagesverlauf sonniges Sommerwetter, wenig Wind, ca. 8 bis 18° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 19.08.2021
Schwierigkeit: T3, e-Bike leicht fahrbar
Strecke: 26.6 km (Bike 14.5 km, Hike 12.1 km), Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 (ab hier zu Fuss weiter) – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – Val Döss Radond P.2378 – namenloser Übergang bei P.2678 – Piz Praveder (Steinmann P.2764 und P.2767) – Übergang bei P.2678 – P.2536 – Lai da Rims (2395 m) – P.2406 – P.2117 – P.2018 – P.1947 (ab hier Abfahrt mit dem Bike) analog Bergfahrtsstrecke bis Fuldera
Aufstieg: ca. 1400 m (davon Bike 550 m, Hike 850 m)
Abstieg: ca. 1400 m (davon Hike 850 m, Bike 550 m)
benötigte Zeit inkl. Pausen: 7 Std. 55 Min. (davon Bike-Zufahrt 1 Std. 10 Min., Bike-Abfahrt 35 Min.)
benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std. 25 Min.
Tageszeit: 08:25 bis 16:20 Uhr

Sommer 2021 Val Müstair 2|5: Piz Vallatscha 3020 m

Nach der Aufwärmbikefahrt von gestern stand heute ein lange geplanter, harter Tourentag an: die Besteigung resp. die S/N-Überschreitung des Piz Vallatscha, einem Dreitausender, der nicht einfach zu haben ist. Weil ab einer Höhe von ca. 2500 m.ü.M. Geröllhalden dominieren und kaum Wegspuren und folglich auch keine Markierungen zu erwarten waren, begleitete uns Severin Hohenegger, den wir von unseren Wintertouren gut kennen. Als Einheimischer kennt er die Bergwelt im Val Müstair wie kaum ein anderer. Dank ihm als Jäger war auch ein Tag angesagt mit ausgiebiger Steinwild-Beobachtung.

Mit zwei Autos fuhren wir hoch in Richtung Pass dal Fuorn/Ofenpass; unterwegs stellten wir ein Fahrzeug ab bei der Talstation des kleinen Wintersportgebiets Minschuns. Gegen halbneun  (nicht zu früh, wie sich zeigen sollte) marschierten wir los; gleich gegenüber des Hotels Susom Givè (bei der Trafostation), liefen wir auf einem Jägerweglein (nicht auf dem w-r-w markierten WW) leicht oberhalb der Passstrasse in Richtung NW, entlang der Lawinenverbauungen. Nach etwa 650 m verliessen wir den Wald und erreichten eine Lichtung, auf der Severin auf die Begegnung mit Wild hoffte. Alles ruhig, also stiegen wir auf zum P.2311, wo wir den Normalwanderweg erreichten. Hier erlebten wir eine erste Steinwildschau – auf den Zinnen des Munt da la Bescha beschnupperten sich Steinböcke und Steingeissen. Severin packte sein Fernrohr hervor, mit dessen Hilfe die Luftlinie von ca. 350 m problemlos überwunden werden konnte (siehe Bilder). Nach Querung einiger steil abfallender, aber gut zu begehender Runsen, erreichten wir beim Chaschlot (2393 m) den Eingang ins Valbella (der Name ist absolut zutreffend!). Was für eine Augenweide, links der Piz Nair (3009), dann der Einblick ins Val Nüglia (Tal des Nichts), welches seit Jahrzehnten nur von Wild begangen wird – Menschen haben dort nichts zu suchen (Nationalpark!). Jetzt liefen wir nördlich des Munt da la Bescha, welchen wir schon halbwegs umrundet hatten, leicht aufsteigend in Richtung O. Bald erschienen die markanten Felsen des SW-Grats unseres Gipfelziels – der Piz Vallatscha selbst war noch nicht zu sehen. Auf einer Höhe von 2500 m.ü.M. verliessen wir den w-r-w markierten WW, um den Bergbach zu überqueren. Leicht oberhalb eine erste Trinkpause – unter Fortsetzung von Severins Steinwildschau; die Tiere turnten zuoberst am Grat des Munt da la Bescha. Und ein weiteres Highlight: ein Bartgeier besuchte uns im Vorbeiflug. Auf nun steilerem, aber gut gestuftem Weidegelände stiegen wir auf in Richtung Bergstation des Skilifts, welcher im Winter Skitüreler von der Fuorcla Funtauna da S-charl auf eine Höhe von 2700 m.ü.M. hoch schleppt. Spätestens jetzt wurde uns klar: der Piz Vallatscha ist vor allem ein Skitourenberg, der im Sommer weniger bestiegen wird. Ab ca. 2650 m.ü.M. änderte die Unterlage, eine sehr steile Geröllhalde. Über eine kurze Strecke von 400 m waren 200 Hm aufzusteigen, was kräftezehrend war. Unterhalb des SW-Grats (P.2902) bot sich auf einem Podest die Gelegenheit für eine Verpflegungspause – und natürlich packte Severin Fernrohr und Stativ hervor. Auf dem Grat über uns turnten gerade einige Jungsteinböcke unter Anleitung älterer Tiere herum – unglaublich eindrücklich! Die haben uns dauernd beobachtet, was auf den Bildern gut zu sehen ist. Wir konnten nur schwer loslassen, aber uns erwartete noch der sehr steile und weiterhin geröllige Aufstieg zum S-Grat, den wir auf etwa 2970 m.ü.M. erreichten. Der Grat selbst ist wenig ausgesetzt, der Aus- und Weitblick zu den Nachbargipfel, zum Ortler und zu den anderen Südtiroler Gipfel einfach grandios. Jetzt war da noch der recht schmale Verbindungsgrat zum Gipfel, der noch 50 Hm aufragte. Den zwei Meter hohen Gipfelfelsen umgingen wir westlich, nunmehr genau auf der Nationalparkgrenze, welche mit gelben Markierungen angezeigt war. Auf der Kugellager-Unterlage jetzt nur nicht ausrutschen! Mit Severins Hilfe und unter Einsatz der Hände erkraxelten wir das «Hindernis». Oben angekommen, strahlten wir mit der Sonne um die Wette. Bütscha il piz! Die ausgesetzten Platzverhältnisse liessen eine Gipfelrast nicht zu, also stiegen wir einige Meter ab in Richtung NO; auf weniger steilem Gelände hielten wir dann die verdiente Gipfelrast ab.

Gut gestärkt machten wir uns auf zum Abstieg; erst über die sehr steile Geröllhalde runter entlang des N-Grats in Richtung P.2847, hielten wir dann in Richtung Schneefeld, welches unterhalb des Sattels (2890 m) lag. Was für eine Wohltat, auf dem Schnee abzurutschen! Auf etwa 2750 m.ü.M. – unterhalb des Piz d’Astras – liefen wir nun weniger steil und über schwache Wegspuren in Richtung S. Im Gebiet Vallatscha d’Astras führte uns Severin kundig durch eine einmalig schöne Moränen-Landschaft. Auf einer Höhe von ca. 2500 m.ü.M. erreichten wir Weideland, und das Laufen wurde etwas weniger strapaziös. Zeit für eine willkommene Pause, und selbstverständlich für einen Blick durchs Fernrohr. Gegenüber, am SO-Gratausläufer des Vallatscha, tummelten sich 30 bis 40 Tiere – herrlich! 320 m unter uns die Alp Astras und der God Tamangur. Severin führte uns auf dem gut zu begehenden Schafweglein hinunter zur Fuorcla Funtauna da S-charl. Auf dem Übergang die vorsichtige Begegnung mit einer friedlich weidenden Muttertierherde. Den Skigipfel Minschuns wie auch die tieferliegende Alp da Munt passierten wir westlich, um direkt (und zügig) zur Talstation hinunterzulaufen. Um 17 Uhr erreichten wir den Parkplatz, von wo wir zum Pass dal Fuorn/Ofenpass hochfuhren. Severin war in Eile, also verschoben wir den Abschlusstrunk. Lieber Severin, du hast uns ein unvergessliches Bergerlebnis mit grossartigem Rahmenprogramm geboten – herzliches Dankeschön!

Fazit:
Diese anspruchsvolle Gipfeltour mit Severin zu unternehmen, war goldrichtig. Mit seiner Erfahrung haben wir heute wohl unsere Leistungsgrenzen erreicht.

Wetterverhältnisse:
Herrliches Bergwanderwetter, Sonne mit etwas Bewölkung, ~4 bis 8°

Ausrüstung:
Profilwanderschuhe, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 17. August 2021

Schwierigkeiten: T4+, Hochtour WS, Kletterstellen I
Strecke: 12.73 km, Pass dal Fuorn/Ofenpass (2149 m) – unmarkierter Pfad (bei der Trafostation) gleich gegenüber des Hotels Susom Givè – Lawinenverbauungen – bei P.2311 WW in Richtung Chaschlot – Valbella – Querung Bach bei genau 2500 m.ü.M. – Aufstieg weglos bis unterhalb des SW-Grats – Querung Geröllhang, Aufstieg bis S-Grat bei etwa 2960 m.ü.M. – Piz Vallatscha 3020 m – Abstieg Nordhang bis unterhalb  P.2890 – Vallatscha d’Astras P.2475 – Fuorcla Funtauna da S-charl (2392 m) – P.2364 – P.2233 (Alp da Munt) – Parkplatz Talstation Minschuns (ca. 2130 m)
Aufstieg: ca. 1000 m
Abstieg: ca. -981 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 8 Std. 45 Min. (Wildbeobachtung kostet Zeit, gell Severin🦌🦌🦌)
Benötigte Zeit ohne Pausen: 5 Std.
Tageszeit: 08:20 bis 17:05 Uhr

Sommer 2021 Val Müstair 1|5: Biketour ins Val Mora ab Fuldera

Nach der Anreise und dem Bezug unseres Quartiers in Fuldera im uns vertrauten  Hotel Landgasthof Staila freuten wir uns auf ein paar bergsportliche Tage im geliebten Val Müstair. Die Wettervorhersagen für die kommenden Tage waren sehr gut. Diesmal begannen wir mit einer e-Bike-Tour ins Val Mora, bis zur Alp Mora.

Nicht zu früh, kurz vor elf Uhr, fuhren wir los. Nach der kurzen Abfahrt über die Naturstrasse bis oberhalb Valchava begann der Aufstieg bei P.1577 (Plazzaraun). Die etwa 1.5 km Bergfahrt bis P.1716 (Palüetta) verlief überwiegend im schattenspendenden Wald, zwischendurch mit einem schönen Durchblick nach Valchava hinunter. Bei Palüetta änderte die Richtung, und wir fuhren oberhalb des gut hörbaren Aua da Vau bis Pra da Vau. Bis und hierher bestehen spärliche Postautoverbindungen (MI und DO), welche von Wanderern (auf Voranmeldung!) gerne genutzt werden. Nun begann es auf etwas holpriger Unterlage stärker zu steigen. Vorbei an Tschuccai folgten einige Serpentinen, wo bis zur Alp Clastras über eine Strecke von ca. 1.6 km 200 Hm Anstieg zu fahren waren. Danach folgten keine Richtungsänderungen mehr bis zur Alp Praveder. Das Gelände wunderbar besonnt, der Streckenverlauf gut einzusehen, zur linken der (noch) wolkenverhüllte Piz Praveder, und geradeaus der Monte Forcola. Die paar Wolken zeigten an, dass unterwegs eventuell mit ein paar Regentropfen zu rechnen war. Bei P.2132 verblieben wir auf der Strasse – den Wanderweg (und Singletrail) hoch bis Döss Radond trauten wir uns nicht zu. Nach zwei Kurven erreichten wir den heute höchsten Punkt und bald auch die Wasserscheide bei La Stretta. Jetzt folgte der gemütliche Teil der Fahrt, leichtes auf und ab, über endlos weite Alpen, vorbei an friedlich weidenden Kühen, Rindern und Pferden, ab und zu eine dieser heute trockenen, aber mächtigen Runsen durchquerend. Nach etwas mehr als 17 km Fahrt war die Alp Mora erreicht. In der Jausestation (so heisst sie…) gönnten wir uns hausgemachten Kuchen und Kafi. Wir staunten über den schwachen «Verkehr» – die Fahrt durch das Val Mora ist nämlich sowas wir ein Hotspot für Biker. Uns sollte es recht sein. Weniger Gefallen fanden wir am nun aufkommenden leichten Regen. In Regenschutzbekleidung starteten wir die Flucht nach vorne, Rückfahrt in Richtung Osten, wo es deutlich aufgehellter war. Bis zur Wasserscheide faszinierte die ruhige Fahrt durch die kanadisch anmutende Landschaft. Bei P.2236 (Döss Radond) war dann fertig lustig – ab jetzt galt es auf der steiler werdenden Abfahrt gefühlvoll zu bremsen. Vorbei an den Alpgebäuden Praveder und Las Clastras erreichten wir bald wieder Pra da Vau. Die zwischen Las Clastras und Tschuccai markierten Wanderwege und Singletrails mieden wir. Weil Pra da Vau heute nicht mit dem Postauto versorgt war, begegneten wir auf dem Weiterweg kaum Wanderern. Die Forststrasse darf übrigens mit PW’s nur mit einer Sondergenehmigung befahren werden. Im unteren Teil des Val Vau galt unsere Aufmerksamkeit einzig den schräg angelegten Wasserrinnen. Ab Palüetta änderte die Richtung nach NW, im Waldschatten wurde es nun etwas kühler. Bei Plazzaraun öffnete sich der Blick ins untere Val Müstair. Bei der dort aussichtsreich stehenden Bankniederlassung galt es die Haarnadelkurve nicht zu verpassen. Über die reizvolle Plazzaraun stiegen wir leicht hoch, um den wenig Wasser führenden Bach im Val da l’Archa Gronda über eine schmale Holzbrücke zu überqueren. Zweieinhalb Kilometer weiter erreichten wir wieder unser Domizil Fuldera – wo im Staila im Schutz eines Sonnenschirms die Belohnung folgte🍻.

Fazit:
Diese Tourenwoche mit einer Biketour zu beginnen, war die richtige Entscheidung. Eine ideale Aufwärmtour für die morgen folgende anspruchsvolle Gipfelbesteigung.

Wetterverhältnisse:
Herrliches, sonniges Bergwanderwetter, ~12 bis 22°

Hilfsmittel:
Kartenmaterial Swisstopo, GPS, Regenschutz

Parameter:
Tour-Datum: 16. August 2021

Schwierigkeit: wenig schwierig, gut fahrbar, konditionell mittlere Anforderung
Strecke: 34.5 km, Fuldera (1636 m) – P.1656 (Val da l’Archa Gronda) – P.1577 (Plazzaraun) – P.1629 (Fastais/Mottas) – P.1716 (Palüetta) – Val Vau – P.1779 (Pra da Vau) – P.1840 (Tschuccai) – P.1947 – P.1974 (Las Clastras) – Praveder – P.2132 – P.2236 (Döss Radond) – P.2216 (Wasserscheide bei La Stretta) – P.2160 – P.2151 (Plazza Gronda) – Pedra Grossa (2119 m) – P.2062 (Verzweigung Passo di Val Mora in Richtung Italien) – Alp Mora (2080 m) – Rückweg analog Hinweg
Aufstieg: ca. 1100 m
Abstieg: ca. -1100 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 40 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 45 Min.
Tageszeit: 10:55 bis 14:35 Uhr

Silvrettahütte SAC (2341 m.ü.M.) – Bike&Hike

Nach der Fahrt bis Klosters Platz stellten wir unser Auto ab auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz Alte Eisbahn (Fr. 13 für 27 Std.). Nur die paar verirrten Regentropfen störten unwesentlich seien aber trotzdem erwähnt; wieder einmal in diesem «Sommer 2021» irrten die Wetterfrösche gewaltig mit angesagten 7 Std. Sonnenschein.

1. Tag, Klosters-Silvrettahütte:
Bei grau statt blau fuhren wir los ins Tal der noch jungen Landquart. Bis Monbiel flach, begann es nun anzusteigen – mit Motorunterstützung ein Vergnügen. Vorbei am Wanderparkplatz zum Pardenner Boden und an der vielversprechenden Werbetafel des Alprestaurant Garfiun. Nach der Novaier Litzi wurde es steiler – noch immer auf geteerter Unterlage. Nach der Doppelkurve galt es abzusteigen und zu schieben, vorbei an zwei den Durchgang blockierenden Lastwagen, welche aufs grossen gefällten Bäumen in Minutenschnelle Holzschnitzel produzierten – eindrückliche Maschinerie! Nach einer weiteren Doppelkurve hatten wir die Höhe von ca. 1570 m erreicht, es folgten zwei Kilometer ohne nennenswerten Anstieg und mittlerweile auf Naturalpstrasse, die Alp Sardasca im Blickfeld. Da die Ställe nicht mehr verwendet werden (Umstellung auf Muttertierhaltung), stehen diese für andere Zwecke zur Verfügung. Im Velostall können Besucher der Silvrettahütte ihre Bikes einstellen – kostenlos (was für ein toller Service!). Einen Wartestall gibt es auch (für Wanderer, die auf den Wandertaxi warten). Und draussen auf dem grossen Platz steht eine Sirup-Bar (Bier Fr 4, Radler Fr. 5, Sirup …). Für den Sirup und die Unterstellung unserer Bikes waren wir gerne grosszügig – danke herzlich den innovativen ÄlplerInnen! Nun ging es weiter zu Fuss; gleich hinter dem Alpgebäude führt der markierte WW über den Silvrettabach und von dort hoch bis zum P.1687. Hier hielten wir rechts (nach O), um den Hüttenweg über das Windtobel und den Birchenzüg zu nehmen. Unterwegs ein grossartiges Erlebnis: drei hilflos piepsende Schneehühnerbabys mitten auf dem Pfad, und im nahen Gebüsch rief die Mutter – wir waren perplex, und leider ging alles so schnell, dass es keine Föteli gibt… Die «Bilder» werden wir trotzdem nie vergessen. Der steiler werdende Pfad drehte in ein paar Serpentinen hoch bis zum P.2110. Hier bieten sich zwei Möglichkeiten: nach rechts der etwas gemütlichere alte Saumpfad, wir wählten den etwas direkteren Aufstieg. Nunmehr baumfrei, wurde das Gelände blockig. Beim P.2248 vereinigen sich die beiden Pfade wieder. 90 Hm über uns trohnte unser Tagesziel, die Silvrettahütte, welche nach steilem Schlussaufstieg, vorbei an vielen Enzianen und Murmeltieren, verdient werden muss; immerhin waren das 700 m Aufstieg über 4.4 km. Freundliche Begrüssung durch Angela, welche uns das Zimmer zuwies. Danach genossen wir in der gemütlichen Gaststube Panachées und staunten nach draussen, wo sich am Himmel plötzlich und endlich blaue Flecken mehrten. So wurde der Ausblick frei zu den umliegenden Gipfeln und bis nach Klosters runter. Der leckere zNacht mundete ausgezeichnet – danke herzlich den beiden Hüttenfrauen Angela und Carol! Nach dem fast schon obligatorischen Austausch mit anderen Gästen (woher? wohin?) genossen wir die mittlerweile voll besonnte Terrasse und die Aussicht. Morgen ist das Wetter besser – versprochen!

2. Tag, Silvrettahütte-Klosters:
Nach der ruhigen und erholsamen Nachtruhe der Blick nach draussen: blau blau blau! Während die Hochtourengäste bereits um fünf Uhr frühstückten, waren wir Normalbergwanderer kurz nach sieben die letzten. Eile war nicht angesagt, lag der Gletscherlehrpfad doch noch mehrheitlich unter Schnee. Um 08:20 Uhr verabschiedeten wir uns von den aufgestellten Hüttenfrauen. Gleich hinter der Hütte der Aufstieg zu Badeseelein, welche grösstenteils schneefrei waren. Der Verlockung eines Bades konnten wir problemlos widerstehen. Hier öffnete sich auch der Ausblick zur eindrücklichen Gletscherlandschaft und zu den nahen Gipfeln, allen voran Silvrettahorn, Signalhorn, Torwache, Verstanclahorn. Die wenigen bereits sichtbaren Markierungen (w-r-w) wiesen uns zum für uns heute höchsten Punkt (Galtürtällipass 2452 m). Unterwegs dorthin konnten wir den noch unter Schnee liegenden Pfad nicht ausmachen, also wichen wir aus, um über die höher liegenden Blocks zu balancieren. Ungefähr bei der Markierungsstange wagten wir uns auf das grosse und ziemlich steile Schneefeld, auf welchem über eine Strecke von 600 m etwa 120 Hm Abstieg zu bewältigen waren. Der Schnee war teils aufgeweicht, teils gut trittig, dennoch sanken wir in und wieder bis zu den Oberschenkeln ein. In ausreichendem Abstand wichen wir traversierend den aus dem Schnee ragenden Felsbrocken aus wegen der erhöhten Einbruchgefahr. Bequemer und wohl auch gefährlicher wäre es gewesen, einfach auf dem Hosenboden abzurutschen… Am unteren Schneefeldrand heil angekommen, staunten wir zurück zum Schneehang – ein wenig Hochtourenfeeling war das! Jetzt befanden wir uns im oberen Galtürtälli, der w-r-w-markierte WW war bereits schneefrei. An den vielen braunen Stellen war zu erkennen, dass bis vor wenigen Tagen noch Schnee lag. Und die vielen Soldanellen lachten um die Wette. Bei P.2154 mündet die Wegvariante, welche von der Hütte das Birchenzughöreli westlich umrundet, ein. Hier, am Fuss eines kleinen Blockgletschers rasteten wir gemütlich an der kräftigen Sonne. Der nach W verlaufende Pfad bleibt steil und führte über hohe Tritte, dank Stockeinsatz gut zu meistern; ab und zu waren einzelne Tritte ziemlich sumpfig. Naja, die Schneeschmelze ist in vollem Gang. Über einen moränenartigen Rücken stiegen wir weiter ab, links das Windtobel, rechts der wildschäumende Silvrettabach, und darüber Hüttenwanghorn, Mittelgrat, Scharte und Winterberg (Grenze CH-A) – eindrücklich! Nahe dem Wildbach, den wir glücklicherweise nicht zu überqueren hatten, der weitere steile und teilweise rutschige Abstieg bis P.1687, wo sich die Hüttenrunde schloss. Nach der Brücke über den Silvrettabach fröhliches Auslaufen bis zur Alp Sardasca. Waren wir bis jetzt ziemlich einsam unterwegs, hatte uns die Zivilisation wieder… Zum Abschluss folgte die sausende Bikeabfahrt nach Klosters – unterwegs mit Vollbremsung unterhalb der Alp Garfiun, mit Abstecher zum schön gelegenen Alprestaurant – lohnender Abschluss einer einzigartigen 2-Tagestour.

Fazit:
Eine tolle Erfahrung, mit dem Bike anzufahren und den Hüttenzustieg zu verkürzen, machen wir wieder einmal…

Wetterverhältnisse:
am 1. Tag bedeckt, ca. 12 bis 17° C, wenige Tropfen
am 2. Tag Traumwetter, wenig Wind, ca. 14 bis 25° C

Ausrüstung:
Wanderausrüstung, Stöcke, Kartenmaterial Swisstopo, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 05./06. Juli 2021
Schwierigkeit: T2 (Stellen auf Schnee T3 unterhalb Galtürlitällipass)

1. Tag, Klosters-Silvrettahütte:Strecke 16 km (Bike 11.8 km, Hike 4.4 km), Klosters Platz, gebührenpflichtiger Parkplatz Alte Eisbahn (1181 m) – Monbiel (1293 m) – Baretschrüti (1331 m) – Novai (1361 m) Kurve P.1417 – Kurve P.1514 (Verzweigung Berghaus Vereina) – P.1573 (bei Spärra) – Alp Sardasca (1650 m), Velostall(!) – ab hier zu Fuss – Brücke über Silvrettabach – P.1687 – P.1773 (Windtobel) – Birchenzüg bis P.2111 (Verzweigung alter Saumpfad) – P.2248 – Silvrettahütte (2341 m)
Aufstieg: ca. 1250 m (Bike 550 m, Hike 700 m)
benötigte Zeit inkl. Pausen: 3 Std. 50 Min. (Bike 1 Std. 10 Min., Hike 2 Std. 40 Min.)
benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 45 Min. (Bike 1 Std., Hike 1 Std. 45 Min.)
Tageszeit: 12:45 bis 16:30 Uhr

2. Tag, Silvrettahütte-Klosters: Strecke 18 km (Bike 13 km, Hike 5 km), Silvrettahütte (2341 m) – Badeseeli – Galtürlitällipass (2452 m) – P.2155, Galtürlitälli – Silvrettabach – P.1687 – Alp Sardasca (1650 m) – P.1573 (bei Spärra) – Kurve P.1514 – Kurve P.1417 – Untersäss (1361 m) – Novai (1361 m) – Alprestaurant Garfiun (1368 m) – Baretschrüti (1331 m) – Monbiel (1293 m) – Klosters Platz, Parkplatz Alte Eisbahn (1181 m)
Aufstieg: ca. 200 m (Hike 120 m, Bike 80 m)
Abstieg: ca. 1350 m (Hike 800 m, Bike 550 m)
benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 55 Min. (Hike 3 Std. 15 Min., Bike 1 Std. 40 Min.)
benötigte Zeit ohne Pausen: 2 Std. 40 Min. (Hike 2 Std., Bike 40 Min.)
Tageszeit: 08:20 bis 13:15 Uhr

Fuorcla Grevasalvas 2688 m – in der Sahara…

Nach diesem verlängerten Touren-Wochenende im Oberengadin begleiteten wir Susanne und Richi ein Stück weit auf der Fahrt nach Hause; nicht ohne auf dem Julierpass noch eine Abschiedstour zur Fuorcla Grevasalvas zu unternehmen. Bei etwa minus 5° und leichtem Südwestwind Start kurz nach zehn Uhr beim Ospizio La Veduta. Der Einstieg direkt gegenüber über einige hart-vereisten Tritte über die Gelgia. Dann folgte der angenehm steile Aufstieg (noch im Schatten) über gute Spuren. Zur linken der mächtige Piz Julier im schönsten Morgenlicht. Wie sich im Tagesverlauf herausstellte, waren wir heute einsam unterwegs (lediglich vier weitere Schneeschuh-Tourengänger). Ungefähr bei P.2449, am Fuss des aufragenden Piz da las Coluonnas, erreichten wir die ersten Sonnenstrahlen, die heute des Saharastaubs wegen ziemlich diffus wirkten. Jetzt folgte der kurze, aber steile Zwischenabstieg (ca. 60 Hm) zum unter Schnee und Eis liegenden Leg Grevasalvas hinunter. Nach der Seeüberquerung die wenig steile Hangtraverse bis zur Verengung, wo es einen markanten Felsbrocken zu unterlaufen galt. Nach wenigen Metern Aufstieg öffnete sich das Val Grevasalvas, links der markante Piz Lagrev, links von ihm die Fuorcla Lagrev (2877 m), mit Schneeschuhen nicht machbar, im Sommer T4+. Rechts baute sich der Piz d’Emmat Dadora (2851 m) auf, und wir mitten in diesem ruhigen Tal aufsteigend, das vom Saharastaub gebrochene Licht im Gesicht. Bei P.2558, dort wo eine verfallene Hütte am Fels steht, gönnten wir uns eine Trinkpause – und staunten darüber, dass in Richtung Gipfel Piz d’Emmat Dadaint weder Spuren noch Türeler auszumachen waren. Auf dem nun steiler verlaufenden Schlussaufstieg von ca. 130 Hm folgten wir den vorgegebenen windgepressten Spuren. Dann ein eindrückliches Phänomen im Gegenlicht: ein Super-Halo (siehe Bilder). Nach knapp zwei Stunden Laufzeit auf der Fuorcla Grevasalvas angekommen, empfing uns ein böiger Südwind. An eine Gipfelrast war nicht zu denken. Trotzdem genossen wir das prächtige Panorama mit dem eindrücklichen Blick zu den Hochalpen und zum fast tausend Meter tiefer liegenden Maloja und dem Silsersee. Etwas unterhalb des Übergangs – bereits wieder im Abstieg – fanden wir eine windgeschützte Stelle, um die Gipfelrast abzuhalten. Im weiteren Abstieg zogen wir dann unsere Single Lines durch weichen Pulverschnee. Rasch war die enge Stelle beim grossen Felsen erreicht; hier galt es die vereisten Stellen vorsichtig zu passieren. Nach der folgenden Seeüberquerung der Gegenaufstieg, wo noch einmal gekeucht und eingeheizt wurde. Auf der Kuppe vor dem Abstieg zum Julierpass bewunderten wir nochmals die Bergwelt, gegenüber das verspurte Val d’Angel, dessen Steilhänge am Piz Bardella von einigen Rutschen gezeichnet waren. Etwas nach zwei Uhr erreichten wir das Ospizio La Veduta wieder – wegen der aktuellen Lage halt ohne Einkehr. Adieu Susanne und Richi, gute Heimfahrt – es war schön mit euch!

Fazit:
Ein Schneeschuh-Wandertag bei angenehmen Bedingungen auf einen Übergang, der keine Wünsche offenlässt.

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, Spuren leicht windgepresst, auf dem Übergang teilweise abgeweht, vom Saharastaub mystisch getrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-5° bis 8° C), unterwegs meist windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPSParameter:
Tour-Datum: 22. Februar 2021
Schwierigkeit:
WT2
Strecke: 9.2 km, Julierpass, Ospizio La Veduta (2237 m) – Leg Grevasalvas (2390 m) – Fuorcla Grevasalvas (2688 m) – Abstieg auf gleicher Strecke
Aufstieg: ca. 570 m
Abstieg: ca. -610 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:10 bis 14:10 Uhr

Muottas Muragl 2454 m – Lej Muragl 2715 m – Val Muragl/Punt Muragl 1738 m

Was für ein Traumtag! Mit der Standseilbahn zum Aussichtspunkt auf Muottas Muragl (Einfachticket für Fr. 25.00/Person). Bei der Bergstation möglichst schnell weg! Bereits auf dem planierten Philosophenweg dünnte sich der Besucherstrom aus. Bald waren Schneeschuh- und Skitüreler unter sich. Als wir den Philosophenweg bei der Verzweigung Fuorcla Val Champagna (P.2363) verliessen, wurde es fast schon einsam. Die Auswahl an Spuren war gross, fast alle führten zum Seelein Lej Muragl hinunter, wenige nahmen sich einen den Gipfel vor (Piz Muragl, Piz Clüx); die Strecke zur 180 m höher liegenden Fuorcla Muragl wäre schon mal was – aber aktuell zu gefährdet, wie die Niedergänge warnend zeigten. Nach einem Fotohalt auf dem eingewinterten See machten wir uns auf den weiteren Abstieg ins Val Muragl. Immer der logischen Linie folgend, nahe der Ova da Muragl, erreichten wir bald den Punkt 2363, dort wo der Sommerweg vom Muottas Muragl via Alp Margun mündet und der Sommeraufstieg zur Cna. Segantini beginnt. Die Rutsche oberhalb des Alpgebäudes vermittelten die Gefahren bei einer Begehung über den Direktabstieg deutlich. Fast unmerklich änderte nun die Laufrichtung von NW nach W. Jetzt hofften wir auf einen schönen Rastplatz, wo wir unsere mitgebrachten Leckereien verzehren konnten. Bei der Tegia Muragl war es so weit; die Sitzbank vor dem Alpgebäude war rasch freigeschaufelt. Hier wurde Kurzweil geboten, verlief doch die Schlittelpiste direkt an der Hütte vorbei. Gut gestärkt machten wir uns auf den weiteren Abstieg im etwas enger werdenden Tälchen. Die 300 Hm bis Punt Muragl (der Talstation der Bergbahn) boten hochwinterliche Ausblicke ins Val Roseg, zum Piz Palü und zum Berninamassiv, bei frühlingshafter Wärme. Entsprechend aufgeweicht war die Unterlage. Für die letzten paar hundert Meter zum nahen Parkplatz entledigten wir uns der Schneeschuhe.

Fazit:
Eine sehr angenehme, keinesfalls überlaufene, Schneeschuhwanderung, fast schon gemütlich, trotz der vielen Abstiegsmetern. Touren wie diese mit unseren Bergfreunden Susanne und Richi zu unternehmen, ist immer wieder ein besonderes Vergnügen – herzliches Dankeschön!

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, anfänglich pulvrig, im Tagesverlauf unterhalb 1800 m.ü.M. sulzig, ab Bergstation Muottas Muragl als Winterwanderweg gespurt, ab Verzweigung Fuorcla Val Champagna (P.2363) Ski- und Schneeschuhspuren, wiederum ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-5° bis 12° C), windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 21. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 10.3 km, Muottas Muragl (2454 m) – Tschimas da Muottas – P.2750 – Lej Muragl (2715 m) – P.2363 – Tegia Muragl (2093 m) – Punt Muragl (1738 m)
Aufstieg: ca. 330 m
Abstieg: ca. -1035 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 30 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std.
Tageszeit: 10:30 bis 15:00 Uhr

Cho d’Valletta 2495 m – eine prächtige Rundtour

Eine Männerrunde heute – Marathonmann Richi als «Kampfmaschine» und Senior Ruedi als «Krampfmaschine». Der uns bereits bekannte Cho d’Valletta sollte es sein. Irgendwie verpassten wir beim Start am Schiessstand Muntarütsch den bekannten Alpweg zur Alp Muntatsch. Nicht schlimm, also hielten wir erst nach W auf dem Alpweg in Richtung Skilift Survih Bergstation – so wurde daraus eine Rundtour. Unterwegs ein kleiner Verhauer in die Wildruhezone, und prompt wurden wir von einem aufmerksamen Wildhüter zurück gepfiffen – zu Recht! Oberhalb der Kirche San Peter bis zum Skilift voll an der Sonne und bei prächtigem Panorama. Bei P.1932 war dann fertig lustig: auf dem mutmasslichen WW (weiss-rot-weiss) stampften wir steiler werdend nach O. Mangels Spuren und Markierungen verpassten wir den Abzweiger in Richtung Alpweg Muntatsch; stattdessen in direkter Linie hoch durch das Val Muntatsch, am Rand der Wildruhezone des God da Munt. Zum Glück spurte Richi im sehr steilen Gelände (gemessene 25-30°), so durfte ich in seinen Fussstapfen wühlen. Gefühlsmässig lagen wir richtig, erreichten wir doch oberhalb der Alp Muntatsch die «offizielle» Spur. Ziemlich ausgepowert🥵 (gilt nur für den Autor…) konnten wir nun auf guter Spur und weniger steil in Richtung Gipfel steigen. Erst etwa 80 Hm unterhalb des Gipfels steilte das Gelände auf und Richi führte uns durch die felsdurchsetzten, aber nicht ausgesetzten, Steilstufen zur Cho d’Valletta. 1 Std. 50 Min. Laufzeit für 760 Aufstiegsmeter – respektabel! Der Begrüssung von sechs GipfelstürmerInnen folgte der phänomenale Gipfelgenuss. Der wenig starke Wind erlaubte sogar eine ausgiebige Gipfelrast – bei dieser grossartigen Kulisse eine echte Belohnung! Für eine halbe Stunde gehörte der Gipfel uns. Für den Abstieg wählten wir die Strecke über die Alp Muntatsch, ab dort dann auf dem Alpweg hinunter bis zur schönen Hütte Alpetta. Die Unterlage wurde zunehmend sulzig, trug aber durchgehend gut bis zum Startpunkt beim Schiessstand – kein Wunder bei dieser Temperatur! Erst viel später – bereits unter der Dusche stehend – bemerkten wir den leichten Sonnenbrand auf unseren Unterarmen…

Ergänzung:
Susanne und Doris haben den Skitag auf Corviglia sehr genossen; dennoch berichteten sie von Massenandrang und langen Wartezeiten bei der Talstation in Celerina. Und der Umstand, dass die Beizen geschlossen waren, trübte das Skierlebnis etwas. Aber gegönnt haben wir den beiden diesen tollen Tag 🥰.

Fazit:
Ein frühlingshafter Schneeschuh-Wandertag der Extraklasse – heute zu zweit (unsere Girls genossen einen Skialpin-Tag im Gebiet Corviglia). Dir lieber Richi ein grosses Dankeschön für die Kameradschaft und die rücksichtsvolle Führung👌.

Wetterverhältnisse:
Viel Schnee, anfänglich pulvrig, im Tagesverlauf unterhalb 2000 m.ü.M. sulzig, ab Alp Muntatsch bis zum Gipfel teilweise gespurt, Gipfelgelände windgepresst, Fels teilweise ausgeapert, ungetrübter Sonnenschein, frühlingshafte (-4° bis 10° C), windstill.

Lawinengefahr:
Laut SLF Stufe 2 mässig für trockene Lawinen, Stufe 3 erheblich für Nassschneelawinen

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS, Sonde, Schaufel, GPS

Parameter:
Tour-Datum: 20. Februar 2021
Schwierigkeit: WT2-3
Strecke: 9.8 km, Samedan Muntarütsch Chesa da tir (1779 m) – Sur San Peter – Skilift Survih Bergstation – P.1932 – Wildruhezone – Muntatsch – Cho d’Valletta (2496 m) – Alp Muntatsch (2187 m) – Alpetta (1961 m) – Muntarütsch
Aufstieg: ca. 760 m
Abstieg: ca. -760 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 15 Min.
Tageszeit: 09:40 bis 14:40 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 5|5: Fuldera – Tschierv – Lü – Fuldera

Für heute sollte sich das Wetter beruhigen, schwacher Schneefall, etwas Aufhellung, mit Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen am Nachmittag. Und wir unternehmen wie an den Vortagen auch heute keine Gipfeltour – zu hoch das Lawinenrisiko! In der nächsten Umgebung bieten sich attraktive Möglichkeiten, zum Beispiel diese Runde. Nach der Überquerung des Loipengeländes über die Brücke Il Rom, dann der Aufstieg in Richtung L’Aqua. Auf 1700’ m.ü.M. queren wir durch meterhohen Schnee nach W, um am Südrand der Wildtierschutzzone bei Val S-chüra den Ortsteil Orasom Tschierv zu erreichen. Die Gelände bis Bain hatte es in sich: Schneewühlerei vom Feinsten, Wald im tiefsten Winterschlaf. Ab Bain auf der verschneiten Strasse nach Orasom, dann abwegig direkt hoch entlang der Aua da Laider, deren Konturen nicht zu erkennen waren. Auf der Höhe von Chasuras erreichten wir den präparierten Winterwander- und Schlittelweg, welcher über die Brücke Aua da Laider in Richtung Lü führt. Bei P.1847 verliessen wir den Märchenwald, nicht ohne vorher noch zu rasten (das Team vom Staila macht einfach leckere Sandwiches und Tee dazu). Der Aufstieg nach ist sehr gut präpariert, das schön gelegen Dorf ohne Mühe zu erreichen. Beim Parkplatz am südlichen Dorfende war fertig lustig – hinaus auf das offene Gelände, Spurarbeit war gefragt (siehe Bilder). Von unserer vor drei Tagen gelegten Abstiegsspur war nichts mehr zu sehen. Die Route aber kannten wir schon; diesmal aber ging das nicht ohne (harmlose) Stürze (gell Ruedi und Roland?!). Oberhalb und parallel der Strasse querten wir im steilen Gelände Richtung O, um bei wiederum bei P.1799 die Strasse nach Lü zu überqueren. Der steile Abstieg (150 Hm) über den unverspurten Hang bei L’Aqua hinunter bis zur Brücke über Il Rom war besonders schön und herausfordernd. Nach Überquerung der Langlaufloipe in der Ebene bei Fuldera Dora endete diese wiederum schöne Runde direkt vor unserem Domizil. Beste Voraussetzungen für den Genuss auf das spätnachmittägliche Programm…

Fazit:
Eine solche Winterrunde ist eine Seltenheit: Schnee in Rekordmengen, Märchenwald, keine vorgespurten Schneeschuhtrails.

Wetterverhältnisse:
Am Vormittag noch etwas eingetrübt und bewölkt, um die Mittagszeit Aufhellung und am Nachmittag sogar Sonnenschein, Temperaturen im Bereich -10 bis -2°. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, Schneelage 1 bis 1.5 m), kaum Wind, Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 4, gross

Danke:
Dem familiären Team des Landgasthof und Hotel Staila Fuldera danken wir von Herzen. Unseren fünf Wanderleitern Heinz, Severin, Reiner sowie Suse und Roland gehört ebenfalls unser herzliches Dankeschön. Und allen Mitwanderern danken wir für die tolle Kameradschaft – mit euch wars wunderbar!

Parameter:
Tourdatum: 15. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 9.8 km: Fuldera (1636 m) – Brücke Il Rom – L’Aqua – Runc (1700 m) – Val S-chüra (Südrand Wildtierschutzzone) – Bain (P.1720) – Orasom Tschierv – Mottas – Brücke über Aua da Laider – P.1847 – Lü (1922 m) – P.1878 (kurz nach Lü) – P.1799 (Überquerung Strasse nach Lü) – L’Aqua – Brücke Il Rom – Fuldera
Aufstieg: ca. 500 m
Abstieg: ca. -500 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std.Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std.
Tageszeit: 09:25 bis 14:25 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 4|5: Fuldera-Runde, Frau Holle leert aus

Für heute, den vierten Tourentag, wurden heftige Schneefälle vorausgesagt – gerade richtig, um eine gemütliche Runde in Dorfnähe zu unternehmen. Für die Fotografen unter uns bedeutete dies einmaliges Schwarzweiss-Wetter!  Ab Dorfmitte Fuldera zogen wir bei starkem Schneefall zum südöstlichen Dorfrand. In der folgenden Ebene Prasüras leicht absteigend stampften wir durch knietiefen und seidenweichen Pulverschnee in Richtung Valchava. Beim P.1551, dort wo der eingeschneite Bach aus dem Val da l’Arche Gronda herunter plätschert, bogen wir auf den Fahrweg ein, der ins Val Vau und weiter ins Val Mora hochführt. Kurz vor P.1715 verliessen wir das Strässchen, um nach W zu halten. Auf dem folgenden Abschnitt bis Lajazöl (1893 m) durchwanderten wir ein grosses Wildtierschutzgebiet; hier dürfen nur die in der Karte eingezeichneten erlaubten Routen und Wege begangen werden – daran hielten wir uns selbstverständlich. Auf diesem Abschnitt, und unter Bäumen geschützt, genossen wir unsere Zwischenverpflegung. Im Gebiet Lajazöl angekommen, verliessen wir den Wald (und das Wildtierschutzgebiet), ohne Anblicke von Wildtieren. Im Sommer Kultur- und Weideland, ist dieses steile Tälchen jetzt tief eingeschneit. Vor uns also die vorsichtige «Abfahrt» (jetzt nur ja nicht kopfüber stürzen!) durch metertiefen Schnee – unverspurte 200 Hm! Alles gut gegangen! Unten im Gebiet Plazzaraun angekommen, folgte die Querung des Val da l’Arche Gronda, über dessen Bächlein eine massive Brücke führte. Jetzt folgten wir dem Nordrand des Wildtierschutzgebiets Stablatsch nach Westen. Bald war der Ausgangspunkt am Dorfrand von Fuldera erreicht.

Fazit:
Im metertiefen Neuschnee zu wühlen, ist vergnüglich und bringt die Oberschenkel (vor allem die der Spurer 😅) ordentlich zum Glühen…

Wetterverhältnisse:
Herrliches Winterwetter bei dauerndem Schneefall, Temperaturen im Bereich -8 bis 0°, kaum Wind. viel Neuschnee (geschätzt plus 50 cm), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 14. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 9.3 km: Fuldera (1636 m) – Prasüras – P.1551 – Plazzaraun P.1577 – P.1629 – Palüetta – Lajazöl (P.1893) – Plazzaraun – Stablatsch (Randzone Wildtierschutzgebiet) – Majarias – Fuldera
Aufstieg: ca. 470 m
Abstieg: ca. -520 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 4 Std. 45 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 3 Std. 40 Min.
Tageszeit: 09:50 bis 14:35 Uhr

Schneeschuh-Tourenwoche 2021 Val Müstair 3|5: Alp Sadra

Auch heute, wie schon am Vortag, eine Tour in der äusserst lohnenswerten Nachbarschaft. Start direkt bei der Kirche von Fuldera in westlicher Richtung zum Bach namens Multa Daint bzw. zu dessen Verbauungen, die wir problemlos übersteigen konnten. Nach einer Waldstrecke von 800 m war P.1850 erreicht, wo wir die Richtung änderten. Auf der Alpstrasse zogen wir fast schon mühelos (unsere Tourenleiter waren tüchtige Spurer…) in südlicher Richtung in wilde Val Ruina hoch. Im Bereich einer massiven Betonverbauung, auf einer Höhe von 2000 m.ü.M., drehten wir nach W, um nach vier Kurven das offene Gelände der prächtig und aussichtsreich gelegenen Alp Sadra zu erreichen. Mittlerweile zeigte sich sogar die Sonne… Nach einer kurzen Trinkpause stampften wir weiter, nun etwas steiler und über unverspurtes Gelände hoch, bis wir fast schon überraschend vor der Hütte Salinas (im Eigentum von Severin’s Familie) standen. Ein wunderschöner Ort – im Sommer wohl noch viel schöner… Im Windschutz der kleinen Hütte konnten wir uns verpflegen. Von diesem heute höchstgelegenen Punkt nahmen wir den Abstieg unter unsere grossen Schuhe. Im unübersichtlichen und sehr steilen Gelände waren wir dankbar um die Ortskundigkeit unserer Tourenleiter. Unterwegs bot Severin eine überraschende Demo auf den Spuren des Wolfs (siehe Bilder). Auf dem Weiterweg erreichten wir bei Las Multas den nordwestlichsten Punkt unserer heutigen Tour. Hier änderte die Richtung abermals, und schliesslich verliessen wir kurz vor dem Ortsteil Fuldera Daint die Waldstrecke. Den Multa Daint über eine Brücke querend, wanderten wir direkt zur Ortsmitte Fuldera, wo wir erwartet wurden🍻…

Fazit:
Eine wiederum spannungsvolle und hochwinterliche Tour im einsamen Alpgelände, mit Hüttenbesuch und überraschender Demo auf den Spuren des Wolfs.

Wetterverhältnisse:
Freundliches Winterwetter, am Vormittag bedeckt, im Laufe des Tages zunehmend sonnig, Temperaturen im Bereich -14 bis -8°, streckenweise böiger Wind. Wiederum beste Schneeverhältnisse (viel Pulver, geschätzte 1 bis 1.5 m), Gelände unverspurt…

Ausrüstung:
Schneeschuhe, Stöcke, LVS/Schaufel/Sonde, Kartenmaterial/GPS

Lawinensituation:
Laut SLF Stufe 3, erheblich

Parameter:
Tourdatum: 13. Januar 2021
Schwierigkeit: WT2
Strecke: 10.7 km: Fuldera (1636 m) – Val Ruina – P.1850 – Sadra (2046 m) – Salinas (2237 m) – P.1958 (Las Multas) – Fuldera Daint (1635 m) – Fuldera
Aufstieg: ca. 630 m
Abstieg: ca. -630 m
Benötigte Zeit inkl. Pausen: 5 Std. 55 Min.
Benötigte Zeit ohne Pausen: 4 Std. 25 Min.
Tageszeit: 09:30 bis 15:30 Uhr